@LIncoln_rhyME Nehmen wir mal an Frauke hat die Freundin bewusst angelogen bezüglich der Müdigkeit, dann muss sie bereits fest verabredet gewesen sein oder sich vom Pub aus verabredet haben. Haben wir eine andere Quelle als die Aussage der anwesenden Bekannten dafür, dass Frauke sich nicht via SMS verabredet? Dazu folgendes:
Die Inhalte von Kurznachrichten sind ja über den Provider nicht nachvollziehbar, die Freundin hingegen wird sicher nicht jede einzelne SMS geprüft haben. Allerdings - und da kommt das große aber - speichert der Provider ja Uhrzeit und Teilnehmer des SMS-Verkehrs. Es ist also davon auszugehen, dass diese bezüglich etwaiger Alibis überprüft wurden. Damit ist (nicht etwa durch die anwesende Freundin, sondern aufgrund polizeilicher Ermittlungen) auszuschließen, dass Frauke mit einer eventuellen späteren Begleitperson am Abend des 20. Juni aus dem Pub heraus mittels SMS Kontakt aufnahm.
Eine Kontaktaufnahme mittels Rest-Akku zu einem späteren Zeitpunkt ist ebenfalls ausgeschlossen (s.h. Ocelots Anmerkungen zur Nachvollziehbarkeit der Inbetriebnahme).
Eine Verabredung via Internet-Medien ist nach Prüfung seitens der Polizei ebenfalls ausgeschlossen.
Übrig bleibt also:
- eine Verabredung mittels telefonischer Kommunikation in den Vortagen des 20. Juni
- eine mündliche Verabredung in den Vortagen des 20. Juni
- eine mündliche Verabredung am 20. Juni selbst
Alle diese Punkte sind ohne direkte Zeugen nicht nachvollziehbar. Wir können also eine Verabredung anhand der direkten Beweislage des Verlaufs des 20. Juni nicht ausschließen. Es ist also geboten sich die situativen Umstände des Abends anzuschauen, dazu gehören:
- die Müdigkeit (ausschließlich belegt durch die Aussage der Freundin)
- der Umstand, dass Frauke am nächsten Morgen zur Schule erscheinen musste
- der wartende Chris
- der nicht vorhandene freie Wohnungszugang aufgrund des durch Chris abgeholten Schlüssels
- Fraukes verfügbare Barmittel (ausschließlich belegt durch Aussage der Freundin)
Bezüglich der Müdigkeit und der Barmittel könnte Frauke gelogen haben um die Absicht eines Treffens zu verschleiern, wobei sich bei dem Thema der Barmittel die Frage ergibt, wie dies überhaupt zur Sprache kam und wieso Frauke hier lügen sollte.
Der Umstand der Schule ist an sich zu vernachlässigen, es gibt genügend Gründe auch mal eine Nacht durch zu machen, mit 21 nun nichts ungewöhnliches und es bestünde nach Rückkehr durchaus die Möglichkeit sich am folgenden Morgen zu entschuldigen und zu hause zu bleiben.
Übrig bleibt für mich als harter Faktor die Situation um Chris und den Schlüssel. Geht man davon aus, dass Frauke ein etwaiges Treffen nicht an die große Glocken hängen wollte (die Gründe dafür dahingestellt) - und dies ist eine zwingende Voraussetzung um zu erklären warum sie Müdigkeit vortäuschen sollte - so bringt sie sich Chris gegenüber selbst unter Zugzwang ein Fernbleiben welches sie versucht zu verbergen spätestens am Abend der Rückkehr erklären zu müssen, bzw. schon vorher von Chris während dieses Treffens kontaktiert zu werden.
Zudem bleibt mir hier eine völlig unnötige Lüge bezüglich der Barmittel unbegreiflich. Hier wäre es enorm wichtig herauszufinden wieso das Thema von Fraukes Barmittel überhaupt zur Sprache kam oder ob es sich bei der Aussage der Freundin diesbezüglich um einen geäußerten logischen Schluss handelt und um keine Aussage seitens Fraukes.