@violetlunaRichtig. Man lernt, sich über Arbeit und Leistung zu definieren.
Das kanns aber nicht gewesen sein ^^
Ich glaube, dass viele Menschen auch andere Arten zu leben und andere Wege zu unterschiedlichen Zielen bevorzugen würden, wenn da nur mehr Wahlfreiheit vorhanden wäre, wenn die Welt eben eine andere wäre und die unterschiedlichen Stärken jedes einzelnen wesentlich mehr berücksichtigt und gefördert werden könnten.
Ich weiß, dass ich da jetzt in meiner Vorstellung ein bisschen weit gehe, denn das wäre fernab von dieser Massenabfertigung, wo jeder von klein auf erst mal in eine ähnliche Spur gerückt wird. Inwiefern meine Vorstellung für alle umzusetzen wäre, weiß ich nicht. Ich träume nur gerne von meiner Vorstellung der Perfektion.
:)Ich glaube zudem auch, dass gewisse Zweifel verbreitet sind, Zweifel die einen davon abhalten einen ganz eigenen Weg zu finden, der eventuell von der gesellschaftlichen Norm abweicht und diesen dann auch zu gehen, denn es wird einem immer vorgegeben, wie ein Leben
(nicht nur auf Arbeit und Leistung bezogen) auszusehen hat.
violetluna schrieb:Wo ich bei mir persönlich Druck bemerkt habe, war beim Thema Kinder. Da wurde mir schon öfter das Gefühl gegeben, dass es nicht normal sei, keine Kinder zu wollen.
Ja, das ist ein gutes Beispiel von vielen.
Ich frag mich da sowieso, weshalb man sich in solche intimen Angelegenheiten einmischt.
Mein Eindruck ist, dass besonders unter Frauen reichlich Druck herrscht.
Das ist so paradox, weil unsere Gesellschaft einen sehr "feministischen" Touch hat und man vorgibt pro Frauenrechte, pro Gleichberechtigung usw. zu sein, aber dann anderen Frauen nicht zugestehen will eine freie Entscheidung für was auch immer zu treffen.
Ich denke, dass der Sinn hinter dem Begriff der Emazipation von einigen Frauen, aber auch Männern nicht ganz verstanden wird. Emanzipation bedeutet auch, dass Frauen eine Wahl darüber haben, wie sie leben wollen!
Kokolores82 schrieb:Ich komme ja auch gebürtig aus Deutschland, diesen Druck hab ich aber nie gespürt!
Und ja, ich bin auch jemand der aus der Reihe tanzt, oder gerne mal gegen den Strom.
Damit bin ich aber bisher immer gut durchs Leben gekommen.
Na klar, es gab Situationen, da musste ich auch viel diskutieren, dass empfand ich dann aber eher als Bereicherung
Genau da liegt dann vermutlich der Unterschied in unserer Wahrnehmung. Ich empfinde das nicht im geringsten als Bereicherung, wenn man sich anmaßt von oben herab über mein Leben und meine Entscheidungen zu diskutieren.
Ein nachhaken aus Interesse ist da nochmal etwas anderes, da gehe ich auch anders/offener mit um.
violetluna schrieb:Ich frage mich da immer, woher jemand das Recht zu nehmen glaubt, die Entscheidungen anderer infrage zu stellen. Erwachsene und mündige Menschen, die geistig dazu in der Lage sind, dürfen auch Entscheidungen treffen, die ihnen schaden. Auch dazu haben sie ein Recht. Diese Entscheidungen muss man weder verstehen, noch gut finden.
Was dem einen schaden oder nützen mag, muss dem anderen nicht ebenfalls schaden oder nützen.
Ich mag diese häufigen Projektionen nicht. Es verläuft nicht jedes Leben gleich und es ist auch nicht jeder Mensch gleich.
Und selbst wenn ich mit einer Entscheidung total auf die Nase falle, dann war das vielleicht einfach notwendig, aber die Erkenntnis die dann daraus resultiert, hätte ich vielleicht nie bekommen, wenn ich immer nur auf die Ratschläge und Warnungen anderer höre. Man muss eigene Erfahrungen sammeln.
violetluna schrieb:Mein Leben diskutiere ich prinzipiell nicht mehr, solche Versuche stelle ich mittlerweile gleich ab.
Ich ebenfalls. Seit dem hat man mir schon ein paar mal gesagt ich sei arrogant ^^
Dabei sage ich den Leuten einfach nur höflich: Du musst "dieses und jenes" nicht verstehen, es reicht, wenn ich es verstehe. Ich möchte nicht diskutieren.
umma schrieb:D ist ein Land, wo du deine Individualität fast grenzenlos ausleben kannst.
Theoretisch ja, praktisch auch, aber spätestens dann muss man damit zurecht kommen auch ausgeschlossen zu werden. Individualität wird längst nicht so gerne gesehen, wie es immer angepriesen wird, das ist meine sich kontinuierlich wiederholende Erfahrung.
umma schrieb:Was sagen die Nachharn??
Ich musste dabei an den Film
-Was werden die Leute sagen? - denken.
Der Film hat mich zu Tränen gerührt.
Es geht in dem Film um ein pakistanisches Mädchen, die von ihrer Familie verstoßen wird, weil sie nicht deren Vorstellungen entspricht.
umma schrieb:Welche Zwänge meinst du konkret?
Keine Zwänge, sondern gesellschaftlicher Druck. Das ist ein Unterschied
:) Ich nehme mal ein paar der üblichsten Beispiele:
- Du sollst gute Noten schreiben, sonst bringst du es später zu nix.
- Du sollst eine Ausbildung machen, sonst bringst du es später zu nix.
(Wobei es Menschen gibt die da etwas ganz anderes beweisen. Es wird aber häufig nicht in Betracht gezogen, dass es doch tatsächlich andere Wege gibt, als den der Allgemeinheit, weil es eben auch nicht gefördert wird. Du bist in der Regel bloß das, was in deinen Papieren steht.)- Du sollst am besten schon mit 18 auf eigenen Beinen stehen und alsbaldig dein Elternhaus verlassen.
- Du sollst arbeiten, aber bitte kein Putzjob oder ähnliches, denn das wäre ja "niedere" Arbeit.
- Du sollst am besten noch studieren, nebenbei arbeiten, Familie gründen, aber bloß nicht zu viele Kinder, das ist "asozial". Und heiraten ist out, die Trennung steht ja eh immer schon kurz vor der Tür.
:D- Wenn du in einer Partnerschaft lebst, mach dich bloß so unabhängig wie nur möglich von deinem Partner, besonders als Frau. Lass dir ja nicht mal einen Kaffee ausgeben ^^
Manches ist bewusst etwas überspitzt dargestellt. Das ist mein Humor, also wenns geht, nicht ganz so wortwörtlich nehmen.
nairobi schrieb:Ich grüße mal aus dem KH.
Hoffentlich nichts ernstes?
Ich wünsche dir mal gute Besserung.
nairobi schrieb:"Von nichts Kommt nichts".
Richtig. Aber dieser eine Weg ist nicht der einzige.