Unerklärliche Aktivität in einem Rasenmähergeschäft
01.04.2015 um 17:37@sinonvrai
Zu diesem Thema ist auch Charles Fort interessant
Wikipedia: Charles Fort
Ich konnte vor einigen Jahren seine Bücher bei zweitausendeins ergattern und hab sie alle gelesen. Ist aber schon eine ganze Weile her. Ich krieg jetzt aber wieder direkt Lust darin zu stöbern.
Am Ende des Wiki Artikels findet man die Links zu den vier Büchern.
In seinem Buch "Lo!" (deutsch "Da!") geht es u.a. um Dinge - Lebewesen so wie auch unbelebte Sachen - die vom Himmel fielen
http://www.miscelle.de/buecher/charles-fort/da.php
Hier ein kurzer Auszug. Sinnvoller ist es jedoch das Buch in seiner Gänze zu lesen.
In der Monthly Weather Review, August 1886, heißt es, am 4. September seien in Charleston drei Steinschauer niedergegangen.
"Eine nähere Untersuchung einiger dieser Steine, die kurz nach dem Fall durchgeführt wurde, drängt uns die Überzeugung auf, daß die Menschen dort einem Lausbubenstreich zum Opfer gefallen sind."
Steinen anzusehen, ob sie von Lausbuben geworfen worden sind oder nicht, das erfordert mehr Hirn, als ich aufzubieten habe. Am 4. September war Charleston menschenleer. Am 31. August hatte es ein schweres Erdbeben gegeben, und am 4. September hatten die Menschen wegen der fortgesetzten Erdstöße immer noch Angst. Ich müßte einen Großteil meiner Auffassung von dem, was wir Existenz nennen, aufgeben, wenn ich annehmen wollte, daß Angst oder sonst etwas jemals in Charleston oder sonst irgendwo als homogenes Phänomen aufgetreten wäre. Schlachten und Schiffsunglücke und besonders Krankheiten sind das Material für Humoristen, und manche Spaßvögel leben erst bei Beerdigungen richtig auf. Ich will nicht bestreiten, daß es inmitten des Entsetzens und der Sorgen in Charleston Spaßvögel gegeben hat. Ich erzähle die Geschichte weiter, wie ich sie im Charleston News and Courier vom 6. September gefunden habe, und füge meine eigene Schlußfolgerung hinzu, daß zu Scherzen aufgelegte Überlebende der Katastrophe, soweit es welche gab, kaum mit dieser Reihe von Ereignissen zu tun hatten.
Um 2.30 Uhr am Morgen des 4. September 1886 gingen Steine, die sich "warm" anfühlten, in der Nähe des Geschäftsgebäudes des Charleston News and Courier nieder. Einige flogen in die Redaktion hinein. Fünf Stunden später, als es keine Dunkelheit mehr gab, die boshafte Überlebende hätte verbergen können, fielen weitere Steine herunter. Die Wiederholung war streng auf den genannten Ort beschränkt, als steckte eine beharrliche Kraft hinter dem Strom von Steinen. Um 13.30 Uhr kamen abermals Steine herunter. Man konnte sehen, wie sie geradewegs von einem Punkt in der Luft herabkamen. Wenn sich überhaupt eine Überzeugung aufgedrängt hat, dann wurde sie auf die gleiche Weise gedrängt, wie die Überzeugungen seit ewigen Zeiten gedrängt werden, und zwar zur Übereinstimmung mit vorgefaßten Überzeugungen.
Weitere Einzelheiten wurden im Richmond Whig veröffentlicht: Dort hieß es, die Feuersteine, deren Größe von der einer Weintraube bis zu der eines Hühnereis reichte, seien auf einem Gelände von etwa 75 Quadratfuß gefallen, und man habe ungefähr eine Gallone davon aufgesammelt. In A Descriptive Narrative of the Earthquake of August 31, 1886 erwähnt Carl McKinley, ein Redakteur des Charleston News and Courier, zwei dieser Steinhagel, die "ohne jeden Zweifel" gefallen seien, wie er sagt.
Die örtlich begrenzten Wiederholungen von Steinhageln ähneln den örtlich begrenzten Wiederholungen der Niederschläge von Wasser so sehr, daß eine allgemein formulierte Erklärung oder Ansicht unvermeidlich scheint. Waren also Insekten dafür verantwortlich? Oder ist womöglich der Fischhändler von Worcester nach South Carolina umgezogen?
Eine Komplikation entwickelt sich. Kleine Frösche sind auf Mr. Stoker und seine Pferde niedergeprasselt, aber wir haben keinen Grund zur Annahme, daß Mr. Stoker oder seine Pferde diesen Niederschlag selbst erzeugt hätten. Die Kinder von Clavaux dagegen hatten anscheinend etwas mit den Steinschauern zu tun, und die Bäume hatten anscheinend etwas mit den Niederschlägen von Wasser zu tun.
Rand Daily Mail, 29. Mai 1922 - daß Mr. D. Neaves, der in der Nähe von Rodeport lebt und als Chemiker in Johannesburg tätig ist, schließlich bei der Polizei Anzeige erstattet hat, nachdem er mehrere Monate lang unter Steinschauern gelitten hatte. Fünf Beamte, die nach Einbruch der Dunkelheit zum Ort des Geschehens geschickt wurden, hatten kaum ihre Positionen eingenommen, als ein Stein aufs Dach krachte. Man brachte die Phänomene mit einem Hottentotten-Mädchen in Verbindung, das als Haushälterin arbeitete. Die Haushälterin wurde in den Garten geschickt, und die Steine gingen senkrecht um sie nieder. Unter allen Begleitumständen soll dieser der geheimnisvollste gewesen sein: daß die Steine senkrecht herabfielen, so daß man sie nicht zu einem Ursprung zurückverfolgen konnte. Mr. Neaves' Haus war, abgesehen von einigen Nebengebäuden, ein allein stehendes Haus. Die Nebengebäude wurden durchsucht, aber man fand nichts Verdächtiges. Nach wie vor kamen aus einer unbekannten Quelle Steine herunter.
Polizeinspektor Cummings übernahm die Regie. Er befahl allen Familienangehörigen, Dienern und Reportern, eine Weile im Haus zu bleiben. Auf diese Weise konnten alle beobachtet werden. Draußen paßten Wachtmeister auf, und um das Haus herum war freies Feld, wo sich niemand verbergen konnte. Steine fielen aufs Dach. Von der Polizei beobachtet, ging das Hottentotten-Mädchen zum Brunnen. Ein großer Stein fiel neben ihr herunter. Sie rannte zum Haus zurück, und ein Stein fiel aufs Dach. Es wird berichtet, daß man alles getan hätte, was man habe tun können, und daß die Polizei das Gebiet völlig abgeriegelt habe. Weitere Steine fielen herab. Überzeugt, daß das Mädchen auf irgendeine Weise mit der Sache zu tun hatte, fesselte der Inspektor ihre Hände. Ein Stein fiel aufs Dach.
Dann klärte sich alles auf. Ein "Zivilist", der sich in einem Nebengebäude versteckt hatte, wurde erwischt, als er einen Stein warf. Auch wenn dies zutrifft, es fällt doch auf, daß der Verfasser des Berichts den Namen des Übeltäters nicht erwähnt und kein Wort darüber verliert, ob die Polizei ihn zur Rechenschaft zog, nachdem er den Beamten einigen Ärger gemacht hatte.
Dann wurde alles noch einmal erklärt. Man berichtete, das Mädchen, das Sara hieß, sei auf die Polizeiwache geschafft worden, wo sie ein Geständnis abgelegt hätte. "Wie man hört, gibt Sara zu, an dem Steinewerfen beteiligt gewesen zu sein. Sie sagte, außerdem hätten zwei weitere Kinder und ein erwachsener Einheimischer mitgemacht. So endet die Geschichte vom Gespenst von Roodeport, nachdem alle angeblich übernatürlichen Begleitumstände abgeschoren worden sind."
Normalerweise denken wir nicht allzu ehrfürchtig an die Polizei, aber immerhin sind Polizeiwachen wie Beichtstühle. Sie sind es allerdings eher in wissenschaftlichem als in religiösem Sinne. Wenn der Beichtvater über dem Haupt des Beschuldigten den Knüppel schwingt, dann kann er mit gleichem Erfolg Aussagen erpressen wie ein Wissenschaftler, der die Daten mit einer Theorie prügelt. Auf Polizeiwachen und in Labors gibt es viel Brutalität, aber ich kann mich nicht überwinden, etwas reformieren zu wollen; und weil es noch keinen Newton, Darwin oder Einstein gegeben hat - und keinen Moses, Christus oder Augustinus -, der den Umständen nicht gelegentlich den dritten Grad gegeben hätte, fürchte ich, daß auch wir uns schuldig machen und hin und wieder den ersten oder zweiten Grad anwenden.
Die Geschichte liest sich eher, als wäre das Mädchen zum Friseur geschafft worden. Wir erfahren, daß ihre Geschichte "geschoren" wurde. Alle Einzelheiten wurden abrasiert, etwa der Polizeikordon um das Haus, die Durchsuchung der Nebengebäude und die Vorsichtsmaßnahmen, soweit sie nicht zum Märchen von den hinterhältigen Kindern passen. Wir werden in diesem Buch noch öfter solche Scherereien sehen.
Der Autor der Monthly Weather Review ist nicht der einzige Scherer, der Geständnisse erpreßt, wo er nur kann. Nicht lange vor dem Bombardement von Roodeport hatte es in einem anderen Teil Südafrikas bereits einen ähnlichen Fall gegeben. Im Klerksdorp Record, 18. November 1921, heißt es, die Häuser von Mr. Gibbon Joseph und Mr. H. J. Minnaar in der North Street seinen wochenlang von "geheimnisvollen, unsichtbaren Steinewerfern" heimgesucht worden. Ein Detektiv wurde auf den Fall angesetzt. Er war ein Logiker. Es war eine Gespenstergeschichte, oder es war Bosheit. Einen Geist konnte er nicht festnageln, also beschuldigte er zwei Neger und nahm sie fest. Die Neger wurden mit den Zeugenaussagen zweier schwarzer Jungen konfrontiert. Aber die Jungen widersprachen einander, und es stellte sich heraus, daß sie gelogen hatten. Sie gaben zu, daß der Detektiv ihnen fünf Schillinge versprochen hatte, wenn sie seine logischen Schlüsse bestätigten.
Im Journal of the Society for Psychical Research, 12-260, ist ein Brief von einem Mr. W. G. Grottendieck aus Dortrecht auf Sumatra abgedruckt. Mr. Grottendieck sei im September 1903 eines Nachts um etwa ein Uhr aus dem Schlaf geschreckt, weil etwas auf den Boden seines Schlafzimmers gepoltert war. Die Geräusche, die klangen, als falle etwas herunter, hielten eine Weile an. Er stellte fest, daß kleine schwarze Steine mit gespenstischer Langsamkeit von der Decke oder dem Dach, das aus getrockneten, einander überlappenden Blättern bestand, herunterfielen.
Mr. Grottendieck schreibt, diese Steine seien unter dem Dach einfach aufgetaucht, als wären sie durch das Dach gedrungen, ohne dabei aber das Dach zu beschädigen. Er versuchte, sie am Entstehungsort zu fassen, aber obwohl sie sich außergewöhnlich langsam bewegten, ließen sie sich nicht greifen. Außer ihm schlief nur noch ein Kuli im Haus. "Der Junge steckte sicher nicht dahinter, denn als ich mich über ihn beugte, während er schlafend auf dem Boden lag, fielen ein paar Steine herunter." Es war keine Polizeiwache in der Nähe, und so konnte diese Geschichte nicht der Mode gemäß frisiert werden.
Ich möchte betonen, daß die Geschichten über Niederschläge von Steinen keine konventionellen Geschichten und nicht allgemein bekannt sind. Ihre Einzelheiten sind nicht standardisiert wie das "Kettenrasseln" in Gespenstergeschichten und die "tellergroßen Augen" in den Geschichten über Seeschlangen. Im Jahre 1842 erzählte jemand in Frankreich etwas über langsam fallende Steine, und 1903 erzählte jemand in Sumatra etwas über langsam fallende Steine. Es wäre seltsam, wenn zwei Lügner diese Einzelheit unabhängig voneinander erfunden hätten -
Zu diesem Punkt komme ich, wenn ich nachdenke.
Wenn Merkwürdigkeit ein Maßstab für eine ablehnende Beurteilung sein soll, dann will ich im Handumdrehen den größten Teil dieses Buches verdammen.
Aber Verdammung kümmert mich nicht. Ich biete die Daten an. Sehen Sie zu, wie Sie damit zurechtkommen.
Zu diesem Thema ist auch Charles Fort interessant
Wikipedia: Charles Fort
Ich konnte vor einigen Jahren seine Bücher bei zweitausendeins ergattern und hab sie alle gelesen. Ist aber schon eine ganze Weile her. Ich krieg jetzt aber wieder direkt Lust darin zu stöbern.
Am Ende des Wiki Artikels findet man die Links zu den vier Büchern.
In seinem Buch "Lo!" (deutsch "Da!") geht es u.a. um Dinge - Lebewesen so wie auch unbelebte Sachen - die vom Himmel fielen
http://www.miscelle.de/buecher/charles-fort/da.php
Hier ein kurzer Auszug. Sinnvoller ist es jedoch das Buch in seiner Gänze zu lesen.
In der Monthly Weather Review, August 1886, heißt es, am 4. September seien in Charleston drei Steinschauer niedergegangen.
"Eine nähere Untersuchung einiger dieser Steine, die kurz nach dem Fall durchgeführt wurde, drängt uns die Überzeugung auf, daß die Menschen dort einem Lausbubenstreich zum Opfer gefallen sind."
Steinen anzusehen, ob sie von Lausbuben geworfen worden sind oder nicht, das erfordert mehr Hirn, als ich aufzubieten habe. Am 4. September war Charleston menschenleer. Am 31. August hatte es ein schweres Erdbeben gegeben, und am 4. September hatten die Menschen wegen der fortgesetzten Erdstöße immer noch Angst. Ich müßte einen Großteil meiner Auffassung von dem, was wir Existenz nennen, aufgeben, wenn ich annehmen wollte, daß Angst oder sonst etwas jemals in Charleston oder sonst irgendwo als homogenes Phänomen aufgetreten wäre. Schlachten und Schiffsunglücke und besonders Krankheiten sind das Material für Humoristen, und manche Spaßvögel leben erst bei Beerdigungen richtig auf. Ich will nicht bestreiten, daß es inmitten des Entsetzens und der Sorgen in Charleston Spaßvögel gegeben hat. Ich erzähle die Geschichte weiter, wie ich sie im Charleston News and Courier vom 6. September gefunden habe, und füge meine eigene Schlußfolgerung hinzu, daß zu Scherzen aufgelegte Überlebende der Katastrophe, soweit es welche gab, kaum mit dieser Reihe von Ereignissen zu tun hatten.
Um 2.30 Uhr am Morgen des 4. September 1886 gingen Steine, die sich "warm" anfühlten, in der Nähe des Geschäftsgebäudes des Charleston News and Courier nieder. Einige flogen in die Redaktion hinein. Fünf Stunden später, als es keine Dunkelheit mehr gab, die boshafte Überlebende hätte verbergen können, fielen weitere Steine herunter. Die Wiederholung war streng auf den genannten Ort beschränkt, als steckte eine beharrliche Kraft hinter dem Strom von Steinen. Um 13.30 Uhr kamen abermals Steine herunter. Man konnte sehen, wie sie geradewegs von einem Punkt in der Luft herabkamen. Wenn sich überhaupt eine Überzeugung aufgedrängt hat, dann wurde sie auf die gleiche Weise gedrängt, wie die Überzeugungen seit ewigen Zeiten gedrängt werden, und zwar zur Übereinstimmung mit vorgefaßten Überzeugungen.
Weitere Einzelheiten wurden im Richmond Whig veröffentlicht: Dort hieß es, die Feuersteine, deren Größe von der einer Weintraube bis zu der eines Hühnereis reichte, seien auf einem Gelände von etwa 75 Quadratfuß gefallen, und man habe ungefähr eine Gallone davon aufgesammelt. In A Descriptive Narrative of the Earthquake of August 31, 1886 erwähnt Carl McKinley, ein Redakteur des Charleston News and Courier, zwei dieser Steinhagel, die "ohne jeden Zweifel" gefallen seien, wie er sagt.
Die örtlich begrenzten Wiederholungen von Steinhageln ähneln den örtlich begrenzten Wiederholungen der Niederschläge von Wasser so sehr, daß eine allgemein formulierte Erklärung oder Ansicht unvermeidlich scheint. Waren also Insekten dafür verantwortlich? Oder ist womöglich der Fischhändler von Worcester nach South Carolina umgezogen?
Eine Komplikation entwickelt sich. Kleine Frösche sind auf Mr. Stoker und seine Pferde niedergeprasselt, aber wir haben keinen Grund zur Annahme, daß Mr. Stoker oder seine Pferde diesen Niederschlag selbst erzeugt hätten. Die Kinder von Clavaux dagegen hatten anscheinend etwas mit den Steinschauern zu tun, und die Bäume hatten anscheinend etwas mit den Niederschlägen von Wasser zu tun.
Rand Daily Mail, 29. Mai 1922 - daß Mr. D. Neaves, der in der Nähe von Rodeport lebt und als Chemiker in Johannesburg tätig ist, schließlich bei der Polizei Anzeige erstattet hat, nachdem er mehrere Monate lang unter Steinschauern gelitten hatte. Fünf Beamte, die nach Einbruch der Dunkelheit zum Ort des Geschehens geschickt wurden, hatten kaum ihre Positionen eingenommen, als ein Stein aufs Dach krachte. Man brachte die Phänomene mit einem Hottentotten-Mädchen in Verbindung, das als Haushälterin arbeitete. Die Haushälterin wurde in den Garten geschickt, und die Steine gingen senkrecht um sie nieder. Unter allen Begleitumständen soll dieser der geheimnisvollste gewesen sein: daß die Steine senkrecht herabfielen, so daß man sie nicht zu einem Ursprung zurückverfolgen konnte. Mr. Neaves' Haus war, abgesehen von einigen Nebengebäuden, ein allein stehendes Haus. Die Nebengebäude wurden durchsucht, aber man fand nichts Verdächtiges. Nach wie vor kamen aus einer unbekannten Quelle Steine herunter.
Polizeinspektor Cummings übernahm die Regie. Er befahl allen Familienangehörigen, Dienern und Reportern, eine Weile im Haus zu bleiben. Auf diese Weise konnten alle beobachtet werden. Draußen paßten Wachtmeister auf, und um das Haus herum war freies Feld, wo sich niemand verbergen konnte. Steine fielen aufs Dach. Von der Polizei beobachtet, ging das Hottentotten-Mädchen zum Brunnen. Ein großer Stein fiel neben ihr herunter. Sie rannte zum Haus zurück, und ein Stein fiel aufs Dach. Es wird berichtet, daß man alles getan hätte, was man habe tun können, und daß die Polizei das Gebiet völlig abgeriegelt habe. Weitere Steine fielen herab. Überzeugt, daß das Mädchen auf irgendeine Weise mit der Sache zu tun hatte, fesselte der Inspektor ihre Hände. Ein Stein fiel aufs Dach.
Dann klärte sich alles auf. Ein "Zivilist", der sich in einem Nebengebäude versteckt hatte, wurde erwischt, als er einen Stein warf. Auch wenn dies zutrifft, es fällt doch auf, daß der Verfasser des Berichts den Namen des Übeltäters nicht erwähnt und kein Wort darüber verliert, ob die Polizei ihn zur Rechenschaft zog, nachdem er den Beamten einigen Ärger gemacht hatte.
Dann wurde alles noch einmal erklärt. Man berichtete, das Mädchen, das Sara hieß, sei auf die Polizeiwache geschafft worden, wo sie ein Geständnis abgelegt hätte. "Wie man hört, gibt Sara zu, an dem Steinewerfen beteiligt gewesen zu sein. Sie sagte, außerdem hätten zwei weitere Kinder und ein erwachsener Einheimischer mitgemacht. So endet die Geschichte vom Gespenst von Roodeport, nachdem alle angeblich übernatürlichen Begleitumstände abgeschoren worden sind."
Normalerweise denken wir nicht allzu ehrfürchtig an die Polizei, aber immerhin sind Polizeiwachen wie Beichtstühle. Sie sind es allerdings eher in wissenschaftlichem als in religiösem Sinne. Wenn der Beichtvater über dem Haupt des Beschuldigten den Knüppel schwingt, dann kann er mit gleichem Erfolg Aussagen erpressen wie ein Wissenschaftler, der die Daten mit einer Theorie prügelt. Auf Polizeiwachen und in Labors gibt es viel Brutalität, aber ich kann mich nicht überwinden, etwas reformieren zu wollen; und weil es noch keinen Newton, Darwin oder Einstein gegeben hat - und keinen Moses, Christus oder Augustinus -, der den Umständen nicht gelegentlich den dritten Grad gegeben hätte, fürchte ich, daß auch wir uns schuldig machen und hin und wieder den ersten oder zweiten Grad anwenden.
Die Geschichte liest sich eher, als wäre das Mädchen zum Friseur geschafft worden. Wir erfahren, daß ihre Geschichte "geschoren" wurde. Alle Einzelheiten wurden abrasiert, etwa der Polizeikordon um das Haus, die Durchsuchung der Nebengebäude und die Vorsichtsmaßnahmen, soweit sie nicht zum Märchen von den hinterhältigen Kindern passen. Wir werden in diesem Buch noch öfter solche Scherereien sehen.
Der Autor der Monthly Weather Review ist nicht der einzige Scherer, der Geständnisse erpreßt, wo er nur kann. Nicht lange vor dem Bombardement von Roodeport hatte es in einem anderen Teil Südafrikas bereits einen ähnlichen Fall gegeben. Im Klerksdorp Record, 18. November 1921, heißt es, die Häuser von Mr. Gibbon Joseph und Mr. H. J. Minnaar in der North Street seinen wochenlang von "geheimnisvollen, unsichtbaren Steinewerfern" heimgesucht worden. Ein Detektiv wurde auf den Fall angesetzt. Er war ein Logiker. Es war eine Gespenstergeschichte, oder es war Bosheit. Einen Geist konnte er nicht festnageln, also beschuldigte er zwei Neger und nahm sie fest. Die Neger wurden mit den Zeugenaussagen zweier schwarzer Jungen konfrontiert. Aber die Jungen widersprachen einander, und es stellte sich heraus, daß sie gelogen hatten. Sie gaben zu, daß der Detektiv ihnen fünf Schillinge versprochen hatte, wenn sie seine logischen Schlüsse bestätigten.
Im Journal of the Society for Psychical Research, 12-260, ist ein Brief von einem Mr. W. G. Grottendieck aus Dortrecht auf Sumatra abgedruckt. Mr. Grottendieck sei im September 1903 eines Nachts um etwa ein Uhr aus dem Schlaf geschreckt, weil etwas auf den Boden seines Schlafzimmers gepoltert war. Die Geräusche, die klangen, als falle etwas herunter, hielten eine Weile an. Er stellte fest, daß kleine schwarze Steine mit gespenstischer Langsamkeit von der Decke oder dem Dach, das aus getrockneten, einander überlappenden Blättern bestand, herunterfielen.
Mr. Grottendieck schreibt, diese Steine seien unter dem Dach einfach aufgetaucht, als wären sie durch das Dach gedrungen, ohne dabei aber das Dach zu beschädigen. Er versuchte, sie am Entstehungsort zu fassen, aber obwohl sie sich außergewöhnlich langsam bewegten, ließen sie sich nicht greifen. Außer ihm schlief nur noch ein Kuli im Haus. "Der Junge steckte sicher nicht dahinter, denn als ich mich über ihn beugte, während er schlafend auf dem Boden lag, fielen ein paar Steine herunter." Es war keine Polizeiwache in der Nähe, und so konnte diese Geschichte nicht der Mode gemäß frisiert werden.
Ich möchte betonen, daß die Geschichten über Niederschläge von Steinen keine konventionellen Geschichten und nicht allgemein bekannt sind. Ihre Einzelheiten sind nicht standardisiert wie das "Kettenrasseln" in Gespenstergeschichten und die "tellergroßen Augen" in den Geschichten über Seeschlangen. Im Jahre 1842 erzählte jemand in Frankreich etwas über langsam fallende Steine, und 1903 erzählte jemand in Sumatra etwas über langsam fallende Steine. Es wäre seltsam, wenn zwei Lügner diese Einzelheit unabhängig voneinander erfunden hätten -
Zu diesem Punkt komme ich, wenn ich nachdenke.
Wenn Merkwürdigkeit ein Maßstab für eine ablehnende Beurteilung sein soll, dann will ich im Handumdrehen den größten Teil dieses Buches verdammen.
Aber Verdammung kümmert mich nicht. Ich biete die Daten an. Sehen Sie zu, wie Sie damit zurechtkommen.