@Zeo In zwischenmenschlichen Beziehungen sehe ich vor allem eines: das Ausnützen einer anderen Person. Kürzlich hat hier jemand einen Thread eröffnet (der aber wieder gesperrt wurde), in dem er schrieb:
Was habt ihr zu bieten?
Habt ihr ein zu Hause was ihr euerem Patner anbieten könnt?
Könnt ihr eure Partner im Auto mit nehmen?
Könnt ihr euren Partner mal ein Bier oder ein Kaffee ausgeben?
Könntet ihr Kinder ernähren?
Wenn NEIN läuft etwas falsch in eurem Leben.
Und das ist genau das, was ich meine. Dieses dreiste Fordern und Ansprüche stellen. Ich bin kein verdammter Supermarkt. Und ich will auch keiner sein. Wenn mich jemand nur für das mag, was ich ihm an Dienstleistung geben kann, soll er sich verpissen.
Ja, das ist blanker Hohn und das Gegenteil von Liebe und Freundschaft.
Viele Beziehungen sind bei genauerem Hinsehen sicher nicht auf so stabilen Werten aufgebaut, wie sie es vorgeben zu sein, oftmals wird in einer Beziehung nur das egoistische Verlangen befriedigt, jemanden bei sich zu "haben". Echte Liebe aber kennt nur Rücksichtnahme und freiwilliges Geben.
Wahre Werte sind sehr rar geworden, "echte" Menschen auch.
Das zu erkennen und dem dann tatenlos, resignierend, gegenüberzustehen, kann ich aber nicht, will ich nicht, denn wie sollte es sonst jemals besser werden?
Wir sind alle nur kleine Tropfen im Ozean, aber selbst ein einzelner Tropfen kann, wenn er sich bemüht, durch sich selber das Millieu zumindest um ihn herum ändern. Er selber aber ist die Triebfeder dazu, nicht die Anderen.
Im Grunde weißt du ja sehr genau, was wirkliche Ideale sind, und bist zutiefst enttäuscht, weil die Welt so dreckig ist, aber wenn du die Chance auf das Erleben von Echtem haben möchtest, geht das nur, wenn du dich wieder ein wenig vertrauensvoll zumindest dem einen oder anderen Menschen zuwendest.
Denn alle sind nicht degeneriert, und ich denke, das weißt du, auch wenn du es überspielst.
Für etwas zu kämpfen bedeutet nicht, in blindem Aktionismus zu versuchen, andere zu ändern, oder ihnen zumindest ein wenig die Augen zu öffnen, es bedeutet vielmehr die Überwindung eigener Schwächen, um als Vorbild wirken zu können. Du z.B. könntest theoretisch als Opferberater tätig sein, und dich durch deine Erfahrung hilfreich und wertvoll einbringen. WENN du eben noch so denken könntest.
Glaube mir, ich kenne diese ungeheuerliche Frustration und das nicht begreifen können, das in einem entsteht, wenn man Menschen über zumindest einige äußerst offensichtliche Dinge aufzuklären versucht. Es ist zum Haareraufen, man fühlt sich wie ein Alien, alleine und enttäuscht auf weiter Flur.
Aber soll es das dann gewesen sein?
Die Wahrheitsliebenden sind einsam in diesen Zeiten (was nicht bedeutet, daß jeder Einsame ein Wahrheitsliebender ist!), aber wieviel kann einem diese Wahrheit, dieses Echte und Lebenswerte denn wert sein, wenn man es irgendwann aufgibt und nur noch ein verlöschendes Flämmchen aus Enttäuschung und Wut in sich trägt!?
Es gibt für alles einen Ausgleich, er läßt sich eben oft nur mühsam finden.
Letztlich muß man sein Glück eigenständig finden, weil man kein Recht hat, andere zu missionieren, selbst dann nicht, wenn man im Recht ist.
Ich persönlich finde die totale Resignation schade, weil sie nichts bewirkt, sie wirkt nicht auf die Welt, macht sie weder schlechter noch besser, niemand nimmt Notiz davon und am Ende ist man leer.
Wenn die Welt ein besserer Ort sein soll, muß irgendein Tröpfchen anfangen.
Und es gibt schon so einige Tröpfchen, nur bemerken sie einander zu wenig.
Da muß man Vertrauen lernen.
Und, wenn ich dir abschließend noch was persönliches sagen darf: ich teile beiweitem nicht jede deiner Ansichten, aber du hast etwas an dir, das ich in's Herz schließen kann, das ist kein Geschleime und auch keine Ironie; denn unter deinem Panzer, da ist auch noch Leben, und es sieht sogar schön aus.
@Malthael Malthael schrieb:so läuft das doch überall.
ganz besonders bei frauen, wenn sie einen freund haben und plötzlich jemand besseren finden.
vorher war es noch eine glückliche beziehung und sie haben sich geliegt und und und
aber wehe, wenn man etwas besseres findet.
und es ist nicht so, dass sie einen einfach verlassen, was noch milde wäre, nein sie müssen ein spiel spielen bei dem sie nicht als die böse aussteigen.
Sag' das bitte nicht so verallgemeinernd, das ist nicht schön für Frauen "wie mich", denen Treue geradezu heilig ist, und Ehrlichkeit ein Schwur. Auch in meinem Freundeskreis gibt es ausschließlich "anständige" und sehr vorbildhafte Beziehungen.
Damit beleidigst du also, auch wenn ich persönlich mich nicht beleidigen lassen (und ich denke, du kennst mich hier ausreichend um zu wissen, daß ich hier keinen vom Pferd erzähle). Danke .
......
Malthael schrieb:erstens würde ich das nie über türken sagen, wenn dann über polen ^^
LOL, genial
:D Ich geh' dann, gute Nacht!