@Optimist @Idu BIBELKANON:
Optimist schrieb:Die Bibel hat nichts mit dem Kirchendogma zu tun, auch wenn das Konzil von Nizza den Kanon zusammengestellt hatte.
Die Zusammenstellung legte die Kirche nicht DIREKT fest, sondern es war so:
Die ersten Christen bevorzugten bestimmte Bibelbücher und DANACH richtete es sich dann, was in den Kanon Eingang fand.
Es fand quasi wie eine Art Abstimmung über die - beim Volk - beliebtesten Bibelbücher statt. Das Konzil spielte quasi nur eine Art Schiedsrichter darüber.
Und diesbezüglich kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Prozess Gott-gelenkt war.
Hallo ihr Lieben!
"Kanon" war ursprünglich ein Rohr, dass als Meßwerkzeug diente.
Der "Bibelkanon" bezieht sich auf den Katalog inspirierter Bücher, die sich als Richtschnur oder Maßstab für den Glauben, für die Lehre und den rechten Lebenswandel eigneten.
Wichtig:
Die Niederschrift eines religiösen Buches und die Erhaltung des Inhalts über Jahrhunderte und die Tatsache, dass Millionen Menschen diese Schrift schätzen, beweist natürlich noch lange nicht, dass der Inhalt von Gott inspiriert ist.
Der Apostel Petrus erklärte einmal unter Inspiration: „Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getrieben wurden“ (2Pe 1:21).
Die hebräischen Schriften:
Der erste inspirierte Bibelschreiber war Moses. Der innere Beweis dieser von Moses geschriebenen Bücher belegt eindeutig, dass sie göttlichen Ursprungs sind.
Der wahre Gott selbst gab das Beispiel, was das Aufzeichnen von Gesetzen und Geboten betrifft. Nachdem er zu Moses am Berg Sinai geredet hatte, „gab er Moses dann die zwei Tafeln des ZEUGNISSES, Steintafeln, beschrieben von Gottes Finger“ (2Mo 31:18).
Später lesen wir dann: „Und Jehova sprach weiter zu Moses: ‚Schreibe dir diese Worte auf‘ “ (2Mo 34:27).
Somit war es der wahre Gott selbst, der sich mit Moses unterhielt und ihn anwies, die ersten fünf Bücher des Bibelkanons aufzuzeichnen.
Kein menschliches Konzil erklärte diese Bibelbücher für kanonisch; von Anfang an hatten sie Gottes Anerkennung.
Als Moses damit zu Ende war, die Worte dieses Gesetzes bis zu ihrer Vollendung in ein Buch zu schreiben“, gebot er den Leviten, indem er sprach: „Dieses Gesetzbuch nehmend, sollt ihr es zur Seite der Bundeslade Jehovas, eures Gottes, legen, und es soll dort als Zeuge gegen dich dienen“ (5Mo 31:9, 24-26).
Wie Moses, so wurde auch die Priesterschaft von Gott dazu gebraucht, diese schriftlichen Gebote zu bewahren und das Volk darin zu unterweisen.
Als man, nahezu 500 Jahre nachdem Moses begonnen hatte, den Pentateuch aufzuzeichnen, die Bundeslade in Salomos Tempel brachte (1027 v. u. Z.), befanden sich die beiden Steintafeln noch immer in der Lade (1Kö 8:9), und 385 Jahre später, als im 18. Jahr Josias (642 v. u. Z.) „das Buch des Gesetzes“ im Haus Jehovas gefunden wurde, stand es immer noch in demselben hohen Ansehen (2Kö 22:3, 8-20).
Desgleichen herrschte „große Freude“, als nach der Rückkehr aus dem Babylonischen Exil Esra bei einer achttägigen Zusammenkunft aus dem Buch des Gesetzes vorlas (Ne 8:5-18).
Nach dem Tod Mose fügte man die Aufzeichnungen Josuas, Samuels, Gads und Nathans (Josua, Richter, Ruth, 1. und 2. Samuel) hinzu.
König David und König Salomo lieferten ebenfalls Beiträge zu dem wachsenden Kanon der heiligen Schriften.
Dann folgten die Propheten Jona bis Maleachi, von denen jeder etwas zum Bibelkanon beitrug und von Gott mit der Wundergabe des Prophezeiens ausgestattet worden war sowie die von Jehova aufgestellten Erfordernisse eines wahren Propheten erfüllte.
Denn sie redeten im Namen Jehovas, ihre Prophezeiung bewahrheitete sich, und sie wandten das Volk Gott zu (5Mo 13:1-3; 18:20-22).
Als Hananja und Jeremia bezüglich der beiden letzten Punkte auf die Probe gestellt wurden (beide redeten im Namen Jehovas), erfüllten sich nur die Worte Jeremias. Auf diese Weise wurde bewiesen, daß Jeremia ein Prophet Jehovas war (Jer 28:10-17).
Da der wahre Gott Männer beim Schreiben inspirierte, folgt daraus logischerweise, daß er auch die Sammlung und Erhaltung dieser inspirierten Schriften beaufsichtigte, damit die Menschheit über eine bleibende kanonische Richtschnur für die wahre Anbetung verfügen würde!!
Gemäß der jüdischen Tradition beteiligte sich Esra an dieser Arbeit nach der Wiederansiedlung der Juden in Juda. Sicherlich eignete er sich für diese Aufgabe, denn er war ein inspirierter Bibelschreiber, ein Priester und außerdem „ein geschickter Abschreiber im Gesetz Mose“
(Esr 7:1-11).
Nur die Bücher Nehemia und Maleachi mußten noch hinzugefügt werden. Der Kanon der Hebräischen Schriften war demnach gegen Ende des fünften Jahrhunderts v. u. Z. bereits festgelegt und enthielt die gleichen Aufzeichnungen, die wir heute besitzen.
Historische Wahrheit:
Der jüdische Historiker Josephus, der sich um das Jahr 100 u. Z. in seinem Werk Gegen Apion (1. Buch, Abs. 8, übersetzt von H. Paret, Stuttgart 1856, S. 756, 757) vor Gegnern verteidigte, bestätigte, daß damals der Kanon der Hebräischen Schriften schon lange Zeit festgelegt war.
Er schrieb: „Bei uns gibt es nicht unzählige widersprechende und sich gegenseitig widerlegende Bücher, sondern nur zweiundzwanzig, welche die ganze Vergangenheit schildern und mit Recht für göttlich gehalten werden.
Fünf derselben sind von Moses; sie enthalten die Gesetze und die Geschichte vom Ursprung des Menschengeschlechts bis zu Moses Tode. . . . Von Moses Tode an bis zur Herrschaft des Perserköniges Artaxerxes, des Nachfolgers von Xerxes, haben die auf Moses gefolgten Propheten das zu ihrer Zeit Geschehene in 13 Büchern beschrieben; die übrigen vier enthalten Loblieder auf Gott und Ermahnungen für das Leben der Menschen.“
Die Kanonizität eines Buches hängt also weder ganz noch teilweise von der Anerkennung oder Ablehnung durch irgendein Konzil, Komitee oder irgendeine Gemeinschaft ab. Die Stimme solcher nichtinspirierten Männer bestätigt lediglich das, was Gott selbst schon durch seine bevollmächtigten Vertreter getan hat.
Diese lange Zeit geschichtlich belegte Haltung der Juden gegenüber dem Kanon der Hebräischen Schriften ist angesichts dessen, was Paulus an die Römer schrieb, sehr bedeutungsvoll.
Den Juden, sagte der Apostel, „[wurden] die heiligen Aussprüche Gottes anvertraut“, was das Schreiben und Schützen des Bibelkanons einschloß (Rö 3:1, 2).
Gruß, Tommy