Das Rätsel von Devonshire

Mäuse sind gute Kletterer. Die Mauern, Dächer und Rohre sind also kein Problem. Sie können sehr gut Hüpfen: Meine schafft Problemlos 60cm vertikal aus dem Stand. Sie entfernen sich nur im Notfall weit vom Ihrem Versteck (in diesem Fall im Wald) und wurden so auch nie wieder gesehen. Durch den Schnee muss eine Maus hüpfen.
Fazit: Waldmäuse begaben sich aus Nahrungsknappheit in die Dörfer Punkt
Ich verstehe nicht was hier noch seltsam sein soll. Wenns noch Fragen gibt - bitte schreibt mir.

Deine Maus hat Hufe und hüpft auf 2 Beinen in regelmäßigen Abständen von 25cm? ;)

@ReconsiderBaby

DieKatzenlady schrieb am 27.09.2015:Da die Geschichte nur mündlich überliefert wurde und es anscheinend ja so viele Menschen weitergegeben haben, wird da wohl jeder seinen Senf dazu gegeben haben, wieso es heute so viele Ungereimtheiten gibt. Und das mit dem Rohr ist ja wohl Quatsch³.

@MrRiveSir

Ich hatte noch mal nachgedacht. Obwohl es ja den Ausdruck gibt "wie von Geisterhand", sind Geschichten (oder auch Legenden) von Geisterhänden m. W. eigentlich sehr selten. Mir fielen da zuerst nur die Geisterhände von Devon ein, von denen schon Folklorist Theo Brown berichtete.

Hier in einem Reisebericht über das "Krimi"-Land von A. C. Doyle und Agatha Christie werden sie kurz erwähnt:

Im wilden Westen Englands

http://www.schleppjagd24.de/cms/front_content.php?idart=5039

Ein Gentleman in grünen Gummistiefeln, Barbourjacke und Kappe erzählt die Legende von den „Hairy Hands“, die die Menschen noch heute bewegt. An der Cherrybrooke Bridge zwischen Postbridge und Two Bridges straucheln Ponys und kommen Autos wie von Geisterhand von der Straße ab. Augenzeugen berichten von haarigen Händen, die aus dem Nichts auftauchen und ins Steuer greifen.
Willkommen im Dartmoor, dem 500 Quadratkilometer großen Nationalpark in der Grafschaft Devon, der sich in einem Dreieck zwischen Plymouth, Exeter und Tavistock erstreckt, eingerahmt vom Kanal im Süden und dem Atlantik im Norden.

Und hier:

http://mjwayland.com/haunted-hands-of-devon/

Haunted Hands sightings are very seldom but incidents have been recorded. Manifestations have occurred in Southern Brittany and some Scottish Legends portray Hairy Hands in their stories. In the 1970’s a lorry driver reported a single hand flashing across his windscreen. Partial apparitions occur commonly footsteps, floating heads and even eyes, but hands are not so frequent.

Main references:

Devon Ghosts by Theo Brown (1982 – Jarrold)

Ich wollte deshalb nicht extra n Thread für Geisterhände aufmachen, da dachte ich mir, es passt auch hier ;)

@Dogmatix

Falls du Interesse an "Gruselgeschichten" aus Nationalparks hast schau mal hier rein: "Missing 411", David Paulides/mysteriöse Vermisstenfälle

@Mullich

Danke, da war ich noch nie. Gibts da auch Fälle, wo Geister eine Rolle spielen?

Einer der klassischen "unerklärlichen" Fälle - aber SOOO viel macht hier keinen Sinn, und schon gar nicht die Erklärungsversuche.

Nehmen wir mal an dass das Geschilderte tatsächlich wahr ist, heisst diese unerklärlichen Fussspuren sich tatsächlich uber 160km (!) erstreckten und jedes Hindernis einfach so ignorierten und TROTZDEM iimmer in kerzengerader Linie weitergingen....dann scheidet die "Waldmäuse"/Hamster oder wasauchimmer Tier Theorie doch schon mal 100% aus. Ist doch eine lachhafte Erklärung!

Wenn wir aber annehmen dass die Spuren tatsächlich Spuren irgendeines Tieres waren, dann wieso sollten Spuren einer Waldmaus, eines Fohlens oder wasauchimmer "Schlagzeilen" verursachen, und für Unruhe bzw. Panik in mehr als 30 Ortschaften sorten? WEGEN MÄUSESPUREN? Ernsthaft? Glaubt jemand wirklich dass Bewohner von (ländlichen) Gegenden wo Tierspuren ja nicht gerade selten sind wegen irgendwelcher Spuren, wie ungewöhnlich auch immer, "ausflippen"? Schwer vorstellbar.

Die ganze Geschichte scheint mir sehr unglaubwürdig.

Hier mein "Erklärungsversuch":

Es ist mein Verständnis dass es in den UK eigentlich (fast) NIE schneit. (Dass wurde mir so von Briten mitgeteilt.) Wir haben hier einen Sturm, zu einer Zeit wo es noch keine TVs, Radios gab, und heftigen Schneefall, eine "Sensation" für die UK wo die Leute wahrscheinlich noch nie Schnee gesehen haben bzws. Schneefall *extrem* selten ist.

In der "Aufregung" über diese Schnee-Ungeheuerlichkeit, natürlich, fallen einige Tierspuren auf. (Müssen sie, weil Tierspuren nun mal im Schnee am besten zu sehen sind und andererseits eigentlich gar nicht oder nur sehr schwer.

Tierspuren im Schnee (etwas was für die Leute damals einfach sehr ungewöhnlich war), und dann sehen die aus wie Hufspuren! Nun, bringen wir etwas Aberglauben mit rein, und schwupps!!! geht ne Story rum vom "Teufel" der sich in Devon rumtrieb. 90% der Geschichte dann erfunden oder dazugedichtet und dann weiter und weiter erzählt. Und so wurde aus normalen Tierspuren die ein Bauer in der Früh sieht und sich erstmal evtl. nicht erklären konnte irgendeine fantastische und übertriebene Story.

Ja, die Legende von Devon. Ich habe von dieser Legende 2010 erfahren, damals als ich dort vor Ort war. Muss aber sagen, dass ich sie nicht wirklich für voll nehme - düstere Legenden gibt es ja wirklich überall. Auch wenn es sich bei dieser um eine Sichtung von tausenden Leuten handelt die damals wohl auch sehr gut dokumentiert wurde. 
Die Leute waren damals sehr Gottesfürchtig. Dieses Phänomen zu dieser Zeit nach einem derart heftigen Sturm wie er beschrieben ist, da haben sich vermutlich viele Gedacht: Der Teufel hat sich an uns gerecht. 

Was haltet ihr von folgender Theorie: Der Sturm ging vielleicht mit einem Meteoriteneinschlag einher? 
Ich habe leider nicht die Kenntnisse zu sagen wie ein solcher vonstatten geht, könnte mir aber vorstellen das ein Meteor vor der Steilküste ins Meer gestürzt ist, dass der plötzlich aufgetretene heftige Sturm und der danach einsetzende Schneefall evtl. sogar auch durch einen solchen ausgelöst worden sein könnten. Tja, und die Spuren die sich danach fanden, wie eingebrannt in den Schnee - viele kleine Bruchstücke?
Das die Spuren direkt am örtlichen Friedhof endeten? Nun ja, viele verängstigte Gläubige Menschen sehen gerne was sie sehen wollen, verbunden mit einer Legende...

flexy123 schrieb am 12.05.2017:Es ist mein Verständnis dass es in den UK eigentlich (fast) NIE schneit

Das stimmt so nicht ganz. In Devon kann es schon kalt werden und da kann es auch schneien. Schneefall am 8. Februar 1855, klingt nachvollziehbar, das stimmt schon. Sicher, ist die Frage, wie stark es geschneit hat. Interessant ist ja auch, dass die Spuren über Mauern und andere Hindernisse hinwegführten. Wenn es der Teufel war, also nach den Fußspuren zu urteilen, dann ist er kleiner als gemeinhin angenommen.

flexy123 schrieb am 12.05.2017:Glaubt jemand wirklich dass Bewohner von (ländlichen) Gegenden wo Tierspuren ja nicht gerade selten sind wegen irgendwelcher Spuren, wie ungewöhnlich auch immer, "ausflippen"?

Es gab ja sogar Jäger, die die Spuren mit Hunden verfolgt haben. Aber als die Spuren zu einem Wald führten, haben sich die Hunde bellend und verängstigt zurückgezogen.

Besser als auf wikipedia kann man die Berichte auch nachlesen in Charles Fort: Das Buch der Verdammten, Kapitel 28.

Kann man sogar online machen:

http://www.miscelle.de/buecher/charles-fort/buch-der-verdammten.php

Halloween naht, und jetzt finden die Teufelsspuren von Devon ihren Weg auch in die gehobenere Tagespresse:
https://derstandard.at/2000065372484/Die-Fussspuren-des-Teufels

Basis dieses Zeitungsartikels ist eine 84-seitige Studie von Mike Dash mit dem Titel The Devil's Hoofmarks:
https://www.academia.edu/251735/The_Devils_Hoofmarks_Source_Material_on_the_Great_Devon_Mystery_of_1855#

Eine Illustration der Spuren:

 Mir kommt da gerade ein lustiger Gedanke… Vielleicht ein Fahrrad mit Hufeisen statt Reifen :D

Narrenschiffer schrieb:Eine Illustration der Spuren:

Das sind doch bloß große Vanillekipferl! :D