@Zeo Zeo schrieb:Ich nehme mich davon doch nicht aus. Ich gehe solche Themen schon mit einer gewissen Konfliktbereitschaft an, weil mir klar ist, was mich erwartet. Der Sache hinderlich ist jedoch diese Ungleichbehandlung der User. Einige beleidigen und das wird einfach nur gelöscht. Andere beleidigen ebenfalls, werden dafür aber sofort gesperrt. So kann man nicht arbeiten.
Ich meinte allerdings nicht den Thread hier, sondern dein Leben
;) Aufgrund des Saat-Ernte-Prinzipes müßte dir trotz aller subjektiven Gefühle die Logik bzw. Folgerichtigkeit darin auffallen, wenn man dir sagt, du könntest trotz deiner Erfahrungen wieder ein neues Leben in Angriff nehmen. Dafür mußt du die richtige Saat setzen, denn was du jetzt säst, ist ja nur das, was dich weiter runterziehen wird.
Du hast für dich eine halbwegs erträgliche Lösung gefunden, dein Leben zu verbringen, aber du hast dich nur arrangiert, es befriedigt dich weder, so zu leben, noch, dich in der Rolle des Menschenhassers zu sehen. Sorry... aber das kommt zumindest für mich deutlich hinter deinen Worten zum Vorschein.
Und aus jedem noch so kleinen Samen kann wieder etwas wachsen, er muß nur richtig gepflegt werden und diese Pflege glaubst du nicht mehr zu besitzen.
Was den Thread hier angeht, sind zwar einige harte Worte gefallen, aber sie waren dadurch nicht minder wahr. Es ist klar, daß ein solches Thema polarisiert, aber sich beleidigt zu fühlen ist der falsche Weg.
Zeo schrieb:Natürlich hab ich darüber nachgedacht. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich eben nicht der Typ bin, der einfach vergibt und vergisst. Andere mögen das können, aber ich nicht. Ich werde was mir passiert ist für den Rest meines Lebens mit mir rumschleppen, weil ich es wohl nie ganz verarbeitet kriege. Fünf Jahre Psychotherapie haben daran auch nichts geändert.
Man kann sowieso nicht alles vergessen, damit brauchst du dich gar nicht so sehr unter Druck zu setzen, es kommt vielmehr darauf an, wie man damit umgeht. Vergeben kann sicher auch nicht, so wie es gerne von manchen aus Esokreisen behauptet wird, einfach so mir nichts, dir nichts, und alles ist wieder gut, geschehen.
Ich betrachte das nun aber aus einer anderen Perspektive, nämlich der, daß du dich durch starkes Grübeln immer wieder auf genau das fixierst, was dir Übles widerfahren ist und dir somit richtig aktiv(!) selbst schadest. Dadurch fällt man ja beinahe automatisch in destruktive Gefühle gegenüber sich selbst, Depressionen werden auch leicht ausgelöst und man merkt das, vielleicht unbewußt, aber man bemerkt es - und schwupps, hat man noch einen "Grund" mehr, sich selber nicht zu mögen.
Aus so etwas herauszukommen ist per cé dann möglich, wenn es andere Impulse gibt.
Etwas, was dich ganz lapidar ablenkt, so wie du dich z.B. nach einer besseren Menschheit im Grunde deines Herzens sehnst und währenddessen eher Gefühle von Sehnsucht als Hass in dir trägst.
Es ist da, es ist in dir, denn sonst würdest du keinen Schmerz mehr fühlen.
Nun bin ich weder dein Therapeut, noch will ich dich therapieren, sondern dir nur aufzeigen, daß du doch mehr Verantwortung für deine
jetzige Situation trägst, als du dir womöglich zugestehen willst, und das meine ich ganz vorwurfsfrei, und auch du solltest dir ob dieser Gedanken keine Vorwürfe machen, sondern, WENN du es denn willst, Strategien ausdenken, die dieses ewige Grübeln und Selbstzermartern unterbrechen. Denn fast niemand kann einen so sehr fertig machen, wie man sich selbst, da spreche ich aus Erfahrung.
Zeo schrieb:Weiß nicht. Vielleicht frag ich mal meinen Therapeuten, was er glaubt.
So ein toller Therapeut scheint das aber nicht zu sein, ist zumindest mein spontaner Eindruck.
Therapeuten zu wechseln ist natürlich auch anstrengend, langwierig und ab einem gewissen "Level" einfach nur noch unerträglich... aber wenn du dir schon Unterstützung suchst, sollte es die für dich beste sein.
Magst du Tiere? Vielleicht brauchst du mal Erfahrung mit anderen Wesen, denen du vertrauen kannst, auch da gibt es Möglichkeiten.
Zeo schrieb:Darum geht’s mir gar nicht. Sondern darum, dass solche Leute nie vergessen, was sie getan haben bzw. immer noch tun. Und dass sie mit ihren Aktionen nur die nächsten Psychos und Amokläufer züchten.
Da hast du die Rechnung aber ohne "die" gemacht - denkst du denn, die würden Einsicht bekommen, Mitgefühl, oder ihre Taten einsehen, wenn sie jemanden kaputt gemacht haben!?
Das tun die wenigsten, genau darum sind es ja Asoziale. Bei denen wirst du rein gar nichts ausrichten können, stattdessen gibst du ihnen noch Futter und richtest deine Energie, die doch dir gehört, auf diese Typen und vergiftest dich damit selber.
Keinen Funken Aufmerksamkeit haben solche Pesonen verdient!
Sicher ist es nicht unberechtigt, die Ursachen for Amokläufe etc. auch in der Gesellschaft zu suchen, aber das ist gegenüber der Verantwortung des Einzelnen dennoch nur marginal, jeder trifft jeden Tag seine Entscheidungen, denn es ist auch eine Entscheidung zu glauben, man würde einfach zu etwas gemacht.
Zeo schrieb:So wie ich ihn immer schon verbracht habe. Indem ich meine Hobbys und Interessen verfolge. Jeden Morgen werfe ich meine Tabletten ein und jede Woche geh ich für eine Stunde zum Psychotherapeuten, um über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu reden. Wenn ich mal wieder nur sterben will, erhöhe ich die Medikamentendosis, leg mich schlafen, hör Musik, oder zieh mir einen Film nach dem Anderen rein.
Danke für die Antwort; ich habe gefragt, weil du sagtest, du seist "raus", und ich mir das schwer vorstellen konnte und, wie ich sehe, Recht damit hatte.
Alles, wo du raus bist, ist ein normales übliches Alltagsleben, aber sonst bist auch du mittendrin, selbst wenn du am Rand stehst, du bewegst dich in der Gesellschaft und wirst von ihr wahrscheinlich auch unterstützt (das soll keine Kritik sein).
Es gibt da kein neutral, es gibt letzen Endes nur die Arschlöcher und die Nicht-Arschlöcher, und du mußt dich für eine Seite entscheiden. Da kann ich mir halt nicht vorstellen, daß du dich auf eine Stufe mit den Tätern stellen willst und denke, du willst im Grunde deines Herzens auch kein A***loch sein.
'Ne Therapiestunde soll das hier nun nicht werden, keine Sorge^^, ich versuche nur dich darauf aufmerksam zu machen, daß du einem selbsterschaffenen Dogma folgst, und was du aufgebaut hast, kannst du selber auch wieder abbauen, denn die wichtigste Frage ist doch - was wäre wenn du nicht an diesem Dogma festhalten würdest? Was wäre dann möglich?
Das sind Fragen, die du für dich selber durchdenken solltest.
So .... ich gehe dann mal schlafen, gute Nacht!