Wenn Helden nach Antworten suchen...

Trailblazer schrieb:Trailblazer
um 17:08
Ich halte es für gefährlich, in Anbetracht der vorliegenden Krankheits- und Todesfälle von "emotionalem Abstand" zu reden.

Da ich ja, glaube ich, den Ausdruck oben als 1. verwendete, möchte ich gerne noch was dazu schreiben.

Ich war gerade in ner Stimmung, die mich leicht hätte depressiv werden lassen können...

Ray hat mich da getröstet (habe ich so empfunden), und das hat mir gut getan. Dann habe ich mich abgelenkt....
Das meinte ich mit dem „Abstand“. Den versuche ich auch zu wahren, wenn ich daran denke, wie unsere Kinder täglich engen Kontakt im Gesundheitssektor haben...
ABER:
Die Vorsicht & Wachsamkeit ist immer da.
Bsp.: Drehte vorhin ne Runde hier im Viertel mit meinem Mann. Ein Jogger kommt hechelnd hinter mich, offene „Gosch“, und rennt ganz nah an mir vorbei. Ich hatte ihn nicht gesehen und nicht gehört.
Das ist rücksichtslos. Der wahrt sicher auch sonst keine 1,50 m Distanz.
Nächstes Bsp.:
Unser junger Mitbewohner im Haus kommt uns mit einem Freund entgegen - beide paffen, lachen und laufen eng neben einander her.
Die hatte ich gesehen, da sie von vorne kamen, und konnte ausweichen (runter vom Gehweg auf die Fahrbahn) und meine Maske hochziehen. Sie selbst nahmen keinen Abstand von uns.

So, nur 2 kleine Bsp. Vllt haltet ihr mich für hysterisch?!

Aber in der Tat wären wir jetzt nicht in der Misere, wenn sich mehr an die Regeln gehalten hätten.
Und jetzt braucht es noch strengere Regeln. Was kann man denn da noch verschärfen??

Das Problem in D ist mMn, dass die eigentlich vernünftigen Regeln unserer Regierung von Anfang an aus allen Richtungen unterlaufen wurden. Jeder Ministerpräsident wollte schlauer als der andere sein. Ein Geheule und Wehklagen ertönte.
Plus die unsäglichen „Quermauler“ ( denken! können die nämlich nicht), die kein Mensch braucht. Den Zuwiderhandlern der Regeln wurde / wird zu viel Freiheit eingeräumt bei uns.
Aber das ist ja alles schon diskutiert worden.
Und ich meine hier keinen persönlich!

Ich wünsche euch viel Gesundheit!

nairobi schrieb:Sauce Bolognese

Diese Sauce Bolognese muss ja 1,5 Stunden köcheln. Das ist jetzt gleich soweit. Es wird wohl eher eine "Bolognese Arabbiata". Und jetzt habe ich auch gelernt, wie der Italiener ein Päckchen Spaghetti öffnet.
Und Herr Nairobi hat den Reibekäse im Kühlschrank gefunden. Er musste mich aber erst anrufen dafür...
Weil noch Staudensellerie übrig ist möchte Herr Nairobi im weiteren Verlauf des Wochenendes Coq-au-vin machen. Ob das richtig geschrieben ist weiß ich leider nicht.

nairobi schrieb:ist jetzt gleich soweit. Es wird wohl eher eine "Bolognese Arabbiata". Und jetzt habe ich auch gelernt, wie der Italiener ein Päckchen

Spaghetti öffnet.

Verrätst du, wie? Habe den Italienern in unserer
Familie dabei noch nie zugeschaut.😉

Ninjadara schrieb:meinen Mann, der im Herbst einen Herzinfarkt hatte.

Das tut mir sehr Leid! Das wusste ich nicht. Hat er einen Stent oder Bypass bekommen?

@nairobi
2 stents

@Ninjadara


Alles Gute deinem Mann. Und dir natürlich auch!

Vielen Dank für die Wünsche. So ein Vorfall verändert vieles. Besonders zur Coronazeit, wo Besuche im Krankenhaus nicht möglich waren und sind. Da war viel Hilflosigkeit und Angst.

Ninjadara schrieb:Da war viel Hilflosigkeit und Angst.

Ich verstehe das vollkommen!
Auch ich hatte wdh. was mit dem Herzen, GsD nicht so gefährlich! Aber das
1. Mal fuhren wir auch ambulant ins KH, das war noch vor dem 2. Lockdown. Mein Mann wartete stundenlang im Auto, kam nicht rein. War korrekt so!
Danach war das KH dann relativ schnell am Limit, hatte kurzfristig sogar Aufnahmestopp. Mehrere Angestellte infiziert.

umma schrieb:Vllt haltet ihr mich für hysterisch?!

Ich jedenfalls nicht. Ich bin lieber übervorsichtig, als zu lasch, gerade auch im Umgang mit anderen. Ich habe meine Eltern z.B. dies Jahr(auch nicht an den Feiertagen Ende des letzten Jahres) noch nicht gesehen, weil ich da nichts riskieren will. Egal ob es mit Schutzmaßnahmen möglich wäre, die größte Sicherheit ist einfach kein persönlicher Kontakt, gerade auch weil wir nicht wissen, was mein Mann z.B. von der Arbeit mit nach Hause bringt und wir dann evtl. dorthin tragen.

@Ozeanwind

Ozeanwind schrieb:Die Schlussfolgerung, dass man die Pandemie nicht ernst nimmt bzw. sich nicht kümmert, wenn man emotional auf Distanz geht kann ich nicht nachvollziehen.

Die habe ich so auch nicht gezogen...

...und ohne Frage kann man sich auch ungesund in etwas hineinsteigern!

.auch Ziele ich auf niemand Bestimmten hier!

@umma
Bei uns auch, die OP war Anfang November. Gott sei Dank aus heutiger Sicht. Danach wurden die Krankenhäuser richtig voll. Hoffentlich geht es dir wieder gut.👍

Ninjadara schrieb:Hoffentlich geht es dir wieder gut.👍

Ich danke dir. Ja, so weit, so gut! Ich hoffe immer, meine optimistische Grundhaltung ist da von Vorteil.

Ninjadara schrieb:Das Problem ist, wenn man raus muss und arbeiten muss, dass man sich mit dem Thema auseinander setzen MUSS.
Wie gestalte ich meinen Arbeitsweg und die Kontaktvermeidung auf der Arbeit. Ich kann nicht denken, dass es mich nichts angeht.
Ich bin auch Risikopatientin und habe ehrlich gesagt auch Sorge um mich und meinen Mann, der im Herbst einen Herzinfarkt hatte.
Ist das so unverständlich...???

Alles Gute deinem Mann.

@Ray.
Danke

Ninjadara schrieb:Besonders zur Coronazeit, wo Besuche im Krankenhaus nicht möglich waren und sind. Da war viel Hilflosigkeit und Angst.

Das ist verständlich, das ist eine Situation vor der ich selbst gerade Angst habe und auch ein Grund ist, warum ich mir nicht zu viel Gedanken darum machen will.
Alles Gute weiterhin für er euch beide.

@Ozeanwind
Dir auch alles Gute.

nairobi schrieb:Diese Sauce Bolognese muss ja 1,5 Stunden köcheln. Das ist jetzt gleich soweit. Es wird wohl eher eine "Bolognese Arabbiata". Und jetzt habe ich auch gelernt, wie der Italiener ein Päckchen Spaghetti öffnet.

Der Italiener wird sich (lange vor dem öffnen des Spaghetti-Päckchens) wohl eher sagen:

Gli spaghetti bolognese non esistono!!!! ^^

https://www.travelbook.de/weltspeisen/mit-originalrezept-darum-essen-italiener-niemals-spaghetti-bolognese

Wenn mich persönlich der Jieper auf köstlichen Schmaus überkommt, so muss es schnell kredenzbar sein.
Heute, zur Mittagsstunde, war ich einkaufen. Vor dem Supermarkt befindet sich schon seit Jahren ein mobiler Hähnchenbräter - durchaus eine pfiffig-geschickte Platzwahl seinerseits. Ob nun vor dem Betreten des Marktes oder beim Verlassen - der Odor von deliziös Gebrutzeltem steigt in die Nasenlöcher, stimuliert Sinne und Appetit.
So begab es sich, dass ich an den Stand herantrat - dieses mal entschied ich mich jedoch für Wurstbrät, dargereicht mit in pflanzlichem Öl frittierten Streifen von der Solanum Tuberosum, an einer Kreation von der Sauce rouge et blanc.

Was soll ich sagen? Krass-köstlicher Scheiß und beim Verzehr daheim noch gut heiß!

Trailblazer schrieb:Weil wir 1970 rund 60 Tote am Tag im Straßenverkehr hatten! Alleine in Westdeutschland!

Da hat der Staat auch durch Gesetzesvorgaben eingegriffen. Was gut und richtig war. Und natürlich hat es mit Maßnahmen der Industrie zu tun und auch mit dem Verhalten der Menschen selbst.

Übrigens nehmen sich jedes Jahr um die 10.000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland das Leben (davon wesentlich mehr Männer als Frauen).
Nicht eingerechnet die Versuche.
Nur, um mal eine Vergleichszahl zu haben.
Denn als ich nach dem ersten Erziehungsurlaub wieder arbeiten ging, hat mein damaliger Chef mir gesagt, dass mehr Personen durch eigene Handlungen stürben als dass es Straßenverkehrsopfer gebe. Das hatte ich nicht gewusst.
Wobei ich nicht weiß, wie viele 1994 im Straßenverkehr umkamen. Vermutlich noch einige mehr als 2020.

Ozeanwind schrieb:Ich hätte ansonsten auch nie meinem Beruf ausüben können, wenn ich dazu nicht bin der Lage wäre.

Ninjadara schrieb:Meinst du, ich könnte meinen Job jeden Tag routiniert leisten, wenn ich die nicht hätte?

Eine Distanz ist hier wichtig, ganz klar. Und dass man ein Pendant zum Beruf hat. Einen Rückzugsbereich, wo man ganz privat sein kann und darf.

umma schrieb:Bsp.: Drehte vorhin ne Runde hier im Viertel mit meinem Mann. Ein Jogger kommt hechelnd hinter mich, offene „Gosch“, und rennt ganz nah an mir vorbei. Ich hatte ihn nicht gesehen und nicht gehört.
Das ist rücksichtslos. Der wahrt sicher auch sonst keine 1,50 m Distanz.

umma schrieb:, nur 2 kleine Bsp. Vllt haltet ihr mich für hysterisch?!

Nein, für mich hat das mit Aufmerksamkeit zu tun, die ich bei einigen leider vermisse. Beim gestrigen Walken mit meiner Bekannten sind wir auch einige Mal hintereinander gegangen oder seitlich ausgewichen, wenn uns Leute begegneten und der Weg nicht so breit war (im Park ist er das zum Glück).
Abstand halten, notfalls den nächsten Aufzug nehmen, zu einer anderen Toilette gehen, auch mal stehen bleiben und zu warten. Sind ja meist nur ein paar Sekunden. Das sind ja ziemlich simple Dinge.

umma schrieb:Spaghetti öffnet.

Er hat die Packung senkrecht gehalten und kräftig mit dem unteren Ende auf den Tisch geschlagen. Dadurch öffnete sie sich oben.

Ninjadara schrieb:So ein Vorfall verändert vieles. Besonders zur Coronazeit, wo Besuche im Krankenhaus nicht möglich waren und sind. Da war viel Hilflosigkeit und Angst.

Auf jeden Fall. Meiner Meinung nach machen die meisten sich mehr Gedanken um ihr Umfeld als um sich selbst (vor allem Frauen sind oft so "gestrickt").

CodexOmega schrieb:Der Italiener wird sich (lange vor dem öffnen des Spaghetti-Päckchens) wohl eher sagen:

Das ist absolut richtig. Es gibt unterschiedliche Saucen (glatt, stückig, mit oder wenig viel Öl), die sich unterschiedlich gut mit den Oberflächen von bestimmten Nudelausformungen verbinden.
Bei Spaghetti finde ich es so gemütlich, diese um die Gabel zu wickeln (was "der Italiener" vermutlich gar nicht praktiziert? 😄).
Tatsächlich essen wir eher selten Nudeln (was an mir liegt), dann meistens Fussili oder Penne.

In dieser Bolognese waren auch 350 ml Rotwein, die jedoch in den 1,5 Stunden verkochten und nicht mehr rausgeschmeckt wurden. Im Rezept stand 300ml, in der Flasche waren noch ca. 350 ml, für Herrn Nairobi ein Fall von "bassd scho!"


Herr Nairobi hat die nächsten zwei Wochen überstundenfrei. Er muss seine Stunden reduzieren, dass nichts gekappt wird. Da kann er sich küchentechnisch austoben, wenn er will.
Kochen hat für mich mit Muße zu tun. Schnell schnell im Stress macht es mir persönlich keine Freude.



Gestern habe ich die Bestätigung von der VHS bekommen, dass der Sprachkurs in einigen Wochen weiter geht. Bin mal gespannt.

Ninjadara schrieb:2 stents

Das war bei meinem Partner nicht möglich. Da musste der gesamte Brustkorb geöffnet werden, mit allem Drum und Dran. Ich habe ihn ja so kennengelernt, mit der großen Narbe, und an den Beinen sind halt auch Spuren, wo Venenmaterial entnommen wurde.

Komm gerade vom Massentest - alle Achtung wie gut das organisiert ist