Ahoi,
ich würd mich auch gern in die Diskussion einklinken, zum laufenden Thema ob Drogen gut oder schlecht sind hab ich leider nix zu sagen.
Ich selbst bin 33 und sehr Drogen-affin. Außer DMT und Meth hab ich alles schon mal ausprobiert und hab kein anderes verlangen als THC und Psylocin (etwa 6x im Jahr). Auch an MDMA hab ich gefallen gefunden, habe aber keinen Zugang da ich den Schwarzmarkt meide.
Wie haben die Drogen mich verändert?
Angefangen zu kiffen hab ich mit 17. Ich war ein typischer halbstarker der in seiner Freizeit auf Gangster macht und Tagsüber mit Krawatte arbeitet. Der Feierabend und das Wochenende bestand aus saufen und rumprollen, wie das am Land so üblich ist.
Eines Tages bekam ich Zugang zu Graß, etwas das mir bis dahin total fremd war.
Der erste Zug am Joint war umwerfend, im wahrsten Sinne. Wie die meisten hab ich beim ersten mal zu viel erwischt und mir wurde schwindelig und ich war total verpeilt. Mit mühe und Hilfe schleppte ich mich auf etwas das nem Bett ähnelte und legte mich hin.
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Mit der Zeit lernt man das High zu kontrollieren und es wird ein rießen Spass. Die Saufgelage verwandelten sich in ruhige Runden voller Gelächter und Ideen. Der Gedanke an Stress oder Konfrontation wurde uns fremd. Vor nem Monat standen wir um 2h Nachts mit Bierdosen und Vodka ausgerüstet auf der Straße und suchten nur nach nem Grund irgendeinen Blödsinn zu machen, nun saßen wir am See, rollten uns nen Joint und philosophierten.
Dieses Credo hab ich bis heut beibehalten, ich bin extremer Pazifist. Der Gedanke an Gewalt gegenüber irgendeinem empfindungsfähigem Wesen macht mich krank.
Ich war schon immer sehr Wissenschafts-affin, aber THC steigerte das nochmal. Man verliert sich förmlich in Dokus oder im Thema Physik/Chemie allgemein. Alles ist interessant. Du beginnst mit nem Wikipedia Artikel über Transistoren und findest dich 4h später auf M-Theorie wieder.
Also ja, ich finde THC hat mich durchaus zum Positiven entwickelt.
Nein, ich mach mir keine Illusionen, ich merk die Nebenwirkungen auch.
Die typische Kiffer-Lethargie und die Gefühlskälte die mit chronischen Konsum einher geht.
Ja, ich bin psychisch abhängig, das ist es mir wert. Das muss sowieso jeder für sich selbst wissen, da lässt sich eh niemand etwas reinreden.
Upper & Downer finde ich nützlich aber nichts dem man hinterher läuft.
Ein Benzo Rausch ist wie ein Alkohol-Rausch mit mehr gefährlichen Nebenwirkungen. Aber das Schlafmittel schlechthin.
Opiate fühlen sich schon toll an, bergen aber doch einige extreme Nebenwirkungen. Ich persönlich verstand nie warum sie so verteufelt werden oder wie man als halbwegs verantwortungsvoller Erwachsener danach süchtig werden kann, ich selber nehm sie etwa 2x im Jahr.
Speed ist von allen die nützlichste Droge wie ich finde. In entsprechender Dosis macht es dich wach, konzentriert aber nicht hyperaktiv oder aufgedreht.
An Kokain hab ich nie gefallen gefunden, es ist wie ein viel kürzerer Speed-Rausch mit nem ekligen Ego-Trip. Dazu der Preis....
Verliebt hab ich mich in LSD & MDMA.
MDMA ist wie Freude auf Knopfdruck. Pille einwerfen und Euphorie. Schöne Sache, leider hab ich schon seit Jahren keinen Zugang mehr zum Schwarzmarkt.
Das selbe gilt für LSD aber ich finde Psylocin (Magic Mushrooms) wirkt nicht viel anders.
Ein Trip ist jedesmal eine spirituelle Erfahrung mit göttlichen Entitäten und das surfen durch Realitäten. Das Gefühl der Transzendenz und das "alles ist eins" lässt sogar mich als Atheisten schaudern.
Trotzdem mach ich das nicht zu meiner Lebensphilosophie und fang an über Energielinien und Chakras zu labbern.
Ich bin mir jedes mal sehr bewusst das das alles nur Droge ist und nach ein paar Stunden vorbei ist.
Fazit:
Drogen haben mich verändert, zum guten und zum schlechten.
Ich bereue es nicht, ich will es nicht glorifizieren, es ist einfach nur mein Leben.
Ich kenne (vom sehen her) genug Junkies die unrettbar süchtig nach Opiaten oder Benzos sind, ich kenne viel mehr Leute die hoffnungslose Alkoholiker sind.
Ich respektiere Leute wie Peter die mit schnöder Abstinenz durch dieses triste Tal wandern das wir Leben nennen, ich kann es nicht.
Aber ich hab auch ein Mittelchen dafür...