Ray. schrieb:Die Wildheit bekommt man nie ganz heraus aus so einem Tier.
Da stimme ich Dir sogar zu.
;) Ich denke aber eher, dass es auch sehr viel mit dem Charakter eines Tieres zu tun hat und ob und wie das Tier erzogen wurde.
Mal eine Geschichte aus meiner Kindheit. Ich bin in einem Zweifamilienhaus am Rande eines Dorfes aufgewachsen. Die beiden Familien (Mehrgenerationenhaus) waren durch Flucht und Krieg eng verbunden.
Der Hund des Hauses kam als Welpe zu uns als ich zwei Jahre alt war und es war so eine Art Liebe auf den ersten Blick zwischen mir und dem Hund und ich habe sehr schöne und viele Erinnerungen daran.
:)Der Hund, der als Hof- und Haushund dienen sollte und wofür er auch abgerichtet wurde, durfte z. B. nie ins Haus. Fremde auf dem weitläufigen Grundstück hätte er angefallen, wenn er nicht an der Kette gewesen wäre oder niemand von uns in der Nähe war, um ihn zur Raison zu bringen.
Heute sehe ich das so, dass er menschlich und emotional auf Distanz gehalten wurde. Einzige Ausnahme ... er und ich. Mit mir durfte er rumtollen, spielen und wenn ich allein im Wald war, war er mein Begleiter ... ohne Leine ... das hat er irgendwie von sich aus getan.
Dieser Hund, der darauf abgerichtet wurde, die Bewohner des Hauses zu beschützen ... hat meinen Vater angefallen, der daraufhin ärztlich versorgt werden musste.
Mein Vater wollte, dass der Hund erschossen wird, wozu es nicht kam, weil der Förster, der ihn erschießen sollte, erkannt hat, dass der Hund mir gegenüber seine Pflicht getan hat.
Ich habe als Kind mit einem abgerichteten, scharfen Hund gespielt, der eine Waffe war und der sich nie gegen mich gerichtet, sondern mich beschützt hatte.
Keine Ahnung, ob das nur Glück war oder ob dies aufgrund der Verbindung, die der Hund und ich hatten, zu so einer Konstellation kam, dass der Hund (obwohl er normalerweise auf meinen Vater hörte) ihn angriff, als der Hund eine Bedrohnung für mich wahrnahm.
Ich bin eigentlich ein Katzenmensch ... bis eben auf diesen einen Hund in meinem Leben.
:)