@liefje Hi - ja, ich bin schon sehr gespannt darauf (und sehe es als Zeichen, dass, nachdem ich mich gerade bis zum letzten Beitrag durchgelesen habe, genau heute abend eine Doku zum Thema läuft ^^).
Vorab schon mal ein paar Gedanken, die von meinem Unterbewußtsein nach dem Lesen wieder ausgespuckt wurden (ich hoffe, die erste Generation an "Ermittlern" liest noch mit):
* Ein Bär scheidet logischerweise aus - er hätte mit Sicherheit keine frischen Leichen verschmäht.
* Es gab - so wie ich es verstanden habe (und es auch nachvollziebar ist) - nach drei Wochen keine erkennbaren Spuren mehr (die waren längst zugeschneit, wahrscheinlich sogar noch innerhalb weniger Stunden). Alle sichtaren Eindrücke stammen offenbar vom Suchtrupp.
* Ist das Geschehen nicht doch tagsüber passiert? Dagegen spricht die nur teilweise Bekleidung. Dafür allerdings, dass man eher am Tage das Zelt verlässt und hofft, nicht zu erfrieren oder auf einen Baum klettert, um etwas zu sehen. Außerdem wurde jeden Abend ein Tagebuch geführt, am letzten Tag aber offenbar nicht.
* Am 2.2.1959 war abnehmende Mond (am 9.2. wäre Neumond gewesen):
http://www.wissen-info.de/kalender/mondphasen/1959.php (Archiv-Version vom 14.04.2012)* Wie kann man wissen, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde? Es ist ja nicht so wie bei einer Glasscheibe, bei der die Scherben auf der schlagabgewanden Seite liegen. Die Plane wurde nach außen geklappt, aber das würde sie auch, wenn jemand von außen schneidet und die Hälften zu sich hin öffnet, weil er sine Unterarme nicht nach innen (ins Unbekannte) schieben will.
* Soweit ich weiß, ist die häufigste Todesursache bei einer Lawine das Ersticken. Da scheint man in einem Zelt ziemlich sicher zu sein. Zumal man kein Loch in die Wand schneidet, wenn man auf der anderen Seite Schnee vermutet, weil man glaubt, verschüttet zu sein und damit rechnen muss, dass der ganze Schnee hereinquillt.
* Wie schon geschrieben wurde ist die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Lawine direkt im Anschluss gleich null - also auch kein Grund zur Besorgnis.
* Vergessen (oder zumindest nicht weiter berücksichtigt) wird offenbar in den meisten Beiträgen, dass Solotarew am Tag des vermuteten Ereignisses Geburtstag hatte. Es wäre sehr überraschend, wenn zur Feier des Tages nicht ein wenig (mehr) Wodka geflossen wäre (vielleicht war deshalb an diesem Abend niemand mehr in der Lage, das Tagebuch zu führen). Möglicherweise wurden an sich harmlose Ereignisse deshalb überbewertet.
* Andere Wanderer, die sich 50 km südlich befanden, beschrieben ein orangenes Licht (das wurde als Lichter im Zuge eines Raketenstarts erklärt, ich fäde allerdings eher auch Leuchtraketen nachvollziebar).
* Es gab wahrscheinlich keine Panik - in Panik benutzt man für gewöhnlich keine Werkzeuge, und wenn doch, legt man sie nicht wieder weg (erst ein Schnitt mit dem Messer, dann per Hand die Flügel nach außen klappen) - man hätte versucht, als erste(r) den Ausgang zu erreichen (auch wenn man sich dabei gegenseitig zertrampelt hätte) oder wenn das nicht möglich gewesen wäre, bestenfalls mit dem Messer kreuz und quer auf die Zeltwand eingeschniten, bis sie völlig zerfetzt gewesen wäre.
* Können die Verletzungen durch Stürze vom Baum entstanden sein? Vielleicht konstruierte man eine "Pyramide", um jemanden nach oben zu bugsieren? Fünf Meter an einem relativ glatten Stamm hochzuklettern, wenn man schon kein Gefühl mehr in den Händen hat, ist schon eine Leistung. Wenn man etwas sehen wollte, musste es entweder Tag sein oder man suchte etwas Leuchtendes. Äste abschneiden konnte man nicht, weil man sich nicht mit einer Hand festhalten konnte (außerdem gab es unten Büsche).
* Das letzte Foto erkennt man meiner Meinung besser, wenn man es um 90° nach rechts kippt (wie es wohl auch aufgenommen wurde). Dann ist das Gras(?) unten und man sieht eine aufsteigende Leuchtkugel(?) am Himmel.
* Benutzt man wirklich seine Socken als Iso-Material am Zeltrand? Sollen die nicht für den nächsten Tag trocknen? Sollte nicht zwingend der Ofen dazu brennen?
* Wäre für Juri Judin überhaupt noch Platz im Zelt gewesen? Auf einem der Fotos soll ja eine verbrannte Jacke zu sehen sein, weil der Träger (unzufriedenerweise) direkt neben dem Ofen liegen musste - hätte man mit einem Mann weniger nicht einfach einen Platz frei lassen können?
* Ich finde es allerdings auch verdächtig, dass Judin zurückblieb (mal aufgrund eines Rückenproblems, mal wegen eines verstauchten Knöchels) und später die Suche verschleppte.
* Übrigens sieht man in einem der Youtube-Videos die Gräber der Toten - alle nebeneinander. Sollte man nicht eher denken, sie wären in ihren Heimatorten bei ihren Familien begraben? Wollte jemand ein Auge darauf haben?
Ich denke, es gibt irgendein bisher übersehenes Detail, das den Fall aufklären könnte, deshalb ist er ja so spannend. Naja, erst mal sehen, was die Doku heute abend bringt.
:)