Trailblazer schrieb:Allerdings wird das wohl erst in 3 - 5 Jahren für Russland möglich sein und es hängt auch sehr vom Ausgang der Wahlen in den USA ab.
Was genau meinst Du damit?
umma schrieb:Der generelle Zustand unserer Verteidigungsmöglichkeiten / Mittel der Bundeswehr dürfte da Angst aufkommen lassen.
Solche Berichte gibt es leider seit etlichen Jahren.
Vieles hat man verkommen lassen und es wurde an den falschen Stellen gespart. Dann noch die Pannen mit schlechtem Material oder nicht durchdachten Bestellungen.
violetluna schrieb:Meinungen muss man nicht belegen, alle können denken, was sie wollen.
Das stimmt. Es ist jedoch gefährlich, sich an Hand von unzureichenden Informationen eine Meinung zu bilden.
Diese kann total falsch sein.
Ich habe schon früh gelernt, dass man mit der Bewertung von Dingen vorsichtig sein muss.
Beispiel: X erstattet eine Anzeige gegen Y und bringt Dinge vor , die den aufnehmenden Beamten KOK Fleißig mit den Ohren schlackern lassen.
Y wird vorgeladen und kann die Vorwürfe entkräften. Durch weitere Ermittlungen, die geführt werden, wird schließlich gegen X von Amts wegen eine Anzeige wegen Falscher Verdächtigung vorgelegt.
Warum werden Sachverhalte genau untersucht und das über längere Zeiträume? Du erwähntest selbst diese Sache mit den ehemaligen Vermietern, was bei Gericht ist. Man kann nicht vom ersten Anschein ausgehen sondern muss tiefer in medias res einsteigen.
Ähnliches habe ich durch die Betriebsratsarbeit meines ersten Mannes mitbekommen. Um sich ein Urteil bilden zu können und eine fundierte Meinung zu haben muss man mehr kennen als nur ein Puzzleteil.
Es gibt den Knallzeugen. Der hat einen Knall gehört und wurde dann aufmerksam. Er kann aber nichts zu dem sagen, was sich im Vorfeld abgespielt hat.
9. Klasse einer Realschule Plus. Auf dem Pausenhof zieht der 14jährige 1,60m große und 52 Kilo schwere A. seinen 15jährigen Mitschüler B. (1,83m/75 Kilo) wie schon zuvor jetzt erneut wegen seiner Akne auf und beleidigt ihn. B. ärgert sich darüber und haut A. eine herunter. Dies sieht der Lehrer
@Mr.Wölkchen , der Pausenaufsicht hat. Was denkt er, was tut er?
Wir hatten vor einigen Wochen den Fall, dass zwei Kollegen zusammen in ein Büro gesetzt wurden. Die Chefs hatten beschlossen, dass einige Leute umziehen mussten und präsentierten uns den Plan, ohne im Vorfeld mit jemandem von den Betroffenen gesprochen zu haben. Der eine war mit dem Umzug gar nicht glücklich (nicht nur er) und hat das auch gesagt. Es nützte aber nichts. An einem Tag ist dann folgendes passiert (so schilderte es der Kollege, der schon vorher in dem Zimmer saß). Beide saßen ganz normal an ihren Schreibtischen, es wurde auch nichts gesprochen. Auf einmal rastete der Kollege aus, fing an, rumzubrüllen, rannte auf den Flur und brüllte da noch rum. Dann meldete er sich ab und ging nach Hause. Seitdem war er krank (nächste Woche kommt er aber zurück und macht Wiedereingliederung).
Die Chefs saßen im benachbarten Büro, haben von der eigentlichen Situation nichts mitbekommen, nur von dem Ausraster. Prompt fragte man den anderen Kollegen, was er gemacht hätte. Ihm wurde unterstellt, für den Ausraster verantwortlich gewesen zu sein - Was überhaupt nicht der Fall war.
Die Drogerie M. ruft bei der Polizei an und meldet einen renitenten Ladendieb. Dieser sei beim versuchten Diebstahl von mehreren hochwertigen Parfüms vom Kaufhausdetektiv erwischt worden. Man möge bitte schnell kommen, da die Situation eskaliere.
PK Kurz und PHK Lang begeben sich zeitnah vor Ort und treffen den Ladendetektiv Salih M. an, der sich mit einem Ladendieb am Rangeln ist. Man erkennt, dass der Detektiv eine blutende Verletzung im Gesicht hat. Der Ladendieb reißt sich los und will flüchten, wird aber durch die Fußgängerzone verfolgt und kann schließlich von PK Kurz, der gut in Leichtathletik ist, gestellt und zu Boden gebracht werden. Die Polizisten rangeln nun mit dem sich heftig wehrenden Ladendieb und müssen körperliche Gewalt anwenden, um ihm schließlich Handfesseln anlegen zu können. Einige Passanten finden es nicht gut, dass hier zwei gegen einen sind und äußern Unmut. Besonders eine Person, die als Reichsbürger bekannt ist, macht lautstark Stimmung und zweifelt die polizeiliche Maßnahme an. Weitere Passanten werden aufmerksam, kommen hinzu und bilden sich ihre Meinung. Die Hausfrau S. genießt es, endlich mal Action zu erleben. Die Touristin V. versteckt sich und filmt heimlich mit ihrem Handy.
Schließlich muss Verstärkung angefordert werden, um die Situation aufzulösen und die Person zur Dienststelle zu verbringen für weitere Maßnahmen.
So gibt es viele Szenarien aus dem täglichen Leben.
violetluna schrieb:Und dann muss man auch aufgliedern nach Herkunftsländern und angeben, wie viele Menschen aus dem jeweiligen Land in Deutschland leben im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.
Ein Teil der Ausländer:innen; die sich strafbar machen, hat gar keinen Wohnsitz in Deutschland.
So etwas wird auch in den Statistiken ausgewiesen, da die Sachbearbeitenden das alles ausfüllen müssen.
Als ich noch Sachbearbeitung gemacht habe, hasste ich die Statistik! Ganz früher noch handschriftlich auf so blauen Formularen.
violetluna schrieb:Wenn 40 % der Drogenhändler deutscher Abstammung sind, wieso werden dann vermehrt dunkelhäutige oder ausländisch aussehende Menschen kontrolliert?
Ob das tatsächlich so ist steht ja gar nicht fest.
Viele BtM-Verfahren werden zunächst im Verborgenen geführt. Die Öffentlichkeit bekommt davon nichts mit, allenfalls wohl die Nachbarn, wenn bei einem Beschuldigten durchsucht wird.
Wer ein genaueres Bild bekommen möchte, wie viele Kontrollen bei welchen Personen durchgeführt werden, müsste tatsächlich die Streife begleiten, und das an einem ganzen Tag und das am besten eine ganze Woche oder länger, wenn sie im Bahnhofsbereich patroulliert und kontrolliert.
Dann könnte man zu einem detaillierteren Bild kommen.
Und dann wäre die Meinung auch fundiert.
Fundiert ist sie sicher nicht durch eine zufällige kurze Wahrnehmung, die man irgendwann mal gemacht hat.
Diese Passage finde ich ganz interessant. Es zeigt, dass der BtM-Sektor eine Holkriminalität ist. Es liegt am Engagement der zuständigen Beamt:innen, wie viele "Fische" sie ins Netz ziehen. Man könnte seine Schicht auch herumbekommen, indem man die Zeit vor dem Fernseher verbringt anstatt sich mit unangenehmen Leuten herumzuärgern und Berichte schreiben zu müssen. Sollen sie doch dealen, jeder muss sehen, wo er bleibt, oder? Selber Schuld, wer den Mist kauft.
Aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.
Die Einstufung eines durch Drogenkriminalität belasteten räumlichen Bereichs zum gefährlichen Ort im Sinne der Polizeigesetze ermöglicht der Polizei weitreichende Kontrollmaßnahmen präventiver Art, die geeignet sind, das Lagebild zu konkretisieren und verdächtige Personen zu identifizieren. Ergeben bei den Kontrollen Hinweise auf die Verstrickung in die Drogenkriminalität oder durch den Fund von Drogen bzw. anderer verdächtiger Gegenstände, wie Feinwaagen, Zweithandys usw. einen Anfangsverdacht im Sinne des § 163 i.V.m. § 152 StPO, können weitere gezielte Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Dazu gehören insbesondere kurzfristige und langfristige Observationen zur Ermittlung der Tatbeteiligung, Häufigkeit der Tathandlungen und relevanter Örtlichkeiten (Verkaufsorte, Verkaufswohnungen, Drogendepots). Es zeigt sich, dass die konsequente Einbettung der Regelungen zum gefährlichen Ort in vorhandene Kriminalitätsbekämpfungskonzepte sinnvoll erscheint und einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Drogenkriminalität darstellt. So kann dem öffentlich wahrnehmbaren Anstieg der Drogenkriminalität begegnet werden. Ohne die Möglichkeiten zur Kontrolle an gefährlichen Orten würden die Fallzahlen vermutlich sinken, während sich das Dunkelfeld vergrößert.
Quelle:
https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2022/september/detailansicht-september/artikel/kontrollen-an-gefaehrlichen-orten-zur-bekaempfung-der-drogenkriminalitaet-am-beispiel-der-stadt-kiel.html