Wie fühlt sich älter werden an?

nairobi schrieb:In jungen Jahren fand ich keinen Gefallen an klassischer Musik.

Mochte ich in jungen Jahren nicht, kann ich heute immer noch nichts mit anfangen.
Wenn es im Hintergrund läuft, ist mir das aber immer noch lieber als manch anderes.

Dafür bin ich vor einen Jahr Motörhead Fan geworden, mit denen konnte ich früher nichts anfangen.
Aber dann habe ich auf ARTE die Lemmy Doku gesehen und seitdem läuft bei mir im Auto nichts anderes mehr. :D

Laucott2.0 schrieb: Wenn man seinen Platz gefunden hat, mit sich selber zufrieden ist, und nur noch kleinere Ziele vor Augen dann kann älter werden auch Spaß machen.

Als Jugendliche hatte ich das Gefühl, dass das Leben nach Regeln läuft, die ich nicht kapiere, ich war auch ziemlich naiv. Heute durchschaue ich Mechanismen, natürlich nicht alle, aber viele Entwicklungen überraschen mich nicht mehr. Darüber bin ich sehr froh. Schon alleine deshalb wollte ich nicht mehr jünger sein. Ich bin heute auch sehr viel Selbstbewusster als als Teenager oder in meinen 20ern.

rhapsody3004 schrieb:Was sich mit den Jahren bei mir auch geändert hat, dass ich keinen spektakulären Klang (dominierende Höhen und Bässe und wenig Mitten) mehr brauche, sondern nach und nach mehr wert auf einen ausgewogenen Klang lege.

Mich nerven Geräusche eher. Früher habe ich gerne Musik gehört, heute nicht mehr. Auch Konzerte etc. schaue ich heute am liebsten im Fernsehen.

Groucho schrieb:Dafür bin ich vor einen Jahr Motörhead Fan geworden, mit denen konnte ich früher nichts anfangen.

Obwohl ich auch ein Rocker und Metaler bin, mochte ich die noch nie so sehr. Sind nicht schlecht, aber hauen mich jetzt auch nicht um.

Groucho schrieb:und seitdem läuft bei mir im Auto nichts anderes mehr. :D

Im Auto kommt auch pompöse Bombast-Klassik gut.😀

MissMary schrieb:Mich nerven Geräusche eher. Früher habe ich gerne Musik gehört, heute nicht mehr. Auch Konzerte etc. schaue ich heute am liebsten im Fernsehen.

Musik muss grundsätzlich nach wie vor bei mir sein - über eine richtige Hifi-Stereoanlage oder mindestens über gute ohrumschließende Kopfhörer.

Schön in Ruhe und konzentriert oder entspannt nur für mich. Konzerte habe ich auch kein all zu großes Bedürfnis mehr nach.

Und auch nur über das physische Medium CD. Musik-Streaming mache ich nicht.

rhapsody3004 schrieb:Sind nicht schlecht, aber hauen mich jetzt auch nicht um.

Ging mir auch so...bis ich die Lemmy Doku auf ARTE gesehen hatte. :D

-ripper- schrieb am 16.09.2012:Was man als Kind noch als Ewigkeit empfunden hat saust nur so vorbei.

Ja 6 Wochen Sommerferien kamen mir vor wie 2 bis 3 Monate....jetzt fühlen sich allein 3 Wochen wie ein paar Tage an. Wahrscheinlich wird das aber auch abhängig sein vom Tagesablauf.

Die Merkfähigkeit lässt nach und das Lernen generell war mit 20 einfacher als jetzt mit über mitte 30..

Ich erfuhr nun, dass ich Diabetes eventuell wie Uroma, Oma, Vater, Tante bekommen kann
bzw. werde.. -.-

Dann ist es nicht mehr so einfach wenn man sich verletzt hat, ws früher schnell vorüber ging, zieht sich nun Tage bis über ne Woche ...ob Infektion oder Verrenkungen mit Arm/Bein.

Und ich bin froh vom Rauchen weggekommen zu sein.. es macht mir Angst, wenn sich der Mist dann in 5...10 oder 20 Jahren vielleicht bemerkbar machen könnte..

Am besten wirkliche gesund leben, kein rauchen, nicht zu viel trinken an Alk... es ist mit mitte 30 einfach anders körperlich verträglich als mit 20...

Achja und eventuell verfestigen sich Eigenschaften...Ängste, Gewohnheiten.

MissMary schrieb:Ich bin heute auch sehr viel Selbstbewusster als als Teenager oder in meinen 20ern.

Rückblickend kann ich sagen, dass das auch mit durch die Kinder gekommen ist.
Da musste man viele Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen.

Und auch durch die Arbeit, wo ich für meine Vorgänge und für Personen verantwortlich war.
In der Ausbildung hatte ich schon manchmal das Gefühl, im Vergleich mit den erfahrenen Kollegen wenig zu wissen und zu denen quasi aufschauen zu müssen.
Heute ist es längst so, dass ich neue Kolleg:innen mit ausbilde und ihnen Dinge, Abläufe, Vorgehensweisen erkläre und beibringe.

MissMary schrieb:Mich nerven Geräusche eher

Bei der Arbeit habe ich auch am liebsten Ruhe und keine störenden Hintergrundgeräusche.
Und lautes Fernsehen finde ich total ätzend.
Ich bin da auch empfindlicher geworden.

DieSukkulente schrieb:Ich erfuhr nun, dass ich Diabetes eventuell wie Uroma, Oma, Vater, Tante bekommen kann
bzw. werde..

D.m.Typ2 hat sehr viel mit dem Lebensstil zu tun.
Durch richtige Ernährung, Vermeidung von stärkerem Übergewicht, ausreichend Bewegung und nicht Rauchen kann man das positiv beeinflussen und eine Medikamentenpflichtigkeit möglicherweise lange hinauszögern.

DieSukkulente schrieb:Und ich bin froh vom Rauchen weggekommen zu sein.. es macht mir Angst, wenn sich der Mist dann in 5...10 oder 20 Jahren vielleicht bemerkbar machen könnte..

Das ist sehr gut. Die Lunge kann sich mit der Zeit sogar zum Teil wieder regenerieren:

Auch nach 40 Jahren rauchen lohnt sich das Aufhören
Wie die Studie nun zeigte, sorgt der Rauchstopp nicht nur dafür, dass die Lunge nicht weiter geschädigt wird. Es können auch neue, gesunde Zellen gebildet werden, die die Atemwege wieder verbessern. Am Ende kann sich das Verhältnis von gesunden zu kranken Zellen wieder umkehren und den Lungenkrebs verhindern.

"Menschen, die 30, 40 oder mehr Jahre stark geraucht haben, sagen oft zu mir, dass es zu spät sei, um noch damit aufzuhören. Der Schaden sei schon zu groß", erzählt Dr. Peter Campbell, einer der Autoren der Untersuchung. "Das Aufregende an unserer Studie ist, dass sie zeigt, dass es niemals zu spät ist. Manche der untersuchten Personen hatten mehr als 15.000 Zigaretten-Packungen in ihrem Leben geraucht, aber schon ein paar Jahre nach dem Ende des Rauchens wiesen viele ihrer Lungenzellen keine Tabakschäden mehr auf."

Quelle: https://www.mdr.de/wissen/lungenkrebs-fuer-raucher-ist-es-nie-zu-spaet-um-aufzuhoeren-100.html#:~:text=Auch%20nach%2040%20Jahren%20rauchen%20lohnt%20sich%20das%20Aufh%C3%B6ren&text=Am%20Ende%20kann%20sich%20das,sei%2C%20um%20noch%20damit%20aufzuh%C3%B6ren.

> Wie fühlt sich älter werden an?

Es gibt immer mehr junge Leute!

Ich hab' Rücken!

> Wie fühlt sich älter werden an?

Früher auf der Arbeit habe ich meinen Chef gesiezt und hatte Respekt vor ihm.
Jetzt duze ich meinen Chef und sage ihm, was er machen soll.

stefan33 schrieb:stefan33
um 11:04
> Wie fühlt sich älter werden an?

Früher auf der Arbeit habe ich meinen Chef gesiezt und hatte Respekt vor ihm.
Jetzt duze ich meinen Chef und sage ihm, was er machen soll.

Ich finde, dass hat nix mit dem Inhalt dieser Frage vom Gefühl zum alt werden zu tun...zumindest nicht direkt.
Klar, unterwegs z.B. wenn man an jmd vorbei will, den siezt du sicherlich. Aber ein Kind wiederum würde ich duzen. Aber auch einfach eher vom Gefühl und Umgang her.

Eher eine persönliche Einstellung oder auch Respekt.

Meine erste Erfahrung damit habe ich in meiner ersten Ausbildung gemacht, wo sich alle gegenseitig gedutzt haben, nur eine Kollegin bestand drauf von Azubis bis Gesellenprüfung sich siezen zu lassen...ich kam da immer so durcheinander, weil irgendwie dann eine fertig war und nach bestandener Prüfung duzen durfte....und ich wurde dann wirklich deswegen mal richtig von ihr angeschrien.
Jahre später als ich für einen Minijob dort gearbeitet habe, hatte sie mich dann mich angeschrien sie zu duzen...
Das hatte für mich den Eindruck, dass diese Kollegin eher ein Autoritätsproblem hatte....

Das Gefühl des Alterns ist für mich persönlich vom Thema eher, wie man damit im Leben umgeht, welcher Lebensabschnitt gerade vielleicht dann dazu beitragen kann mit Krankheiten, Lebensmittel etc.

Für mich hat das schon was mit dem Gefühl alt zu werden zu tun.
Man wir mehr gesiezt und selber als Respektsperson gesehen.
Mich erstaunt das immer, weil ich mich innerlich noch so jung fühle. 🙂

MissMary schrieb:Mich nerven Geräusche eher.

Ohja, das liebe Thema Geräusche... Diesbezüglich bin ich die letzten Jahre auch merklich empfindlicher geworden. In Punkto Musik zwar weniger, aber sowas wie Kinder-, Verkehrs- und Baulärm sowie der Krach durch Nachbars mit Höllenmotoren ausgestattetes Gartengeräte-Arsenal gehen mir mehr und mehr tierisch auf den Sack, zumindest wenn diese Belästigung nicht relativ schnell wieder aufhört. Das Freibad im Sommer, inzwischen auch akustischer Horror. Geht ohne MP3-Kopfhörer gar nicht. Ich war diesen Sommer daher ausschließlich an einem ruhigen See. Für mich wird die Umwelt gefühlt ständig lauter, da war die Corona-Zeit wirklich Balsam fürs Gehör. Also was Lärm betrifft, war ich früher definitiv robuster. Und ich höre von vielen Leuten, dass es ihnen ähnlich ergeht.

Also ich bin etz 32 und hab auch schon mit den Zeichen der Zeit zu kämpfen. Viele graue Haare am Ansatz und a paar Pigmentflecken im Gsichd. Außerdem wenn ich net gut/ausreichend geschlafen hab, dann sieht man's flott.

Hab entsprechend radikale Maßnahmen eingeleitet und bin happy soweit.

Eintagsfliegin schrieb:Außerdem wenn ich net gut/ausreichend geschlafen hab, dann sieht man's flott.

das geht doch fast jeden so!
faltenfrei nach der bettruhe sind doch nur die 10 bis 20 jährigen.
:D

mach dir nix draus - schöne leute entstellt nichts!

Reineke schrieb:Kinder-, Verkehrs- und Baulärm sowie der Krach durch Nachbars mit Höllenmotoren ausgestattetes Gartengeräte-Arsenal gehen mir mehr und mehr tierisch auf den Sack, zumindest wenn diese Belästigung nicht relativ schnell wieder aufhört. Das Freibad im Sommer, inzwischen auch akustischer Horror.

Als Kind wurde mir nachgesagt (stimmte beim Spielen auch, lol) ein Schreihals zu sein.

Heute gehen mir Schreihälse besonders auf den Keks. Oder noch schlimmer schriller Lärm ganzer Horden von Kindern.

Umso schriller und lauter - umso unangenehmer. Merke ich auch leider bei Musik immer mehr.

Bin im Präsenzbereich sehr empfindlich geworden.

Eintagsfliegin schrieb:Also ich bin etz 32 und hab auch schon mit den Zeichen der Zeit zu kämpfen

Die Nachtschichten rächen sich leider auch früher als später.

Die kenne ich auch nur all zu gut.

Eintagsfliegin schrieb:Hab entsprechend radikale Maßnahmen eingeleitet und bin happy soweit.

Die da wären, wenn ich fragen darf?

Interessanter Thread. Erst jetzt habe ich ihn entdeckt.

Ich bin jetzt 40, fast 41. Und es ist irgendwie ein Alter, in dem ich langsam beginne aufzuatmen.
Ich wollte nie jung sein, das hat mich genervt. Und als ich mit ca. 20 die ersten weißen Haare gesehen habe, das war ganz wunderbar.
Gleichaltrige Freunde konnte ich nie finden. Lag vielleicht daran, dass ich bei meinen Großeltern aufgewachsen bin und daher ihre Werte, Interessen und Geschmack verinnerlicht habe. Noch heute steht mir eine Ilse Steppat näher, als eine Angelina Jolie…Ilse ist auch hübscher.

Als Kind und Jugendliche war ich voll gepumpt mot Hemmungen, Selbstzweifeln, Selbstsabotage usw.
Ich konnte viel; aber nichts war für meine Mutter gut genug. Für sie war ich ihre Lebensenttäuschung. Sie wollte einen Sohn.
Vielleicht auch ein Grund warum sie die Vergewaltigung nicht ernst genommen hat, bzw. es heute noch nicht tut (ich war damals 5).

Erst mit rund 20/25 habe ich wirklich bewusst gecheckt, irgendwas stimmt da nicht. Und ich bin geflohen. Vor ihr…ins Kloster.
Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl eine Familie zu haben (neben meinen Großvater), due mich annimmt.
Und es hatte auch den Effekt, dass ich mich öffnete…und wupps hatte ich im Kloster eine Partnerin. Wusste jeder, scherte keiner drum.
Ihr Tod 2014, bzw. der Umgang damit, ließ mich aus dem Orden austreten und heute stehe ich der katholischen Kirche, ebenso wie dem Christentum, sehr sehr kritisch gegenüber.

Beruflich war es immer eine Talfahrt…bis ich in der Pflege angekommen bin und dort “Erfolg” hatte. Mit Alten zu arbeiten; perfekt. Aber: körperlich war ich bald kaputt und, dank der Mithilfe einiger Kollegen und des Dienstplanes, versank ich auch immer mehr in den Depressionen. Der Tod meines Großvaters tat noch das Übrige dazu.
Es gab seit 2017 einige Suizidversuche.
Obwohl ich jetzt beruflich das mache, was mir Spaß bringt und ich soweit zufrieden bin, würde ich jede Gelegenheit nutzen, die dich mir bietet von dieser Erde zu verschwinden. Das liegt sicher auch daran, dass ich spirituell sehr intensiv arbeite und diverse Erfahrungen und Erlebnisse habe, die ich hier sicher nicht mehr offen ansprechen würde und werde.
Auch möchte ich keine Partnerschaft mehr. Mich schüttelt es, wenn ich mir vorstelle, dass mich jemand berührt.

Dennoch: ich feiere jeden Tag den ich älter werde. Ich mag das Alter und das Alte. Zwar weiß ich, dass ich nicht besonders alt werde. Aber auch oberflächlich gesehen, finde ich mich jetzt, mit den tiefer werdenden Linien im Gesicht soviel schöner, wie nie zuvor. Erst die letzten zehn Jahre finde ich mich schön, attraktiv usw.
Und auch in der Persönlichkeit bin ich heute soweit, komplett kompromisslos jeden Stinkstiefel aus meinem privaten Leben zu verbannen.
Das kann ich aber auch erst, seit ich in Therapie bin und eben auch Diagnosen, wie ADHS und Autismus bekommen habe (Depression und soziale Phobie waren schon vorher). Zu erkennen, ich bin nicht falsch, wie man es mir immer eingeredet hat, zu verinnerlichen: ich bin gut so, wie ich bin. Das war befreiend. Und dafür, für dieses Gefühl, tue ich heute einiges; auch wenn es manchen nicht passt.
Und je älter ich werde, desto ruhiger werde ich hier auch. Je älter ich werde, desto weniger kratzt mich was oder interessieren mich die Dinge die so hoch gehyped werden. Und je älter ich werde, desto mehr lebe ich für mich, nicht für andere.
Erst jetzt mit 40 habe ich mich getraut, meinen Traum vom Rennrad zu erfüllen…

Ich liebe es, alt zu werden; auch wenn die Schulter schmerzt und andere “Alterserscheinungen” auftreten.

DieSukkulente schrieb:Ich finde, dass hat nix mit dem Inhalt dieser Frage vom Gefühl zum alt werden zu tun...zumindest nicht direkt.

Ich hatte in meinem ganzen Arbeitsleben nur Chefs, die ich geduzt habe.

DieSukkulente schrieb:nur eine Kollegin bestand drauf von Azubis bis Gesellenprüfung sich siezen zu lassen

Die hätte ich auch danach weiter gesiezt.

@Groucho
Ich hab sie so gehasst... und da das nach angeschreie so hängen blieb, hab ich das automatisch auch so gemacht...aber der war nix recht...^^ Eine die mit sich selbst nicht zufrieden war...

Achja zurück zum Thema alt werden....ich hab das Gefühl so älter ich werde, desto anstrengender wird auch das Einkaufen gehen...es fiel mir früher einfacher... Insgesamt von reingehen bis mit den Einkäufen wieder raus...es war früher irgendwie schneller...alles fiel mir leichter.

Eintagsfliegin schrieb:Hab entsprechend radikale Maßnahmen eingeleitet und bin happy soweit.

Paar Kontakte rausgekickt/ o. massiv eingeschränkt
Mehr Schlaf / Arbeitszeit runtergeschraubt
Bessere Cremes (Eucerin..)
Chiasamen in Wasser (Mind.2-4L/24h)
Fillers 💉 😂🙈
@rhapsody3004

Bin au nur ehrlichna 🤭🤭

Habe aber beschlossen demnächst wieder auf meine Naturhaarfarbe (Schwarz/Dunkelbraun) zu gehen, weil meine Seele schwarz ist und mir was fehlt.
Ich mag eigtl. grauen Ansatz und diese Färberei ins "helle" nervt mich. Also da möcht ich nimmer auf des Gesochs meines Umfeld mehr hören, auch wenn die Mädels/Frauen es sicher gut meinen.