@Optimist Woraus ich jedoch dennoch schließe, dass Gott schon vorher weiß, wer ihm nachfolgen wird oder nicht:
In manchen Bibelstellen steht etwas davon, dass die Christen schon "vorher bestimmt" sind von Gott --> „vorherbestimmt“ oder „vorher erkannt“ (im Sinne: vorher schon GESEHEN worden....)
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Man muss fragen: WIE und von WEM? Das sagt einem Eph.1:
4 wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, daß wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe; 5 und hat zur Sohnschaft uns zuvorbestimmt durch Jesum Christum für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, ...
11 in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvorbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt ...
„in Jesus“ oder "durch Jesus" bedeutet für mich: wer an Jesus glaubt, wer sich von ihm retten lassen WILL den fügt Gott zum Leib hinzu und wer das sein wird, hat er schon vorher gewusst/gesehen …
... trotzdem ist es unser EIGENER Wille wenn wir gerettet werden wollen.
Hallo lieber Optimist!
Es ist sehr schön, dass du obigen Text herausgesucht hast, weil er in Wirklichkeit über den wahren Gott eine sehr tiefgründige Wahrheit vermittelt, wenn man die Bibel in ihrer Gesamtheit richtig verstehen darf!
Zum besseren Überblick wiederhole den Text noch einmal! Wir lesen:
Epheser 1:4-6:
"wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, daß wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe; 5 und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesum Christum für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade,..."
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Wie in meinem vorigen Post ausgeführt, gebraucht Gott sein Vorherwissen selektiv und immer in Harmonie mit all seinen anderen Eigenschaften und das in vollkommener Weise.
Außerdem gab er allen vernunftbegabten Geschöpfen in seiner Liebe einen freien Willen!
Daher nun folgende wichtige Frage:
Wie lassen sich nun diese grundlegende Erkenntnisse über Gottes Eigenschaften und seine Handlungsweise mit vernunftbegabten Geschöpfen mit obiger Schriftstelle vereinbaren, wo wir lesen, wie der Apostel Paulus unter Inspiration schrieb, das GOTT "uns auserwählt hat " UND das Gott "uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft"?
ERSTENS ist es einmal interessant, was der Apostel Paulus anführt, WANN diese "Auserwählung" und WANN diese "Zuvorbestimmung zur Sohnschaft" war und ob man daraus eventuell erkennen kann, wie diese Worte gemeint sein könnten!?
Paulus schrieb im gleichen Vers:
Epheser 1: 4:
"wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt"
Was ist mit dem Ausdruck "VOR GRUNDLEGUNG DER WELT" gemeint und was für eine Zeitangabe ist das?
Grundsätzlich:
Es bedeutet NICHT vor Erschaffung des Himmels und der Erde! Warum nicht?
Das mit „Grundlegung“ wiedergegebene griechische Wort katabolḗ bedeutet wörtlich: „ein Hinabwerfen“ und kann sich, wie beispielsweise in Hebräer 11:11, auf das ‘Empfangen von Samen’ beziehen.
Wie aus Hebräer 4:3, 4 hervorgeht, fand die „Grundlegung“ einer Menschenwelt zwar statt, als Gott das erste Menschenpaar Adam und Eva erschuf, aber diese beiden büssten danach ihre Stellung als Kinder Gottes ein (1Mo 3:22-24; Rö 5:12).
Dank der unverdienten Güte Gottes durften sie jedoch später trotzdem Samen empfangen und Nachkommen hervorbringen, von denen ABEL, der 2. Sohn Adams und Evas in der Bibel besonders erwähnt wird, weil er Gottes Gunst erlangte und für ihn deshalb Aussicht auf Erlösung und Rettung besteht (1Mo 4:1, 2; Heb 11:4).
Interessanterweise sprach Jesus in Lukas 11:49-51 von dem „Blut aller Propheten, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist“, und zog dann eine Parallele mit den Worten „vom Blut Abels an bis zum Blut Sacharjas“.
DADURCH brachte Jesus Christus den Abel mit der „Grundlegung der Welt“ in Verbindung!
In all den Texten der Bibel also, wo von oder vor der Grundlegung der Welt die Rede ist, muss es sich, wenn aus dem Kontext hervorgeht, das es um die Erlösung und Rettung der Menschheit geht, somit um den Zeitpunkt handeln, als nach dem Sündenfall der erste erlösbare Mensch in Erscheinung trat, nämlich gemäß den zuvor zitierten Worten Jesu, ABEL.
Da also offensichtlich ABEL der Schnittpunkt einer erlösbaren Menschheit ist ( denn Adam und Eva hatten ihr Recht auf Leben wegen ihrer willentlichen Sünde ohne Reue zu zeigen verwirkt und offensichtlich Kain, der erste Sohn Adams und Evas, als erster Mörder in der Geschichte der Menschheit auch, denn er zeigte auch keine Reue als Gott ihn wegen der Ermordung seines Bruders zur Rede stellte!), bezieht sich der biblische Ausdruck VON GRUNDLEGUNG DER WELT auf den Zeitpunkt ab Abel und der Ausdruck VOR GRUNDLEGUNG DER WELT auf einen Zeitpunkt VOR ABEL!
Kommen wir nun zu Epheser 1: 4 zurück, wo Paulus von einer Auserwählung und Zuvorbestimmung VOR Grundlegung der Welt spricht!
In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass dasselbe in der Bibel auch über den vorhergesagten MESSIAS gesagt wird, und zwar in 1. Petrus 1:19,20:
"sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken; 20 welcher zwar zuvorerkannt ist VOR Grundlegung der Welt, aber geoffenbart worden am Ende der Zeiten um euretwillen,..."
Was ist nun in Verbindung mit dem Messias damit gemeint, das er ZUVORERKANNT IST VOR GRUNDLEGUNG DER WELT, aber GEOFFENBART WORDEN AM ENDE DER ZEITEN?
Der Messias oder Christus sollte der verheissene Same sein, durch den die gerechten Angehörigen aller Familien der Erde gesegnet werden (Gal 3:8, 14).
Dieser „Same“ wurde zum ERSTENMAL erwähnt, nachdem die Auflehnung in Eden bereits im Gange war, aber noch vor der Geburt Abels (1Mo 3:15).
Das geschah mehr als viertausend Jahre vor der Offenbarung des „heiligen Geheimnisses“ durch die eindeutige Kenntlichmachung des messianischen „Samens“.
Denn dieses Geheimnis wurde gemäß den Aussagen der Bibel tatsächlich „langwährende Zeiten hindurch verschwiegen gehalten“ (Rö 16:25-27; Eph 1:8-10; 3:4-11).
Und wie verhält es sich jetzt mit der "AUSERWÄHLUNG und ZUVORBESTIMMUNG von GESALBTEN CHRISTEN, VOR GRUNDLEGUNG DER WELT?
Auf eine Gruppe angewandt, nämlich auf die Christenversammlung oder die „heilige Nation“ der Berufenen als Ganzes (1Pe 2:9), würden die angeführten Texte bedeuten, daß Gott die Entstehung einer solchen Gruppe vorhersah und vorherbestimmte (nicht die sie bildenden Einzelpersonen) und zwar auch schon bevor Abel geboren wurde.
Auch würden dieser und andere Texte offensichtlich bedeuten, dass er vorschrieb oder vorherbestimmte, welchem „Bild“ die zu dieser Gruppe Berufenen in Übereinstimmung mit seinem Vorsatz entsprechen müssen (Rö 8:28-30; Eph 1:3-12; 2Ti 1:9, 10). Auch die Werke, die sie verrichten sollen, und dass sie Prüfungen durchstehen müssen wegen der Leiden, die die Welt über sie bringen würde, hat er vorherbestimmt (Eph 2:10; 1Th 3:3, 4).
FAZIT:
Würden sich die obigen Worte des Paulus und andere des Apostels Petrus, wo es um "Auserwählte" oder "Zuvorbestimmte" auf Einzelpersonen beziehen, die für eine ewige Rettung vorherbestimmt sind, dann könnten die Betreffenden nie untreu werden oder im Hinblick auf ihre Berufung versagen, weil sich Gottes Vorherwissen über sie niemals als falsch erweisen und das von ihm für sie bestimmte Geschick keinesfalls abgewendet oder verhindert werden könnte.
Doch die gleichen Apostel, die dazu inspiriert wurden, die oben angeführten Worte niederzuschreiben, machten deutlich, dass einige derer, die durch das Blut des Loskaufsopfers Christi „erkauft“ und „geheiligt“ worden waren, ja die „die himmlische freie Gabe geschmeckt“ hatten und „des heiligen Geistes teilhaftig geworden [waren] . . . und die Kräfte des kommenden Systems der Dinge geschmeckt“ hatten, abfallen, keine Reue zeigen und deshalb Vernichtung über sich bringen würden (2Pe 2:1, 2, 20-22; Heb 6:4-6; 10:26-29).
Beide Apostel forderten die Empfänger ihrer Briefe mit den Worten auf: „Tut . . . euer Äußerstes, eure Berufung und Auserwählung festzumachen; denn wenn ihr diese Dinge beständig tut, werdet ihr auf keinen Fall jemals fehlgehen“ und: „Fahrt fort, . . . mit Furcht und Zittern eure eigene Rettung zu bewirken“ (2Pe 1:10, 11; Php 2:12-16).
Paulus, der „zu einem Apostel Jesu Christi berufen“ worden war (1Ko 1:1), betrachtete sich offensichtlich nicht so, als wäre er persönlich zur ewigen Rettung vorherbestimmt, denn er schrieb von seinem eifrigen Bemühen, ‘dem Ziel entgegenzujagen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben’ (Php 3:8-15), und von seiner Befürchtung, dass er sich selbst irgendwie als "verwerflich" erweisen könnte (1Ko 9:27).
Wie du siehst, lieber Optimist, ist die Thematik zu Gottes Vorherwissen und Auserwählung und Vorherbestimmung sehr komplex.
Es ist aber sehr wichtig, zu verstehen, wie diese inspirierten Aussagen tatsächlich gemeint waren, denn dies berührt grundsätzlich auch Gottes Persönlichkeit und seine Eigenschaften und wie er diese zum Ausdruck bringt!
Wenn wir Gottes Handlungsweise in seiner inspirierten Tiefe richtig verstehen dürfen, dann können wir von folgender Aussage der Bibel über unseren liebevollen Schöpfer überzeugt sein:
5. Mose 32: 4: ( Elberfelder )
"Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!
5. Mose 32: 4: ( NWÜ )
„Der FELS, vollkommen ist sein Tun,
Denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege.
Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt;
Gerecht und gerade ist er.
Gruß, Tommy