@Intolerabilis Intolerabilis schrieb:Ich arbeite seit einigen Jahren in einer Suchtklinik und habe tagtäglich mit Leuten zu tun, die mir innerhalb ihrer Lebensgeschichte erzählen, wie schlimm ihre Drogenzeit war und wie einfach es ist abzurutschen. Die mir davon berichten, wie oft sie an Suizid dachten, wie schäbig sie sich fühlten, als sie von ihrem "Trip" runtergekommen waren, dass sie sich damit ihre Zukunft verbaut haben. Nicht wenige endeten im Knast und kamen von dort in die Klinik. In Anlehnung empfehle ich das Buch/den Film "Wir Kinder vom Bahnhof-Zoo".
Hab nich alle deine Beiträge gelesen aber die Frage ist wie DEINE Erfahrungen damit sind.
Von Leuten erzählt zu bekommen wie es ist und selbst ein heiles Leben zu haben ist nicht zu vergleichen. Dieses "wers noch nie probiert hat darf nicht mitreden" hat zwar leicht etwas von Faschismus, dennoch brauch ich nich mit jemandem darüber reden der es einfach nicht kennt. Wir Kinder vom Bahnhof-Zoo ist alter Schmuh. Klassiker ja, informativ oder präventiv nutzbar? Nein.
Aber kurze Erklärung zu den von dir geschilderten Dingen: vom Knast in die Klinik ist zu 80% ein selbstgewählter Weg, da man mit der Therapie die Freizeitstrafe verkürzen kann.
Also nichts mit "oahr erst landest im Knast und danach MUSST du in die Klinik!!", nein, du gehst freiwillig viel lieber in die Klinik als weiter zu sitzen.
Suizidgedanken oder "schäbig" fühlen ist halt normal bei bestimmten Substanzen. Das muss halt klar sein. Geb dir mal ne Extasy - 5 Stunden haste die geilsten Gefühle wie noch nie im Leben dann allerdings 3 Stunden abkomern und turkey (variiert je nach Konditionierung). Ganz normal, das was das Gehirn in der Zeit verballert an Energie wenns einem gut geht (direkt im Trip) muss halt nachgeholt werden, das ist halt das klassische Runterkommen, einige sagen sie werden depressiv, einige kiffen sich die gute Laune wieder rein, andere eh schon sehr labile Menschen haben Suizidgedanken. Das ist der Preis den man zahlt.
Sprichst Du von der Nutzung zur Behandlung von Krankheiten oder zur Schmerzlinderung? Das finde ich tatsächlich ganz sinnvoll. Allerdings wirst Du - da Du es indirekt schon selbst eingestanden hast - zustimmen müssen, dass Drogenkonsum außerhalb des medizinischen Bereiches überwiegend mit der realistischen Gefahr einhergeht, Existenzen und nicht selten auch deren Umfeld nachhaltig zu zerstören.
Deswegen sind Drogen schlecht.
Schlafmittel, Antidepressiva, Opiate und andere BtmGs die "legal" sind zerstören auch Existenzen und sind schlecht, oder?
Ich hab auch schon verdammt viel gesehen und verdammt viel Scheiße erlebt, so ziemlich alles probiert was irgendwie zu beschaffen ist. Bei all dem Dreck, unter anderem Einbrüche, Gruppenkloppe, Abturns, Hausdurchsuchungen, medizinische Notfälle etc... hat das alles auch gute Seiten. Mir wurde das Leben gerettet und ich habe jemandem das Leben gerettet. Ich steh werde an seinem Sterbebett stehen, er an meinem. Egal was kommt. Ich hab eine richtige Familie gehabt bei uns in der Hood. Untereinander wurde keine Scheiße abgezogen, alles wurde mit jedem geteilt. Ich hab mein letztes Hemd mit meinen Homies geteilt und umgedreht. Ich bin dankbar für die Zeit die ich erleben durfte, für die Menschen die ich kennengelernt habe und für die wahren Freundschaften die teilweise aus Armut und Not entstanden sind.
@mal_schauen mal_schauen schrieb:für mich gilt.... 'no way' !! drogen`?... weg damit.
diese ganzen psychedelischen substanzen
können nur 'lalla' im kopf machen
Hast du schonmal irgendwas psychodelisches konsumiert?
So ein Pilztrip kann eine sehr angenehme und schöne Erfahrung sein.