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Das Ei das sich selbst gelegt hat

196 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Philosophie, Urknall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:16
Zitat von JacobMonodJacobMonod schrieb:Wenn Deine Einwände stichhaltig wären - warum tauchen sie dann in der einschlägigen Fachliteratur nicht auf?
Welche Fachliteratur meinst Du da jetzt? Kommentierungen zu dem Artikel? Oder generell Fachliteratur zur Frage von wiederholten Big Bounces? Also daß diese grundsätzlich das Problem der zunehmenden Anisotropie haben, das steht sogar in dem Artikel der beiden selber. Womit das also durchaus "auftaucht". Genau deswegen isses ja auch ein Mangel, daß sie zwar Formeln, genauer Parameter für diese Formeln, zur Vermeidung dieser Entropiezunahme basteln, aber nicht klären, wie damit die ansonsten thermodynamisch notwendige Entropiezunahme in einem gravitationsbeeinflußten System real umgekehrt werden kann. ALso mein Einwand eben.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:23
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Welche Fachliteratur meinst Du da jetzt?
Zum Beispiel die, die ich in meinem vorletzten Post verlinkt hatte. Auch dort geht es um Anisotropieminimierung, ohne dass dort die Frage aufgeworfen wird, ob das überhaupt geht, wegen Thermodynamik usw. Im Gegenteil: Übereinstimmend wird dort dargelegt - und anhand von komplexen Berechnungen gezeigt - dass es geht und welche Parameter dafür vorhanden sein müssen (wenn auch feinabgestimmt, aber immerhin!).

Also schließe ich daraus, dass sich diese Frage in den entsprechenden Fachkreisen gar nicht stellt, sondern als geklärt angesehen wird. Und das erscheint merkwürdig und ist für mich ein Indiz dafür, dass Deine Einwände doch nicht so fundiert sein können. Alternativ wäre zwar denkbar, dass diese Fachleute alles Idioten sind, die auf so offensichtliche Sachen gar nicht kommen, aber so viel Dunning-Kruger möchte ich Dir dann doch nicht unterstellen ... ;)


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:24
Zitat von JacobMonodJacobMonod schrieb:Also schließe ich daraus, dass sich diese Frage in den entsprechenden Fachkreisen gar nicht stellt, sondern als geklärt angesehen wird.
Whow, ne Vermutung als Argument.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:27
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Whow, ne Vermutung als Argument.
Ja, aber eine, die sich auf Indizien stützt, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind, @perttivalkonen . Möchtest Du dazu also noch etwas sagen?


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:30
Zitat von JacobMonodJacobMonod schrieb:Ja, aber eine, die sich auf Indizien stützt, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind
Was Du Indizien nennst, nenne ich argumentum ex silentio.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:33
@perttivalkonen

Wie Du das nennst, ist mir einerlei, @perttivalkonen . Fakt ist, dass Deine Einwände bezüglich Thermodynamik offenbar keine Rolle in der einschlägig damit befassten Gemeinschaft der Wissenschaftler spielen. Und so lange Du das nicht plausibel aufklären kannst, werde ich immer wieder darauf zurückkommen, wenn es mal wieder nötig geworden ist.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:49
Zitat von JacobMonodJacobMonod schrieb:Fakt ist, dass Deine Einwände bezüglich Thermodynamik offenbar keine Rolle in der einschlägig damit befassten Gemeinschaft der Wissenschaftler spielen.
Daß sie eine Rolle spielen, dafür hatte ich bereits einen Beleg genannt. Wieso die Autoren bei ihrem eigenen Modell dann aber nicht dieser Frage nachgehen, warum die normalen Dauer-Bounce-Modelle darunter leiden, ihres jedoch nicht, ohne dagegen zu verstoßen, das kannst Du eben nicht aus deren Nichtdaraufeingehen folgern.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

02.01.2019 um 20:54
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Daß sie eine Rolle spielen, dafür hatte ich bereits einen Beleg genannt.
Was Thermodynamik betrifft, hattest Du nichts genannt. Du hattest das Anisotropie-Problem genannt - steht ganz oben auf dieser Seite - aber nicht, dass die Unmöglichkeit der Überwindung desselben eine Rolle spielt. Die von mir verlinkten Artikel (nicht nur Bozza und Bruni) thematisieren aber Szenarien der Überwindung dieses Problems und zeigen Möglichkeiten auf, wie das gelingen kann. Also hast Du etwas anderes belegt als das, was Du als Argument einwendest.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:das kannst Du eben nicht aus deren Nichtdaraufeingehen folgern.
Doch, das kann man, denn solche grundlegenden Fragestellungen wirft man zuerst auf, bevor man sich die Mühe macht, weitergehende Szenarien zu entwerfen und auf Gangbarkeit zu untersuchen. Denke mal darüber nach ...


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

06.01.2019 um 13:29
Das ist ein spannendes Thema. Darüber denke ich auch manchmal nach.
Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass der Urknall einfach etwas Unerklärliches ist. Wir wissen nicht, woher er kam. Was ihn ausgelöst hat. Woher die Materie kam, die sich nun im Weltraum befindet.

Nehmen wir ein Auto. Es steht geparkt am Straßenrand. Das Auto enthält die gesamte Materie, die es benötigt, damit es funktioniert. Karosserie, Reifen, Batterie, Motor, Kraftstoff usw. Der Schlüssel steckt, aber es funktioniert nicht. Es steht einfach nur da. Nun kommt ein Impuls hinzu: Jemand dreht den Zündschlüssel um. Der Kontakt schließt, die Batterie startet den Anlasser, der Anlasser dreht den Motor, die Kraftstoffpumpe spritzt den Kraftstoff in die Zylinder, der Zündverteiler zündet die Zündkerzen. Der Motor läuft. Der Schlüssel wurde längst losgelassen, aber der Motor läuft selbstständig.

Nun stellt sich die Frage, woher der Impuls für den Urknall kam. Wenn es vorher nichts gab, woher kam der Impuls dann? Wenn es nichts gab, dann kann nicht aus dem Nichts ein Impuls entstehen. Wie soll auch überhaupt ein Impuls entstehen, wenn es nichts gibt? Selbst wenn es einen Impuls gab, woher stammt dann die ganze Materie, aus dem das Universum heute besteht? Du kannst den Autoschlüssel umdrehen, aber es passiert nichts, wenn kein Auto vorhanden ist und du den Schlüssel somit in der Luft (im Nichts) drehst.
Vor dem Urknall muss es die Materie schon gegeben haben. Woher soll sie denn sonst kommen, wenn im Nichts ein Impuls entsteht?


Aber mal angenommen, vor dem Urknall war das Nichts. Es gab nichts und es hätte nie einen Urknall gegeben. Was wäre heute? Nichts! Unvorstellbar. Denn wenn es das heutige Leben nicht gäbe, was wäre dann? Was wäre mit mir und meinem Bewusstsein? Und was wäre, wenn es einen Urknall gibt, aber kein Leben entsteht. Wer will die Existenz dieses Universums wahrnehmen, wenn es nichts gibt, was all das wahrnehmen kann? Das ist ebenfalls unvorstellbar. Alles existiert, nur kein Leben. Wo wäre dann ich? Mein Bewusstsein. Ich weiß, dass ich jetzt am PC sitze und diesen Beitrag verfasse. Ich existiere, ich denke. Wo wären meine Gedanken und meine Seele, gäbe es kein Leben? Ich habe seit meiner Geburt ein Bewusstsein und alles davor hat für mich nie existiert. Genau so muss es sein, wenn man nie geboren wird. Es ist einfach nichts da. Wann wird mir das bewusst? Niemals, denn mich gibt es nicht.


Ich weiß, dass ich ein Bewusstsein habe. Woher will ich wissen, dass alle anderen Lebewesen auch eins haben? Vielleicht ist alles nur meine Einbildung, aber wer bin ich dann? Woher kommen diese Gedanken, wenn ich mir alles nur vorstelle?
Andere werden diesen Textabschnitt lesen. Wenn sie auch ein Bewusstsein haben, werden sie niemals wissen, ob ich (der Verfasser dieses Textes) nur ein Produkt ihrer Fantasie bin.

Das ist alles so verrückt und nicht auszudenken. Eine Frage bleibt: Was ist nach dem Tod? Habe ich dann noch ein Bewusstsein oder ist es für immer weg?


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

07.01.2019 um 16:40
Die Frage ist ein echter Klassiker und jeder hat sie sich schon einmal so oder so ähnlich gestellt.

Und du bringst es bereits auf den Punkt, es gibt nur zwei Alternativen, die wahrhaftig erhellend einsehbar, stimmig und sinnvoll sind :

A : Die Welt ist unendlich
B : Die Welt hat ein Ende

In Fall B hat die Welt ein Ende und mithin auch einen Anfang, sonst wäre sie niemals an das Ende gekommen.
Das heißt sie ist endlich, wie ein endliches Wesen, zum Beispiel der Mensch. Es ist aber dann immer noch der
Fall, dass sie sich anders als jedes andere Wesen, selbst gebären oder auch erschaffen kann und mithin Herr
über sein oder nicht sein ist. Und diese Eigenschaft kommt der Erhabenheit eines unendlichen Wesens gleich.

Und da haben wir schlichtweg den ganz einfachen Beweis für Gott und setzten dabei Gott = Welt und Welt = Sein.

Um auf deine Frage der Kausalität zurück zu kommen.
In einfachen kausalen Zusammenhängen zu denken, wie Newton oder Descartes, ist seit der Quantenphysik nicht mehr möglich.
Experimentell rentiert sich ein streng kausales Modell der Natur also bereits nicht mehr. Schon damals, ließen sich Organismen,
nicht einfach mechanisch denken. Und wenn du mal ehrlich bist und dich selbst wahrnimmst, während du handelst, dann bist
du frei dich jetzt am Kopf zu kratzen, wenn du willst. Auch wenn dein Denken und dein Gewissen und Bewusstseinsinhalte,
womöglich bestimmt sind.
Kausalität heißt nur, Ursache und Wirkung und wir sehen nur die Wirkung, die Welt, nicht aber die Ursache.
Wenn diese Ursache bei Kant das Ding an sich ist, ist die Sache klar. Ersetzen wir das Ding an sich durch
Gott oder auch einfach die Weltseele, dann kommen wir zu den platonischen Ideen und diese liefern ein
wesentlich komplexeres und sinnvolleres Verständnis, als wir es heute haben.
Kausalität ist dann nicht mehr nur auf stoßende Körper reduziert, sondern kann auch Spontaneität beinhalten.
Der Begriff Kausalität kann sehr komplex werden, wenn er in allen seinen Facetten erfasst und definiert werden soll.
Wichtig ist hierbei vor allem auch die Frage, wie eine Seele (Geist) auf einen Körper (Materie) wirken kann.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

07.01.2019 um 17:04
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:In Fall B hat die Welt ein Ende und mithin auch einen Anfang, sonst wäre sie niemals an das Ende gekommen.
Das heißt sie ist endlich, wie ein endliches Wesen, zum Beispiel der Mensch. Es ist aber dann immer noch der
Fall, dass sie sich anders als jedes andere Wesen, selbst gebären oder auch erschaffen kann und mithin Herr
über sein oder nicht sein ist. Und diese Eigenschaft kommt der Erhabenheit eines unendlichen Wesens gleich.
Merkwürdige Logik.

Warum muss eine Welt einen Anfang haben, damit sie an ein Ende kommen kann? Auch eine Welt ohne Anfang kann zu einem Ende kommen. Nimm als Analogie einen geometrischen Strahl. Definiert ist er als gerade Linie mit einem Anfangspunkt, die sich unendlich weiter erstreckt. Wenn Du die Bewegungsrichtung umkehrst, hast Du keinen Anfang, aber dafür einen Endpunkt, wo die gerade Linie aufhört.

Aber weiter:
Das heißt sie ist endlich, wie ein endliches Wesen, zum Beispiel der Mensch.
Selbst wenn ich mal akzeptiere, dass die Welt von endlicher Größe ist, bedeutet das nicht zugleich, dass sie auch ein Lebewesen wie der Mensch ist. Weiterhin bedeutet das nicht, dass die Welt trotz endlicher Größe eine Gestalt hat, die man sich von außerhalb betrachten könnte. Wenn die Welt in sich gekrümmt ist, hat sie keinen Rand und damit keine Gestalt, obwohl sie von endlicher Größe ist.

Noch weiter:
Es ist aber dann immer noch der Fall, dass sie sich anders als jedes andere Wesen, selbst gebären oder auch erschaffen kann und mithin Herr über sein oder nicht sein ist.
Dass das der Fall ist, folgt nun woraus? Du apostrophierst ja explizit einen Unterschied zu dem, was Du unmittelbar zuvor abgeleitet hattest. Das ist dann also gleich wieder für die Tonne? Also: Woraus folgt, dass das was angeblich der Fall sein soll, tatsächlich der Fall ist? Die Sache mit dem Wesen kann es ja wohl nicht sein.

Und noch weiter:
Und diese Eigenschaft kommt der Erhabenheit eines unendlichen Wesens gleich.
Na ja, und das ist dann schon mal völlig daneben, wenn ich das zuvor Dastehende in den Kontext setze. Aus der Welt wird ein endliches Wesen und durch den Fall, dass die Welt völlig anders ist als ein endliches Wesen, wird es einem unendlichen Wesen gleich. Und das nicht genug - es muss auch noch die "Erhabenheit" hinzukommen. Hübsch geschwurbelt, aber argumentiert mit Substanz geht anders ...


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 18:25
@Genosis
Zitat von GenosisGenosis schrieb am 21.12.2018:ich behaupte jetzt einfach mal "jeder mensch glaubt an etwas!" auch atheisten
Deine ausssge beziegt sich hoffentlich nicht nur auf dss thema dieses threads, also frag ich mal ganz naiv: an wss glauben denn atheisten nach deiner meinung ?


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 20:48
@osaki

sie glauben z.b. nicht an gott :D


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 21:00
@Genosis

Das nenne ich mal eine kluge antwort . . .


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 21:01
@Genosis
Das is Quark, denn das ist ein reines Nichtglauben. Eher wäre es ein Glaube, ein aktives Fürwahrhalten: daß es keinen Gott gibt. Aber es soll ja wirklich Atheisten geben, die sich die Frage nach Gott überhaupt nicht stellen. Die also gar nicht aktiv glauben "es gibt keinen Gott". Dennoch glauben auch solche Atheisten. Denn wie jeder Mensch haben sie eine bestimmte Weltsicht, eine Auffassung dessen, "was die Welt im Innersten zusammenhält". Wenn am Abend die Sonne untergeht, dann wird sie am Morgen wieder aufgehen. Nach Regen folgt Sonnenschein, Blitze kommen von statischer Entladung in den Wolken, Menschen und Tiere sind das Ergebnis von Evolution, Sterne sind ferne Sonnen... Und alles läßt sich irgendwie erklären als das Ergebnis von Ursache und Wirkung. Und wenn ich mal irgendwas sehe, das ich nicht erklären kann, dann wird das sicher trotzdem so funktionieren wie alles andere auch und sich logisch erklären lassen. Jeder Mensch hat ne bestimmte Weltsicht, Weltanschauung, und erklärt sich alles Wahrgenommene als dazu passend. Und etliches davon ist schlicht nur angenommen - schließlich kann niemand alles gegenprüfen. Jeder Mensch hat so ne Weltanschauung, und stets ist diese weitgehend ein Glaubensgebilde.
Aber einfach "Atheisten glauben nicht an Gott" einen Glauben zu nennen, weia!


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 21:12
@perttivalkonen

Ich gebe dir natürlich recht, an etwas nicht zu glauben, ist kein glaube.

Doch ich bin der meinung, dass deine beispiele hinken. Sie sind nicht der beweis für den glauben an etwas, sondern ergebnisse von forschung, erfahrung, wissenschaftlichen experimenten etc. Lediglich bei der evolution handelt es sich um eine theorie.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wenn am Abend die Sonne untergeht, dann wird sie am Morgen wieder aufgehen. Nach Regen folgt Sonnenschein, Blitze kommen von statischer Entladung in den Wolken, Menschen und Tiere sind das Ergebnis von Evolution, Sterne sind ferne Sonnen...



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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 21:32
Zitat von osakiosaki schrieb:Sie sind nicht der beweis für den glauben an etwas, sondern ergebnisse von forschung, erfahrung, wissenschaftlichen experimenten etc. Lediglich bei der evolution handelt es sich um eine theorie.
Weia - lediglich Theorie. Wissenschaft gibt nur Theorien her! Und da ist die Evolutionstheorie so hart und gediegen wie das, was Du da "forschung ... wissenschaftliche experimente" nennst.

Nee Du, Theorien meine ich echt nicht mit Glauben. Sondern das Glauben, daß die Theorien schon hinhauen. Wenn Du ne Theorie selbst wissenschaftlich nachvollzogen und geprüft hast, ok. Wenn nicht, dann vertraust Du nur drauf. Vor allem vertraut der Laie auch darauf, daß so Sachen in Wissenschaft und Forschung "bewiesen" sind. Oder er vertraut drauf, daß XY schon geklärt ist. selbst wenns im Wissenschaftsbereich noch überhaupt nicht geklärt ist. Und wenn er weiß, daß so Sachen wie Dunkle Materie, Lebensentstehung, Urknall udgl. noch gar nicht geklärt sind, vertraut er darauf, daß es schon irgendwann geklärt sein wird.

Du machst Dir gar keine Vorstellung davon, wie viel in unser aller Leben blanker Glaube ist.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 21:33
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 21.12.2018:Sämtliche Gottesbeweise wurden entkräftet. Selbstverständlich auch dieser. Kurzversion: Es muß zwar etwas geben, das als Erstursache alles folgende bewirkt hat (Kausalität), und zwar etwas, dessen Existenz keinerlei Bedingungen unterworfen ist (wie Entropie), sondern quasi eine absolute und wirkmächtige Existenz ist (Kontingenz). So weit so gut. Aber ob das dann Gott ist, das kannste nicht beweisen. Und ein "was sollte es sonst sein" ändert da auch nix dran.
Deshalb sind Gottesbeweise vorzugsweise auch als implizite Definitionen zu verstehen. Alles andere ist eher Murks.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb am 21.12.2018:Schau an. Da frage ich mich natürlich, wie man ausschließen kann dass es unbekannte Ursachen gibt.
Wurde das hier schon beantwortet? Ansonsten:
Wikipedia: Verborgene Variablen

Interessant sind auch die Implikationen:

"Zugleich mit Einsteins Konzept der individuellen Teilcheneigenschaften gilt seitdem auch sein Ausgangspunkt, der lokale Realismus, als widerlegt: mindestens eines der beiden Prinzipien von Lokalität und Realismus muss man aufgeben. Nicht alle Physiker folgen allerdings dieser Argumentation."
Wikipedia: Bellsche Ungleichung
(siehe auch die bei Wiki verlinkten Artikel zu 'Lokalität' und 'Realismus')
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Das is Quark, denn das ist ein reines Nichtglauben.
Ich glaube nicht, dass deine Aussagen weniger Quark sind...

Und ich glaube auch nicht, dass heute Sonntag ist...

Und ich glaube auch nicht, dass sich die Erde um die Sonne dreht...

Ach ja, ich glaube übrigens auch nicht, dass heute nicht Sonntag ist, die Erde sich nicht um die Sonne dreht oder deine Aussagen nicht weniger (oder sogar mehr) Quark sind. Mea cupla, das hätte ich vielleicht noch erwähnen sollen...! ;)

Ich denke, wir sind uns einig, dass Sprache ziemlich verwirrend und missverständlich werden kann, wenn man sie mit aller Gewalt zu formalisieren versucht. "Nicht glauben, dass..." meint in der Regel "glauben, dass nicht...", ist also in einem aktiven Sinne zu verstehen. Die Auslegung in einem passiven Sinne macht nur unter bestimmten Voraussetzungen Sinn...
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber es soll ja wirklich Atheisten geben, die sich die Frage nach Gott überhaupt nicht stellen. Die also gar nicht aktiv glauben "es gibt keinen Gott".
Ist 'ne Frage der Definition, wie ich sie aus diversen Gründen aber für ziemlichen Unfug halte.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 22:21
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:das hätte ich vielleicht noch erwähnen sollen...!
Schätzt Du mich wirklich so ein, daß ich das nicht verstanden habe? Ab "Sonntag" war das doch total klar. Und erst ab "Sonntag", da der erste Punkt in diesem Sinne gar kein Wissen sein kann. (Und nebenbei, auch im dritten Fall dürftest Du Dich irren.)
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb: "Nicht glauben, dass..." meint in der Regel "glauben, dass nicht...", ist also in einem aktiven Sinne zu verstehen. Die Auslegung in einem passiven Sinne macht nur unter bestimmten Voraussetzungen Sinn...
Scho richtig. Dumm nur, daß dies im Falle von "Atheisten glauben nicht an Gott" nur für jene Atheisten gilt, die sich genau damit befassen. Also nicht jene, die, wenn sie mal gefragt werden, ob sie an Gott glauben, "Nö" sagen und ansonsten keinen Gedanken an Gott verschwenden. Die glauben nicht an Gott "in einem passiven Sinne". Sie glauben zwar, daß die Welt "aus sich heraus" funzt, denken aber nicht an die Alternative "könnte ja durch nen Gott funzen" und lehnen diese auch nicht bewußt bzw. aktiv ab.

So, wie ich Dich mit Deinem "ich glaube nicht, daß heute Sonntag ist", problemlos richtig verstanden habe, so habe ich auch problemlos verstanden, daß ein "Atheisten glauben nicht an Gott" nur im "passiven" Sinne korrekt sein kann. Man könnte jetzt sophistern / rabulisteln, ob Menschen, die nur passiv nicht an Gott glauben, überhaupt "Atheisten" genannt werden können, aber dann wäre die Metadiskussion zur Offtopic-Diskussion perfekt.


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Das Ei das sich selbst gelegt hat

20.01.2019 um 23:37
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Schätzt Du mich wirklich so ein, daß ich das nicht verstanden habe?
Mir ging's nur darum, dass die Aussage "ich glaube nicht, dass Gott existiert" in der Regel im Sinne von "ich glaube, dass Gott nicht existiert" aufgefasst werden darf. Entsprechend würden die allermeisten Menschen die Aussage "ich glaube nicht, dass heute Sonntag ist" in dem Sinne interpretieren, dass ich glaube, heute sei nicht Sonntag (sondern irgendein anderer Tag).
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Scho richtig. Dumm nur, daß dies im Falle von "Atheisten glauben nicht an Gott" nur für jene Atheisten gilt, die sich genau damit befassen. Also nicht jene, die, wenn sie mal gefragt werden, ob sie an Gott glauben, "Nö" sagen und ansonsten keinen Gedanken an Gott verschwenden. Die glauben nicht an Gott "in einem passiven Sinne". Sie glauben zwar, daß die Welt "aus sich heraus" funzt, denken aber nicht an die Alternative "könnte ja durch nen Gott funzen" und lehnen diese auch nicht bewußt bzw. aktiv ab.
So wie im Falle irgendwelcher isolierter Völkchen im Regenwald, die noch nie etwas von "Gott" gehört haben? Ja, hier liegt dann die "passive" Form des "nicht glauben, dass..." vor ('lack of belief' bzw. schlichtweg das Fehlen einer kognitiven Einstellung). So wie bspw. auch im Fall von Babys, Katzen, Hunden, Steinen oder Bierdeckel... oder etwa auch Kulturen, wo der Gottesbegriff einfach aus historischen Gründen weitestgehend fremd ist (mit Blick nach Asien etwa).
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Man könnte jetzt sophistern / rabulisteln, ob Menschen, die nur passiv nicht an Gott glauben, überhaupt "Atheisten" genannt werden können, aber dann wäre die Metadiskussion zur Offtopic-Diskussion perfekt.
Man könnte auch schnell einsehen, wie unsinnig eine derartige Definition ist. Ähnlich unsinnig, als würde man unter "Klimaskeptikern" alle Menschen der Erde zusammenfassen, die lediglich nicht vom anthropogenen Klimawandel überzeugt sind (weil sie bspw. noch nie davon gehört haben), um dann anschließend und lautstark in aller Öffentlichkeit zu verkünden, dass die Klimaskeptiker in der Mehrheit seien o.ä....

Aus ähnlichen Gründen zählt man bspw. auch nur wahlberechtigte Menschen, die nicht gewählt haben, zur Gruppe der Nichtwähler. Hier auch noch jene Menschen, die nicht wahlberechtigt sind, hinzu zu zählen, wäre ähnlich grober Unfug (der Begriff "Nichtwähler" ist ja außerdem auch so schon pervers genug...).

Die Schublade "Atheist", "Theist" usw. macht nur für Menschen Sinn, die auch und zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, worum es beim Thema "Gott" überhaupt geht. Der Rest fällt schlichtweg unter "unentschlossen" bzw. "keine Angabe". Ich sehe bspw. auch nicht, weshalb es für Nicht-Theisten eines extra Begriffes bzw. Synonyms bedarf und weshalb man hierzu auch noch bereits landläufige Begriffsbedeutungen in einem Anfall von Neusprech umdeuten sollte, wie es scheinbar von der "New Atheism"-Clique versucht wird. Es gibt schließlich auch nicht den Begriff des A-Neoliberalismus, A-Kommunismus usw. Sowas ist halt sprachlicher Mumpitz.

Aber in der Tat eine Offtopic-Diskussion, die auch schon ad nauseam geführt wurde. :)


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