Idiosynkrasia schrieb:Die geistige und emotionale Verbindung zueinander ist für mich der Grundbaustein dafür, dass von da an automatisch alles zu etwas gemeinsamen miteinander verschmilzt.
Das sehe ich anders als du. Ich möchte keine komplette Verschmelzung, diese Vorstellung finde ich gruselig.
Idiosynkrasia schrieb:Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich sowieso sehr intensiv/extrem (?) liebe.
Entweder man verwächst mit mir auf allen Ebenen zu einem Wir oder nicht... dazwischen kenne ich nämlich nichts.
Ich brauch schon die pure Verschmelzung 😅
Wenn dein Mann und du das so haben wollt, ist das gut so. Man muss halt jemanden finden, der das auch mag und jetzt rein nach meinem Bauchgefühl (belegen kann ich das jetzt nicht) glaube ich, dass Menschen, die das möchten, in unserem Kulturkreis eher in der Minderheit sind.
Ozeanwind schrieb:So kenne ich das auch von einigen Menschen. Ich habe da zwei sehr gute Beispiele in meinem privaten Kreis direkt vor Augen, wo es auch so abläuft.
Ich habe mit den Männern aus meinen vorigen Beziehungen maximal noch losen Kontakt. Mit zwei treffen wir uns sogar manchmal und unternehmen was miteinander. Mit einem Mann war ich nur kurz zusammen, ich glaube ein paar Monate und der hat sich dann so verändert, ist total rechts geworden, ausländerfeindlich. Das hat mich richtig schockiert, mit ihm habe ich keinen Kontakt mehr. Er ist dann auch in ein anderes Land gezogen.
Ozeanwind schrieb:Es kommt wohl auch auf den Trennungsgrund an, aber auch da komme ich wieder auf den Charakter zurück und wie man im Vorfeld miteinander und der Beziehung zueinander umgegangen ist.
Das auf jeden Fall. Wie manche Paare miteinander reden, finde ich furchtbar. Wenn ich sowas höre, denke ich mir auch immer, dass die sicher nicht lange zusammenbleiben und wenn, dann nur aus finanziellen Motiven oder bis halt einer jemand anders kennenlernt. Wenn man einander nicht respektieren kann (was wohl das Motiv für diesen Umgang miteinander ist), dann frage ich mich, warum man überhaupt ein Paar ist. Ich möchte mit niemandem zusammen sein, den ich nicht respektieren kann.
Ozeanwind schrieb:Auch wenn es um Entscheidungen geht, die im Grunde nur mich als Person betreffen, ist immer der Gedanke dabei, welchen Einfluss das auf uns und unsere Beziehung haben könnte, wenn ich mich dafür oder dagegen entscheide und so sieht das bei meinem Mann auch aus.
Wir sehen uns letztendlich schon als Einheit an, die einbezogen wird bei unseren Entscheidungen.
Die einzige mögliche Trennung ,die ich da manchmal in Gedanken habe, ist die durch den Tod.
Schwierig für mich. Denn ich denke mir immer: welche Entscheidung, die nur mich als Person betreffen, könnten solchen Einfluss auf unsere Beziehung haben?
Ich denke da ja als allererstes an meinen Körper, ein anderes Beispiel fällt mir jetzt nicht ein, weil schon charakterliche Veränderungen nicht nur mich allein betreffen. Ob ich mir jetzt ein Tattoo stechen oder die Haare pink färben lasse macht mich ja nicht zu einem anderen Menschen. Also inwiefern sollte das Einfluss auf die Beziehung haben?
Ich denke nicht, dass das Aussehen einen so großen Stellenwert in der Beziehung haben sollte. Anderseits verstehe ich natürlich, dass nicht allem alles gefällt. Ich mag zum Beispiel keine Tattoos oder Piercings und wenn mein Mann plötzlich den Wunsch hätte, welche zu haben, dann hätte ich damit auch Schwierigkeiten (wobei es natürlich auch davon abhängt, was, wo und wieviel). Trotzdem sehe ich es als sein Recht an, mit seinem Körper zu machen, was er will und würde ihn deshalb nicht verlassen.
Umgekehrt erwarte ich das auch von meinem Mann. Wenn ich jetzt irgendwelche Schönheits-OPs machen lassen würde, würde ich natürlich vorher mit meinem Mann darüber sprechen. Ich würde aber auch erwarten, dass er meine Entscheidung akzeptiert. Ich kann aber verstehen, dass man mit zu extremen Veränderungen Probleme hat (also bei Brustvergrößerung auf 75H, Schlauchbootlippen, Poimplantaten oder so).
An eine mögliche Trennung denke ich aber auch nicht. Ich habe das nicht vor - aber das hatte ich noch in keiner meiner Beziehungen. Es entwickelte sich halt manchmal so. Das kann passieren, auch wenn man gar nicht daran denkt.
Kokolores82 schrieb:Aber bevor ich das vermuten würde, hätte ich lieber mal ein Ergebnis, ob überhaupt genug Spermien vorhanden sind.
Ist aber schwierig, wenn Du einen geheiratet hast, der eigentlich keine Kinder will.
Ja, das macht es dann natürlich schwierig. Ich weiß da auch gar nicht, wie man sowas lösen könnte, denn einer leidet immer, egal, ob man nun Kinder bekommt oder nicht.
Wenn es die Spermien wären, ließe sich das ja lösen, aber wenn dein Mann eigentlich keine Kinder möchte, wird ihn das nicht interessieren.
Kokolores82 schrieb:Es kommt noch besser:
MRT Hüfte, weil ich dauernd Schmerzen hatte. An der Hüftkugel eine Cyste. Sagt der Radiologe allen Ernstes zu mir: Wollen Sie Kinder haben? Ja, möchte ich, arbeite auch gerade dran.
Das können Sie sich von der Backe schmieren, Ihre Gebärmutter ist nicht in Ordnung!
HOLZHAMMER!!!!!
Für mich brach in dem Moment eine Welt zusammen.
Wie kann man nur so unsensibel sein?
Moment: verstehe ich das richtig? Der Radiologe hat die Zyste an deiner Hüfte für eine nicht funktionierende Gebärmutter gehalten? Oder war es so, dass er die Zyste richtig erkannt und dir die Diagnose der Gebärmutter einfach so ungefragt nachgeschossen hat?
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich schlimmer fände.
Trailblazer schrieb:Wie wäre es mit einem Kurztrip nach Maroko?
Ah, da haben wir schon das Problem: nicht mein Reiseziel. 😉
Trailblazer schrieb:Eben mal nachgesehen, was so angeboten wird:
Wenn die Zahnbürste und die Reserve -Unterhose reichen...
26.11. - 6.12. Agadir, hin und zurück für 15,98 EUR
Naja, fragt sich halt auch, Abflug von wo. Von Wien kriegst du das sicher nicht um den Preis. Ich hab kurz Google Flüge bemüht mit demselben Datum:
umma schrieb:Nur der Mann selbst gesteht es sich nicht ein.
Das ist wieder deine Interpretation der Situation. Das kann stimmen, muss es aber nicht. Vielleicht will er es so.
nairobi schrieb:Wir wollen eine offene Ehe führen. Jeder darf jederzeit fremdgehen und der andere darf ihm das nicht vorhalten.
Bei dieser Prämisse frage ich mich allerdings, worin der Sinn einer solchen Ehe liegen mag
Nun, dazu könnte dir eine gewisse Userin von einem anderen Forum viel erzählen. 😉 Sie schrieb immer bei solchen Aussagen, dass Treue für sie nicht sexuelle Treue bedeutet, sondern Loyalität. Eine Ehe hat ja mit viel mehr zu tun als nur der körperlichen Beziehung. Wenn jetzt für jemanden sexuelle Treue einfach nicht wichtig oder notwendig ist, dann ist das eben so. Ich finde auch nicht, dass eine Ehe unbedingt sexuelle Treue bedeuten muss, das Eine hat für mich mit dem Anderen nichts zu tun. Das ist einfach eine Frage der Vorlieben, die jeder hat. Das kann man ausverhandeln.
Allerdings wirkt auf mich die Tatsache, dass diese Passage in den Ehevertrag muss, schon ein wenig so, als wären sich die beiden da nicht so ganz einig. Würden die beiden das ohnehin so leben, gäbe es keine Notwendigkeit dafür, das in den Ehevertrag einzubringen, denn dann wäre jeder glücklich damit und würde es dem anderen sowieso nicht vorhalten.
Aber das ist halt jetzt wieder meine Interpretation. 😁
nairobi schrieb:Weiter frage ich mich, ob das nicht auch ein recht theoretisches Konstrukt ist, denn wie will man denn so etwas einplanen? Es kann doch verletzen und traurig machen, wenn der Partner fremd geht, selbst wenn man gedacht hat, dass das nicht so ist.
Eine offene Beziehung ist nur was für Menschen ohne Eifersucht. Man muss das wirklich wollen und es darf keinen Grund darstellen, dass man sich verletzt oder traurig fühlt. Es kann nicht klappen, wenn sich einer verletzt oder traurig dadurch fühlt, wenn der Partner Sex mit anderen hat (fremdgehen wäre es ja dann nicht, da das immer ein Hintergehen des Partners bedeutet, was hier ja nicht der Fall wäre, weil es so vereinbart war).
Ich habe aber schon öfter mitbekommen, dass der Wunsch danach von einem Partner ausgeht und der andere das aber eigentlich nicht will und nur mitmacht, um den Partner nicht zu verlieren. Das kann nicht klappen. Sowas ist immer zum Scheitern verurteilt. Eine offene Beziehung ist eine Beziehungsform und keine Notlösung.
nairobi schrieb:Jetzt stelle Dir mal folgende Konstellation vor: Du wärst nicht mit Deinem Mann zusammen, sondern würdest einen Mann kennen lernen, der wegen Dir seine Frau verlässt, sich scheiden lässt und ihr heiratet. Der Mann hat Kinder aus der Ehe. Nun baut Ihr zusammen ein Haus. Dein Mann stirbt nicht lange danach. Wie sieht der Fall dann aus? In dem Fall wäre es sicherlich gut, sich notariell abzusichern. Sonst könntest Du das Haus verlieren?
Das würde mir schon gar nicht passieren. 😉
1. Ich will keinen gebundenen Mann und schon gar nicht würde ich eine Affäre mit einem eingehen. Wenn der seine Frau wegen mir verlassen würde, würde ich ihm schon nicht mehr trauen, denn das könnte er bei mir ja dann genauso machen, wenn eine andere verführerisch vor ihm herumtanzt. Erfahre ich, dass ein Mann gebunden ist, ziehe ich mich zurück, da kann er noch so interessant sein. Das habe ich immer so gemacht bis jetzt.
2. Ein Mann mit Kindern kommt nicht für mich infrage. Ich will keine Altlasten und ich will keine Ersatzmama sein. Eine theoretische Möglichkeit bestünde, wenn die Kinder des Mannes schon erwachsen und selbständig sind, auch finanziell unabhängig. Aber wenn es dann Enkel gibt und von mir dann erwartet würde, dass ich diese bespaße - nein danke. Wäre auch ein Ausschlussgrund.
3. Ich würde in meinem Alter sicher kein Haus mehr bauen und wenn, dann nur für mich alleine, eins nach meinen eigenen Vorstellungen. Mein Mann hätte keinen Grundbucheintrag und nur ein lebenslanges Wohnrecht bei aufrechter Ehe. Bei Trennung oder Scheidung hätte er gar nichts. Mit einem Mann, der außer mir noch andere Erben hat, würde ich niemals gemeinsames Eigentum anschaffen, egal, welches. Da bliebe alles schön getrennt. Seine Erben sind ja nur auf sein Vermögen erbberechtigt, aber nicht auf meins. Seinen Erben steht ihr Erbe zu und deshalb würde ich nie mit seinem Vermögen irgendwie kalkulieren. Aber jede Immobilie im Eigentum liefe dann auf mich alleine.
nairobi schrieb:So etwas saugt man sich ja nicht aus den Fingern.
Man interpretiert jede Situation nach seinen eigenen Wertvorstellungen und seiner eigenen Lebenseinstellung. Das ist normal. So wie du oben schreibst, eine offene Ehe wäre für dich keine richtige Ehe, weil für dich da eben sexuelle Treue mit dazu gehört. Das ist deine Vorstellung von einer Ehe, die aber nicht für alle gelten muss.
Genauso sieht es jetzt umma eben so, dass diese Frau ihren Mann ausnutzt, weil sie es eben mit ihrer Einstellung so empfindet. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Mann das auch so sieht.
nairobi schrieb:Wenn ich zuweilen lese, dass Katzen z.T. um vier Uhr nachts Rabatz machen, dann klingt das für mich schon irgendwie anstrengend,
7 Uhr ist ja schon eine humane Zeit.
Ich würde wahrscheinlich einfach die Türe zumachen und mich nicht von den Katzen terrorisieren lassen.
Oder dass die Katzen das Bett belagern und sich auf einen drauf legen und einem eine "tachteln", wenn man sich falsch bewegt. Ich schlafe sowieso nicht immer so gut und das würde das ganz sicher verschlechtern.
Ich denke schon auch, dass das mit den Lebensbedingungen der Katzen zu tun hat. Einzeln gehaltenen Katzen ist ja langweilig so alleine und die hängen sich dann schon viel mehr an ihre Menschen und erwarten, von ihnen beachtet und beschäftigt zu werden. Mehrere Katzen, die sich auch untereinander vertragen (darauf wird viel zu wenig geachtet, meiner Meinung nach), beschäftigen sich miteinander, die hängen nicht an ihren Menschen wie die Kletten. Manche Katzen sind auch einfach krank und deshalb nicht so entspannt, so einen habe ich auch. Der braucht Medikamente, weil er extrem berührungempfindlich ist. Katzen sind dämmerungsaktiv und eben in der Morgen- und Abenddämmerung daher unterwegs und wach. Das ist aber kein Problem, wenn sie Artgenossen zum Spielen haben.
Aber klar, würde ich genauso machen. Wenn ich mich bei Schlafen gestört fühle, dann fliegt der Störenfried eben aus dem Schlafzimmer und Tür zu. Glücklicherweise habe ich aber einen tiefen Schlaf und wenn ich mal schlafe, weckt mich nichts so leicht auf, das erledigt dann erst meine volle Blase. 😉
nairobi schrieb:Es ist etwas ganz Besonderes, dieses Wunder erleben zu dürfen. Etwas Großartigeres gibt es in meinen Augen eigentlich gar nicht.
Für mich ist das eine gruselige Vorstellung.