@Mr.Palooza Mr.Palooza schrieb:Ich habe nie Zweifel bezüglich deiner beruflichen Aktivitäten geäußert.
Das was mir Schwierigkeiten bereitet, in wie fern hat man in der Fachwelt von der menschlichen Psyche ne Ahnung um sagen zu können, was man mit Medikamenten behandeln darf und was nicht?
Genauso, wie sie das vom menschlichen restkörper hat.
Man weiß auch nicht so viel vom körper und wie er funktioniert wie man das gerne hätte, trotzdem wird keiner die erfolge der Medizin anzweifeln.
Mr.Palooza schrieb:Es ist zwar schon Jahre her, aber in so einer Sendung hat sich ein Reporter als homosexuell ausgegeben und wollte wissen, wie die Ärzte darauf reagieren in dem er nach einer Behandlungsmethode gefragt hat. Der hat Tabletten verschrieben bekommen, die von der Wirkung an einem gesunden Menschen besorgniserregend waren.
Zusätzlich die ganzen Berichte, wo die Leute das Gefühl hatten, man würde sich um sie nicht richtig kümmern und die Medikamententherapie hätte gewisse Dinge noch verschlimmert. Weiterhin Aussagen von Leuten die ich kenne, wo sie wegen einer Erkältung z.B. Antidepressiva verschrieben bekommen haben, also da tut sich bei mir schon Zweifel auf ob man da genügend Ahnung hat zu dem was man da überhaupt macht.
Es gibt noch ein paar andere Delikte, die zwar nichts mit psychischen Krankheiten zu tun haben, aber schon in Richtung Psychologie gehen. Nur das alles summiert sich. Deswegen komme ich zu der Sichtweise, man hat über die Funktion der menschlichen Psyche in gewissen Problematiken irgendwo absolut keine Ahnung, aber man versucht trotzdem auf eine schon dilettantische Art und Weise herumzudoktern.
Du redest von irgendwelchen Sachen die du irgendwann, irgendwo mal gehört hast, ich rede vom Alltag in deutschen Psychiatrien.
und weder bekommt man im Normalfall wegen ner erkältung Antidepressiva verschrieben, noch ignoriert ein Arzt es, wenn man ihm sagt, dass ein medikament die Symptome nicht mindert.
ZITAT]
Genau das meinte ich mit 180° einfach die Aussage umdrehen.
Das was du sagst, kann vielleicht in einem Gesetzesbuch vorgeschrieben sein, aber was ist, wenn der Arzt die Unwissenheit des Patienten ausnutzt und ihm einfach suggeriert, er muss gewisse Dinge zu sich nehmen. Dass es Betrugsfälle gibt, ist halt so und lässt sich nicht zu 100% vermeiden, aber was ist wenn der Arzt selbst keine Ahnung hat, weil gewisse Erkenntnisse noch nicht gemacht worden sind und er als Notfalllösung einfach irgendwas verschreibt? Wie oft kommt das vor? Wie ist überhaupt die Erfolgsquote von Leuten, die wegen psychischen Problemen behandelt wurden? Dass ich nach so einer Erfolgsquote z.B. bei Krebskranken nicht fragen würde, ist klar, weil die Sache dort kompliziert ist. Aber im Vergleich zu der Psyche Thematik, würde ich durchaus sagen, dass die Leute bei der Krebsbehandlung schon wissen was sie tun, obwohl in den letzten zwei Jahren schon recht viele aus meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft an Krebs verstorben sind, gibt es nichts wo ich sagen würde, da müsste sich was ändern, bis auf diese schwachsinnige Homöopathie natürlich. Aber das ist eine Sache, die ich aus Internetquellen kenne, dass es so etwas noch gibt.
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Wie soll der Arzt das denn machen?
Glaubst du die patienten sind blöd und bekommen nicht mit, dass andere ihre medikamenteneinnahme verweigern?
Wer freiwillig da ist muss schonmal überhaupt nichts, der kann gehen wann er will und das ist auch jedem klar.
Zudem wird man auch verpflichtend über seine rechte aufgeklärt und kann jederzeit wenn man ein Problem mit etwas hat einen Anwalt kontaktieren, das steht einem zu.
Wie kommst du darauf, bei Krebs wüsste man was man tut, in der psychiatrie aber nicht?
Psychische Krankheiten sind komplex und keine ist wie die andere, und bis man wirklich eine gute medikamenteneinstellung hat kann zeit vergehen, weil da viele Faktoren mit reinspielen.
Weiterhin gilt, dass niemand Medikamente nehmen muss.
Weiterhin gilt, dass man sich auch von ärzten zweite Meinungen einholen kann, man muss ja nicht in die psychiatrie um sich was verschreiben zu lassen.
Du stellst dir den psychiatriealltag ganz falsch vor.
Man redet mit den Patienten und schaut sie sich an um zu ermitteln, welche Krankheit sie haben bzw. welche Symptome der Krankheit sie belastet.
daraus resultierend verschreibt man ihnen das für diese Symptomatik vielversprechendste medikament, und hat zudem einen möglichen bedarf, das heißt z.b. Beruhigungsmittel für Leute, die teilweise panikattacken haben und es dann benötigen.
Wenn ein Medikament nicht anschlägt und die Symptome nicht zurückgehen, (und danach wird 3 Tage die Woche gefragt, bei jedem einzelnen Patienten, in der Visite), dann wird etwas an der medizierung geändert, ob nun medikamentenumstellung oder dosisumstellung.
Schlag was besseres vor als das, die Wirksamkeit der Medikamente ist in entsprechenden Studien belegt.
WAs soll besser sein? Auf Grund von ideologischen Vorstellungen keine Medikamente verschreiben und leute dahinsiechen lassen? Denn dann kommen dabei wirkliche Zombies raus.
Mr.Palooza schrieb:Machen das nicht die Esoteriker?
Richtig, aber die dürfen das ganze nicht medikament nennen.
Die dürfen es zauberstein nennen, aber das war's dann auch. Ein zugelassenes Medikament ist etwas ganz anderes.
Mr.Palooza schrieb:Das ist nicht das Problem, sondern das Problem ist ob ein schon zugelassenes Medikament zu einer gemachten Diagnose richtig verschrieben wurde?
Welchen Grund hätte ein Arzt, absichtlich ein falsches medikament zu verschreiben?
Der hat dann Ärger am Hals, sowohl mit dem Patienten, als auch mit dem Chefarzt, als auch mit dem Pflegepersonal.
Mal ganz abgesehen davon, dass da ein normaler Arzt moralische bedenken hätte.
Inkompetenz gibt es immer, aber dafür gibt es ein langes Studium und entsprechende Zulassungen.
Die meiste Ärzte werden in den standartfällen dir schon kein gift verschreiben.
Und eine Fehlmedizierung ist nicht das ende der welt, weil du eben mit ärzten, undzwar meist mit verschiedenen, Rücksprache hälst und das schnell auffällt.
Mr.Palooza schrieb:Ich will keine Wirksamkeitsstudie, sondern es geht um die Frage, in wie fern konnte man den Leuten mit psychischen Problemen durch Verabreichung von Medikamenten helfen. Und ich meine nicht diejenigen, die eine Gefahr für sich selbst und für andere sind, die ruhig gestellt werden müssen.
Nur das Doofe ist, dazu wird es wahrscheinlich keine Statistiken geben, weil man dazu differenzieren muss zwischen den Leuten, die komplett die Kontrolle über ihre Handlungen verloren haben, die nun mal auf Medikamente angewiesen sind, und solchen die sag ich jetzt mal einfache Probleme haben, wie Depressionen in Form von Lustlosigkeit, Perspektivlosigkeit etc.. Das Problem ist aber und sei es, dass es mein persönlicher Eindruck ist, dass genau die letztere Gruppe Opfer von medikamentösen Behandlungsformen ist. Wenn man jetzt den Beweis hat, man muss bei einigen Krankheitsbildern mit Chemie arbeiten, wie kriegt man Beweis heraus, dass die Medikamentenverabreichungen eventuell an einigen Leuten vollkommen falsch gewesen sind?
Und es scheint, dass sich immer wieder Leute darüber beschweren sie wurden unnötig unter Drogen gesetzt und es haben sich zu den vorhandenen Problemen weitere hinzugesellt.
Natürlich gibt es da statistiken, was glaubst du was eine wirksamkeitsstudie ist...
Was heißt außerdem helfen?
Der Anspruch eines Medikamentes ist Symptome einer Krankheit zu mindern oder die Krankheit sogar zu heilen.
Das tun Psychopharmaka.
das heißt nicht, dass sie alle lebensprobleme des Patienten lösen.
GEnausowenig wie ich mit meiner Behandlung in einem normalen Krankenhaus, wenn ich jemandem helfe, zwangsläufig dafür sorge, dass er ein gutes leben führt.
ich ermögliche es ihm aber.
Was soll überhaupt die frage?
Medikamente werden verabreicht, wenn die schwere eines symptoms sie notwendig macht.
Wenn du schizophren bist und hallus hast nimmst du antihalluzinogene. Teils auch vorsorglich, damit du gar nicht erst in die lage kommst.
Wenn du depressiv bist und im alltag nicht klarkommst wegen deinen Depressionen gibt es Antidepressiva.
Wenn du ohne antridepressiva klar kommst, dann musst du sie weder nehmen, noch werden sie dir dauerhaft verschrieben.
Man geht mit den dosen immer so weit runter wie es geht.
Wenn du einfach lustlos bist wird dich keiner mit 50 pillen zupumpen.
Wenn du einfach lustlos bist kommst du auch nicht in eine psychiatrie.
Da kommst du hin, wenn dir dein ganzes leben wegen einer psychischen Krankheit entgleitet.
Wir hatten in der Station oft genug suizidgefähdete, die probiert haben sich zu killen und zur Beobachtung so lange es akut war z.b. über ein Wochenende da bleiben musstne, bis sie glaubhaft versichern konnten , dass sie nicht mehr akut gefährdet sind.
NAtürlich hatten die meisten dennoch weiterhin Selbstmordgedanken, nur eben nicht mehr akut.
Aber von denen hat dann keiner einfach aus spaß an der Freude antidepressiva verschrieben bekommen, auch wenn die sicherlich lustlos und perspektivlos waren, weil sie eben nicht depressiv waren und ihnen das nicht geholfen hätte (außer natürlich sie waren zusätzlich depressiv).
Man versucht nicht einfach alle pillen an den mann zu bringen, das ist wie gesagt teuer.
Wenn man ohne pillen arbeiten kann, tut man das.
Welchen grund sollte es auch geben, es anders zu machen?
Du kannst niemanden mit Tabletten einfach 'ruhig stellen' um dir weniger arbeit zu machen.
So ein Patient macht mehr arbeit, und mehr kosten.
Du musst ihn beaufsichtigen, weil er dann in seinen zimmer ist, du musst ihm das essen bringen, ihn für notwendige gänge motivieren und unterstützen, davon hat keiner was.
Rein egoistisch macht das schon keinen sinn.
Mr.Palooza schrieb:Das muss keine Bösartigkeit sein, sondern auch eine Form von Ahnungslosigkeit, wo aber trotzdem etwas getan wird.
Und der Arzt ist jetzt ahungslos weil?
Und warum gerade in der psychaitrie?
Und psychiatrie ist deswegen eine Pseudowissenschaft, wenn der Arzt es nicht gerafft hat?
das macht doch alles keinen sinn.
Es gibt inkompetente Ärzte, aber ein Arzt zu werden is jetzt nich so leicht als dass das eine Mehrheit wäre.
Mr.Palooza schrieb:Naja aber dann wird man auch nicht erfahren, ob es eventuell bessere Behandlungsmöglichkeiten gibt. Diese Einstellung gleicht irgendwo dem Agnostizismus.
Stell dir vor, an sowas forscht man, nonstop.
Allein in den letzten 15 Jahren hat sich unglaublich viel daran getan, viel besser behandeln zu können als früher.
Das heißt nicht, dass heutige erkenntisse nicht bereits sehr wirkungsvoll einsetzbar sind.
Mr.Palooza schrieb:Mag sein, dass so etwas im Grundgesetz steht, aber wenn dir Sachen verschrieben werden, dann akzeptierst du diese in der Regel, weil dir jemand ein Versprechen gibt dein Leiden zu beseitigen. Ob das aber am Ende stimmt ist eine andere Sache und schlimmstenfalls hat es einen gegenteiligen Effekt, aber die entsprechende Feststellung von der Patienten Seite aus, ist dann schon zu spät.
Wofür zu spät?
Der hat dann maximal ne Woche was genommen, was die Symptome nicht verbessert hat, und dann wird das medikament abgesetzt und man versucht etwas besseres zu finden.
Was ist daran das furchtbare Problem?
Das hast du doch beim normalen Arzt genauso , dass es leute gibt, die auf ein medikament nicht gut anspringen.
Mr.Palooza schrieb:Es schließt aber nicht aus, dass Patienten als kranker bezeichnet werden als sie es wirklich sind.
Und die Gründe können eben allgemein mangelndes Verständnis über die Funktion der Psyche sein. Wie ich schon sagte, über gewisse Grundlagen hat man noch gar keine Ahnung.
HAt man über gewissen Grundlagen der Physik auch nicht, ist aber trotzdem keine Pseudowissenschaft.
Mit der 'psyche' hat das auch mal gar nix zu tun.
Wenn einem was angedichtet wird, was er nicht hat, dann hat der Arzt mist gebaut.
Es gibt feste, klare Definitionen für Krankheiten auf Grund von Symptomen die zutreffen können oder nicht.
Und es gibt Studien darüber, welche Medikamente bei welchen Symptomen am besten helfen.
Ich habe einige davon gelesen, ich kann dir sagen, dass die ziemlich differenziert sind.
Mr.Palooza schrieb:Deine Aussagen sind bezüglich der von dir beschriebenen Krankheitsbilder richtig, aber so ein gewisses gesellschaftliches Problem, was macht der Arzt mit dir, wenn er mit dir und deinen Problemen nicht so richtig anzufangen weiß, kommt nirgendwo zur Geltung.
Dann schickt der Arzt dich nach Hause.
Es gibt Patienten die als untherapierbar gelten.
Die lässt man raus, sobald man ziemlich sicher weiß, dass die weder sich noch wen anders umbringen werden.
Da war z.b. mal eine frau die erheblich gestört war insofern, dass sie seit vielen jahren obdachlos war und sich nicht in Gebäuden aufhalten konnte, fand menschen stinken und sich nichtmal hinsetzen wollte in der psychaitrie und dann sofort anfing zu schreien, sobald sie irgendeinen kontakt mit der Einrichtung hatte der weiter ging als an einer wand zu lehnen.
Die war da, weil sie alt war und bei der kälte draußen im Schnee ohnmächtig gefunden wurde.
mit der konntest du aber nix mehr anfangen, weil du solche Störung heilen kannst, die sich seit Jahrzehnten chronifiziert hat.
Die hat dann weder Medikamente bekommen (hätte sie ja eh nicht genommen, hätte auch nix gebracht), noch hat man sie zu irgendwas gezwungen, man behielt sie lediglich da, bis es wärmer wurde, hat ihr ne Sozialarbeiterin gegeben mit der sie sprechen konnte die ihr entsprechende obdachlosendienste nochmal aufgezählt hat und ihr sagte wo sie warmes essen bekommt usw.
Wenn nichts zu tun ist macht man auch nichts, warum auch?
Wenn abe rjemand wirklich krank ist und nicht klarkommt, dann tut man sein möglichstes, die richtige medizierung zu finden.
Das kann leider bei Ausnahmefällen sehr lange dauern, bis jemand richtig eingestellt ist, aber man pumpt niemanden einfach aus Ratlosigkeit mit etwas zu, was ihm nicht hilft.
Wenn man merkt es hilft nichts probiert man was anderes, bis man etwas gefunden hat.