@hallo-ho Ich dachte, vlt gibt es da statistische Aussagen, worauf Täter bei Opfern "wertlegen".
Welche Aussagen, so vorhanden, dann auf Frauke zutrifft, kann man freilich nur raten.
Gestern abend kam was auf zdf.info, u.a. mit Stephan Harbort, da hiess es dass bei Mehrfach-Tätern die Opfer wenig spezifisch gewählt würden, Täter seien z.B. eher selten auf einen bestimmten visuellen Typ festgelegt. Auch dass es einen bestimmten Opfertypus gäbe, der Wehrlosigkeit ausstrahlen würde und auf den viele Täter aussuchen würden, wurde eher verneint - allerdings nicht ganz eindeutig, die Psychologen meinten doch, da das Zeiel sei Kontrolle auszuüben und dafür jemand nötig sei, der sich kontrollierne liesse.
Generell seien das keine in Stein gemeisselten Gesetze sondern Mittelwerte.
Allerdings würden die Täter schon einschätzen, ob sie mit dem Opfer physisch und bzgl des Verhaltens "fertig" würden, und das auch bei Folgetaten lernen, besser einzuschätzen.
Als Tat- bzw Kontaktorte würden solche ausgewählt, mit denen der Täter sehr vertraut ist, und daher alle Eventualitäten einschätzen kann, Fluchtwege, wo ist man nicht gut zu entdecken, etc. Ausserdem natürlich welche, wo man annehmen kann, dass potentielle Opfer vorbei kommen, weshalb es oft Parkanlagen oder auch begrünte Nebenstarssen, Durchgänge oder dergleichen in der Nähe von start-frequentierten Gebieten sind.
Der Ort und der richtige Zeitpunkt seien wichtiger als das ausgewählte Opfer.
Das Opfer sie meist eine Zufallsperson, falscher Ort, falsche Zeit.
Beim Zeitpunkt würden dem Täter am wichtigsten sein, dass er sich zur Tat bereit fühlt, erst in zweiter Linie praktische, "objektive" Faktoren von Günstigkeit. Einer erfolgten Tat würden etwa 30 abgebrochene Tatversuche vorausgehen (statistisch).
Auch sei es durch aus häufig, selbst bei Mehrfach-Tätern, dass verbesserte Lebensumstände dazu führten, dass sie aufhörten, v.a. eine Beziehung, Heirat, Kinder würden das begünstigen. Bei Einmaltätern sei dies noch häufiger.
Was die Frage des drückenden Gewissens angeht, muss man sich wohl Alltagspsycholgie verabschieden, Reue und Empathie seien extrem selten, teilweise hätten die Täter ein Gefühl von Stolz gegenüber ihren Taten, das höchste Mass an Einsicht sei, dass sie aufhören wollten.
Die reduzierte bis fehlende Empathiefähigkeit lässt sich auch neurobiologisch darstellen, typsiche Reaktionen von Angst und Scham bleiben aus. Meistens als Ergebnis eigener andauernder Misshandlung (schlechte Kindheit etc).
Der "modus operandi" würde sich im Verlauf einer Karriere durchaus ändern, teilweise so stark, dass auch erfahrene Kriminalisten zusammengehörige Taten nicht als solche erkennen würden.
Wie gesagt das war jetzt mit dem Fokus auf Mehrfach-Täter, aber der Unterschied zu einmaligen Mördern ist nur graduell. Also was die Opfer, Tatortauswahl etc angeht.
Was die Leichenablage angeht, so kann ein gutes Verstecken und Zudecken auch auf eine Art Sich-Entschuldigen-Wollen hinweisen, nicht ausschliesslich auf ein Verdecken der Tat und Verwischen von Spuren, wobei der gebräuchliche Terminus "Undoing" ist, also Rückgängig-Machen. Das sei aber auch nicht als Reue misszuverstehen, sondern der Täter wollte v.a. sein Verbrechen aus seinem eigenen Bewusstein wischen.
So ein Undoing-Verhalten würde häufig oft eine Bekanntschaft des Täters und des Opfers hinweisen, seltener auch auf eine einseitige emotionale (eingebildete) Beziehung des Täters zum Opfer.
@bura007 bura007 schrieb:Da wir hier wohl den fremden auflauernden Täter, der überhaupt keine Beziehung zu Frauke hatte und hier auf sein Zufallsopfer trifft,nach dem Tat und Sachverlauf ausschließen können,muß es eine Person sein,die genau wußte wo Frauke zu welcher Zeit ist.Ein Auflauern vor ihrer Wohnung würde ich auch ausschließen,da der Täter dann nicht weiß wann sie dort erscheint.Außerdem besteht die Gefahr gesehen zu werden.
Finde, dass es zwar auch deutlich wahrscheinlicher, dass eine Vor-Beziehung welcher Art auch immer bestand. Aber auschliessen kann man so einen "Zufalltäter" nicht wirklich. Die Telefonate und SMS wirken ziemlich merkwürdig, aber sie sind nicht wirklich völlig einzigartig, und in anderen Fällen, wo es sowas gab, waren Täter und Opfer nicht vorher bekannt. Sie kann auch nur dass unglaubliche Pech gehabt haben, das Opfer eines Zufallstäters geworden zu sein.
Dass der Kontakt zwischen Frauke und dem Täter nicht an der Haustüre ihrer Wohnung stattfand, würde ich auch nicht vermuten, v.a. wegen dieser Sportkneipe Treffpunkt Süd, die da direkt am Eingang angesiedelt ist.
Dass der Täter ihr aus dem Pub gefolgt ist, kommt mir irgendwie aber auch nicht so wahrscheinlich vor, allerdings ist das Szenario für mich realistischer geworden, seit bekannt ist, dass Frauke und ihrer Clique schon zum Deutschlandspiel ab 15 Uhr im Pub waren.
Das erhöht sowohl die Menge der Personen, die Frauke dort überhaupt wahrgenommen haben un deien Plan gefasst haben könnten. Auch die Zahl der Leute die von dem Pub-Meeting wusste und wer alles mit von der Partie war, steigt deutlich. Sicher war Frauke nicht die einzige die gesimst hat und angeblich war der Pub ja auch sowas wie das "Wohnzimmer" der Schwesternschüler.
Dass sie auf jemand traff, der seienserseits aus dem Haus 3 des St. Vincenz (Husener Straße 81) kam und dort arbeitete und mit dem sie bekannt war, halte ich aber auch für möglich, weil das recht nahe an einem der möglichen Heimwege liegt.