Der Fall "Jens Soering"
23.03.2018 um 09:47mr_majestic schrieb:Ich habe Griffith auch gestern gelesen. An dem Punkt habe ich mich gefragt, wenn ihm die 3 Tage Dauerbefragung nicht zugesetzt haben, warum hat er nicht weiter auf Zeit gespielt. Was heisst freiwillig? Er würde doch argumentieren, dass er unter dem seelischen Druck des Versprechens stand.Griffiths führt ja im Text aus, dass die Zeit der Befragung(4 Tage) sowieso schon hart an der Grenze bzw. über die Grenze hinaus ausgedehnt worden war. Dh. wenn Söring sein Versprechen einlösen wollte, war dies die letzte Möglichkeit, das zu tun. Klar wird er unter immensem Druck gestanden haben. Außerdem wissen wir nicht, was die Ermittler ihm über evtl. Aussagen von Elizabeth gesagt haben...
Ich denke Griffith wollte damit sagen, dass den Ermittlern keine Mittel nachgewiesen werden konnten, die unmittelbar ein Disziplinarverfahren wegen Kompetenzüberschreitung zur Folge haben konnten. Ansonsten kritisisiert er ja die Vernehmungsführung mit ausgesprochen deutlichen Worten!
mr_majestic schrieb:Zu dem Blog noch so viele Infos:Dank für deine Infos! Auch wenn ich @Bluelle in dem Vorschlag, den Blog abzuhaken, unbedingt recht gebe, ist das doch alles noch mal recht erhellend gewesen!
yasumi schrieb: z.B. die Passage, wo der Staatsanwalt Söring hilft, die Stelle zu benennen wo Herr Haysom verletzt wurde, und die dann als Beleg dient für die Glaubwürdigkeit des Geständnisses, weil die Stelle dem Verletzungsbild entspricht - dann ist das tatsächlich das Highlight und mit der wichtigste Satz aus diesem Geständnis. Konkreter "äußert" sich Söring zu den Verletzungen eigentlich nicht.Du meinst wahrscheinlich diese Stelle auf S. 18/19 des Geständnisses?:
"Söring: That I stood there with a a knife in the hand: He had blood running into his lap. I don't know wether I have stubbed him in the neck or cut down along the neck. I am of the opinion, that this must have been something like this.
Staatsanwalt: Diagonal cut through the artery?
Söring: Yes, that was it. The artery is in front. Or?"
Deutlicher geht es ja schon nicht mehr, dass der Staatsanwalt ihm hier die 'richtige Antwort' in den Mund legt und er das sofort aufgreift!