shionoro schrieb:MAn sagt aber nicht 'ich lehne das jetzige system ab und möchte es ändern', nein, man sagt 'alle menschen sind scheiße' und wenn einer was dagegen sagt, erst DANN argumentiert man mit dem system.
Man sieht sich selbst und offensichtliche ofper als deren opfer, alle anderen Menschen als profiteure oder sklaven des systems, und begründet damit die eigene untätigkeit und den eigenen hass.
ja, traurig genug.
dennoch verständlich:
denn, wie du schon vorhin schriebst, ist "Systemkritik" ja offenbar schwer zu verwirklichen.
Vielleicht mangelt es auch einfach an Perspektiven?
Wenn sogar diejenigen, die sich zu Systemkritik gedanklich hingezogen fühlen, darüber streiten, was nun der richtige Weg wäre ...
;) Ja, man kann. Aber nur der, der die Möglichkeit dazu hat, richtig?
Und, Wie willst Du das für jeden Menschen anstellen?
Nehmen wir mal an, der Erzeuger hat seinen Standort 50 km weit weg von mir. Ich habe kein Auto, eine Bahn fährt dort auch nicht hin und Zeit dafür fehlt mir auch noch, weil man arbeitet usw.
Dazu kommt noch, dass ein Erzeuger seine Produkte vor Ort nicht immer günstiger anbietet, weil er denn Preis nur drücken kann, wenn er auf Masse verkauft.
Wenn ich dann noch wenig Geld verdiene, dann macht das für mich keinen Sinn, teure Produkte zu kaufen.
Ich kann ja hungern, nur der Moral wegen,
damit andere Menschen in der dritten Welt irgendwann nicht mehr hungern müssen.
Und Menschen die in Großstädten leben können auch nicht immer hinaus fahren und sich die Produkte direkt beim Erzeuger abholen.
Deine Einwände sind durchaus berechtigt
;) Andererseits ist es doch so, dass es fast in jedem Ort einen Wochenmarkt gibt - auf dem man Produkte regionaler Erzeuger kaufen kann.
Dazu muss man auch in der Regel keine weiten Wege in Kauf nehmen.
der Faktor "Zeit" ist nicht zu unterschätzen - wenn man arbeitet, hat man vielleicht auch einfach keinen Bock, am Wochenende eben diesem regionalen Markt einen Besuch abzustatten, bzw. es ist einfacher, sich mit Lebensmitteln aus dem Discounter einzudecken ... dennoch, die Möglichkeit ist da
:) und die Produkte sind meiner Erfahrung nach auch nicht teurer, als die, welche im Supermarkt angeboten werden.
Dass man nicht genügend Geld für Lebensmittel zu Verfügung hat - das mag auch hier in Deutschland für viele gelten, und ist traurig genug.
Es gibt aber auch viele, bei denen das nicht der Fall ist, und die dennoch ganz genau darauf achten, möglichst wenig Geld für Lebensmittel auszugeben.
Das ist in meinen Augen dann schon bedenklicher.
Aber - auch hier ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, man kann eben nur für sich beschließen, dass man sich diesem Trend nicht anschließen möchte.