passato schrieb:Es gibt da auch zweifelsohne sehr viel Schnee, aber meine eigene Einschätzung bleibt dabei, so wie XpersephoneX schon sagte: das ist bestimmt nicht genug um Leute in einem Zelt zu verletzen, denn solche Bedingungen und sogar noch schlimmere gibt es rund um den Globus in allen Polargebieten und Bergmassiven, und selbst da hat man noch nie von einem Vorfall gehört, wo Menschen in einem Zelt durch auf sie herabstürzenden Schnee solche inneren Verletzungen davongetragen haben (ausser, natürlich, es waren richtige Lawinen
Das anderes Argument - Schneegewicht, Zelthöhe, Belastungsgrenze Knochenbruch und Flächeninhalt auf die die Kraft einwirkt ist aber in dem Zusammenhang in der "Beweisführung" zielführender weil physikalisch begründbar. Also nachvollziehbar bzw. widerlegbar.
Mit Hinweis auf Gerichtsmedizinervorlesung in
https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?97385-Belastungsgrenze-humaner-Knochenund damit notwendigen 2000 N/cm2 ist das ein Wert, der wie Du auch schon geschrieben hast Grössenordnungen ( ... Kommastellen) von den Eingangsgrössen entfernt ist um Verletzungen wie beschrieben zu erzeugen.
Die physikalisch denkbare Variante besteht darin die Kraft von einem m3 Schnee auf einer Fläche von ca. einem 2 Cent - Stück wirken zu lassen.
Mögliche Varianten:
a)
In der Zeit vom Aufbau bis zum Verlassen des Zeltes müsste zur Kraftübertragung Schnee/Zelt - Körper/Knochen eine stabile Eisfläche mit entsprechender unkaputtbarer Dicke entstehen. Wahrscheinlich entsteht diese sogar mehr oder weniger bei Verwendung des Ofens. Dann könnte bei Fremdkörpern zwischen Körper und Zeltwand die notwendige Kraft/Fläche beim Kollabieren des Zeltes wirken. Sehr unwahrscheinlich ohne Benutzung des Ofens denn im Zelt herrschten auch Minusgrade.
Wirkt die Kraft an mehreren Punkten oder auf grössere Fläche vergrössert sich die notwendige Schneelast auf Grössen die das Zelt nicht hätte tragen können um überhaupt die Masse zu anzusammeln.
Eine lose, trockene Schneemasse hingegen - auch auf einer Zeltbahn liegend - kann die Energie aber erst recht nicht auf einer so kleinen Fläche konzentrieren zumal bei den sehr niedrigen Temperaturen die Schneebindung viel langsamer abläuft.
(Regen oder Nassschnee wird es bei -25' C wahrscheinlich nicht gegeben haben)
oder
b) ein grosses kompaktes Schneebrett mit genug Masse entwickelt schnell genug kinetische Energie parallel zur Hangneigung und wirkt mit seinem Impuls auf die mit den Köpfen hangabwärts liegenden Spechte, dann trifft das Brett mit mehr Wucht als wenn die Köpfe hangaufwärts gerichtet sind und staut sich dann vermutlich auch dort teilweise.
Dann sollte das Zelt aber auch genug von dieser Energie mit abbekommen haben.
Und Schneebretter benötigen ja auch entsprechend Zeit und Hangneigung um "in Schwung" zu kommen, also die kinetische Energie aufzubauen.
c) Tonnen von Schnee drücken langsam von oben auf die Spechte und erzeugen die Verletzungen. Der Schnee wäre dann so komprimiert ähnlich wie nach einer Lawine.
Da kommt man ohne fremde Hilfe nicht raus.
Ich plädiere daher nach wie vor auf Schneelast/langsam schiebendes Schneebrett ohne unmittelbare Verletzungen.
Abgesehen davon, fällt mir ein, bei den körperlichen Strapazen an dem Tag (vor Aufbau des Zeltes) - sie müssen sehr sehr durstig gewesen sein und dürften bei -25' C nach mehreren Stunden wirklich nur noch echten Eis-Tee in der Thermoskanne gehabt haben, der Bedarf an Flüssigkeit sowieso vermutlich viel höher als die Tagesration vom Aufbruch bis zum Errichten des Lagers.