Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@z3001x
Das hatte ich übersehen: Bitte keine Spekulationen über Sexpraktiken.

Schliesst hier jemand kategorisch ein freiwilliges Fernbleiben über die ganze Woche aus?
@jacksbaby83 Hast du schonmal darüber nachgedscht?

Noch eine Frage, vom ZDF weiß ich es noch, dass jemand versucht hat eine Kopie des HD-Beitrages zu bekommen, was aus rechtlichen Gründen abgelehnt wurde.
Hat es jemand beim WDR bzgl des KR-Beitrags versucht? Beim Mitschnittservice?

@zweiter
Ich finde es echt schwierig deine Fragen zu beantworten.
Ich möchte das auch gar nicht, weil jedes Verhalten Fraukes möglich gewesen wäre zu dem Zeitpunkt, das ist ja auch der Grund, wieso die Ermittlungen nicht weitergekommen sind und auch die Profiler nicht wirklich etwas gebracht haben.
Ich frage mich wie irgendjemand diese Fragen nach ihrem Verhalten an dem Abend beantworten soll, außer natürlich der oder die Beteiligten!

zweiter schrieb:mal angenommen die fahrt war freiwillig ,die sms auch ,weil sie betrunken oder bekifft war ,oder super gut drauf war.
aber das handy war trotzdem irgendwann aus
und den smiley und das hdgdl
schrieb sie in der nachricht am freitag auch,wenn ich mich recht erinnere.
somit war sie die ganze zeit freiwillig unterwegs ,wollte bloß nichts von anderen leuten wissen.
das wäre dann @LIncoln_rhyME seine theorie :)

Ich habe irgendwie auch immer im Sinn, dass sie mit ein paar Leuten vielleicht bei jemandem daheim war. Mit ein paar Kumpels eben...Aber das passt halt auch nicht wirklich so gut zusammen, das hätte sie Chris ja auch schreiben können.
Mich stört an der Sms dieses doppelte "bis später", da ich darin eine Gemeinsamkeit zu den Anrufen sehe - selbst wenn ich davon ausgehe, dass die Sms freiwillig war.

z3001x schrieb:Ich glaub nicht, dass sie zu jemandem, also einem einzelnen Mann, ins Auto wäre. Das sagen alle unisono, die sie kannten. Es muss, wenn es freiwillig gewesen sein sollte, Umstände gegeben haben, die das grundsätzliche Gefahrenmoment "geh nicht nachts zu einem Mann ins Auto" abgeschwächt haben/hätten.

Dieser Umstand liegt für mich definitiv darin, dass sie den Mann kannte.

Lumina85 schrieb:Ich habe irgendwie auch immer im Sinn, dass sie mit ein paar Leuten vielleicht bei jemandem daheim war. Mit ein paar Kumpels eben...Aber das passt halt auch nicht wirklich so gut zusammen, das hätte sie Chris ja auch schreiben können.
Mich stört an der Sms dieses doppelte "bis später", da ich darin eine Gemeinsamkeit zu den Anrufen sehe - selbst wenn ich davon ausgehe, dass die Sms freiwillig war.

Hallo Il Lumina ti 85, an und für sich ist dieses doppelte gar nicht so ungewöhnlich, wenn man das zweite einfach als Floskel/Verabschiedung sieht.....

interessanter ist auch folgender Part:

Ich habe irgendwie auch immer im Sinn, dass sie mit ein paar Leuten vielleicht bei jemandem daheim war. Mit ein paar Kumpels eben...Aber das passt halt auch nicht wirklich so gut zusammen, das hätte sie Chris ja auch schreiben können.

WENN mehrere involviert waren, dann gemeinschaftlich.

Das blöde am Fall ist, wenn man von einem klassischen Verbrechen ausgeht......

Bei einen Bekannten macht es irgendwie keinen Sinn, dass sie den Namen trotz Todesangst nicht erwähnt.

Bei einem unbekannten Täter macht es wenig Sinn, dass sie einfach einsteigt und er dann Anrufe initiiert.

Natürlich jeweils noch mit unzähligen Zwischenvariantrn. Hach, es ist zum Haare raufen.....

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Schliesst hier jemand kategorisch ein freiwilliges Fernbleiben über die ganze Woche aus?

Ja, ich.

Soll ich jetzt noch näher darauf eingehen oder reicht das? ;)

LIncoln_rhyME schrieb:Bei einen Bekannten macht es irgendwie keinen Sinn, dass sie den Namen trotz Todesangst nicht erwähnt.

Doch, denn solange Hoffnung besteht, macht man auch alles, was vom Täter gewünscht wird und stellt sich nicht gegen ihn.

@Kältezeit
Gründe würden mich schon interessieren.
Wenn du dabei mal vollkommen neutral Fraukes Charakters betrachtest dann wäre das natürlich toll von dir.

@LIncoln_rhyME
Gründe gegen freiwilliges Fernbleiben eine Woche lang?
Die erste SMS, die explizit aussagt, sie komme später. Der Tag danach: kein Kontakt. Die darauf folgenden täglichen Telefonate, welche nicht explizit auf eine Freiwilligkeit hindeuten, vom letzten Telefonat mal ganz zu schweigen.

Ihr Verantwortungsbewusstsein und der Umstand, dass sie mit keinem Wörtchen ihre Arbeit erwähnte bzw. sich nicht auf Arbeit abmeldete etc. pp.

Und zu guter Letzt: dass sie tot unter einem Baum lag.

Mir fällt bestimmt noch mehr ein, aber ich bin gerade Mittagsschlaftrunken.

Dass sie - obwohl als zuverlässig bekannt - sich nicht auf der Arbeit abmeldete, ist in der Tat ein starkes Argument gegen eine Freiwilligkeit. Auch in der Semi-Freiwilligkeits-These ist dieses Argument nur schwer unterzubringen.

vivere1980 schrieb:Dass sie - obwohl als zuverlässig bekannt - sich nicht auf der Arbeit abmeldete, ist in der Tat ein starkes Argument gegen eine Freiwilligkeit. Auch in der Semi-Freiwilligkeits-These ist dieses Argument nur schwer unterzubringen.

Es spricht für ein Freiwilliges Fernbleiben am nächsten morgen. Allerdings natürlich nicht für ein freiwilliges Mitgehen am Abend zuvor, d.h. sie kann dennoch freiwillig z.B. in ein Auto eingestiegen sein und noch einige Stunden mit dem Täter verbracht haben. Hier stellt sich dann natürlich die Frage, ab welchem Zeitpunkt man von einer Unfreiwilligkeit sprechen kann.

LIncoln_rhyME schrieb:Bei einen Bekannten macht es irgendwie keinen Sinn, dass sie den Namen trotz Todesangst nicht erwähnt.

Aber wieso sollte sie den Namen erwähnen? Ich glaube, dass man wirklich noch eine restliche Chance sieht überleben zu können, diese hätte sie mit dem Ausplaudern des Namens garantiert vertan. Ich glaube nicht, dass ich z.B. so gehandelt hätte. Man muss auch sehr sehr klar und geschickt sein irgendwelche Botschaften zu hinterlassen, deshalb denke ich auch nicht, dass sie das in irgendeiner Form getan hat (außer viell. mit dem "Christos").

LIncoln_rhyME schrieb:Bei einem unbekannten Täter macht es wenig Sinn, dass sie einfach einsteigt und er dann Anrufe initiiert.

Das sehe ich auch so. Anrufe machen für einen unbekannten Täter überhaupt keinen Sinn.

Kältezeit schrieb:Ja, ich.

Ich schließe es auch aus und sehe die Argumente vor allem auch darin, wie sie aufgefunden wurde und natürlich auch in den Inhalten der Anrufe. Sie hätte bei einer Freiwilligkeit doch viel klarer sprechen können und hätte sich bestimmt auch mal nach den Angehörigen erkundigt.

@vivere1980
Sind wir also doch wieder beim Charakter :)
Trotzdem Nein:
Beitrag von jacksbaby83 (Seite 92)

Also sie war schon ein offener Typ.
Sehr sympathisch und (zumindest wenn mit uns unterwegs) gern flirty drauf. Aber waren ja auch in Diskos.
Ob sie einfach mal 5e geradelassen würde weiß ich nicht. Kann ich mir aber vorstellen, wenn ich an die ungezwungene Zeit von damals zurückerinnere.

Vor allem jedoch:
Beitrag von jacksbaby83 (Seite 91)

Sie schrieb nur, dass sie froh ist in Paderborn zu sein und mal waa zu erleben. Paderborn ist schon was anderes als Lübbeke...

In der Summe kann man schon konstruieren, dass Frauke ihr Augenmerk in PB mehr auf Spaß hatte als auf Ausbildung.
Lange Zeit vorm Rechner, chatten, Singlebörsen.....

Was hatte sie denn zu verlieren, wenn ihre zweite Ausbildung den Bach runterginge?
Vielleicht war ja diese ein Teilgrund des Fernbleibens?
Das Landei war nun endlich in der großen Stadt, da "will man ma" was erleben!
Frei von den Eltern! Und dann diese "störende" Ausbildung......

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:In der Summe kann man schon konstruieren, dass Frauke ihr Augenmerk in PB mehr auf Spaß hatte als auf Ausbildung.

Anhand dieser 2 verlinkten Beiträge, willst du festmachen, dass Frauke die Ausbildung eine Woche lang total schnuppe gewesen sein könnte?

Man kann Party machen, "flirty" drauf sein und dennoch seinem Job gewissenhaft nachgehen. Das Eine schliesst das Andere nicht gleich aus. Vorallem in dem Alter.

LIncoln_rhyME schrieb:Das Landei war nun endlich in der großen Stadt, da "will man ma" was erleben!
Frei von den Eltern! Und dann diese "störende" Ausbildung......

Hätte sich vorab schon gezeigt, dass Frauke mit ihrer Ausbildung unzufrieden war und sie diese daher eher schleifen liess - ok. Aber darauf deutet (bisher) nichts hin.

Hätte sich vorab schon gezeigt, dass Frauke mit ihrer Ausbildung war und sie diese daher eher schleifen liess - ok. Aber darauf deutet nichts hin.

Weswegen? Ich persönlich kenne Menschen und von der Arbeit kenne ich welche die ohne jedes Anzeichen von jetzt auf nachher abgebrochen haben, sehe da nichts was sich unbedingt andeuten MUSS.

http://www.welt.de/wirtschaft/article113121540/Jeder-vierte-Azubi-schmeisst-seine-Lehre-hin.html

Das ist zwar OT und ich will hier keinen Bezug zum Fall herstellen.
Es soll lediglich zeigen, dass es nicht einfach aus der Luft gegriffen ist sondern durchaus
ein Stück Normalität.....

@LIncoln_rhyME
Ich sehe es dennoch so und weiss das aus eigener Erfahrung: gerade wenn man auf eigenen Beinen steht, sein eigenes Geld verdienen muss, um die Miete für die eigene Wohnung oder WG aufzubringen, besitzt bzw. entwickelt man eine gewisse Eigenverantwortung.

Man kann durchaus Party machen und von mir aus auch mal ne Nacht durchrocken und dennoch pflichtbewusst auftreten.

Für mich deutet jedenfalls nichts darauf hin, dass es nicht so war. Deswegen schliesse ich einfach ein 1-wöchiges, freiwilliges Fernbleiben aus. Dass sie jedoch, an jenem Abend, zu jemandem zustieg, mit dem sie noch einige Zeit verbringen wollte, kann ich mir gut vorstellen.

Kältezeit schrieb:Für mich deutet jedenfalls nichts darauf hin, dass es nicht so war. Deswegen schliesse ich einfach ein 1-wöchiges, freiwilliges Fernbleiben aus. Dass sie jedoch, an jenem Abend, zu jemandem zustieg, mit dem sie noch einige Zeit verbringen wollte, kann ich mir gut vorstellen.

Ok.

@LIncoln_rhyME
Dass es Leute gibt, die ihre Ausbildung abbrechen ist wohl bekannt. Wenn du schon sowas zum Vergleich verlinkst, dann gehe ich darauf auch ein mit den Fakten, die dort stehen: demnach brechen Abiturienten seltener ab, die Höchstquote der Abbrecher liegt wohl in Berlin und MeckPomm, 1/3 löst sich bereits in der Probezeit auf.

Das alles passt also nicht zu Frauke.

Zudem hatte sie bereits eine abgeschlossene Ausbildung & Abitur. Ich schätze sie so ein, dass sie lieber etwas "durchzog" als es an den Nagel zu hängen.

@Kältezeit
Ok, und ich versuche Frauke gerade mal nicht einzuschätzen :)

Die Ausbildung ist es allerdings, die Frauke den Aufenthalt in Paderborn erst ermöglicht. Wenn man also argumentierte, das sie diese bei dem Aufenthalt in der großen Stadt störte, dann muss man dem entgegenhalten, dass sie bei Verlust derselben Paderborn wieder verlassen muss und auch die gemeinsame WG in Gefahr bringt. Sie scheißt dann sprichwörtlich eine Woche auf alles, ist aber andererseits verantwortungsbewusst genug sich bei Chris zu melden.

Es ist schon richtig keine charakterliche Festlegung zu treffen, aber das sollte dann nicht dazu führen völlig irrationale Extremzustände anzunehmen.