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Der Fall "Jens Soering"

732 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Fall "Jens Soering"

18.03.2018 um 14:17
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Der Link zum Blog habe ich ja schon Seiten vorher eingestellt, da kann man die lächerlichen Hasstiraden und Aufdeckungsstories lesen..
Ja, dieser Blog ist mehr als unseriös. Ich frage mich immer noch, was Menschen veranlasst, so etwas anonym zu veröffentlichen. Das macht man ja nur, wenn man viel zu verbergen hat!
Und genau deswegen haben wir den meine ich, auch nicht verlinkt. Wieso sollten wir für die Verbreitung eines unseriösen denunziatorischen Beschuldigungs- Blogs einsetzen?
Ist jetzt ein wenig Off-topic, aber ein positives Beispiel eines Blogs, in dem es um ein Wiederaufnahme- Verfahren ging, ist/war der Blog von Gabriele Wolff(ehemalige Staatsanwältin und Krimi-Autorin) zum Fall Mollath- mit hervorragenden ausführlichen Berichten und viel kontroversen Diskussionen. Und selbstverständlich mit einer ViSdP, der Blog- Inhaberin!
So macht man das!


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Der Fall "Jens Soering"

18.03.2018 um 14:23
Ja natürlich, das Wort Serösität und somit Glaubwürdigkeit kennt besagter Blogger wahrscheinlich nicht.

Aber egal, wir sollten uns wieder dem Thema zuwenden.
Bezüglich Mailaktion war der erste Schwung wohl nicht so toll.
Denke die Leute dachten Sie müssten etwas auf Englisch schreiben.
Muss man nachschauen, was dann bei der zweiten Aktion herausgekommen ist, ich denke das wird dauern.
Verzweiflung ist ein mieses Gefühl und durch Aktivität kann man dagegensteuern, sehr menschlich und
normal.
Zurückziehen und in Depressionen zu verfallen wäre fatal.


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Der Fall "Jens Soering"

18.03.2018 um 14:44
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Verzweiflung ist ein mieses Gefühl und durch Aktivität kann man dagegensteuern, sehr menschlich und normal. Zurückziehen und in Depressionen zu verfallen wäre fatal.
Ja, und wir wollen doch nicht vergessen, dass ein Mensch immer ein Mensch bleibt, auch und vor allem, wenn er seit über drei Jahrzehnten im Gefängnis sitzt.
Für mich ist das mehr als genug, mal ganz abgesehen davon, wie man den Fall beurteilt.
Kennt ihr den Fall Arnold? Arnold wurde nach Jahren zweifelsfrei rehabilitiert und ist trotzdem daran zerbrochen- tragisch!
Und beim Lesen des Artikels von John Grisham, den ich neulich verlinkt hatte, wird einem ja ganz anders.

"Once an innocent person is convicted, it is next to impossible to get them out of prison." schreibt er...


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Der Fall "Jens Soering"

19.03.2018 um 16:14
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Interessant schon deshalb weil das seine Unschuld extremst unterstreicht.
Also prinziell genau das Gegenteil erreicht, was anonymer Blogger bezwecken will. ;)
Ja, genauso, wie das neuerdings dort eingestellte Geständnis vom 30.12.1986 ebenfalls seine Unschuld unterstreicht:(Da einige das Dokument inzwischen kennen, kann man ja mal ein paar Worte darüber verlieren, denk ich.)
Einleitung des Blog- Autors:
Der Autor des Blogs schreibt, dass Söring zu diesem Zeitpunkt keinen Grund mehr hatte, sein Geständnis aufrechtzuerhalten, weil a) Elizabeth bereits mt ihm gebrochen hatte b) in die USA ausgeliefert werden wollte und sollte.
Dabei „vergisst“ er allerdings, zwei Dinge zu erwähnen:
1. Natürlich war die Gefahr, dass Haysom die Todesstrafe bekommen sollte, damit noch keineswegs gebannt.
2. Er selbst war ja im Falle seiner Auslieferung ebenfalls in großer Gefahr, die Todesstrafe zu bekommen. Denn es war ja bereits unmittelbar nach der Rückkehr Updikes aus GB gemeinsam mit EH Anklage gegen ihn erhoben worden.Und eine Rücknahme des Geständnisses hätte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu seiner Auslieferung geführt. Also blieb ihm gar nichts anderes übrig, als das Geständnis aufrechtzuerhalten. Es ist anzunehmen, dass ihn sein Anwalt Frieser (der ja übrigens bis heute noch sein Anwalt ist) darüber auch informiert hatte.
Er schreibt, Söring hätte auf seiner Rückfahrt von Loose Chippings das Lied „Psycho Killer“ im Radio gehört, dies aber im Geständnis nicht angegeben.
1. Woher will der Autor eigentlich wissen, welches Lied Söring gehört hat? Er wird ja nicht dabei gewesen sein!?
2. Was soll uns das eigentlich sagen, dass ein bestimmtes Lied im Radio gehört worden ist?
Seltsam...

Dokument:
Form:
1. handgeschriebene Seitenzahlen mit sehr unordentlicher, zittriger Schrift
2. 2 handgeschriebene Anmerkungen:
S. 13: „Pernod ?“ Bezieht sich wohl auf die Aussage JS, dass Nancy H. Pernod getrunken hätte
S.9 Anstreichung an der Aussage: „Ich bin nicht 100% sicher, dass ich siie umgebracht habe, und außerdem ist es nicht wichtig, dass ich die Idee hatte, sie zu töten.“
Wer hat die Seitenzahlen und Anmerkungen warum geschrieben?

Inhalt:
1. Der wichtigste Widerspruch ist der zum Tathergang selbst: Auf S. 17 schildert den Tathergang: "Mr. Haysom saß mir gegenüber. Ich musste um Mr. Haysom herumgehen, um rauszukommen. Es war ein großer Tisch und der andere Weg war nicht frei. Mr. Haysom stand auf und warf mich gegen die Wand- stieß mich zurück. Er stand auf und stieß mich zurück gegen die Wand, es war eine Steinwand. Und dann lief Blut vom Hals in den Schoß... Staatsanwalt: Diagonaler Schnitt in die Arterie? Söring: Ja, so war es."
Er kann aber nicht dort gesessen haben, denn das stimmt mit dem Grundriss des Esszimmers nach dem, was ich sehe, nicht überein:

https://www.allmystery.de/i/6d0c839f6e_dining_room_sketch_small.jpg

Laut dieser Schilderung muss Derek Haysom links vor Kopf des Tischs gesessen haben. Das stimmt damit überein, dass Haysom Eis gegessen hat, von dem Reste in seinem Magen gefunden wurden. Aber auf dem Platz, an dem Söring gesessen haben will, lagen Papiere oder Zeitungen. Dort hätte man einen Gast ganz sicher nicht plaziert. Außerdem ist hinter diesem Platz ein Fenster und keine Wand.
Und wie konnte Haysom mit durchschnittener Arterie noch sprechen oder sich wehren?

2.Auf S. 21 gibt er an, sogar 2x zum Müllcontainer gefahren zu sein. Er gibt an, der Müllcontainer sei 1 Meile entfernt gewesen. Woher will er eigentlich gewusst haben, wo der Müllcontainer war? M.W. wird das nirgendwo geklärt.

3.Auf S. 24 fragt der Staatsanwalt: "Woher wusste sie (E.H.) wann Sie zurückkamen" Darauf gibt Söring keine Antwort. (Mal ganz abgesehen davon, dass diese Art der Rückkehr sowieso vollkommen unglaublich ist.)

4. Auf S. 24 schildert Söring weiter das Vorgehen in Washington: "Wir fuhren in die unterirdische Garage..."
Das Hotel hat aber gar keine Tiefgarage, sondern einen Parkplatz.


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Der Fall "Jens Soering"

20.03.2018 um 02:56
Was haltet ihr von Jens' neuester medialer Offensivaktion? Ich meine nicht nur die E-Mail-Aktion, sondern auch sein Zu-Wort-Melden und sein neuer Instagramm-Account. Monatelang schwieg er, jetzt geht er ziemlich ab. Nutzt oder schadet ihm sowas?


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Der Fall "Jens Soering"

20.03.2018 um 06:26
Zitat von PippenPippen schrieb:Was haltet ihr von Jens' neuester medialer Offensivaktion?
Ich weiß nicht ob er das alles so abschätzen kann. Er hat weder Internetzugang noch sonst welche Möglichkeiten das alles selbst zu
kontrollieren.
Er muss sich da auf seine medialen Leute verlassen, sie sind sein Sprachrohr.
Die wollen ihn wohl ständig in Erinnerung bringen, aktuell und oben halten.
Zu verlieren hat er nichts, wenn es jemanden nervt, braucht er ja nur die Benachrichtigungen abschalten.

@ligala
Genau Deine benannten Statements lassen für mich nichts anderes zu, als, der wusste nichts genaues.
Er hat da und dort mal in der Presse gelesen, er wusste - wahrscheinlich von EH - daß Eiscreme die Lieblingsspeise ist.

Er hatte schlichtweg keine Ahnung was dort genau abgelaufen ist.
Wobei mich die Story mit dem Hund nach wie vor interessiert. Ich glaube davon hat er noch nie was geschrieben oder?

Ich gehe davon aus, dass sich Dr. Griffith auch dieses Interview angehört hat und in seinem Gesamtgutachten eingeflossen ist.


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Der Fall "Jens Soering"

21.03.2018 um 11:15
Zitat von ligalaligala schrieb:das neuerdings dort eingestellte Geständnis vom 30.12.1986
Falls das Dokument authentisch ist, dann haben wir jetzt Sörings Geständnis, das - da es das einzige ist, das auf Tape aufgenommen wurde - Grundlage seiner Verurteilung war.

So wie ich das verstehe, ist das ein Interview mit einem deutschen Staatsanwalt, auf das sich Söring mit seinem Verteidiger offenbar vorbereitetet hat. Letztendlich spricht Söring lediglich von einer Anwesenheit im Haus und einer Art Tatbeteiligung, unter Einfluss von Alkohol und ohne Vorsatz. Er spricht nicht explizit davon, die beiden getötet zu haben.

Da er auch Elizabeth als mögliche Täterin, die in einem anderen Auto fuhr, andeutet (siehe Zitat weiter unten), wirkt das ganze etwas wie eine Zwischenstufe von einem Geständnis auf dem Weg zu dessen Widerruf.

Fest steht, einiges von dem, was da gesagt wird, kann so nicht passiert sein. Leider wurden diese Punkte nicht überprüft und in weiteren Interviews hinterfragt und abgeklärt, insofern bleibt offen, was der Grund für diese offensichtlich falschen Aussagen ist.

Möglich wäre - neben dem Fehlen von tatsächlicher Erinnerung - der Versuch das ganze als eine Art Blackout hinstellen zu wollen, ausgelöst durch Alkohol. (Es gibt gleich mehrere Stellen übers Alkohol-Trinken: dass er es nicht gewohnt sei, dass er, als er mal betrunken war, jemanden geschlagen haben soll, ohne sich selbst daran zu erinnern. An dem Abend habe er auf der Autofahrt sich mit einigen Dosen Bier Mut angetrunken. Dann habe er mit den Haysoms angestoßen... Der Verteidiger stellt am Ende nochmal eine Frage dazu, und gibt Söring erneut die Gelegenheit, sich dazu zu äußern.)

Für das Fehlen eigener Erinnerung spräche die Ergebnis orientierten Erklärungen; es wirkt so, als ob er Erklärungen für bestimmte Dinge geben wollte, von denen er erfahren hatte, und sich dann dazu irgendwas ausdenkt:

Blut wurde am Tatort gefunden, der Täter muss sich also geschnitten haben. Um das zu erklären, erzählt er, wie Frau Haysom mit einem Messer auf ihn zukam und er versuchte ihr das Messer wegzunehmen. Er spricht dann auch davon, dass es keine Schnitte waren, sondern dass ein kleiner Fleisch-Klumpen rausgeschnitten wurde (I had the impression that a small lump of flesh was
cut out
), und er sehr blutete. Die geringe Menge an Fremdblut am Tatort passt aber nicht zu dieser Erklärung. Wahrscheinlicher wäre, dass der Täter beim wilden Zustechen abrutschte und sich so an der Klinge seines eigenen Messers schnitt.

Er glaubt von zwei Fußspuren zu wissen (eine Spur von einem Mann, eine von einer Frau) und versucht, dafür eine Erklärung zu geben (Elizabeth sei ihm nachgefahren).

Auf Seite 13 heißt es dazu (PP = Public Prosecutor, A = Accused):
PP: So you think she might have come along?

A: I don't know it. I don't know whether she
followed perhaps in another car or whether
she came along in the car. But I can not
remember anymore. I think, there remain a
few pictures of this evening here and there,
let us say, which I can remember. In between
there are quite enormous gaps, and partly there
is something missing within the pictures itself
It is possible that Elisabeth came along.
I can not commit myself. I don't believe it,
but on the other hand, the police has told me
that a second set of foot prints and actually
female ones had been found in the blood in the
house. When they were so fresh that they left
traces of blood somebody must have been there
most likely, or very soon after me or at the
same time with me. I do not know that. I have
no idea about it.
Was ja insofern interessant ist, weil ein weiteres Auto zu dem fehlenden Blut im Mietwagen passen würde. Leider wurde da nicht nachgehakt, wie bei all den anderen Ungereimtheiten. Wir wüssten vermutlich deutlich mehr über die Tat, wenn da anders befragt worden wäre. Vielleicht wüssten wir dann, was während dieser "Blackouts" passierte. Und wer dafür verantwortlich war. Diese Details wegzulassen könnte ja dann auch zu seiner Behauptung, Elizabeth schützen zu wollen, passen.

Generell ist dieses Interview schwer zu deuten, da wir nicht wissen, was bei den ganzen anderen Vernehmungen gesagt wurde, was Söring also zu diesem Zeitpunkt schon von der Tat (falls er es nicht war, bzw nicht anwesend war) hätte wissen können. Wenn er beispielsweise Täterwissen "preisgibt", kann das ganz banal damit zu tun haben, dass das Thema schon in den anderen Gesprächen durchgekaut wurde.

Interessanter ist vielleicht eher, was nicht thematisiert wurde. Warum er den Part auslässt, dass er als Täter im Haus der Haysoms geduscht haben müsste, und weshalb er stattdessen erzählt, dass er sich erst in Washington gewaschen habe.

-----
Zitat von ligalaligala schrieb:1. Woher will der Autor eigentlich wissen, welches Lied Söring gehört hat? Er wird ja nicht dabei gewesen sein!?
Den Namen des Songs soll er laut dem anderen Dokument dem Psychiater gesagt haben. Bei dem Interview mit dem Staatsanwalt erwähnt er zweimal einen "certain Song", der im Radio lief. Einmal, als er das erste mal am Abfall-Container gewesen sein will, und noch einmal bei der Rückfahrt.

Da es unwahrscheinlich ist, dass dieser Song zweimal kurz hintereinander im Radio lief, ist dieses musikalische Detail eher ein Hinweis darauf, dass Söring da Dinge erfunden hat, und sich bewusst als "Killer" in Szene setzen wollte.


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Der Fall "Jens Soering"

21.03.2018 um 12:12
@yasumi
Erst mal Chapeau für Deine Mühe und das, was Du noch so herausgefunden hast :)
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Falls das Dokument authentisch ist, dann haben wir jetzt Sörings Geständnis, das - da es das einzige ist, das auf Tape aufgenommen wurde - Grundlage seiner Verurteilung war.
Bist Du hier sicher? Ich nahm bisher immer an, dass auch die schriftlich fixierten Geständnisse, also auch das erste, von Gardner mitstenographierte, im Prozess Verwendung fanden. Söring selbst gibt z.B.als Anmerkung zu dem Geständnis ggü. Gardner an: (Zweimal lebenslänglich a.a.O. S. 403, Anmerkung 27 und 28) "Die Mitschrift der polizeilichen Verhöre von Jens Söring 1986 sind Teil der öffentlich zugänglichen Gerichtsakten im Bedford County Courthouse"
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Da er auch Elizabeth als mögliche Täterin, die in einem anderen Auto fuhr, andeutet, wirkt das ganze etwas wie eine Zwischenstufe von einem Geständnis auf dem Weg zu dessen Widerruf.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Interessanter ist vielleicht eher, was nicht thematisiert wurde. Warum er den Part auslässt, dass er als Täter im Haus der Haysoms geduscht haben müsste, und weshalb er stattdessen erzählt, dass er sich erst in Washington gewaschen habe.
Das habe ich auch beim Lesen gedacht bzw. mich gefragt!
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Den Namen des Songs soll er laut dem anderen Dokument dem Psychiater gesagt haben.
Stimmt ja, Danke - es wird auf S. 8 des Gutachtens des Psychiaters erwähnt. Passt eigentlich "zu gut" zu der Mordgeschichte... und dann noch zwei Mal gehört? Sehr viel des Zufalls!
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Elizabeth sei ihm nachgefahren
Diese Geschichte wird ja im Interview selbst hinterfragt, als der Staatsanwalt nachhakt, wie es möglich sei, dass sie ihm nachgefahren sei, aber vor ihm wieder zurück war.

Auffälllig für mich ist aber insgesamt, dass die meisten widersprüchlichen Details von den Ermittlern oder auch vor Gericht nie hinterfragt wurden!


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Der Fall "Jens Soering"

21.03.2018 um 12:42
Zitat von ligalaligala schrieb:Der Autor des Blogs schreibt, dass Söring zu diesem Zeitpunkt keinen Grund mehr hatte, sein Geständnis aufrechtzuerhalten, weil a) Elizabeth bereits mt ihm gebrochen hatte b) in die USA ausgeliefert werden wollte und sollte.
Dabei „vergisst“ er allerdings, zwei Dinge zu erwähnen:
Happy Allmy Birthday, Ligala.
Also ich lese mir das gar nicht mehr durch, was der Blogschreiber schreibt. Da er das was du schriebst, sicher weiß. Bei ihm geht es wahrscheinlich nicht um Schuld oder Unschuld. Es geht m.E. um Abneigung gegen eine Person, die er vielleicht nie getroffen hat und wahrscheinlich nie treffen wird. Das zeigt doch wieder nur mal, wie es um die Psyche, der JS Gegner steht. Aber das Dokument ist echt interessant, wenn es echt ist.


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21.03.2018 um 12:49
@Mr.Mystery1990
Danke zur Gratulation :) Heut Abend gebe ich allen hier einen aus :bier:
Was den Blogschreiber anbelangt, gebe ich Dir völlig recht, mir ging es darum, was die Dokumente sagen, wenn sie denn authentisch sind.


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Der Fall "Jens Soering"

21.03.2018 um 12:52
Zitat von ligalaligala schrieb:Ich nahm bisher immer an, dass auch die schriftlich fixierten Geständnisse, also auch das erste, von Gardner mitstenographierte, im Prozess Verwendung fanden.
Ja, Gardners Notizen spielten im Prozess natürlich auch eine Rolle.

Aber dieses mitgeschnittene Gespräch erzählte die Tat "in den Worten des Angeklagten", was sicherlich für die Jury beeindruckender war. Und der Professor, der das übersetzt hatte, wurde ja auch in den Zeugenstand gerufen, um daraus zu referieren. Das war für den Prozes schon wichtig. So habe ich das gemeint. Und ich weiß gar nicht, ob Söring Gardners Notizen unterschrieben hatte, ob die also als offizielles Geständnis durchgegangen wären.

Hieß es nicht irgendwo, die Ermittler hätten diesem Gespräch mit dem deutschen Staatsanwalt auch deshalb zugestimmt, weil sie bisher noch keine Aufnahme des Geständnisses hatten? Aber da kann ich mich auch täuschen.
Zitat von ligalaligala schrieb:Diese Geschichte wird ja im Interview selbst hinterfragt, als der Staatsanwalt nachhakt, wie es möglich sei, dass sie ihm nachgefahren sei, aber vor ihm wieder zurück war.
Ich hatte das so verstanden, dass der Staatsanwalt es merkwürdig fand, dass sie sich mitten in der Stadt trafen, ohne dass er sie zuvor angerufen hatte. Eine mögliche Erklärung wäre ja, dass sie beide getrennt zurückfuhren und sie dort den Wagen wechselte und zu ihm ins Auto stieg.

Und letztlich ist das ja ein guter Einwand, warum sich in der Stadt verabreden, wenn man dann eh zusammen ins Hotel fährt.


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Der Fall "Jens Soering"

21.03.2018 um 13:32
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Aber dieses mitgeschnittene Gespräch erzählte die Tat "in den Worten des Angeklagten", was sicherlich für die Jury beeindruckender war.
Ah klar, dann hatte ich das missverstanden.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Ich hatte das so verstanden, dass der Staatsanwalt es merkwürdig fand, dass sie sich mitten in der Stadt trafen, ohne dass er sie zuvor angerufen hatte. Eine mögliche Erklärung wäre ja, dass sie beide getrennt zurückfuhren und sie dort den Wagen wechselte und zu ihm ins Auto stieg.
Und letztlich ist das ja ein guter Einwand, warum sich in der Stadt verabreden, wenn man dann eh zusammen ins Hotel fährt.
Ach so. Ja, so kann man das auch verstehen- bleibt aber trotzdem widersprüchlich, sowohl von der Sache her als auch vom Ablauf her.

@Bluelle

Gut gesagt!


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 13:17
Was ich übrigens gut finde an den JS Anhängern ist. Das sie nicht alles versuchen, um EH fertig zu machen und nicht alles probieren, damit EH im Knast bleibt. Schade, dass nicht jede Anhängerschaft so ist.
Wobei ich der letzte bin, der es gut findet, wenn jemand, etwas an einen Gefangenen spendet, da es genug arme Menschen gibt, die es dringender brauchen. Aber versuchen jemanden dort rauszuholen, der wahrscheinlich unschuldig ist(Ansichtssache). Das ist einfach klasse!


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 17:31
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Generell ist dieses Interview schwer zu deuten, da wir nicht wissen, was bei den ganzen anderen Vernehmungen gesagt wurde, was Söring also zu diesem Zeitpunkt schon von der Tat (falls er es nicht war, bzw nicht anwesend war) hätte wissen können.
Ich habe mir auf unsere Beschäftigung mit dem Geständnis vor dem deutschen Staatsanwalt noch einmal das Griffiths- Gutachten vorgenommen. @Bluelle hatte das vor einiger Zeit mehrmals in den Hauptstrang eingestellt (und es wurde bisher kaum besprochen...):


http://0q.b5z.net/i/u/7000525/f/Letters/ANDREW_GRIFFITHS_-_U_bersetzung_des_Gutachtens_von_Andrew_Griffiths__Juli_2016.pdf

Griffiths hat sich auf 24 Seiten mit den Geständnissen in GB beschäftigt (nicht mit dem vom 30.12.1986) und dafür auf umfangreiches Material zurückgegriffen (s. 23) Allein die Abschrift der Aussage Gardners zu den Geständnissen Sörings Juni '86 im Prozess umfasst 111 Seiten und die Aussage dauerte 5 Stunden! Es mussten viele hundert Seiten durchgearbeitet werden.
Das allein ist m.M. n. ein Grund, dass online nur ein Teil zu finden ist.
Zu dem, was du , @yasumi oben schriebst, schreibt Griffiths (S. 18/19):
"In Sörings Fall gibt es die Komplikation, dass die Tat mehr als ein Jahr vor Sörings Vernehmung
geschehen war. Daher hatte Söring reichlich Gelegenheit, an Informationen zu gelangen, die sein
Geständnis glaubwürdiger erscheinen lassen würden. Dies könnte Informationen beinhalten, welche
ihm vor seiner Haft im Juni 1986 direkt in den Gesprächen mit der Polizei gegeben wurden; hinzu
kommen Informationen, die ihm direkt von Elizabeth Haysom gegeben wurden oder Informationen,
die ihm indirekt durch Familienangehörige und auch durch die Presseberichte über die Straftat,
gegeben wurden. Keines dieser Dinge (außer dem wahren Täter, der versuchte, ihn mit Informationen
auszustatten, welche die Polizei davon überzeugen würden, dass er schuldig war) ist arglistig,
sondern es sind Gegebenheiten des Lebens, welche die Ermittler bewältigen müssen. Dies beinhaltet, ihn innerhalb einer Vernehmung zu befragen, um die Möglichkeit eines falschen Geständnisses
zunichte zu machen. Zu keinem Zeitpunkt stellt Gardner Sörings Geständnis infrage oder prüft es aus
seiner Sicht. Der einzige, der dies tut, ist Beever, der Söring darüber befragt, eine Tat zuzugeben, die
er nicht begangen hat. Selbst dies war lediglich eine halbherzige, begriffliche Frage, welche zwar auf
Beevers Bedenken hinweist, allerdings nicht weiter geführt wird."


=>Griffiths kommt also zu dem Schluss, dass es Aufgabe der Verhörenden, insbesondere Gardners gewesen wäre, die Geständnisse zu hinterfragen. Dies sei aber nicht geschehen!


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 18:04
Griffiths kommt, nachdem er ausführlich auf Einzelheiten des Geständnisses bzw. wenn man so will, der Geständnisse eingegangen ist, zu diesen Schlussfolgerungen, die ich (hoffentlich sinngemäß richtig!) zusammengefasst habe weil sie für mich äußerst erhellend sind:

1. Jens Söring ist von den Ermittlern nicht unter Druck gesetzt worden, ein Geständnis abzulegen... Es war nicht
erforderlich, irgendwelchen Druck auszuüben, denn es ist vom ersten (aufgenommenen) Protokoll der
Vernehmung offensichtlich, dass Söring bereit war, zu sprechen.

2. Ricky Gardner hielt Söring von Anfang an für schuldig und hinterfragt daher an keiner Stelle sein Geständnis.

3. Söring war sich des Ernstes der Lage wahrscheinlich nicht bewusst und er erhielt nicht die Möglichkeit einer angemessenen Rechtsberatung und Unterstützung, die ihm aber zugestanden hätte.

4. Es gab keine rechtliche Grundlage für eine Kontaktsperre; diese wurde aber trotzdem verhängt.

5. Sörings Geständnis ist in entscheidenden Details fehlerhaft, insbesondere was den Tatort, zugefügte Verletzungen und die Kleidung von Mrs Haysom anbelangt.

6. Gardners Vernehmung war nicht fachgerecht, sondern nur darauf ausgerichtet, Söring in seinem Geständniswillen zu bekräftigen.

7. Gardner hat nicht versucht, Inkonsistenzen aufzudecken, oder Aussagen, die mit den Tatortbefunden nicht übereinstimmten, infrage zu stellen.

8. Elizabeth Haysom wurde nicht annähernd einer so umfangreichen und andauernden Befragung ausgesetzt. (Protokoll ihrer Befragung =11 Seiten; Protokoll seiner Befragung = siehe letzter Beitrag)

Und was sagt uns das alles?


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 20:06
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Da er auch Elizabeth als mögliche Täterin, die in einem anderen Auto fuhr, andeutet (siehe Zitat weiter unten), wirkt das ganze etwas wie eine Zwischenstufe von einem Geständnis auf dem Weg zu dessen Widerruf.
ja das meine ich auch....liegt das nicht eventuell daran dass EH zu diesem Zeitpunkt die Beziehung beendet hatte -
sozusagen die Entbindung einer emotionalen Verpflichtung....

Was mir noch aufgefallen ist, dass nach Hudson, Söring die Position der Leichen in einem Geständnis noch mal von einem auf das andere Verhör verändert hat. Ich musste an den Brief denken den Wright zusammengeklebt hatte und den JS zerrissen in der Hosentasche hatte.

Mir ist nichts über den Inhalt bekannt. Aber es wird wohl keine versuchte Kontaktaufnahme zu EH gewesen sein, etwa mit der Nachfrage der genauen Position?!

Die andere Sache ist, dass laut Griffith, NH den Morgenrock direkt über Unterwäsche trug. In der ZDF Reportage Zoom zum Fall Söring wurde ein blutverschmiertes kariertes Hemd gezeigt, welches sich demnach nicht zuordnen lässt.
Eventuell wurde es nur zum Wischen benutzt....
Zitat von ligalaligala schrieb:1. Jens Söring ist von den Ermittlern nicht unter Druck gesetzt worden, ein Geständnis abzulegen... Es war nicht
erforderlich, irgendwelchen Druck auszuüben, denn es ist vom ersten (aufgenommenen) Protokoll der
Vernehmung offensichtlich, dass Söring bereit war, zu sprechen.
Ich habe Griffith auch gestern gelesen. An dem Punkt habe ich mich gefragt, wenn ihm die 3 Tage Dauerbefragung nicht zugesetzt haben, warum hat er nicht weiter auf Zeit gespielt. Was heisst freiwillig? Er würde doch argumentieren, dass er unter dem seelischen Druck des Versprechens stand.

Diese Klassifizierung gibt es aber nicht. Das nur zum Thema "freiwillig" weil ein Geständnis im Sinne von Schuldübernahme wollte er immer so weit als möglich hinauszögern.


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 20:47
Zu dem Blog noch so viele Infos:

- Der "Betriebsort" des Schreiberlings scheint England zu sein
- Der Betreiber/Schreiber nennt sich selber wohl "Nigel"
- Die "Traffikmaschine" übernimmt dann auf Facebook ein gewisser "Nigel Maguire" und ein
"Frank McCulloughm"....alles recht überschaubar da Freunde unter 10...;)
Dieser Frank hat öffentlich recht rege und umfangreich unter Zeitungsartikeln gepostet.
- Der Blog hat eine Kommentarfunktion....Ob diese aber in Echtzeit funktioniert oder verzögert "mit Zensur" könnte
man also nur ausprobieren oder einen gewissen "Matthias S." danach befragen, der sie bereits benutzt hat...



Nun ja...die inhaltliche Bewertung ist ja bereits erfolgt. Ob weitere "offiziell anmutende Exhibits" aus Bedford darin veröffentlicht werden bleibt abzuwarten. Offizielle Stempel fehlen jedenfalls.

Die einzige Tendenz und Motivation steht ja bereits in der Domain und vollzieht sich vor allem auf krude Weise vorwiegend zwischen den Zeilen anstatt entlang der Fakten. Das ganze wohl selektiert und aus lauter Zusammenhängen herausgerissen, missdeutet und durchweg auf Kosten der behandelten Personen.

Wie man über den gesamten Content hinweg dann auch bemerkt, hatte der Verfasser keinen Platz für eine kritische Auseinandersetzung mit seiner auffallend schützenswerten Patronin. Weder zwischen dem lieblos gestaltetenLayout noch innerhalb der Domainbezeichnung.


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 21:16
Zitat von ligalaligala schrieb:=>Griffiths kommt also zu dem Schluss, dass es Aufgabe der Verhörenden, insbesondere Gardners gewesen wäre, die Geständnisse zu hinterfragen. Dies sei aber nicht geschehen!
Ich empfinde dieses auf Band aufgenommene Geständnis vom 30.12.1986 (das zwar ohne Gardner stattfand, aber wohl das zuvor Gesagte zusammenfassen sollte) deutlich weniger zwingend und eindeutig wie ich das erwartet hätte. Es war ja immer die Frage, ob wir wirklich schon alles Wichtige von diesem Geständnis wissen oder ob da nicht doch noch das eine oder andere bedeutende Detail hinzukommt.

Im Prinzip war mir alles Wichtige aus anderen Quellen schon bekannt. Und wenn in einem der späteren Urteile daraus zitiert wird - z.B. die Passage, wo der Staatsanwalt Söring hilft, die Stelle zu benennen wo Herr Haysom verletzt wurde, und die dann als Beleg dient für die Glaubwürdigkeit des Geständnisses, weil die Stelle dem Verletzungsbild entspricht - dann ist das tatsächlich das Highlight und mit der wichtigste Satz aus diesem Geständnis. Konkreter "äußert" sich Söring zu den Verletzungen eigentlich nicht.

Dieses Interview wirkt wie eine interessante erste Einlassung zum Thema (und nicht wie ein Abschluss), bei der klar ist, dass da vieles nicht stimmen kann. Aber es gibt einige vielversprechende Aussagen und Ansätze, bei denen es sich sicherlich gelohnt hätte, nachzuhaken. Nur das erfolgte dann nicht.

Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die Anklage nicht damit rechnete, dass diese Version nicht die letzte sein würde, und dass das in Richtung Widerruf gehen wird.


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Der Fall "Jens Soering"

22.03.2018 um 21:37
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die Anklage nicht damit rechnete, dass diese Version nicht die letzte sein würde, und dass das in Richtung Widerruf gehen wird.
Auf den Seiten 31/32 widerspricht Söring sogar dem "American Officer" mit dessen Aussage, er - Söring - hätte gesagt, er habe die beiden getötet.
PP: Once more going back, you said that you, before or at the car hire, have not concretely talked about the killing of the parents.
A: No, we have not.
PP: And accordingly you have not made a concrete murder plot?
A: No, we have not.
PP: Well, an American Officer had this recorded like this.
A: As said, this is not right. The American Officer has also said a sentence at the end. That I have said that I have killed the people, but I have not said that to the American Police, in any case not in this form.
Er widerspricht da nicht nur der Aussage, das Töten sei geplant gewesen, sondern er widerspricht auch der Aussage, er habe getötet. Für ein Geständnis klingt das schon sehr distanziert.


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Der Fall "Jens Soering"

23.03.2018 um 08:28
Also last but not least hat Söring schon sehr früh angefangen, sein Geständnis zurück zu ziehen.
Eigentlich Wahnsinn, was hätte ein kompetenter Kripomensch da ansetzen können.

Die haben den einfach laufen lassen, was immer er sprach und vor allem Gardner brauchte definitiv einen Täter.
Wie praktisch dann.
Schön, dass jetzt Griffith mal zur Sprache kommt, denn für mich ist der ein absoluter Fachmann, mit riesen Erfahrungen
und ich finde ihn auch sympathisch (was natürlich nichts über seine Kompetenz verrät ;) )

mr_majestic

Ich denke wir sollten den Blogger hier mal vollkommen abhaken, die Seite ist nicht ernst zu nehmen, dazu
noch unseriös.
Zumindest ist das meine Meinung.


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