Ray. schrieb:Bei bestimmten Straftaten oder auch bei nicht therapierbaren Personen sind die fast immer gleich. Einselsitzungen und gruppensitzungen beim Psychologen und zur Entlassung hin die Sotha, die Sozialtherapie. Das sind dann bestimmt Gefängnisse, mit entsprechend geschulten Personen, man wird also engmaschig therapiert und auch auf die Zukunft getrimmt. Mit dieser Therapie gilt man dann aber auch als austherapiert... mehr ist quasi nicht möglich. Uns wurde das damals such recht unverblümt in der ersten Sitzung so gesagt. Versagt ihr und brecht ab oder werdet ihr später noch einmal straffällig, dann werdet ihr nie wieder rauskommen.
Austherapiert bedeutet ja nicht notwendigerweise geheilt, es kann ja auch bedeuten, dass die Therapie nicht geholfen hat. So gesehen ist das auch richtig, dass man das den Leuten sagt.
Ray. schrieb:Ich weiß aber daß, das auch gerne mal nicht kommuniziert wird, insbesondere wenn man jemand für die SV vorbereitet. Die durchlaufen die 3 Jahre Sotha werden mit dem Wissen entlassen, dass die wieder straffällig werden entlassen und bekommen dann die neue Strafe mit anschließender SV. Stolpern auch gerne mal notorische Betrüger darüber und wundern sich hinterher, daß sie in der SV sitzen.
So sollte das nicht laufen, weißt du, wieso das so ist? Platzmangel? Personalmangel? Es ist den Leuten einfach egal? 🤔 Wieso kann man bei den Leuten nicht einfach gleich die SV verhängen, wenn die Therapie ja offensichtlich nicht geholfen hat und die Psychologen das auch wissen?
Es ist ja auch bei Menschen, die eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen, eine Zwangsweisung in die Psychiatrie erlaubt.
Das ist jedenfalls ein Missstand.
Ray. schrieb:Grundsätzlich ist die Vergabe der SV von vorneherein halt nicht immer möglich, genauso wie nicht jeder in den Maßregelvollzug gehört. Bei solchen Leuten geht man halt diesen Weg.
Ja und das ist auch gut so, nicht jeder braucht die. Aber was ich nicht verstehe ist, dass es bei den Leuten ja bekannt ist, dass sie ziemlich sicher wieder Straftaten begehen werden.
nairobi schrieb:Mein Mann hat mir mal ein Messer gegeben, als ich erzählt habe, dass eine Frau im Schwimmbad mir erzählt hatte, sie sei im Wald auf Wildschweine gestoßen. Allerdings vergesse ich regelmäßig, das Messer mitzunehmen...
Ein Messer setzt voraus, dass man dem Angreifer ziemlich nahe kommt. Und es braucht auch Training, denn sonst stirbt man am Ende noch selbst. Braucht einem der Angreifer ja nur das Messer entreißen. 🤷♀️
Ich plädiere für einen sogenannten "Happy Slapper": eine alte Socke mit Stahlkugeln drinnen. Oder ein schweres Fahrradschloss mit Kette. In Österreich wäre das zwar nicht erlaubt, aber ich riskiere lieber eine Strafe als mein Leben. Ich sag es ganz ehrlich. Beim schweren Fahrradschloss kann man ja immer noch sagen, dass man es fürs Fahrrad gekauft hat ihr nur zufällig mit dabei hatte. Das Gegenteil muss man einem erst beweisen können.
nairobi schrieb:Eben, und das ist ja kein Einzelfall. Gerade die Sexualtäter haben ja eine Persönlichkeit, die sich auch im Alter nicht unbedingt ändert. Auch mit 75 oder 80 Jahren kann so eine Person noch gefährlich sein.
Aber sie sind möglicherweise mit 75 oder 80 schon zu gebrechlich, um noch Schaden anzurichten. Die Persönlichkeit allein tut einem nichts, wenn die Person im Rollstuhl sitzt oder bettlägerig ist.
Demenz verändert auch oft die Persönlichkeit und es gibt auch ziemlich gewalttätige Demenzpatient:innen. Die werden dann ruhiggestellt, normalerweise mit Medikamenten. So traurig das ist, man kann eben auch nicht riskieren, dass sie sich oder jemand anders verletzen.