Großer schwarzer Hund

Wer hat schon mal einen unheimlichen großen schwarzen Hund gesehen?
In "Harry Potter" ist es der Grimm (eng. Grim), der als Todesomen gilt.
Meinem Opa ist genau das passiert. Damals ging man kürzere Strecken noch
oft zu Fuß. Er ging also vom Nachbardorf, zurück in sein eigenes Dorf.
Sind ein paar Kilometer. An einer Brücke sah er dann einen großen schwarzen
Hund. Es war mitten in der Nacht. Er fand das unheimlich.
Der Hund hat nichts schlimmes gemacht sondern ging einfach weg.

Ich frage mich, ob es noch mehr solche Geschichten gibt ..

Nachtrag:

Der Hund, den mein Opa sah, war sehr groß, für einen Hund.
Ein Todesomen war es für meinen Opa aber nicht. Er starb
erst viel später, an Altersschwäche.

Hallo,

nach dem Krebstod meiner Frau vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich das folgende Sonett geschrieben, das einige der von Dir genannten Themen anspricht und auf "wahren Begebenheiten" beruht:

der schwarze hund

(für h., † 20.07.2022)

sie hat des öfteren vom schwarzen hund erzählt
der in den reisfeldern einst vor mein rad geflogen
und sich dann winselnd in der hütten schutz verzogen
ich lächelte dann meistens, wie auch jetzt, gequält

da sie am ersten tag im letzten domizil
gefragt wurde, ob sie das kleine hündchen störte
das fast zur einrichtung in dem hospiz gehörte
doch da sie abends in bereits fatale krämpfe fiel

schien auch ihr blick in anderes geschehn zu schweifen
und da bedeutungen man stets erst nachher sieht
nahm sie die kunststücke des kläffers nicht mehr wahr.

„siehst du den schwarzen hund durch saat und stoppel streifen?
als ob zu künftgem band er leise schlingen zieht
um unsren fuß. der kreis wird eng. schon ist er nah.“ *

*Paraphrase aus Faust I, Vor dem Tor

Beste Grüße

Epilog

Die Nachbarn von meiner Tante hatten einen großen, schwarzen Hund.

Ein Mischling, bei dem keiner sicher war, welche Hunderassen da zusammen gewürfelt waren.

Unheimlich fand ich den Hund nicht.

Ganz im Gegenteil. Der hätte jedem Einbrecher gezeigt, wo er wertvolles findet und noch beim raus tragen geholfen.

@Chewbacca2

Schwarze Hunde sind nicht generell unheimlich,
aber mein Opa, ist dem mitten in der Nacht begegnet,
auf einer Landstraße, ohne Herrchen.
Da fragt man sich schon, was das soll.

Morumotto schrieb:Da fragt man sich schon, was das soll.

Du beantwortest das doch schon selbst:

Morumotto schrieb:Damals ging man kürzere Strecken noch
oft zu Fuß. Er ging also vom Nachbardorf, zurück in sein eigenes Dorf.

Das waren andere Zeiten und da lief wohl ein Hund frei rum oder es war ein Streuner. Oder er hat je nach Gegend einen einsamen Wolf gesehen; ein paar zugewanderte Wölfe gab es ja immer wieder. Wahrscheinlich "sollte" das Ganze – nichts.

Morumotto schrieb:In "Harry Potter" ist es der Grimm (eng. Grim), der als Todesomen gilt.

Glaubst du denn selbst daran, dass es sich um ein Todesomen handelt, oder was vermutest du persönlich dahinter?

Morumotto schrieb:Schwarze Hunde sind nicht generell unheimlich,
aber mein Opa, ist dem mitten in der Nacht begegnet,
auf einer Landstraße, ohne Herrchen.

@Morumotto
Woher wusste dein Opa denn, das das Herrchen (oder vielleicht sogar Frauchen) von dem Hund nicht in einiger Entfernung anwesend war? Da der Hund einfach so wegging ist es doch wahrscheinlich, das er zu seinem Besitzer ging. Immerhin war es Nacht und zwischen zwei Dörfern, da wird es nicht viel Licht gegeben haben und selbst wenn der Mond geschienen hätte heißt das nicht, das man eine weitere Person sehen würde, selbst wenn sie nicht so weit entfern herumläuft.

Morumotto schrieb:Der Hund hat nichts schlimmes gemacht sondern ging einfach weg.

Ich frage mich, ob es noch mehr solche Geschichten gibt ..

@Morumotto
Wenn du deine Frage so formulierst darfst du dich nicht wundern, wenn jetzt alle User von Begegnungen mit Hunden berichten, wo der Hund ebenfalls nichts schlimmes gemacht hat sondern einfach weg oder vorbei ging.

"Der große, schwarze Hund ist tot.
Liegt auf der Straße, platt wie Brot.
Er bleibt mein Freund auf Jahr und Tag,
an welchem Reifen er auch kleben mag."

Dr.Edelfrosch schrieb:Woher wusste dein Opa denn, das das Herrchen (oder vielleicht sogar Frauchen) von dem Hund nicht in einiger Entfernung anwesend war?

"Entfernung" wäre möglich, aber ich fände es trotzdem unheimlich,
Nachts, an so einem Ort, einfach so einem Spaziergänger und seinem
Hund zu begegnen.

Morumotto schrieb:aber ich fände es trotzdem unheimlich,
Nachts, an so einem Ort, einfach so einem Spaziergänger und seinem
Hund zu begegnen.

@Morumotto
Der Typ mit dem Hund fand es bestimmt auch genau so unheimlich da nachts deinen Opa zu treffen.
Evtl hat er sich als er merkte, das dein Opa kam sogar aus Angst extra etwas da an der Brücke versteckt?

Dr.Edelfrosch schrieb:Der Typ mit dem Hund fand es bestimmt auch genau so unheimlich da nachts deinen Opa zu treffen.
Evtl hat er sich als er merkte, das dein Opa kam sogar aus Angst extra etwas da an der Brücke versteckt?

Das wäre möglich.
Oder der Hund war wirklich ein Streuner.
Ich glaube nicht, dass das etwas Übersinnliches war.
Die Chance für so eine Begegnung mag gering sein,
aber ist sicher erklärbar.
Dass es meinem Opa unheimlich war, ist aber verständlich.

Ich kann dazu auch etwas beisteuern.

Als ich noch Kleinkind war, brachte mich meine Mutter jeden Morgen zum Kindergarten. Das Grundstück meines Elternhauses war damals noch nicht umzäunt.

Um zur Doppelgarage zu gelangen, musste man über einen recht schmalen Weg zwischen zwei großen, dichten Tannen gehen (die später gefällt wurden). Ich ging immer voraus, weil meine Mutter für gewöhnlich noch die Haustür abschließen musste.

Zu der Zeit war es frühs noch dunkel und meine Mutter erzählte mir später, dass sie, als sie nach Hause zurückkehrte, einen dunklen Hund unter einer Tanne liegend sah, der sie anstarrte. Er lief dann wohl weg, als sie mit dem Auto hupte. Irgendwie etwas gruselig, wenn man daran denkt, dass ich als Kleinkind (wenn er denn schon dort lag) so nah an einem Streuner vorbeilief, ohne etwas zu merken. Hätte ja auch anders ausgehen können.

---

Ansonsten interessiert mich bei solch mythologischem Wesen wie dem Schwarzen Hund eigentlich nur die Entstehungsgeschichte - Wikipedia liefert ja einige Anhaltspunkte - und wie sie in die Popkultur übertragen werden (u.a. Harry Potter, Hund von Baskerville bei Sherlock Holmes, Dracula).

Generell soll der Schwarze Hund in den Überlieferungen ja kein normaler Streuner sein, sondern wird als sehr groß mit (meist rot) leuchtenden Augen beschrieben. Ich glaube, man würde daher sicher einen erkennen, wenn es so etwas gäbe. :D

Was soll man dazu sagen? Es gibt nunmal schlicht und ergreifend Hunde, die groß und schwarz sind. Neufundländer oder Labradore z. B. Kann man sich natürlich jedesmal den Kopf zerbrechen ob das ein Todesomen ist, wenn man so einen sieht. Der mentalen Stabilität zuträglich ist das aber eher nicht.

Finds generell schwierig einen menschengemachten Aberglauben auf Tiere zu verlegen und ihnen somit ein negatives Image anzudichten. Das ist dasselbe Prinzip mit einer schwarzen Katze als angebliches Unglückszeichen, weswegen sie heutzutage teilweise immer noch gemieden werden oder schlechter zu vermitteln sind als ihre andersfarbigen Artgenossen.

Zumindest sind große schwarze Hunde in Tierheimen prädestiniert als Langzeitinsassen, weil die seltener jemand mitnimmt als einen hellen "freundlich aussehenden" Hund.

Ich habe selbst ua. schwarze Hunde. Groß sind die nicht. Aber für mich stehen sie für Glück, Verantwortung, sich kümmern, Beschäftigung, Bewegung und Freizeit :)

Mein Opa konnte manchmal Nachts nicht schlafen, da mußte sein großer schwarzer Hund leider mit zum spazieren raus, ob er wollte oder nicht😁
Von daher finde ich es nicht ungewöhnlich, wenn mir Nachts mal ein Hund begegnet🤷