Bishamon schrieb:nur anhand des Reststreifens oder weil man bei jedem Bild weniger vorspulte?
Indem Du am Anfang sparsam eingespannst und zum Schluss nicht nach der 36 aufhörst. Ein Zusatzbild war immer drin, zwei waren Glückssache. Daher war es ratsam, nicht ausgerechnet das tollste Motiv aufs letzte Bild zu quetschen, das konnte dann schon mal nur halb ausfallen.
;)Alle Bilder wurden automatisch um dieselbe Breite weiter geschoben, falls es ein 36 mm Film war. Da konnte man nicht knausern und sich daher auch mittig nichts einsparen.
Es gab aber sogenannte Rollfilme, die gleich für zwei verschiedene Formate geeignet waren. Man konnte deren Breite, je nach Kameratyp, auf 6 cm oder 9 cm einstellen und erhielt so entweder 12 quadratische (er war auch 6 cm hoch) oder nur 8, dafür rechteckige und größere Negativ-Bilder.
Hier wurde aber der Film nicht mit einem Hebel weiter transportiert, der die Breite portioniert hätte, sondern tatsächlich mit einem Rad gedreht. Auf der Kamerarückseite gab es ein kleines Guckloch aus rotem Kunsstoff, auf das man direkt auf beschriftete, nummerierte Teile des Films gucken konnte. Daher war das Guckloch rot, denn denn dessen Wellenlänge absorbiert viel Tageslicht und verhindert damit eine ungewollte Belichtung des Films.
Die Zahlen erschienen mehrfach, also 1 - 1 - 1 -1 - 1, 2 - 2 - 2 - 2 - 2, usw, statt des Striches gab es einen Punkt. Man musste nun einfach wissen, wie breit das Filmformat sein sollte und abzählen, bei der wie vielten Zahl man anhalten sollte. Manchmal war die richtige Zahl markiert (mit Unterstrich oder Kreis), was allerdings auch zum jeweiligen, beabsichtigten Format passen musste.
Wenn man sich dann verzählte, dann hatte man teilweise doppelt belichtete Bilder oder schwarze Lücken dazwischen und konnet auch dementsprechend weniger Fotos schießen.
Der 36er Film war im Vergleich dazu eine echte Bedienungserleichterung.
Doppelt belichten konnte man aber auch, bzw konnte auch immer noch passieren, indem man einfach den Film nach der Aufnahme nicht weiter transportierte oder es vergaß.
In beiden Fällen musste der Film zum Herausnehmen vollständig zurück gespult werden (händisch), bevor man ihn entnehmen konnte. Öffnete man die Kamera zu früh, dann wurden Teile des Films überbelichtet, das Bild und meistens auch Streifen seiner beidseitigen Nachbarn, überbelichtet, sprich: das Motiv war futsch und stattdessen gab es einen hellen Lichtfleck.