nairobi schrieb:Die Ärztin hatte am Freitag einige ambulante OPs durchgeführt. Da ist es wohl wichtig, dass am Tag danach nochmal nach der Wunde geschaut und der Verband gewechselt wird. Deshalb hatte sie in die normale Praxis einbestellt. Dort war sie mit ihrem Partner, einem Orthopäden, Golf Medicus usw. Der hat die Praxis schon sehr lange. Die beiden haben alles alleine gemacht, vom Türöffnen, Terminvergabe usw.; die Sprechstundenhilfen waren nicht da.
Interessant! Aber super, dass sie das so gemacht haben.
nairobi schrieb:Er hat aber keine Schmerzen nach der OP, worüber er natürlich sehr glücklich ist.
Das ist fein!
nairobi schrieb:Wird aber vermutlich ähnlich sein. Man kann ja schlecht die Frischoperierten bis Montag ohne Kontrolle warten lassen.
Operationen werden in Österreich eher in Krankenhäusern gemacht, ich kenne eigentlich nur Hautärzte, die ambulant in ihrer Praxis operieren (Muttermale entfernen). Und die operieren halt dann einfach nicht freitags, sondern nur am bestimmten Wochentagen. Am Wochenende sperrt da keiner extra auf.
Ich hatte in meinem Leben bis jetzt nur zwei kleinere Operationen und für beide musste ich ins Krankenhaus. Dafür wird man auch gar nicht stationär aufgenommen, sondern wird am Morgen hineinbestellt und geht am Nachmittag wieder nach Hause. Sollte es zu Komplikationen kommen, ist die ganze Infrastruktur wie Intensivstation oder eben auch gleich Betten für eine stationäre Aufnahme gleich vorhanden, das hat man bei einer OP in einer Arztpraxis nicht. So vergeht im Notfall wertvolle Zeit, sollte etwas schiefgehen.
Zur Kontrolle muss man dann in die jeweilige Ambulanz des Krankenhauses kommen. Wenn man starke Schmerzen hat oder die Wunde stark nachblutet, die Naht aufgeht oder sowas in der Art, kann man zur Notaufnahme fahren.
@devil075: wie ist es bei euch im Krankenhaus? Gibt's da Kontrollen nach ambulanten OPs auch an Wochenenden?
nairobi schrieb:Ich bin aber froh, dass ich jetzt ländlich wohne. Es ist ruhiger und man hat viel mehr Natur. Vor allem mit dem Hund ist es viel besser.
Ja, ich auch. Weniger Lärm, weniger nervende Menschen und weniger Lichtverschmutzung. Die Luft riecht auch besser (Viehwirtschaft gibt es in meiner Ortschaft innerorts nicht, daher gibt's auch keine "Landluft").
Wenn ich zu meiner Schwiegermutter fahre, riecht es da ganz oft nach Kuhdung, wenn ich aus dem Zug aussteige. Diese Stadt ist viel größer als mein Wohnort, dennoch gibt es rund um die Stadt viele Viehbauern und je nachdem, wie der Wind gerade weht, riecht man das dann auch in der Stadt. Ich finde das immer ungewöhnlich, aber ich muss da ja nicht leben. Nichtsdestotrotz finde ich Tiergerüche immer noch angenehmer als Autoabgase.
nairobi schrieb:Wenn es glatt ist schmiert man auf zwei Rädern schnell ab. Ich habe diese Erfahrung schon als Kind gemacht und habe daraus gelernt.
Ja, das stimmt, aber dieses Risiko gehe ich ein. Irgendwas ist ja immer. 🤷♀️
nairobi schrieb:Beim Putzen bin ich tatsächlich auch schon mal auf dem glatten Boden ausgerutscht und auf den harten Fliesenboden geknallt. Meine Nase hat fürchterlich geblutet und ich hatte mir eine kleine Ecke von einen Schneidezahn weggehauen.
Autsch! 😱
Das ist mir glücklicherweise noch nie passiert. Ich stürze so gut wie nie, auch wenn ich zum Beispiel ausrutsche. Irgendwie erfange ich mich normalerweise wieder und es kommt nicht zum Sturz. Mein Gleichgewicht ist sehr gut und meine Reaktionen schnell.
Eher passiert mir, dass ich Entfernungen falsch einschätze und irgendwo beim Vorbeigehen anstoße. Ich habe ja kein räumliches Sehen.
Einmal hat mich in Wien auf einer Treppe zur U-Bahn jemand umgerannt, also von hinten geschubst in der Eile. Da bin ich dann aufs Steißbein geknallt, das war auch nicht angenehm, aber zumindest keine ernsthafte Verletzung.
Viel schlimmer fand ich, dass die anderen Leute einfach über mich drübergestiegen sind, damit sie die U-Bahn noch erwischen. Keiner hat gefragt, ob ich Hilfe brauche, niemand blieb auch nur stehen. Nicht mal im mich herum gingen sie, sondern stiegen wirklich über mich drüber!
Seitdem kann ich besser nachvollziehen, wie Menschen im Gedränge zu Tode getrampelt werden.
nairobi schrieb:Die erste Leiche, die ich im Rahmen der Ausbildung gesehen habe (wir besuchten das Rechtsmedizinische Institut) war tatsächlich eine ältere Frau, die, wie es hieß, durch einen häuslichen Unfall verstorben war.
Das muss ja ein heftiger Unfall gewesen sein!
Ich denke, Stürze sind die häufigsten Unfälle, durch ausrutschen, stolpern oder weil man beim Putzen auf einen Stuhl, Hocker, Tisch steigt und die dann kippen und man dann hinunterfällt. Davor wird immer gewarnt und dazu geraten, dass man einen eigenen Tritthocker oder eine ordentliche, stabile Leiter verwenden soll. Nur sind die Menschen oft leichtsinnig und tun das nicht.
Meiner Mutter und Schwiegermutter habe ich sowieso verboten, irgendwo draufzusteigen. So wichtig kann gar nichts sein, dass es nicht warten kann, bis ich das erledigen kann.
nairobi schrieb:Das ist heute auch eigentlich nichts mehr, weswegen man sich schämen muss. Man wird da manchmal mit reingezogen und hängt mit drin.
Ja, das finde ich auch.
Selbst wenn man die Schulden selbst verursacht hat, ist es menschlich, Fehler zu machen. Man sollte halt daraus lernen und beim nächsten Mal klüger sein.
nairobi schrieb:Bei alten, kranken Menschen ist es eher nachvollziehbar, dass sie lebens-müde sind. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich weiß nicht, für mich eher im Gegenteil. Vielleicht schätzt man das Leben mehr, wenn man weiß, dass es bald zuende ist? Ich kann mir für mich nicht vorstellen, jemals des Lebens müde zu werden. Starke Schmerzen satt zu haben, das kann ich mir vorstellen, aber in diesem Fall würde ich mich zudröhnen bis zum Gehtnichtmehr, weil's eh schon egal ist. 🤷♀️ Was interessiert mich eine Suchterkrankung, wenn ich bald an Krebs sterbe?
Meine Mutter und Schwiegermutter leben jedenfalls sehr gerne trotz ihrer Einschränkungen. Noch nie hat eine von ihnen gesagt, dass sie jetzt genug hat vom Leben und sterben möchte. Vielmehr wird jeder Tag im Hier und Jetzt gelebt und das Beste rausgeholt.
Das Leben ausquetschen bis zur Neige, wie bei einer Zitrone. Ich finde das eine gute Weise, mit dem Altern und den damit verbundenen Einschränkungen umzugehen.