Aldaris schrieb:Du suhlst dich in dem, was andere erarbeitet haben, wofür andere gestorben sind. Widerliche Doppelmoral.
Verstehe nicht, was in deinen Augen an der Aussage, auf die du deine Äußerung beziehst, so verwerflich ist.
Ist es nicht ein unglaubliches Privileg, in einer Gesellschaft zu leben, die so beschaffen ist, wie die, in der wir uns gerade bewegen?
Allein die Tatsache, dass wir frei unsere Meinung äußern können - bzw. dies als Folge des Grundsatzes, dass im Prinzip jeder die Möglichkeit hat, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte, ist eine unglaubliche ERrungenschaft!
Dass dies nicht immer gelingt, weil es einfach dramatische Situationen gibt, in denen Menschen an ihre Grenzen geraten, die Hoffnung verlieren und ihnen - oft genug! - nicht genügend Hilfe von ihren Mitmenschen zuteil wird, ist zwar ein riesiger Skandal, aber dennoch nicht ein Grund, das ganze System in seinen Grundlagen zu verdammen.
Denn diese mitmenschliche KÄlte, die so viele verzweifeln lässt, ist doch nichts, was man einer "Gesellschaft" als solche zuschreiben könnte.
Vielmehr müsste sich doch da jeder Einzelne fragen, inwiefern er wirklich seine Überzeugungen lebt - selbstbestimmt, ohne Einfluss durch andere.
Das, wofür andere gekämpft haben - für die Freiheit, bzw. die Möglichkeit, in einem Land zu leben, das gewisse Grundrechte garantiert - das ist in der Tat etwas, worüber man froh und dankbar sein kann.
Dass sich daraus eine gewisse Verpflichtung ableitet, für die Erhaltung bzw. die Mitgestaltung einen Beitrag zu leisten, ist zwar wünschenswert, aber eben durch die freiheitliche Ordnung kein Zwang (und ja, in diesem Fall - unglücklicherweise
;))
Dennoch, die Freiheit als absoluter WErt ist das, was unbedingt schützenswert ist, auch wenn die Auswüchse dieses Grundsatzes nicht immer zufrieden stellen.
