Hallo Optimist - was soll ich Dir sagen, ich komm nicht runter von meinen Gedenktag-Gedanken
;)@Optimist Sideshow-Bob schrieb:
nach meinen rein menschlichen Verständnis, ragt dieser Tag, aus der Geschichte heraus wie kein anderer
Hierin stimme ich Dir zu. Jedoch sehe ich das so:
Dass Jesus das Abendmahl - anstelle - des Passahfestes eingesetzt und somit einen neuen Bund besiegelt hatte, DAS war ein herausragender Moment - also die Einsetzung an sich.
Ja, so sehe ich das wohl auch - obwohl das Abendmahl das Passah eigentlich nicht abgelöst haben kann, da das Passah ein Gedenkfest für die Rettung aus Ägypten war, was ja mit Jesus Sündopfer nicht aus der jüdischen Geschichte gelöscht wurde, sondern jüdisch-religiöses Kulturgut blieb, während sich das Abendmahl/ Loskaufopfer an alle Menschen richtet. "Überflüssig" wurde damit, wie gesagt" das Sühnopfer im Allerheiligsten ( wenn man es aber so sehen will, denn bei dem Passahlamm gibt es gewisse Paralellen zu Jesu Opfer, dann wird auch ein jährlicher Gedenktag ersetzt ! )
@Optimist Was religiöse Zeremonien betrifft, lässt die Bibel zumindest in alter Zeit, nicht soviel persönlichen Spielraum und ihm nah zu sein, haben die gottgegebenen Bräuche ihre festgelegte Bedeutung ( zB. alle Anweisung rund um den jüdischen Tempel usw.).
Du sagst es - in "alter" Zeit.
Damals standen die Menschen unter dem Gesetz, mussten ganz getreu sich nach den Buchstaben des Gesetzes halten. Zum Beisp. mussten sie ganz exakt die Anweisungen für die Stiftshütte befolgen.
Es heißt doch aber auch sinngemäß: Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
Darin sehe ich den Unterschied zwischen AT und NT
-> Das AT beinhaltete die exakte Ausführung des Gestzes und mit Jesus (NT) kam dann der lebendigmachende Geist.
Was für mich bedeutet, dass man eben nicht mehr alles machen muss wie damals (z.B. auch keine Beschneidung mehr...) ... weil wir durch das Opfer von Jesus unter Gnade stehen und eben nicht mehr unter Gesetz.
Natürlich hatte Jesus damit nicht die Gesetze und Gebote für den zwischenmenschlichen Bereich außer Kraft gesetzt - wie z.B. liebe Deinen Nächsten.
Wenn jedoch jemand ausversehen gegen diese Gebote verstößt und dies dann aufrichtig bereut, dann muss er eben kein Tieropfer mehr zur Sühne bringen, sondern kann Jesus um Vergebung bitten, weil er schon im Vorhinein alle Sünden die noch passieren werden getilgt hatte.
Zum Glück - wenn der Hohepriester es mit den Sühnetag genauso gehalten hätte, wie die Christen heute mit dem Abendmahl-Termin, hätte er das auch nur 1x gemacht. ;(
Dennoch gibt es heute auch noch den Anspruch von einer gewissen religiösen Handhabe - ich denke man braucht nicht lange nach Beispielen suchen, das es neben Grundsätzen, die jeder individuel umsetzen kann, auch ein religiöses Formwesen gibt, dessen Berücksichtigung einfach Respekt für heilige Dinge bedeuten kann.
Die Bitte um Vergebung setzt auch ein Bewusstsein voraus, das man irgendwo gefehlt hat, statt in dem Sündopfer ein Freibrief für eine freie Anwendung von christlichen Bausteinen zu sehen, nimmt uns Joh 17:3 zumindest in die Pflicht, unsere religiösen Gewohnheiten ständig mit biblischer Erkenntnis abzugleichen.
Deswegen können die Gespräche hier auch einen produktiven Charakter haben - nicht um sich gegenseitig die Lehre zu vermiesen, sondern um das persönliche Überdenken einzelner Bausteine anzuregen ( hier wurde z.B. freundlicherweise u.a. die Taufformel angeführt, hier kann man auch abwägen, ob es doch noch eine exakte Ausführung des Gesetzes gibt, oder ob sich eine formale Anwendung nicht unbedingt erzwingt... )
@Optimist
Sideshow-Bob schrieb:
An dem Abendmahl hängt offenbar viel mehr als nur eine gesellige Brüderlichkeit, wie es auch bei den Liebesmahlen ein Gedanke war. Es war auch nicht “nur“ das “Abschiedsessen“ mit seinen Jüngern. Im Mittelpunkt steht sicher Wertschätzung und Anerkennung von Jesu Opfer für die Sünden der Menschen.
Das sehe ich auch so. Jedoch geht für mich aus dem NT nicht hervor, dass es nur jährlich abzuhalten wäre. Und wie gesagt, die Buchstaben des Gesetzes - was solche Dinge (Rituale) betrifft - gelten für unsereins meiner Meinung nach nicht mehr.
Ich hielt es für ein klares Selbstverständnis mit allgemein gültigen Logik-Charakter ( jährlicher Sühnetag, jährliches Passah - allgemeines jährliches Selbstverständnis von vielen menschlichen Gedenktagen - da wäre dieses Ereignis für mich ein jährlicher Selbstgänger gewesen, stattdessen hat sich die Christenheit für einen jährlichen Fantasie-Geburtstag Jesu entschieden, hier scheint mir die Ignoranz vom 14 Nisan fast zwanghaft - Aber da ich mit dieser Überlegung wohl ziemlich alleine dastehe, muss ich anerkennen, das es zumindest kein "allgemeines Selbstverständnis" ist.
..
@Optimist Sideshow-Bob schrieb:
Hinter der Zeremonie stand auch ein Bündnis, das Jesus mit seinen Jungern schloss, das im Kontext zu einem alten Bund stand.
Ja.
Aber soll man dieses Bundes nur einmal im Jahr gedenken oder diesen ausleben?
Ich hätte jetzt gesagt Beides - Es gibt z.B. einen Ehebund, mit der Zeremonie bei der Hochzeit wird er rechtsgültig, durch den Hochzeitstag dann jährlich in Ehren gehalten - und im Alltag ausgelebt, wo es sicher viele Möglichkeiten gibt seiner Wertschätzung Ausdruck zu geben
;)@Optimist
... allerdings wurde mir dort bewußt, das auch die Juden in einer Zeremonie an einem Tag im Jahr der "Notwendingkeit" eines Opfers für den "Himmel" gedacht haben" und zwar in der Zeremonie als der Hohepriester jährlich das Blut im Allerheiligsten dargebracht hatte - dieser Prozess wird im Hebräerbrief Jesu Opfer in gewisser Weise gleichgestellt.
Ja das mag ja sein, dass Jesus Opfer gleichgestellt ist - es wird ja auch Passah genannt.
Aber wie ich weiter oben schrieb, denke ich, man muss einen Unterschied zwischen den Gepflogenheiten des alten Bundes und des Neuen machen.
Und Jesus hat durch die Apostel NICHT explizit übermitteln lassen, dass das Abendmahl nur 1 Mal jährlich zu halten ist. Warum NICHT? (... wenn es ihm - Deiner Meinung nach - hätte wichtig sein müssen, es SO zu machen?)
Wenn es so ein biblisches Selbstverständnis gebe, hätten wir wahrscheinlich 90% der Diskussionen
hier nicht?! Ich habe mich in der Tat schon oft gefragt, warum viele Dinge in der Bibel nicht "klipp und klar" abgelegt sind??!! Offenbar hat Gott auch noch eine andere Freigabe der Erkenntnis vorgesehen, und es ist für mich ein großes Zeichen von Respekt, das hier noch keiner die Führung des Geistes Gottes für sein Denkmodell angeführt hat. Aber die Bibel ist wohl nur im begrenzten Maße für eine rein Intellektuelle Ergründung vorgesehen, Zeitpunkt und Herz sind wohl auch ein Faktor. Das ist aber ein allgemeiner Nebengedanke, den ich nicht direkt auf den Diskussionspunkt anwenden möchte.
@Optimist Sideshow-Bob schrieb:
Obwohl die Israeliten damals ständig persönliche Opfer gegeben haben, (das könnte unseren alltäglichen Opfern und Gedanken für Gott entsprechen)
sehe ich nicht so. Die Entspechung ist Jesus selbst - als Opferlamm.
Für mich ging es nur um die Zweigleisigkeit der damaligen Opfer: die Israeliten haben sich persönlich im Alltag mit verschiedenen Opfern "verpflichtet gesehen" UND zusätzlich war es dennoch nötig, das der Hohepriester einmal jährlich das Sühnopfer für alle im Allerheiligsten darbrachte.
Also alltägliche Anwendung UND jährlicher Gedenktag im alten Israel - wenn diese damaligen Opfer durch Jesu Opfer erfüllt wurden, dann ist der Gedanke, das es WIEDER eine alltägliche Anwendung & ein jährliches Gedenken gibt, doch nicht soooo exotisch?
( Man würde alltäglich Jesu Opfer/Vergebnung beanspruchen und schätzen, und die Bedeutung am dem entsprechenden Tag in besonderer Würde und Erinnerung halten )