PoltergeistWissenschaftler, Psychologen und Kirche stehen der Erklärung des Phänomens als „übernatürliches“ Geschehen durch die Parapsychologie ablehnend gegenüber. Für die Existenz von Poltergeistern fehlt jeder wissenschaftliche und damit glaubwürdige Beweis, zumal auch viele der vorgeblichen Erscheinungen als Betrug entlarvt werden konnten.
Das Phänomen der Poltergeister wurde und wird von parawissenschaftlicher, psychologischer und kirchlicher Seite aus erforscht. Hintergrund sind bestimmte, wiederkehrende Muster und Abläufe innerhalb der Poltergeistaktivitäten sowie wiederholt beobachtete Zusammenhänge zwischen Vorkommnissen und Betroffenen.[1][2]
Die Erforschung begann mit dem Spiritismus-Kult und dessen Aufleben um 1848. Zu dieser Zeit erlangten die Fox-Schwestern aus Hydesville im US-Staat New York Berühmtheit.[2] Die angeblichen Poltergeistaktivitäten, die sich später allesamt als Tricks und Täuschungen entpuppten, wurden von Skeptikern und Forschern gleichermaßen untersucht. Mit der Zeit schadeten derlei Entlarvungen dem Ruf des Spiritismus, aber auch dem Ansehen renommierter Forscher, und das Phänomen der Poltergeister wurde mehr und mehr von der seriösen Wissenschaft abgelehnt und belächelt.[2][7] Da aber das Phänomen der Poltergeister anhielt, versuchen Forscher und Wissenschaftler bis heute, die Ursachen für Poltergeistauftritte zu ergründen. Dabei haben sich mehrere vorherrschende Theorien entwickelt und etabliert:
Wiederkehrende, spontane Psychokinese
Parawissenschaftler und Psychologen wie z. B. Nandor Fodor und William G. Roll untersuchten hunderte von vorgeblichen Poltergeistaktivitäten und stellten die These auf, dass diese Vorfälle das Resultat unbewusst und impulsartig freigesetzter, psychischer Energie sein könnten. Hintergrund dieser Darlegung war die Beobachtung, dass viele der Poltergeistopfer anfällig für Epilepsie und ähnliche Krampfleiden waren oder gehäuft unter starkem psychischem Stress litten. Unterstützt wurde die These durch Arbeiten und Dissertationen von namhaften Neurologen und Psychologen wie Michael A. Persinger und Dean I. Radin, welche annahmen, dass das menschliche Gehirn in der Lage sein könnte, mittels neurologischer Impulse die Umgebung zu beeinflussen und so Poltergeisterscheinungen hervorrufen zu können. Dieses Phänomen wird als Psychokinese bezeichnet.[1][2][8]
Diese These haben wir uns bereits ja angesehen und haben festgestellt, dass trotz Etablierung dieser These diese Vermutung nicht tatkräftig wissenschaftlich gestützt werden konnte.
Geomagnetismus und Naturkräfte
Michael A. Persinger, W. G. Roll und andere Wissenschaftler vermuten des Weiteren, dass geomagnetische Impulse für elektrische Phänomene, wie das An- und Ausgehen von Haushaltsgeräten, das Auftreten von Lichterscheinungen und Störungen von Rundfunkübertragungen, verantwortlich sein könnten. Persinger fand heraus, dass viele Häuser und Orte mit angeblichen Poltergeistaktivitäten sich in geologischen Verwerfungszonen und in Zonen mit witterungsreichen Böden befinden. Persinger überlegte daraufhin, ob überstarke, geomagnetische Energieausbrüche für elektrische Poltergeistvorfälle verantwortlich sein könnten. Er fand außerdem zahlreiche Bauten vor, deren Fundamente sich nach starken Regenfällen und Frösten hoben und senkten, worauf innerhalb des Gebäudes Risse auftraten, Möbel sich vermeintlich von selbst neigten und unerwartete Geräusche wie Knirschen, Knallen und Ächzen, vernommen wurden.[1][6]
Klingt für mich sehr plausibel und logisch, wenn natürlich auch weniger spektakulär.
Natürlich kann es auch nicht immer regnen, aber vielleicht wurden diese Phänomene an Regentagen beobachtet? Wer weiß. Passt auf jeden Fall gut ins Bild.
Halluzinationen und Betrug
Als dritte Theorie zur Entstehung von vermeintlichen Poltergeistaktivitäten wird angeführt, dass es sich um simple Halluzinationen infolge psychischen Stresses oder um vorsätzlichen Betrug in Form von Kinderstreichen und Inszenierungen handelt. Ursache für Ersteres können emotionale Störungen wie Stress, Hysterie oder Frustration sein, Motivation für Letzteres mag der schlichte Wunsch nach Aufmerksamkeit sein. Persinger, Roll und Radin beobachteten, dass viele sogenannte Poltergeistopfer manisch-depressiv und/oder psychisch labil waren. Daher vermuten sie, dass Poltergeistaktivitäten unter Umständen einerseits den Wunsch nach Aufmerksamkeit und Mitgefühl ausdrücken und andererseits aus unterdrückten Gefühlen wie Zorn, Trauer und Verzweiflung resultieren. Die Betroffenen erfanden oder inszenierten Poltergeistaktivitäten, um in den Mittelpunkt ihnen gewidmeter Empathie zu gelangen.[1][2][8]
Für mich auch einer der logischsten Theorien, zumal ich nicht unbedingt nur eine bestehen lassen würde.
Ich würde ersteres weg lassen und die letzten beiden bestehen lassen. Wir Menschen sind schon recht komplex und was unser Gehirn so alles drauf hat, habe ich ja schon verlinkt.
Quelle ist unser liebes Wikipedia.
Wikipedia: PoltergeistDeutschlands bekanntester Parapsychologe ist der 1991 verstorbene Psychologe und Arzt Hans Bender, der 1950 das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg im Breisgau gegründet hat.
Heute ist es eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die „übersinnliche“ Erfahrungen gemacht haben und Beratung brauchen. Rund 3000 Menschen rufen dort jedes Jahr an, um bei den Psychologen loszuwerden, was ihnen so große Angst macht. In den meisten Fällen sind die Erklärungen sehr wissenschaftlich.
Ein Kompass, der verrücktspielte, wenn eine ganze Familie sich auf ihn konzentrierte – da hatte ein außen an der Wohnung auf und ab fahrender Fahrstuhl die Nadel durcheinandergebracht. Ein Wasserkessel, der spricht – das Freiburger Institut fand heraus, dass zwei Metallplatten auf dem Herd Radiowellen empfangen konnten. Der Kessel übertrug die Geräusche, wenn der Nachbar das Radio anhatte.
Ja, manche Erklärungen sind wirklich so verblüffend, dass man echt Zeug braucht, um das herauszufinden.
So erkläre ich es mir auch, dass bei manchen ungeklärten “Fällen“ noch Antworten fehlen.
Hier ein kleiner Absatz über Rosenheim:
Clarkes liebster ist jener, der im Herbst 1967 in einer Anwaltskanzlei in Rosenheim unter großer Aufmerksamkeit der Medien Unfug trieb. Flüssigkeiten eines Fotokopierers wurden im Raum versprüht. Und aus unerklärlichen Gründen rief das Telefon ständig die Zeitansage an. Damals war der Freiburger Parapsychologe im Einsatz. Er hatte die Phänomene mit der Persönlichkeit der 19-jährigen Auszubildenden Annemarie S. in Verbindung gebracht.
Der „Spuk“ würde immer nur dann auftreten, wenn sie in der Nähe wäre, glaubte er feststellen zu können und vermutete einen Fall von „spontaner Psychokenese“, den er auf die angeblich labile Persönlichkeit der jungen Frau zurückführte. Überzeugender als Erklärungsversuch für die Phänomene waren u. a. die Nylonfäden, die schließlich an Lampen und Rohren gefunden wurden, die sich wie von Geisterhand bewegt haben sollen.
Nylonfäden... Sehr clever, aber für die damalige Zeit wohl trickreich.
Ich frage mich, ob sie die arme Annermarie S. loswerden wollten. Oder ob sie nur Aufmerksamkeit haben wollten, denn sie hatten ja große mediale Aufmerksamkeit.
Der hier ist besonders lustig:
Deutschlands jüngste bekannter Poltergeist aber ist der „Chopper“, der im Frühjahr 1981 in einer Zahnarztpraxis bei Regensburg Patienten beschimpfte („Du stinkst aus dem Maul“), aus dem Spu(c)kbecken Unverschämtes („Arschloch“) von sich gab und in die 16-jährige Zahnarzthelferin Claudia verliebt gewesen sein soll. Es war zu schön, stellte sich allerdings bald doch als recht einfacher Schwindel heraus: Die junge Frau konnte sehr gut Stimmen nachmachen. Sie und das Zahnarztpaar bildeten ein tolles Team, das Deutschland zum Narren hielt und ganz nebenbei die Praxis füllte wie nie.
So ein Talent, Stimmen nachzuahmen, hätte ich auch gern. Gibt es tatsächlich. Da fällt mir der Musiker Alligatoah ein.
Inszenierung für ein super laufendes Geschäft. Super Idee. Aber sie hätten wissen müssen, dass das irgendwann auffliegen würde...
Hier habe ich noch einen freudigen Absatz für alle Believer in unserer netten kleinen Runde:
Glaubt er überhaupt an Spuk?
„Vieles, was als Geistererscheinung wahrgenommen wird, ist etwas anderes“, sagt er. Tricks, gestörte Wahrnehmungen. Er hat keine Geister gesehen. „Mein Kopf glaubt nicht an sie“, sagt er und lächelt. Aber sein Gefühl sagt ihm etwas anderes.
Er hat mit so vielen Menschen gesprochen, die ihm gesagt haben, dass sie schreckliche Erfahrungen mit Geistern gemacht hätten. Das wären nicht irgendwelche Spinner. Das waren Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, Rechtsanwälte, Geschäftsleute. So viele Zeugen. So viele eigene sonderbare Erfahrungen in unheimlichen Orten. Ist da wirklich nichts? Oder doch?
„Ja“, sagt er. „Ich glaube, dass da etwas ist.“
https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/vermischtes/article142233685/Der-Mann-der-gern-in-Spukhaeusern-uebernachtet.htmlIch hätte es auch lieber, wenn es Poltergeister geben würde. Tatsächlich habe ich den Film verschlungen und geliebt und habe mir tatsächlich auch den Film von 2015 reingezogen, der allerdings etwas abgespaced war und kaum noch was von einem Poltergeist hatte... aber egal, Poltergeister sind faszinierend, aber noch faszinierender wäre es, wenn es wirklich welche wären.
Ich beschäftige mich damit und ich bin auch nicht frei von Erlebnissen, garantiert nicht, ich habe meinen Glauben, aber lasse deswegen die ganzen Hintergründe und Erkenntnisse nicht außer Acht.
Es hat was faszinierendes, auch wenn es vielleicht nicht gerade klug wäre, sich das zu wünschen, denn wenn man es sich doch so überlegt, wären sie uns nicht gerade wohl gesonnen.
Obwohl... der hier hätte mich besuchen dürfen:
‣ Im Sommer 2006 spukte es im britischen South Shield. Nach dem üblichen Stühlerücken übertraf sich der Poltergeist selbst. Ein Toilettenkasten füllte sich mit Blut. Geld regnete von der Decke. "Eine respektable Summe kam zusammen", berichtet Sugg. Immerhin.
Vollkommen verrückt ist aber der hier:
‣ 1984 suchte ein Poltergeist Familie Resch in Columbus, Ohio, heim. Eier drangen durch die geschlossene Kühlschranktür. Ein Schraubenschlüssel flog nicht nur geradeaus, sondern sogar um die Ecke. Tochter Tina schien Zielscheibe des Unwesens zu sein. Ein Foto ging um die Welt, auf dem ein Telefon vor der 15-Jährigen zu schweben scheint.
Und ganz bekannt natürlich:
‣ Im britischen Enfield wiederum quälte der Poltergeist 1977 die elfjährige Janet Hodgson. In ihrer Gegenwart bewegten sich Möbel. Streichhölzer entzündeten sich von selbst. Auf dem Höhepunkt des Treibens haben Zeugen fotografiert, wie Janet angeblich über ihrem Bett schwebt.
Doch wie kann das alles sein? Gar nicht, sagt Martin Mahner von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften. "80 Prozent der Fälle sind Schwindel", meint er, "da will sich ein Jugendlicher wichtig machen oder anderen einen Streich spielen." Das sei einfacher als gedacht. Denn Skepsis gehöre nicht unbedingt zur Natur des Menschen. "Wir glauben erst mal, was wir sehen", sagt Mahner. Und das sei auch gut so. "Wer ein Raubtier sieht, stellt keine Fragen, sondern haut ab."
Andersherum heißt das jedoch: Trickserei zu erkennen ist nicht des Menschen Stärke. "Erfahrene Geisterjäger" seien dafür nötig, sagt Mahner. Solche Leute könnten fast jeden Spuk schnell entlarven. Der Amerikaner James Randi ist so ein Gespensterdetektiv. Der Magier hat schon vor Jahren einen Preis von einer Million Dollar ausgesetzt, zahlbar an jeden, der ein Phänomen präsentiert, das sich nicht erklären lässt. Das Geld gehört Randi immer noch.
http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-130093041.htmlSo, da ich aus Versehen auf Senden gedrückt habe und man nicht ewig editieren kann, war es das erst mal.
:) ;)