Nemon
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Der Dyatlov-Pass-Vorfall
04.02.2021 um 21:16@Barabbas
Als ich eben wieder reinkam, war ich überrascht, diesen Beitrag vorzufinden. Heute bleibt mir nicht viel Zeit, aber für ein paar Stichpunkte reicht es noch (Belege für alles habe ich irgendwo im erwähnten Archiv).
der gewählte Zeltplatz liegt dann folgerichtig auf der schnellen, hohen Route ohne Tiefschnee. Dort hätten die den Tag locker wieder gutgemacht. Wäre das Wetter dort schon wirklich bedrohlich gewesen, wären sie schnell den Hang wieder zum Wald runtergerutscht.
... Dein Text ist etwas unübersichtlich. Da war noch die Stelle mit dem Schnee, der sich im Sturm auf dem Zelt sammelt. Das ist undenkbar. Die Plane flattert mit einer Frequenz von ... weiß nicht mehr. Da sammelt sich gar nichts an. Andererseits ist auch das mit dem Schnee aufs Zelt schaufeln nicht belegt.
Zu der zwischenmenschlichen Gruppendynamik sage ich mal nichts. Ist gar nicht mein Ding, ist auch für eine plausible Darstellung m. E. nicht erforderlich. Ale Verletzungen sind aus der Situation auch ohne Konflikte heraus erklärt.
Am Ende war das eine ambitionierte Sportgruppe. Gewisse Tour-Kriterien zählten auch zur Qualifikation für höhere Stellungen in der Bergführer-Hierarchie, man hatte dabei Polarkreis-Expeditionen vor Augen. Dyatlov war da ehrgeizig, aber auch Zolotaryov, dessen Laufbahn ja nun klar in diese Richtung ging und der nich was anderes vorhatte und diese Tour kurzfristig eingeschoben hat. Nicht zu vergessen: Die Mentalität im kommunistischen Russland. So reden auch die Zeitzeugen drüber: Wahrscheinlich hätte sich jeder einen Arm abgehackt, bevor er das Kollektiv im Stich gelassen hätte. Bei allem Spannungen - im Ernst der Lage kann man davon ausgehen, dass das professionell ablief - bis der Wahnsinn einsetzte.
Noch was? Weiß nicht mehr ;)
Vielleicht die nächsten TAge.
Pardon, war vielleicht etwas konfus von mir, habe es auch hektisch in die Tasten gehackt ;)
Als ich eben wieder reinkam, war ich überrascht, diesen Beitrag vorzufinden. Heute bleibt mir nicht viel Zeit, aber für ein paar Stichpunkte reicht es noch (Belege für alles habe ich irgendwo im erwähnten Archiv).
Barabbas schrieb:Wenn man über mehrere Tage hinweg auslaugenden Anstrengungen ausgesetzt ist und die schwierigste Etappe noch bevorsteht, dann legt man normalerweise großen Wert darauf, diese möglichst ausgeruht und gut vorbereitet anzutreten.Das war eine ziemlich kurze, knackige Etappe aber gut machbar. Die geschätzten Daten zur Dauer/Tempo habe ich. Vom Waldrand zum Zeltplatz hoch gibt eine plausible Route, die sich dem erschließt, der da hochkraxelt. Es geht dabei nicht um die kürzeste Linie, sondern die besten Bedingungen, um voranzukommen, was Gelände und Schneetiefe betrifft. Die die 2 Fotos von hinten im Sturm - niedriger, fester Schnee.
Barabbas schrieb:Hier bin ich mir jedoch sicher, dass dieses dem Auftauen der gefriergetrockneten Kleidungsstücke inkl. Schuhe (!) am nächsten und eventuell auch am darauffolgenden Morgen dienen sollte.Genau so ist es.
Barabbas schrieb:Komme ich dann morgens grundsätzlich nicht in die Puschen? Was ich damit sagen will: Es erscheint mir unlogisch, dass das Campen ohne Feuerholz an diesem Tag etwas anderem als praktischen Erwägungen entsprang.Entscheidend ist hier m. E. ein anderer Punkt in der Abfolge, die du so nicht nachvollziehst: Sie wollten am Vortag schon über den Pass, konnten dort aber das Lager nicht errichten. Also in der Dämmerung schnell runter zur Baumgrenze. Dort nicht mehr draußen Feuer gemacht & richtig gegessen. Dann am nächsten Morgen keine Faulenzerei, sondern Bau des Basislagers, des Depots mit Nahrungsmittel und Material. Dann erst Aufstieg mit leichterem Marschgepäck, aber immer noch schwer genug.
der gewählte Zeltplatz liegt dann folgerichtig auf der schnellen, hohen Route ohne Tiefschnee. Dort hätten die den Tag locker wieder gutgemacht. Wäre das Wetter dort schon wirklich bedrohlich gewesen, wären sie schnell den Hang wieder zum Wald runtergerutscht.
Barabbas schrieb:Das Zelt wird nun also von einem apokalyptischen Wind erfasst und in Sekundenbruchteilen wird sich auf die wohl einzig sinnvolle Vorgehensweise verständigt, nämlich das Zelt zuerst aufzuschneiden und dann sofort mit Schnee zuzuschütten?Nein, das ist völlig undenkbar. Du erwähnst mit keinem Wort die Hypothermie und psychische Überlastungsreaktion (akute Stressreaktion). Es kann als sicher angenommen werden, dass kein Mitglied der Gruppe oben am Zelt nach einer gewissen Zeit der Unterkühlung noch bei klarem Verstand war.
Barabbas schrieb:Wer sagt denn, dass diese Spuren nicht beim Aufbau des Zelts entstanden sind? Das ist doch viel wahrscheinlicher. Wochen später haben die Suchenden die Skispuren, die Spuren ins Tal und ums Zelt noch Weitere gefunden. Es ist doch unmöglich zu sagen, wann diese Spuren entstanden sind.Lies dich am besten Mal in die Berichte der Fährtenleser ein. Es war schon erkennbar, dass die Spuren bergab gingen und dass - glaube ich - nur ein Stiefelabdruck dabei war. Alles andere barfuß oder Valenki. Also nicht Zeltbau. Von wann die Spuren waren, konnten sie schon abschätzen.
... Dein Text ist etwas unübersichtlich. Da war noch die Stelle mit dem Schnee, der sich im Sturm auf dem Zelt sammelt. Das ist undenkbar. Die Plane flattert mit einer Frequenz von ... weiß nicht mehr. Da sammelt sich gar nichts an. Andererseits ist auch das mit dem Schnee aufs Zelt schaufeln nicht belegt.
Zu der zwischenmenschlichen Gruppendynamik sage ich mal nichts. Ist gar nicht mein Ding, ist auch für eine plausible Darstellung m. E. nicht erforderlich. Ale Verletzungen sind aus der Situation auch ohne Konflikte heraus erklärt.
Am Ende war das eine ambitionierte Sportgruppe. Gewisse Tour-Kriterien zählten auch zur Qualifikation für höhere Stellungen in der Bergführer-Hierarchie, man hatte dabei Polarkreis-Expeditionen vor Augen. Dyatlov war da ehrgeizig, aber auch Zolotaryov, dessen Laufbahn ja nun klar in diese Richtung ging und der nich was anderes vorhatte und diese Tour kurzfristig eingeschoben hat. Nicht zu vergessen: Die Mentalität im kommunistischen Russland. So reden auch die Zeitzeugen drüber: Wahrscheinlich hätte sich jeder einen Arm abgehackt, bevor er das Kollektiv im Stich gelassen hätte. Bei allem Spannungen - im Ernst der Lage kann man davon ausgehen, dass das professionell ablief - bis der Wahnsinn einsetzte.
Noch was? Weiß nicht mehr ;)
Vielleicht die nächsten TAge.
Pardon, war vielleicht etwas konfus von mir, habe es auch hektisch in die Tasten gehackt ;)