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Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

2.286 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Beziehung, Wohlstand ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

30.06.2023 um 22:54
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ein sich von Herzen liebendes händchenhaltendes Obdachlosenpärchen träge auch unter den härtesten Bedingungen jeden Tag noch ein Lächeln auf ihren Lippen - so lange sich gemeinsam als Paar hätten und füreinander da sein könnten.
Während Sie Drogen & Alkohol abhängig nach dem nächsten Schuss trachten.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Denkt wieder mehr mit dem Herzen als dem Kopfe -
Das Herz zahlt Miete und Essen?
Wow, völlig neue Erkenntnis.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Aber komme mal was komme - so wäre ein Pärchen auch unter den ärmsten Bedingungen glücklich, so lange beide von Herzen Liebe füreinander empfinden würden und ihre beiden Herzen nicht getrennt voneinander wären.
Du solltest Dir evtl. wirklich mal Hilfe suchen....


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30.06.2023 um 22:55
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Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ein sich von Herzen liebendes händchenhaltendes Obdachlosenpärchen träge auch unter den härtesten Bedingungen jeden Tag noch ein Lächeln auf ihren Lippen - so lange sich gemeinsam als Paar hätten und füreinander da sein könnten
Kannst du dir das nicht mal aus Ton töpfern und dann über Bett hängen? Sähe bestimmt schön aus :)


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30.06.2023 um 22:57
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Du warst aber sicher einer, korrigiere mich wenn ich falsch liege, der nie im Sinn hatte jemand zu beeindrucken,oder?
Jedenfalls wollte ich nie jemanden mit materiellen Dingen beeindrucken. Höchstens Banken oder Vermieter mit Einkommensnachweisen, weil notwendig.

Ich hatte stets zwei Grundsätze:

Erstens lebt jeder sein eigenes Leben. Er gestaltet es selbst, oder, wie ich gern sage:

Jeder schafft sich seine Hölle selbst.

Du bist verantwortlich für Dich - niemand sonst. Das Dumme daran ist: Du kannst Dich nicht für Dich entschuldigen und Du kannst niemand anders die Schuld zuweisen.

Zweitens lebe ich mein Leben für mich und nicht für andere. Was die nach meinem Tode über mich denken, geht mir dann am kalten Arsch vorbei. Ich lebe jetzt, hier und heute und jeder Tag könnte der letzte Tag sein. Ich habe erlebt, wie flüchtig und nichtig ein Menschenleben ist, wie innerhalb von Sekundenbruchteilen jemand, mit dem Du eben noch gesprochen hast, ausgelöscht wurde.

Deshalb mein zweites Lebensmotto:

Das Leben ist zwar ziemlich lächerlich, aber nicht besonders lustig.

Damit kann ich gut und schon recht lange leben.

Der Einzelne ist nur für sich wichtig, schon 1,1 Milliarden Chinesen dürften Du und ich ungefähr so egal sein wie eine geplatzte Frühlingsrolle oder ein umgefallener Reissack.
Für meine Partnerin und meine Kinder bedeute ich (hoffentlich) etwas mehr - aber eben (ebenso hoffentlich) auch nicht zuviel.


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30.06.2023 um 23:03
Macht kein Geld glücklicher?

"Arm aber glücklich" - diesen Spruch kann sich nur ein Reicher ausgedacht haben, um den besitzlosen Pöbel zu beschwichtigen und davon abzuhalten, ihn an der nächsten Laterne aufzuknüpfen.

Nein, Armut macht nicht glücklich - schafft auch keine Freunde. Es ist nämlich nicht so, dass der Arme irgendwie glücklicher, solidarischer oder freundlicher ist, als der Besserverdienende.

Schon mal zugesehen, wie freundschaftlich sich die "Bahnhofsszene" um die letzte Flasche Bier prügelt, wie der Junkie seinen besten Kumpel für einen Schuss verpfeift oder die Strassengang im "Problemviertel" die Nachbarkids abzockt?

Nein, Not macht zwar erfinderisch - aber nicht den besseren Menschen.

Not kennt kein Gebot - nicht mal das der Freundschaft.

Aber schon schön, wenn junge Menschen auf das idealisierte Bild von zufriedener Armut hereinfallen. Das sichert den Bestand der Klassengesellschaft. Kapital und geschäftsführende Regierung werden es Euch danken - in aller Freundschaft und unentgeltlich, natürlich.

Da ist es wieder, das beliebte Klischeebild, dass sich Bürgerssöhnchen und -töchterlein vom glücklichen, zufriedenen Leben in Armut machen.

Der fröhlich-philosophische Clochard, der zwar herunter- aber herumgekommene Tippelbruder, der auf das Wesentliche reduzierte Berber: Wild, frei und glücklich - so stellt sich das Kind des Überflusses das Leben vor.

Nur selber leben will es so vermutlich nach der ersten Nacht mit zweistelligen Frostgraden, nach dem ersten Überfall durch Neonazis, nach dem ersten Gesundheitsproblem ohne Versicherung, nicht mehr.

Die wenigstens Obdachlosen, denen ich im Laufe des Lebens im Rahmen politischer oder sozialer Arbeit begegnet bin, WOLLEN freiwillig so leben. Die meisten MÜSSEN zwangsweise so leben. Job weg, Schulden, Wohnung weg, PartnerIn weg, Suchtproblem, chronische Erkrankungen - ohne Zähne im Mund lässt es sich nicht fröhlich pfeifen.

Manchmal glaube ich, diese "Arm aber glücklich"-Propaganda, dieses "Besitz belastet nur"-Geschwalle, haben sich Ausbeuter und Sozialleistungsabbauer von einer PR-Agentur entwickeln lassen:

Reichtum macht unglücklich (M.Jackson, die Kennedys, die Gettys...) - also seid dankbar, dass ihr von Hartz IV leben dürft. Kein Geld, keine Sorgen - seid gefälligst fröhlich, ihr Subproleten.

Und wenn wir die Leistungen noch weiter kürzen, so ist das nur zu Eurem Besten - dann habt ihr noch weniger und seid noch glücklicher.


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30.06.2023 um 23:11
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich brauche kein Smartphone, kein neues Auto, keinen neuen TV, keine geilen und teueren Klamotten mehr - Ich will und muss niemanden mehr beeindrucken.
Brauche ich glücklicherweise auch im jungen Alter (verdiene seit knapp 8 Jahren solide/ gut) nicht. Auch nicht Dinge die als "frauentypisch" gelten (Mode shoppen, Kosmetikbehandlungen etc.) Weder mein Partner noch meine Freunde "stehen" auf sowas, mein Beruf macht's nicht erforderlich (so ein Beruf in dem die richtige Uhr ans Handgelenk gehört, die Frisur friseurgemacht und die Kleidung von bestimmten Marken sein muss wäre auch nicht mein Ding). Vom erarbeiteten Geld kaufe ich mir lieber Dinge die mir selbst Freunde machen. Das geht dann in Richtung: antiquarische Bücher, Modellbauzubehör, Werkzeug... Dinge teurer und hochwertiger wie es mir entspricht (mal ein Möbelstück vom Schreiner oder ein teureres gebrauchtes Massivholzmöbel anstatt das gebrauchte Ikearegal das bei einem selbst evl. noch 2 Jahre durchhält). Genügend Geld um _nicht_ denken zu müssen: "Das soziale Projekt würde ich gerne unterstützen, aber eine Packung Tee für 10 Euro passt einfach nicht in mein Budget!" (Okay, evl. zu Weihnachten... aber nicht als der normale Frühstückstee.)

(Das Smartphone besitze ich übrigens - ist ein günstiges Gebrauchtgerät genutzt via Prepaid. Für mich arg sinnvoll um bei Bedarf e-Mails mobil empfangen zu können, notfalls aufs Internet zugreifen zu können (mach' ich nicht gerne an so einem kleinen Teil, hat aber schon nervige Situationen gerettet) und Online-Kartenmaterial zwecks Navigation (ohne Auto) zu nutzen. Stadtpläne und Fahrpläne auf Papier sind nicht mehr so einfach zu bekommen, schon gar nicht spontan, und in einer beliebigen Stadt in der ich noch nie war z.B. einen Termin (beruflich, privat) habe auf Anhieb zurechtzukommen sehe ich einfach als komfortabel an. Dafür finde ich das eine arg praktische Erfindung und auch für kleines Geld nutzbar. Hatte mir ziemlich lange keines gekauft, aber irgendwann wurde es ohne immer lästiger. Beim x-ten mal mit durchweichtem Stadtplan und 'ner Taschenlampe rumzulaufen hat es mir gereicht.
Für den Rest: lieber der Computer.)
Zitat von DoorsDoors schrieb:Du bist verantwortlich für Dich - niemand sonst. Das Dumme daran ist: Du kannst Dich nicht für Dich entschuldigen und Du kannst niemand anders die Schuld zuweisen.
Dito.


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30.06.2023 um 23:11
@gruselich

Einen habe ich noch für dich (an sowas glaube ich aber wirklich von tiefstem Herzen aus):


Nicht der über ein ganzes Eheleben angehäufte bewegliche und unbewegliche materielle Besitz und sich auch nur noch mehr oder weniger als Paar arrangiert zu haben, um davon nichts aufgeben zu müssen, lässt ein Pärchen noch im hohen Alter gemeinsam lächeln und glücklich sein - sondern ihre Liebe im Herzen füreinander lässt sie das.

Diese ist es, die Pärchen noch bis in höchste Alter wahrhaft glücklich sein lässt.


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30.06.2023 um 23:12
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Diese ist es, die Pärchen noch bis in höchste Alter wahrhaft glücklich sein lässt.
Oder Alzheimer.


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30.06.2023 um 23:13
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Darf ich fragen, wie es dein Kumpel mit normalem Einkommen und der auch erst Größeres ansparen müsste überhaupt bei so einer schaffen konnte sich für ein Kennenlernen interessant zu machen?


Wie haben die sich überhaupt kennengelernt?
Beide Alleinerziehend, Nachbarschaft, die Kinder verstanden sich vom ersten Moment an.
Er cool drauf, kann Menschen in den Bann ziehen, sich interessant machen.


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30.06.2023 um 23:13
Zitat von DoorsDoors schrieb:Oder Alzheimer.
Fies, aber der war echt gut! Du haust manchmal Sprüche raus. Hab dir ja schon mal geschrieben, dass ich dich nur wegen deiner Sprüche schon lieben könnte. (lach)
Beide Alleinerziehend, Nachbarschaft, die Kinder verstanden sich vom ersten Moment an.
Er cool drauf, kann Menschen in den Bann ziehen, sich interessant machen.
Danke dir.

Ich habe auch nur gefragt, weil nach deiner Schilderung über sie zu urteilen, hätte ich erwartet, dass sie als erstes die Finanzen der Herrenwelt checkt/checken/aushorchen würde, bevor es überhaupt zu einem ersten richtigen Date kommen würde.


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01.07.2023 um 00:35
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:eine Sache lasse ich mir nicht nehmen, ich zahle die Rechnung beim ersten Treffen.
du und @Kokolores82 haben meine Zustimmung. Und nicht nur auf den obigen Abschnitt bezogen.

Ganz ehrlich, Liebe macht nicht satt und auch nicht alleine glücklich. Es ist einfach Fakt, genauso wie Geld alleine nicht glücklich macht, sicherlich gibt es Ausnahmen, wie ich schon mal geschrieben habe, Menschen sind nun mal unterschiedlich.

Ich verstehe nicht warum du @rhapsody3004 dich andauernd wiederholst, auch wenn dir nicht jeder zustimmt, die Leute haben es verstanden, das du überzeugt bist, das Liebe alles übersteht.

Zudem muss ich dir auch sagen, ich finde es schon die Höhe, dass du für Obdachlose sprichst, ohne jemals in der Situation gewesen zu sein, glaub mir keiner von den ist glücklich, auch wenn sie als Pärchen unter der Brücke schlafen, behaupte ich einfach mal, war selber nie Obdachlos, deshalb nehme meine Aussage bitte als Hypothese.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Aber komme mal was komme - so wäre ein Pärchen auch unter den ärmsten Bedingungen glücklich, so lange beide von Herzen Liebe füreinander empfinden würden und ihre beiden Herzen nicht getrennt voneinander wären.
Sorry von welchem Film oder Roman hast du dich inspirieren lassen??? Meinst du das alles wirklich ernst?


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01.07.2023 um 02:51
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ein sich von Herzen liebendes händchenhaltendes Obdachlosenpärchen träge auch unter den härtesten Bedingungen jeden Tag noch ein Lächeln auf ihren Lippen - so lange sie sich gemeinsam als Paar hätten und sie füreinander da sein könnten.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Aber komme mal was komme - so wäre ein Pärchen auch unter den ärmsten Bedingungen glücklich, so lange beide von Herzen Liebe füreinander empfinden würden und ihre beiden Herzen nicht getrennt voneinander wären.
Sorry, aber sowas mag in einem Rosamunde Pilcher Film bestimmt gut ankommen, im wirklich Leben nicht. Solche Aussagen sind einfach nur komplett realitätsfern. Du idealisiert hier in einer Art, dass sich mir die nicht vorhandenen Nackenhaare sträuben. Das ist Kitsch pur und eigentlich nicht mehr zu ertragen.

Das händchenhaltende, lächelnde Paar unter der Brücke, im tiefsten Winter, zwar vom Kältetod bedroht, hungrig, frierend, krank, ohne Perspektive - aber glücklich über ihre tolle Beziehung... das ist einfach nur absurd und eine Verhöhnung von echten Menschen, die obdachlos sind.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Oder Alzheimer.
Der war gut. :lolcry:


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01.07.2023 um 05:20
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:dass sie umso unfreier und mehr Sklaven des Geldes sind
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Also sie dadurch auch noch mehr zum Sklaven des Geldes werden?
Wenn Geldsklaverei so wie mein Leben aussieht, dann möchte ich gleich als Geldsklave geboren werden.
Geld, bitte versklave mich noch mehr und halte mich von der Arbeit fern!


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01.07.2023 um 06:52
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das händchenhaltende, lächelnde Paar unter der Brücke, im tiefsten Winter, zwar vom Kältetod bedroht, hungrig, frierend, krank, ohne Perspektive - aber glücklich über ihre tolle Beziehung... das ist einfach nur absurd und eine Verhöhnung von echten Menschen, die obdachlos sind.
Das sehe ich auch so. Hohn und Respektlosigkeit.

@rhapsody3004
Mit 13/14 hab ich auch noch so gedacht. Die erste Liebe, mit dem wäre man wahrscheinlich auch gedanklich unter die Brücke gezogen. Allerdings ist es in solchen Träumen immer Sommer, bis zum kühlen Herbst denkt man da nicht.
Man denkt auch nicht an die Eltern von Hänsel und Gretel, die ihre Kinder wegen ihrer Armut im Wald aussetzen mussten.

Als Teenie kann man auch so denken, denn man hat ja Mami und Papi, die alles zahlen. Was weiß man schon von Verantwortung für sich und andere. Schlimm wird es erst, wenn man auf seinen Träumen aus dem Groschenroman hängenbleibt, dann bleibt man eben Single weil es schwer wird jemanden zu finden, der die Realität derart ausblenden kann. Man müsste den Partner dann unter den ganz jungen Jugendlichen suchen und die wollen zwar kein Geld, siehe Mami und Papi, aber einen alten Knacker wollen sie auch nicht.

Spinn deine Story doch weiter :) Das obdachlose Paar? Sie mit offenen Wunden an den Beinen im Dreck liegend und er sagt. Was solls? Ich liebe dich doch von ganzem Herzen, was brauchst du da einen Arzt? Warum soll ich arbeiten und dich heiraten, damit du eine Krankenversicherung bekommst? Ich könnte zwar noch arbeiten aber nö nö, Liebe heilt alles. Das sind dann "wahre Werte", die nur arme Menschen vertreten?


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01.07.2023 um 10:13
Zitat von DoorsDoors schrieb:Manchmal denke ich, diese Idealisierung bzw. Gleichsetzung von "Kein Geld = wirklich frei" kann nur in den Köpfen derer entstehen, die stets in behüteten Wohlstandsverhältnissen aufgewachsen sind bzw. leben.

Ich war oft und lange genug arm um zu wissen, dass "kein Geld haben" die ärgste Form der Sklaverei darstellt, verbunden mit Existenzängsten.
Dieses.

Es ist bei einigen ja teilweise auch "hip" möglichst so zu tun, als würde man mit wenig auskommen.
Dieses: "Ich kaufe ja nur Second Hand und brauche keine neue Kleidung!" oder auch teilweise
dieser Lidl-Kleidung-Trend, den es vor einigen Jahren gab.

Ich stöbere auch gerne im Second Hand Laden oder auf Flohmärkten und habe da auch schon
gute Sachen gefunden, aber als Person, die schon oft die gebrauchte Kleidung ihrer eignen
Mutter tragen musste oder bei der die Eltern darauf bestanden haben, dass man auch mal
die Kleidung bei Lidl oder Aldi oder Kik tragen soll, habe ich keine Lust darauf, nur sowas
zu tragen. Dann immer dieses: "Wenn du dein eigenes Geld verdienst, dann kannst du
dir kaufen, was du willst. Aber wir bezahlen dir jetzt nur das hier von Kik/Takko/Aldi/Lidl!"
sowie entsprechendes Mobbing in der Schule.

Für mich wirkt das dann teilweise schon wie "cultural appropriation".

Ich gehe sehr gerne shoppen und habe inzwischen auch einige, wenn auch wenige, Marken,
die mir gefallen. Ich bin nicht krass markenbezogen und oft reicht mir Kleidung, die irgendwie
cool aussieht.
Trotzdem gönne ich mir gerne einmal etwas von Urban Outfitters, Designual oder Superdry oder
kaufe mir mal vegane Docks. Ansonsten bin ich mal im Only oder Vero Moda.
Das ergänze ich dann aber tatsächlich um viel Second Hand.

Als Person, die so aufgewachsen ist, dass die Eltern selbst bei H & M oder New Yorker gesagt haben,
dass das jetzt echt teuer sei und man dann nur manchmal zum Geburtstag von dort Sachen
bekommen hat und das dann immer so dargestellt worden ist, als hätte man ja jetzt auch
"echt teure" und "hochwertige" Sachen bekommen, ist es für mich auch immer ein Stück
der Freiheit einfach allein shoppen zu gehen und sich Sachen auszusuchen.

Kann man als dekadente Konsumbitch ansehen, aber ich habe sehr gerne schöne Sachen,
wenn man sich Geld erarbeitet hat und ich "belohne" mich sehr gerne.

Und wenn man das alles in Relation sieht, ist mein Geschmack tatsächlich relativ Mittelschicht.

Ich kenne andere bei denen alles von Chanel und die Taschen von Luis Vuitton oder
Michael Korrs sein müssen. Dazu dann Make-up und Parfüm nur von Chanel.
Schmuck nur echtes Silber/Gold/Weißgold vom Juwelier und dann teure Uhren.
Immer nur die neuesten iPhones und Uhren von Apple.

Dagegen renne ich immer mit meinen Jutetaschen rum und meiner Alverde Kosmetik
und Pflegeprodukten von Eigenmarken aus der Drogerie sowie Modeschmuck.
Smartphone von vor mehr als fünf Jahren von Samsung mit vielen Rissen auf dem Display.

Gibt halt immer diese "Hipster", die mit Absicht so extrem alte Handys aus den 00er Jahren haben
und dann sagen, dass sie sich bewusst gegen ein Smartphone entscheiden (letztens beobachtet
bei welchen, die Kunst machen) und die dann ja so "alternativ" sind, dass sie bei allem die Nase
rümpfen, was "Konsum" sein könnte.

Ich habe eben schon die Ansicht, dass man, wenn man etwas Geld verdient, das man sich erarbeitet hat,
dann auch stolz darauf sein kann, dass man sich "schöne, neue Sachen" leisten kann.

Bin halt mit so einer: "Sowas können wir uns nicht leisten! Das ist für Leute, die mehr verdienen!"-Mentalität
aufgewachsen.

Aber ich bin eben auch nicht dieses andere Extrem bei dem alles teuer und von irgendwelchen Marken
sein muss.

Ich bin halt schon glücklich, wenn ich in einer schönen und ruhigen Gegend in einer Wohnung wohne
und mir diese mit IKEA-Möbeln einrichten kann.

Und nicht so wie meine Eltern im Brennpunkt wohnen muss, weil: "Wo anders kann man sich die Wohnungen
heutzutage nicht leisten!" und die sich Möbel nur von Poco oder Ebay und Facebook Kleinanzeigen oder
gebraucht von Bekannten holen.

Und dann kenne ich eine, die schon mit Anfang 30 sich ein eigenes Haus gekauft hat, weil das
"eine gute Anlage" ist und der es wichtig war, dass die Möbel "Etwas Besonderes und nicht nur Ikea" sind.
Das sind eben ganz andere Schichten.

Ich hatte aber eben schon Freundschaften aus genau solchen Schichten.
Momentan bin ich ja auf einer Art "Privatschule" und man merkt eben schon in Nebensätzen,
wer aus etwas besseren Schichten kommt.

Da hört man dann, wo sie überall mit 16 oder 18 verreist sind oder einen Austausch gemacht haben
und auf welchen teuren Privatunis sie und ihre Geschwister studiert haben. Ja, die Unis haben
halt die Eltern bezahlt und diese Privatschule ist jetzt auch "das Letzte", das die Eltern noch
bezahlen. Sei ja normal, dass man mit 18 ein Konto mit mehreren Tausend für "Studium und Reisen" hat.

Angesichts dessen, dass ich sowas eben nicht kenne, reizt mich aber ein Partner aus solchen Schichten.
Da bin ich ganz ehrlich. Außerdem war und bin ich auch öfters mit solchen Leuten befreundet, denn
das hat ja nichts mit dem sonstigen Charakter zu tun und tendenziell habe ich auch festgestellt,
dass viele aus diesen Schichten ganz andere Einstellungen und oft eine andere Bildung haben,
die oft sehr kompatibel mit mir ist und oft etwas darstellt, das ich teilweise vermisse.

Sicherlich käme ich auch mit einem Partner klar, der in etwa auf dem gleichen Level ist, das ich mir
erarbeite und der eventuell eine ähnliche Geschichte hat und den entsprechenden Ehrgeiz und gleiche
Ziele hat.

Nach "unten" möchte ich mich aber nicht orientieren.


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Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

01.07.2023 um 13:22
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Sorry, aber sowas mag in einem Rosamunde Pilcher Film bestimmt gut ankommen, im wirklich Leben nicht. Solche Aussagen sind einfach nur komplett realitätsfern. Du idealisiert hier in einer Art, dass sich mir die nicht vorhandenen Nackenhaare sträuben. Das ist Kitsch pur und eigentlich nicht mehr zu ertragen.
Das ist wirklich traurig, dass euch für sowas die Vorstellungskraft und der Glaube fehlt. Ihr tut mir leid.

Dabei sollte dieses Extrem-Beispiel nur verdeutlichen, dass wahre Liebe auch noch unter den härtesten Umständen halten/bestehen kann (so fern sie denn eintreten) und dass wahre Liebe füreinander zu empfinden Menschen/Paare auch unter den härtesten Umständen noch ein Lächelns ins Gesicht zaubern kann, weil sie nicht nur so füreinander empfinden, sondern auch nicht getrennt voneinander sind.

Niemand sagte, dass Menschen bzw. Paare sich jetzt absichtlich in die Obdachlosigkeit begeben sollten.

Schrieb auch nicht erstrebenswert. Aber das Schicksal fragt auch nicht immer danach.

Ps.
Etwas realitätsnäher:

Übertrage das auf Armutsrentner. Noch wahre Liebe füreinander zu empfinden würde dieses Pärchen auch dann noch jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern, so lange sie sich nicht trennen müssten.


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01.07.2023 um 13:36
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das händchenhaltende, lächelnde Paar unter der Brücke, im tiefsten Winter, zwar vom Kältetod bedroht, hungrig, frierend, krank, ohne Perspektive - aber glücklich über ihre tolle Beziehung... das ist einfach nur absurd und eine Verhöhnung von echten Menschen, die obdachlos sind.
So war das gar nicht gemeint. Und natürlich würde auch ein sich liebendes Pärchen gemeinsam alles versuchen, um dem Kältetod zu entkommen.

Schrieb ich, dass sie gemeinsam in den Tod gehen sollen? Also bitte. Wer das so verstanden hat - meine Güte. So war das nie gemeint.


Aber jetzt seien wir doch mal ehrlich und zwar anhand dieses:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nicht der über ein ganzes Eheleben angehäufte bewegliche und unbewegliche materielle Besitz und sich auch nur noch mehr oder weniger als Paar arrangiert zu haben, um davon nichts aufgeben zu müssen, lässt ein Pärchen noch im hohen Alter gemeinsam lächeln und glücklich sein - sondern ihre Liebe im Herzen füreinander lässt sie das.

Diese ist es, die Pärchen noch bis in höchste Alter wahrhaft glücklich sein lässt.
Damit wollte ich sagen: Jedes Geld dieser Welt und auch anderer angehäufter materieller Besitz, kann ein Pärchen zwar zufriedener machen als Armut, aber so richtig glücklich wären sie nur, wenn sie auch noch wahre Liebe füreinander empfinden könnten/würden.

Man kann viel besitzen, angehäuft haben, aber ohne wahre Liebe füreinander zu empfinden, ist/wäre man nie glücklich wie mit dieser Liebe im Herzen füreinander.

Behaupte, dass ein Armutspärchen, dass noch wahre Liebe füreinander empfinden würde, glücklicher ist/wäre als ein reiches Pärchen, aber wo die wahre Liebe füreinander längst verflogen ist/wäre. Also sie arm im Herzen wären.


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01.07.2023 um 13:45
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das ist wirklich traurig, dass euch für sowas die Vorstellungskraft und der Glaube fehlt. Ihr tut mir leid.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dabei sollte dieses Extrem-Beispiel nur verdeutlichen, dass wahre Liebe auch noch unter den härtesten Umständen halten/bestehen kann (so fern sie denn eintreten) und dass wahre Liebe füreinander zu empfinden Menschen/Paare auch unter den härtesten Umständen noch ein Lächelns ins Gesicht zaubern kann, weil sie nicht nur so füreinander empfinden, sondern auch nicht getrennt voneinander sind.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Übertrage das auf Armutsrentner. Noch wahre Liebe füreinander zu empfinden würde dieses Pärchen auch dann noch jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern, so lange sie sich nicht trennen müssten.
Man denkt ja wirklich es kann nicht schlimmer werden, aber Chapeau Du schaffst es noch jeden Tag mehr zu toppen!

Wer hier wem leid tun kann/soll, sollte man ernsthaft mal hinterfragen 🤦🤦🤦🤦


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01.07.2023 um 13:51
@SuiGeneris

Sollten wir im 21.Jahrhundert nicht eigentlich auch mal von diesem Klassen-Schichten-Denken loskommen?
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Momentan bin ich ja auf einer Art "Privatschule" und man merkt eben schon in Nebensätzen,
wer aus etwas besseren Schichten kommt.
Wie definiert sich das konkret? Mit/durch Inhalt oder etwas provozierend durch Nase nach oben?
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Nach "unten" möchte ich mich aber nicht orientieren.
Dich möchte ich ehrlich fragen, ob du wenigstens dann kompromissbereit bist/wärst, solltest du jemanden von Herzen lieben? In einer Beziehung kann immer etwas passieren, wodurch einer von beiden vielleicht kürzer treten müsste - warum auch immer.

Würde wahre Liebe im Herzen (so fern beide so noch füreinander empfinden würden) dann nicht danach streben die bestmöglichen Kompromisse für beide, für sich als Paar zu finden?

Ich denke wirklich, wenn man sich noch von Herzen liebt/lieben würde, wäre man am Stärksten kompromissbereit und würde sich nicht trennen, nur weil man sich partout gar nicht einschränken oder etwas verändern wollen würde.

Denke mit wahrer Liebe im Herzen ist/wäre eine Egonummer zu fahren gar nicht möglich.


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01.07.2023 um 14:26
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Aber wir bezahlen dir jetzt nur das hier von Kik/Takko/Aldi/Lidl!"
sowie entsprechendes Mobbing in der Schule.
Ist das nicht etwas Täter-Opferumkehr?

Nur die, die andere wegen sowas mobben würden, hätten die Schuld und wären als asozial anzusehen und nicht die, die ihren Kindern keine zumindest nicht sichtbaren Markenklamotten kaufen wollen oder auch gar nicht könnten.

Traurig, dass sogar einige Kinder und Jugendliche aus guterzogenen reichen Elternhäusern andere Kinder und Jugendliche wegen ärmer Kleidung mobben müssen.


Sind wir echt schon so weit als Gesellschaft, dass wir nur aus Angst vor Mobbing, unseren Kindern (oder uns selbst für die Arbeit bspw.) teurere Markenklamotten kaufen müssen und finanzschwächere Eltern oder Alleinerziehende sich deswegen vielleicht sogar verschulden müssen?



Geld ist/kann echt Fluch und Segen zugleich sein. Längst nicht nur beim Dating oder Kennenlernen. Auch lassen sich endlos Debatten /Diskussionen ums Geld führen. Bei Dates natürlich ziemlich abturnend.

Der Fluch kann bereits da anfangen, sehr früh, wenn Geld, mehr Geld zu haben oder auch nur die eigenen Eltern und den Kindern dadurch alles bieten zu können, den Charakter verderben kann.
Besonders dann, wenn es da hapert, was man eh mit keinem Geld dieser Welt jemals kaufen könnte bzw. Kindern bieten könnte.


Vor allem (ich ja auch) sind wir immer vom Geld abhängig. Und das umso mehr, umso größer, höher und weiter unsere Ansprüche liegen. Umso mehr werden wir auch ewig vom Geld abhängig sein. Ist uns das eigentlich bewusst?

Ich glaube auch wirklich, dass aus Überzeugung (nicht Not) bescheidenere-genügsamere Menschen freier im Kopf und Herzen sind/leben.
Vor allem benötigen sie weniger Geld und das bedeutet auch weniger Abhängigkeit von der Droge oder dem Sklavenhalter Geld zu sein.


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01.07.2023 um 14:26
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Kann man als dekadente Konsumbitch ansehen, aber ich habe sehr gerne schöne Sachen,
wenn man sich Geld erarbeitet hat und ich "belohne" mich sehr gerne.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Bin halt mit so einer: "Sowas können wir uns nicht leisten! Das ist für Leute, die mehr verdienen!"-Mentalität
aufgewachsen.
Ich bin so ähnlich aufgewachsen wie du, auch wenn sich meine Eltern ein eigenes Haus gekauft haben, als ich im Grundschulalter war. Aber zum einen konnten sich meine Eltern da schon nur ein Haus leisten, das irgendwo im Nirgendwo steht, weil die Immobilienpreise in der Nähe größerer Orte ja meist steigen und zum anderen hätten sie sich auch das eigentlich nicht leisten können. Da die beiden falsch kalkuliert hatten und mein Vater zudem Alleinverdiener war, war Geld bei uns seitdem immer super knapp und das hat sich dann auch nicht geändert, als sich meine Eltern schließlich trennten und mein Vater dann bald darauf auch starb.

Ich kenne aus meiner Kindheit also auch vor allem Verzicht und aufgrund von Umständen hatte ich auch im Erwachsenenalter erst relativ spät so viel Geld zur Verfügung, dass ich nicht ständig klamm war, obwohl ich auf vieles verzichtet habe. Deshalb genieße ich es, dass ich mir mittlerweile auch mal das hübsche Kleid aus dem Schaufenster leisten kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und überhaupt die Möglichkeit habe, in Urlaub zu fahren.

Damit will ich dann auch niemanden beeindrucken. Das mache ich, weil ich das Kleid schön finde oder weil ich mich fürs Urlaubsziel interessiere. Zum Glück hatte ich aber noch nie das Bedürfnis, irgendwelche Gucci-Logos spazieren zu tragen und das europäische Ausland bietet viele spannende Orte zum Erkunden, ohne dass man arm wird, wenn man sich die mal für 1-2 Wochen anguckt.

Und sorry, ich finde mich jetzt nicht besonders unromantisch, nur weil ich von einem Mann ähnliche finanzielle Verhältnisse (ich habe kein Problem, wenn er weniger verdient, weil der Job trotz Vollzeit und Motivation nicht mehr hier gibt - ich hätte aber vermutlich schon ein Problem, wenn er wegen "Dienst nach Vorschrift" nie aus dem Mindestlohnbereich hinaus kommt, Teilzeit arbeitet, obwohl er das nicht müsste oder gar überhaupt keinen Bock auf Erwerbstätigkeit hat) voraussetze. Die erreicht man mit einer soliden Ausbildung und ein bisschen Bock auf die Arbeit, die man macht, nämlich problemlos.

Was für mich dann langfristig in einer Beziehung aber durchaus in Ordnung wäre, wäre z.B. dass er Stunden reduziert, weil er lieber Hausmann ist. Ich finde, wenn beide gleich viel arbeiten , sollten sie sich den Haushalt 50:50 teilen. Aber wenn jemand gerne den Haushalt schmeißt und dafür mehr Zeit braucht, würde ich das natürlich finanziell ausgleichen. Was Frauen schon immer durften, sollte man Männern nicht verwehren.

Ich habe mich wegen unterschiedlicher finanzieller Verhältnisse sogar mal getrennt. War dann wohl keine wahre Liebe, buhu. Aber ganz ehrlich: Mich hat die Situation wahnsinnig belastet und meinem damaligen Partner war's egal. Der hat meine Sicht der Dinge noch nicht mal versucht zu verstehen. Also kann es auch bei ihm keine wahre Liebe gewesen sein.

Zum Hintergrund: Ich habe meinen Ex damals während einer Reha kennengelernt. Wir waren damals beide im H4-Bezug und haben danach eine Umschulung (ich) bzw. eine Ausbildung (er) gemacht. Ich war früher fertig, habe angefangen zu arbeiten und davon geträumt, mit ihm zusammen ziehen zu können, wenn er fertig ist und dann ebenfalls Geld verdient. Er war dann fertig..... und blieb arbeitslos.

Er hat immer von einem bestimmten Job bzw. Arbeitsumfeld fantasiert, die er gerne hätte, hat in dem Bereich aber nichts bekommen. Ich hab zig mal versucht auf ihn einzureden und ihn gebeten, vielleicht einfach erst mal eine andere Stelle anzunehmen, Berufserfahrung zu sammeln, um sich dann ggf. irgendwann auf seinen Traumjob zu bewerben. Damals hätte es mir sogar gereicht, wenn er einen Minijob angenommen hätte, um in dem gemeinsamen Haushalt, den ich ja angestrebt hatte, einen Teil der Kosten, die er extra verursacht hätte (also vor allem Lebensmittel und Nebenkosten) übernehmen zu können.

Denn leider ist es ja so, dass man aus dem H4-Bezug raus fällt, wenn man zu einem arbeitenden Partner zieht und dieser dann alle Kosten, auch die Krankenversicherung etc. zahlen muss, aber Steuern weiterhin in Steuerklasse 1 löhnen darf. Das hätte ich mir als Berufsanfängerin nicht leisten können.

Als ich an dem Punkt angekommen war, zu überlegen, dass wir ja heiraten könnten, damit ich über die geänderte Steuerklasse mehr Geld zur Verfügung habe, um ihn zu finanzieren, habe ich gemerkt, wie verquer das Ganze war. Ich habe mich die ganze Zeit verrenkt, hatte die Termine von sämtlichen Jobbörsen in der Region im Hintergrund, hab ihn auf jedes halbwegs passende Stellenangebot aufmerksam gemacht, während er sich zu fein war, sich für ein paar Stunden die Woche beim Aldi hinter die Kasse zu setzen, weil er von etwas Besserem geträumt hat. Da habe ich mich dann getrennt und war innerhalb unseres gemeinsamen Freundeskreises auch tatsächlich die Böse, weil ich das Geld über die Beziehung gestellt habe.


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