nixsagend schrieb:Neue Erkenntnisse für mich zumindest!http://www.arcdoc.se/se/blogg/dyatlov-expedition-new-theory-41712449
Also
@nixsagend , was du hier so lapidar als neue Erkenntnisse bekannt gibst, ist tatsächlich revolutionär! Das scheint wirklich ein Durchbruch in diesem Fall zu sein, ich glaube, da können die Schneebrettler jetzt endgültig einpacken!
:)mueh schrieb:gibts das in deutsch?
Ich fasse mal kurz die Highlights des Berichts zusammen, er ist ja ziemlich lang.
Also, eine Schwedisch-Russische Expedition hat genau am 60ten Jahrestag, also 2.Februar diesen Jahres die Expedition nachgestellt um am eigenen Leibe die Bedingungen zur damaligen Zeit zu erleben.
Das erste was sie feststellen mussten ist die tatsächlich brutale Kälte dort. Man konnte nichts essen ohne es zu kochen. Was ihnen auch enormen Respekt einflösste war die Erkenntnis wie unglaublich fit die Dyatlovs gewesen sein müssen denn sie konnten, obwohl sie einen Teil des Gepäcks auf kleinen Schlitten hinter sich herzogen, was die Dyatlovs geschleppt hatten, nicht mit ihrer Geschwindigkeit mithalten und waren jeden Abend hundskaputt.
Laut Dyatlov Tagebuch war am Katastrophentag Schnee in der Luft obwohl es nicht schneite und der Himmel blau war. Das heisst der Schnee muss von einem Westwind von den Bäumen aus dem Auspitz Tal geweht worden sein. Daraus schliesst er, und die Details sind mir jetzt zu lang zu übersetzen, aber es muss einen Katabatischen Fallwind von enormer Heftigkeit und enormer Stärke ganz plötzlich auf das Zelt gefallen sein, was sie auch noch rechtwinklig zum Hang aufgebaut hatten. Diese Fallwindböen waren so heftig und Katastrophal dass der Zeltstoff wie ein grosses Segel ganz heftig zu schlagen begann und drohte komplett in Stücke zerreissen. Die Einzige Gegenmassnahme war, ihn von innen aufzuschneiden und von aussen Schnee auf das Zelt zu werfen um es zu retten. (ich kann das als Segler nachvollziehen, es entspricht etwa dem wenn man eine Schot freiwirft um den Winddruck zu reduzieren damit das Segel nicht in Fetzen fliegt). Da dies innerhalb Sekunden geschah, hatten sie keine Zeit sich irgendwas, geschweige denn, Schuhe anzuziehen.
Ausserdem entsprechen die Spuren die die ersten vom Suchtrupp gesehen haben wollen, wo sie in einer Reihe nebeneinander Schulter an SChulter standen, genau der Tätigkeit des Schnees draufzuwerfen (und eben nicht mit Waffengewalt da aufgereiht).
Und da sie in Sekundenschnelle den Schnee auf das Zelt werfen mussten, konnten sie natürlich danach auch nichts mehr daraus bergen! Alles erklärt sich auf einmal wie von selbst.
Sogar beantwortet sich damit auch auf wundersame Weise @Bergfreunds Frage nach der Taschenlampe. Denn die haben sie natürlich auf dem Schnee platziert den sie gerade auf das Zelt geworfen hatten um das Zelt nachher wieder zu finden.
Der Autor bestätigt noch einmal ausdrücklich dass jeder Gedanke an Lawine/Schneebrett usw. völliger Käse ist. Die Gruppe hat auch zu jedem Zeitpunkt extrem rational gehandelt und immer das bestmögliche in der jeweiligen Situation getan, also die ganzen Theorien von Verwirrtheit etc. können auch auf den Müllhaufen.
Dann mussten sie sich natürlich extrem schnell aus dem Staub machen, denn sonst wären sie ja direkt am Hang erfroren.
Nachdem sie auf kürzestem Wege zur Zeder gegangen waren machten zwei das Feuer an und die anderen hoben ZWEI Schneegruben aus (das war mir auch neu). Die eine für Dyatlov etc. (das Foto das man kennt) die zweite wo später die 4 Leichen mit den Verletzten gefunden wurden. Die 2 Juris konnten das Feuer nicht endlos in Gang halten, kletterten noch auf die Zeder um zu schauen ob das Zelt noch da war, fielen zum Teil runter und erfroren dann am ausgegangenen Feuer. Die Gruppe mit den Verletzungen stürzte durch die Grube in das Bachbett, die Verletzungen sind teils vom Sturz, teils von den Tonnenschweren Schneemassen post mortem. Die letzten 3 Überlebenden versuchten noch zum Zelt zurückzukehren aber schafften es nicht gegen den Wind.
Die Theorie ist wirklich der Hammer, erklärt alles, und das auch noch plausibel! Das Beste was ich je zu dem Fall gelesen habe. Und, ich muss mich trotz meiner legendären Bescheidenheit jetzt mal selbst loben, denn ich habe schon am 8. Dezember letzten Jahres eine ganz ähnliche Vermutung hier ausgesprochen:
passato schrieb am 08.12.2018:.)Der Wind muss wirklich mörderisch zu der Zeit gewesen sein, das könnte mMn etwas mit der Lösung des Falles zu tun haben....................... Der Suchtrupp hat damals schon vermutet dass sie durch einen mörderischen Blizzard aus dem Zelt vertrieben wurden. Das ist es! Heureka! Fall gelöst. Das ist für mich tatsächlich die plausibelste Erklärung.