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Feminismus = Gleichberechtigung?

3.925 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frauen, Männer, Feminismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 15:58
@1ostS0ul
Oh diese unsäglichen Quoten sind furchtbar. Und ich persönlich finde die sinnfrei. Man kann niemanden zwingen Frauen einzustellen. Und WENN man das tut und die Frau kommt wirklich in eine Firma, wo es alle hassen, dass sie da ist, hat sie es auch nicht besser. Menschen denken nicht um, weil sie gezwungen werden. Frauen die nach oben wollen, kommen auch so nach oben.

Aber wieso werden dadurch Männer benachteiligt? Ich teile deine Abneigung gegen diese Quoten, weil ich nicht denke, dass sie ihren Zweck erfüllen. Aber das Männer dadurch benachteiligt werden, das sehe ich nicht.

Aber ich verstehe was du meinst und du hast irgendwo recht. Z. B. das mit den Frauenhäusern finde ich scheiße. "Dürfen" Männern nicht misshandelt werden und Schutz suchen?

Ich denke aber, dass sich das verwächst mit den Jahren. Ich hoffe es. Und das es dann zu "echter" Gleichberechtigung führt und nicht zu erzwungener. Aber im Endeffekt liegt es an jedem von gleichberechtigt zu leben und zu handeln. Da kann auch die Politik nichts erzwingen.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 16:16
@So.What

Es gibt eine Stelle ein Mann und eine Frau bewerben sich...Frau hat in diesem Beispiel schlechtere Qualifikation jedoch um die Quote zu erfüllen wird die Frau die Stelle erhalten da sie Frau ist...--> Mann bekommt die Stelle nicht da er Mann ist.. wie nennst du denn dann das?

Da stimme ich dir zu, dass sich dies mit der Zeit wahrscheinlich veränderen wird (bsp. Führungsebene...Frauen schließen vermehrt besser ab und werden vermehrt nach oben streben...wobei ich auch glaube das die mehrheit der Frauen gegen eine Quote ist (rein subjektiv)) ...spätestens wenn jüngere Generationen mehr zu sagen haben, da sie diesen "Kampf", wie auch du schon beschreibst, für die Gleichberechtigung nicht erlebten....sondern es genießen konnten sich relativ Frei entscheiden zu können... kann dieses Thema vielleicht ein wenig objektiver und zielführender betrachtet werden...

Finde es momentan nur sehr schwer verständlich (kann es mir zwar erklären woran es liegt aber...), dass ich immer wieder nur von angeblicher Frauenbenachteiligung höre, diese aber im Grunde nicht wirklich vorhanden ist...und man nichts über den "Zustand" der "anderen Seite" hört...


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 16:38
Hm.. ich hab' hier was, was recht merkwürdig und doch interessant ist.

Ein gewisser Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher (Inhaber eines Think-Tanks für strategische Zukunftsberatung mit Sitz im Taunus bei Frankfurt und Wien), gibt den monatlichen „Zukunftsletter“ heraus und hat sich in einem Interview auf der Internetseite "Frauen-Aktiv" unter anderem so geäußert:

Die Tendenz ist eindeutig: Die Gymnasien und Universitäten werden demnächst weiblich dominiert, während die jungen Männer eher in berufsbezogene Ausbildungsgänge ausweichen. In immer mehr Berufen werden die Frauen zudem aufgrund ihrer Motivation und Qualifikation inzwischen männlichen Bewerbern gegenüber vorgezogen. In der neuen Berufswelt mit ihren stark steigenden kreativen Aspekten sind weibliche Qualifikationen – Organisationstalent, emotionale Intelligenz, Kooperationsfähigkeit – eine steigende Aktie, während klassische industrielle Männerberufe eher auf breiter Front wegrationalisiert werden.

Quelle: http://www.frauen-aktiv.de/aktiv/24/seite7.php (Archiv-Version vom 25.02.2012)

Das ist natürlich starkes Zeug und ich halte das auch für überzogen. In dem Interview findet ihr noch mehr, aber er behauptet ja, er habe das alles 'untersucht'.

Na ja... ich wollte euch das nicht vorenthalten, weil's einfach recht merkwürdig ist. Ich habe das Gefühl, das schießt einfach über's Ziel hinaus, aber ein gewisser Trend in diese Richtung kann ich mir schon vorstellen, allerdings nicht in diesem Maße, wie er das hier uns verkaufen will... 'auf breiter Front' beispielsweise... na ja.

Was meint ihr?

Hier noch was zu der Internetseite "Frauen-Aktiv":

Zwischen 1997 und 2011 hat das Sozialministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Staatsanzeiger Verlag Baden-Württemberg insgesamt 54 Ausgaben der frauen- und gleichstellungspolitischen Informationsschrift "AKTIV- Frauen in Baden-Württemberg" herausgegeben. Jedes Heft war einem Schwerpunktthema gewidmet, das aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet wurde.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 20:16
@moric

In dem Artikel wird aber nicht aufgeführt WARUM das denn so ist.

-Etwa weil Jungs oftmals schlechter benotet werden als Mädchen
-Etwa weil Jungs mehr Strafen bekommen
-Etwa weil Jungs in der Schule heutzutage weniger gefördert werden
-Etwa weil der Unterricht, bedingt auch durch die Mehrheit von weiblichen LehrerInnen ;),
weitaus mehr auf Mädchen ausgerichtet ist.

Für mich klingen solche Artikel sehr makaber, weil sie über eine Benachteiligung
der "Gegner" quasi abfeiern!


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 22:42
Jede starke gesellschaftliche Strömung löst erstmal Widerstände und Aversionen aus. Es wird prompt eine Umkehrung der ungerechten Verhältnisse befürchtet, wo Gerechtigkeit gefordert wird.
Seit ich klein war, gibt es die Diskussion über Feminismus.
Zwar war mit den 68ern die "sexuelle Revolution" gekommen, aber für die meisten bedeutete das lediglich, dass es nicht mehr so viele unerwünschte Kinder gab.
Die Frauen schauten sich um und stellten fest, dass die Männer damit eine der letzten Grenzen ihrer individuellen Freiheit überwunden hatten, Frauen aber immernoch die herkömmlichen Rollenvorstellungen zu erfüllen hatten, immernoch weder zugetraut bekamen noch sich selbst zutrauten, sich davon zu lösen.
In dem Buch über das Landleben, das in fast jedem Haushalt zu finden war, war die Rollenverteilung eindeutig... in Filmen, Serien, Sonntagabendkrimis ... wie lange hat es gedauert, bis es die erste weibliche Tatort-Kommissarin gab?

Und glaubt mir, das war nicht witzig. Ich habe hier schon empfohlen, mal "Life on Mars" anzuschauen, die englische Serie. Ganz nebenbei wird die Situation von Frauen im Beruf sehr treffend geschildert, die unverbrämten Vorurteile, die Übergriffe, die fast unüberwindlich scheinenden Hürden, überhaupt ernst genommen zu werden.

Von Lehrern wurden Mädchen oft genug noch unverhohlen diskriminiert.

Beim Feminismus ging es zunächst nicht darum, ob eine Frau als Juristin in einer Kanzlei dasselbe verdient wie ihr Kollege, oder ob sie nach der Babypause den Wiedereinstieg schafft ... es ging zunächst mal um Gewalt:
- die Entdeckung, dass praktisch jede Frau in ihrem Leben zumindest beinahe vergewaltigt wurde (ich z.B. drei mal), und wieviele Vergewaltigungen "erfolgreich" waren.
Und die unsäglich diskriminierende Reaktion, die man bekam, wenn man davon erzählte ... egal ob bei der Polizei, beim Arzt, oder bei anderen. Es wurde vermutet, man habe "provoziert", man wolle dem Mann was anhängen, man sei sexuell frustriert und phantasiere sich was zusammen, und so weiter.
Einen Mann anzuzeigen für Vergewaltigung war ein Spiessrutenlauf, und oft genug ergebnislos: der Mann wurde z.T. erst gar nicht angeklagt.
- die Entdeckung, wie schutzlos Frauen häuslicher Gewalt ausgeliefert waren, wie die Polizei, die Rechtssprechung und die Gesellschaft sie im Stich liessen.
Vergewaltigung in der Ehe war nicht strafbar.
Die Polizei reagierte nur zögerlich und gab den Opfern keinen Schutz.
Ältere hielten es oft noch für normal, dass eine Frau auch mal Schläge einstecken muss.
Die Ehe galt als schützenswerter als die Gesundheit von Frau und Kindern.
Es gab keinen Ort, ausser das Elternhaus (wenn dort Platz und Verständnis zu finden war), wo die Frau hingehen konnte.
Es gab in Scheidungsfällen die "Schuldfrage", was oft bedeutete, dass eine Frau, die der häuslichen Hölle entronnen war, keinen Unterhalt bekam: sie hätte ja nicht weglaufen müssen. Sie musste sich jedes Veilchen attestieren lassen, damit sie nicht mittellos wurde.
..................
Man hat heute keine Vorstellung mehr, was das alles bedeutete.
Das, zusammen mit den herrschenden Rollenvorstellungen, ergab eine fiese Mischung.
Meine Tanten mussten ihre Kinder bei den Eltern abgeben, um nach der jeweiligen Trennung von einem prügelnden Alkoholiker und einem Lebefroh, der alles Geld mit Geliebten versoff, überhaupt arbeiten gehen zu können: es gab keine Ganztagskindergärten in Westdeutschland. Und keine Krippen.
Es gab "Schlüsselkinder", die halbe Tage alleingelassen waren.

Und ausserdem gab es noch ein paar andere Themen, aber diese waren es, die die Gemüter am meisten erhitzten.
Wir hatten ab Mitte der 70er einen grossen Bauernhof (mit anderen zusammen gekauft) mit viel Platz. Da fanden immer mal Frauen Zuflucht, für ein paar Tage bis eineinhalb Jahre, mit und ohne Kinder. Viele sind zu ihren prügelnden, saufenden Männern zurückgekehrt, denn was ist eine Frau denn noch, wenn sie nicht mehr Ehefrau ist? Wovon soll eine 50jährige leben, die immer Hausfrau und Mutter war und keine Ausbildung hat? Wie hält sie es aus, wenn ihre Eltern ihr raten, zum Mann zurückzugehen, damit es kein Getratsche gibt? Was tut sie, wenn sie kein Geld mehr hat und die Gerichtsverhandlung sich Jahre hinziehen kann?
Sie geht zum Mann zurück, wie die meisten Frauen damals.

Gegen diese verkrusteten Verhältnisse musste man radikale Mittel einsetzen. Man musste den Frauen erklären, dass sie nicht nur irgendwie auch gut, sondern in vielen Dingen besser sind. Man musste Schicksale dokumentieren und veröffentlichen. Man musste sich mit weiblicher Sexualität auseinandersetzen: Fotos von Vaginas zeigen, weibliche Phantasien schildern. Möglichst schonungslos gegen die ganze Verdruckstheit, den Muff und die Diskriminierung angehen.
Kleines Detail: viele schilderten damals, dass es ihren Männern absolut egal ist, ob die Frau einen Orgasnmus hat oder nicht. "Damals" ist noch bis in die 80er zu denken.
Man musste Männer und Frauen darüber aufklären, wie das alles genau funktioniert, und dass eine Frau nicht "frigide" ist, wenn sie keinen vaginalen Orgasmus hat.
Ziemlich blöd, nach Millionen Jahren Sex? Aber in den 60ern sprach man nicht über Sex, und in den 70ern interessierte man sich kaum für so nebensächliche Details.
Kaum zu glauben? Fragt eure Grossmütter ...

Und aus jener Zeit der radikalen Ideen und Mittel rührt immernoch die Aversion gegen "Feminismus", die Angst, Frauen wollten umgekehrte Verhältnisse: der Mann diene der Frau, die sich verwirklicht und aktiv der Welt gegenüber tritt, der Mann würde quasi kastriert: ersetzt, erniedrigt, entmachtet.
Dabei wollten sie immer nur Partnerschaft - selbst die radikalsten, die ich kennenlernte.
Diese sehr kluge Frau, damals Beraterin von Alice Schwarzer (die den Rat nicht wirklich annahm), habe ich ein Wochenende erlebt:
Wikipedia: Senta Trömel-Plötz
(Darüber einen extra Beitrag, die war sehr klug und spannend)

Um eine Revolution in Gang zu bringen, braucht es radikale Gedanken. Vielleicht wird es dann doch ein langwieriger Gang durch Instanzen und Verhältnisse, aber das Ergebnis, das heute zu sehen ist, lässt sich aus damaliger Sicht nur gut heissen:
Frauen und Männer denken über ihre Wünsche nach, nicht über auszufüllende Rollenvorbilder. Sie überlegen, wie sie mit den Anforderungen der Realität, den biologischen Voraussetzungen und ihrem persönlichen Glücksanspruch zurechtkommen.

Ich bin also froh, dass Frauen sich damals in peinlichste Situationen begeben haben, sich öffentlich zum Horst gemacht haben und (wenigstens in Gedanken) radikal bis an die Schmerzgrenze waren.
Ich bin auch froh, dass die Errungenschaften heutzutage für so selbstverständlich gehalten werden wie die Einführung des Katalysators oder die Abschaffung gelber, muffiger Telefonzellen.
Vielleicht sieht auch unsere Familienmisnisterin irgendwann ein, dass sie ohne die peinlichen Feministinnen der 70er nie und nimmer ihren Job bekommen hätte.
Früher brauchte es eine Rita Süssmuth, um dieses Amt zu bekommen ...
Wikipedia: Rita Süssmuth
Heute liest sich der Lebenslauf der Ministerin übersichtlicher:
Wikipedia: Kristina Schröder

(Nun mag man über Kompetenz und Quotenregelungen streiten, aber Frau Schröder bekam das Amt von den Leitwölfinnen auch nicht zugeteilt, um es neu zu erfinden, sondern um die Lücke möglichst reibungslos zu füllen. Und sie hat noch ein Jahr Zeit ...)

Hm. ich sollte lernen, mich kürzer zu fassen ... aber das Thema bewegt mich wirklich.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 22:50
Gegen diese verkrusteten Verhältnisse musste man radikale Mittel einsetzen. Man musste den Frauen erklären, dass sie nicht nur irgendwie auch gut, sondern in vielen Dingen besser sind. Man musste Schicksale dokumentieren und veröffentlichen. Man musste sich mit weiblicher Sexualität auseinandersetzen: Fotos von Vaginas zeigen, weibliche Phantasien schildern. Möglichst schonungslos gegen die ganze Verdrucksheit, den Muff und die Diskriminierung angehen.
na ja, radikalität birgt oft die gefahr einer umkehr ins gegenteil. ob dies wirklich sinnvoll ist... ich mag es bezweifeln.

mann und frau sollten sich immer auf gleicher höhe begegnen. damit habe ich null probleme. wenn mir frauen aber quer kommen und auf ihrer feminismusart die männer niedertrampeln... dann kann ich dem nichts abgewinnen. ebenso wenn männers ihre "stärke" aufzeigen wollen.

der mensch ist intelligent genug um immer!... einen mittelweg zu finden, damit beide zufrieden sind.. männlein wie weiblein. da hat radikales denken keinen platz.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 23:06
@Teermiete
Zitat von TeermieteTeermiete schrieb:In dem Artikel wird aber nicht aufgeführt WARUM das denn so ist.

-Etwa weil Jungs oftmals schlechter benotet werden als Mädchen
-Etwa weil Jungs mehr Strafen bekommen
-Etwa weil Jungs in der Schule heutzutage weniger gefördert werden
-Etwa weil der Unterricht, bedingt auch durch die Mehrheit von weiblichen LehrerInnen ,
weitaus mehr auf Mädchen ausgerichtet ist.
Ich sagte ja auch, dass ich die Meinung dieses "ThinkTanks-Herren" auch zu weit hergeholt finde, oder eben zu übertrieben.

Allerdings finde ich deine angebrachten Gründe nun auch wieder fragwürdig... kann denn nicht mal einer wenigstens n kleinen, klitzekleinen Artikel aus ner blöden Tageszeitung dazulegen, wenn er sowas behauptet wie 'Jungs kriegen mehr Strafen" oder werden weniger gefördert, oder werden "schlechter benotet".

Also ich halte das für ein Gerücht, dass Jungen schlechter benotet werden... woran machst du das fest? Gibt es da was im Netz? Kann ich da was nachlesen?

Das Jungen mittlerweile schlechter gefördert werden sollen, hab' ich auch mal in nem Radiobeitrag bei WDR 5 gehört, allerdings wurde auch dazu gesagt, dass Jungen auf Grund dessen, dass sie viel mehr den Unterricht stören als Mädchen (im Durchschnitt gesehen natürlich nur) auch dementprechend weniger Aufmerksamkeit seitens der Lehrer bekommen... und auch schlechter aufpassen, was dann auch in schlechteren Benotungen beispielsweise der mündlichen Note sich zeigt.

Und das Jungen im Unterricht mehr scheiße bauen als die Mädchen hab' ich jedenfalls während meiner Schulzeit ständig erlebt.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 23:16
@FF

Es geht hier aber zumindest nicht vordringlich um den früheren Feminismus (da werden die wenigstens widersprechen das es gut und nötig war das etwas geschehen ist und sich verändert hat) jedoch muss man heutzutage den Feminismus neu betrachten da heutzutage die Frauen nicht benachteiligt sind...es sollte heute der Blick auf die Situation beider Geschlechter eröffnet werden, was jedoch auch bedingt durch die "Frauennetzwerke" und die gesellschaftliche Konditionierung darauf das die Frauen benachteiligt sind kaum bis gar nicht geschieht...

Ich habe auch keine Aversion gegen Feminismus es war gut was geschehen ist jedoch hat sich die Welt gedreht und sich weiter entwickelt und man muss wenn man Gleichberechtigung erreichhen will beide Geschlechter berücksichtigen...


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 23:19
Quoten sind eh immer Schmonz. Statt zu prüfen, ob Firmen genug Frauen einstellen sollte man prüfen ob sie denn von den Bewerben (egal welchen Geschlechts) auch wirklich die Besten und diese fair ausgewählt haben.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 23:20
@Outsider
Viel zu einfach gedacht. Es gibt auf der Erde sehr viel mehr mehr Kulturen, in denen der Mensch nicht seine Intelligenz einsetzt, Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sieht, und keinen Mittelweg findet.
Es ist nicht eine Frage der Intelligenz. Es hat historische, religiöse, gesellschaftliche, psychologische Gründe.

Ich versuchte zu zeigen, wie Radikalität zuletzt im Alltag zu Realismus wird, wie die Gedanken der Feministinnen auch Dein jetziges Denken beeinflusst haben: Mann und Frau sollen sich auf gleicher Höhe begegnen. Und ich glaube Dir gerne, dass das nicht nur eine Floskel ist, die bis zur Geburt des Kindes oder bis zur Bereitung des Abendbrotes reicht, sondern Dein Leben mitbestimmt wie das Wetter.
Das ist wie mit dem Wahlrecht: irgendwann mal sind Leute dafür gestorben, dass man es heute für sinnlos halten kann, zu wählen. Sie haben Kerker und Folter ertragen, um Dir ein Recht zu erkämpfen, das Du für so natürlich hältst, dass Du es nicht wahrnehmen musst.
Diese Leute haben vor über 150 Jahren ihr Leben für eine heutige Selbstverständlichkeit gegeben.
Das Frauenwahlrecht wurde 50 Jahre später eingeführt als das Wahlrecht für Männer.
Frauen mussten nochmal selbst darum kämpfen, eine Stimme zu bekommen: die Suffragetten hatten mit ihren radikalen, militanten Mitteln ganze Arbeit geleistet. Und sie haben dafür gegeben, was totalitäre Staaten damals von Revolutionären verlangten.

Man kann ein gesellschaftliches Problem nicht ohne seine Geschichte betrachten.
Feminismus muss in jeder Generation imer wieder neu definiert werden, für notwendig oder überwunden - und durch etwas besseres ersetzt - betrachtet werden.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 23:52
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Feminismus muss in jeder Generation imer wieder neu definiert werden, für notwendig oder überwunden - und durch etwas besseres ersetzt - betrachtet werden.
Kann ich unterschreiben...nur geschieht dies meiner Meinung nach nicht...es bleibt das alte Bild und der einseitige Blickwinkel bestehen...Frau ist benachteiligt und muss gefördert/unterstützt werden...


@moric

Man findet schnell Seiten bzgl. dieses Themas...habe mich nicht wirklich eingelesen aber mal drei Beispiele...:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/schule-die-schwachen-starken-1.553125

http://www.spiegel.de/schulspiegel/iglu-studie-schlechtere-noten-fuer-jungen-a-383709.html

https://www.familienhandbuch.de/kindliche-entwicklung/spezielle-entwicklungsverlaufe/sind-jungen-benachteiligt-ein-gesprach-mit-professor-wassilios-fthenakis (Archiv-Version vom 07.03.2015)


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Feminismus = Gleichberechtigung?

21.08.2012 um 23:54
@1ostS0ul
Ob und inwieweit Frauen noch benachteiligt sind, das ist durchaus Ansichtssache.
Eine Kundin von mir, die an leitender Stelle im Minsterium für Bildung und Forschung arbeitet, sagt, sie halte eine Quotenregelung für notwendig. Da geht es um Jobs in Verwaltung und Politik, in denen Seilschaften oft mehr zählen als Qualifikation. Und wenn man sich mal im Bundestag umguckt, sind Männer auch immernoch gnadenlos in der Überzahl.
Über die Gründe kann man stundenmlang streiten...
Lyndon B. Johnson sagte:
„Man kann einen Menschen, der jahrelang in Ketten humpeln musste, nicht einfach auf die Startlinie eines Wettrennens stellen mit den Worten: <Du bist nun frei fürs Wettlaufen> – und dabei auch noch glauben, man sei überaus fair.“
Im Golf gibt es das "Handicap", wie auch in anderen Sportarten. Warum nicht auch im Job?
Wikipedia: Handicap (Sport)#Spielvorgaben im Golf

Bedenke, dass es gerade eine Generation her ist, dass Frauen noch offen diskriminiert wurden.
Wie lange braucht es für eine Gesellschaft, wirkliche Chancengleicheit herzustellen (wenn es überhaupt möglich und erwünscht ist) ?


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:04
FF
„Man kann einen Menschen, der jahrelang in Ketten humpeln musste, nicht einfach auf die Startlinie eines Wettrennens stellen mit den Worten: – und dabei auch noch glauben, man sei überaus fair.“
Fair ist es aber auch nicht diese Menschen dann 10 Minuten früher starten zu lassen und am Ende zu behaupten sie seien die Gewinner weil sie schneller waren. Erst recht nicht wenn die anderen Rennbeteiligten den Sieg ebenso nötig haben.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:05
@1ostS0ul
Nun hast Du Dir in Deinem Beitrag selbst fundametal widersprochen:
offensichtlich sind es die Jungen, die eine Förderung brauchen, glaubt man den Artikeln.
Wie lange wird es dauern, bis die Eltern feststellen, dass ihre Jungs nicht nur in der Schule benachteiligt werden, sondern auch im Studium?
Wäre man wie Mr.Palooza gestrickt, müsste man jetzt argumentieren, dass Jungs eben nicht so intelligent sind, das sieht man ja an den Schulergebnissen.
Wir sind aber inzwischen schlauer und erkennen das Problem als das, was es ist: Diskriminierung.
Sollen unruhige, unkonzentriertere, nicht so interessierte Jungs eine Förderung bekommen? Selbstverständlich! Was können die für eine Erziehung, die sie zuletzt benachteiligt?

Sollen die Bewerberinnen um ein Amt als Staatssekretärin eine Förderung bekommen, weil sie in der Vergangenheit offensichtlich benachteiligt wurden? Äääääähhhhhhmmmmm ..........
So weit, so ... kompliziert.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:08
@FF

Habe das nicht als mein "Argument" angeführt ...es war nur das moric nach seiten fragte wo er etwas nachlesen könnte und da habe ich welche geschickt...wie geschrieben habe ich sie auch nur überflogen--> deswegen auch noch kein Widerspruch... ;)


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:13
@Sixtus66
"Nötig haben" ist kein Argument, etwas zu bekommen, in diesem Fall.
Jahrhundertelang in der Vergangenheit bevorzugt worden sein oder nicht, ist ein Argument.
Das politische Ziel der letztendlichen Gleichberechtigung ist ein Argument.
Politik ist nicht immer gerecht, sondern folgt Vorgaben, Strategien und Zielen.
Wenn nun alle feststellen, dass faktisch Frauen nicht mehr benachteiligt sind, aber real sehr viel weniger Frauen eingestellt werden, dann mag ein Quotenregelung sogar ganz heilsam sein. Hat ja in anderen Ländern, wie ich mich dunkel erinnere, auch funktioniert.
Oder: wie überkommt man Vorurteile, wenn Bildung und Alltag nicht fruchtet, ausser durch Zwang?


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:26
@FF
Leute haben einen Job aber nötig. Egal ob Frauen oder Männer. Und wenn jemand der besser ist nicht genommen wird weil ein schlechterer wegen des Geschlechts oder wasauchimmer bevorzugt wird dann ist es unfair und sehr wohl ein Argument. Was vergangen ist spielt da keine Rolle, genauso wenig darf man Nachfahren von Nazis bestrafen oder ich als Frau unfair gegen Männer agieren weil sie mal (vor 5, 50 oder 500 Jahren) im Vorteil waren.


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:46
Also:
Einerseits sehe ich immer noch, in Zeiten der Möchte-Gern-Gleichberechtigung, dass es eine solche gar nicht gibt.

Grundlegend werden Kinder den Müttern zugesprochen. Ob sich nun Mama und Papa darüber streiten, und ob dieser Streit zum Wohl des Kindes ist, sei mal dahin gestellt.

Meine Eltern haben sich scheiden lassen, da waren mein älterer Bruder 14, ich 11 und mein kleinerer Bruder 8. 1 Woche bei Mama, und Freitags nach der Schule zu Papa für ne Woche. Geteiltes Sorgerecht, geteilter Aufenthalt, geteilte Ferien.
Die Sorgerechtsstreite sind doch reine Egosache. "Ich will meiner/m Ex zeigen, wer hier das Sagen hat".

Eltern die im gleichen Umkreis wohnen können sich gern das Sorgerecht und Umgangsrecht teilen. Wird aber nicht gemacht, weil einer von beiden immer durch das Kind die Oberhand haben will. Mich kotzt dieses Denken der tollen fürsorglichen Eltern an.

Wenn sich die Eltern nicht einig werden, wird im Grundsatz der Mutter das Kind zugesprochen. Warum? Weil sie es 9 Monate im Bauch trug? Hat der Vater die Schwangerschaft nicht mit durchlebt? Hat er nicht geschuftet in der Schwangerschaft, damit es dem Kind an nix fehlt, wenn es da ist? Hat er automatisch eine geringere Bindung ans Kind, weil es nicht in ihm aufgewachsen ist?
Schön, dass damals ein Vater erfolgreich vor dem BGH geklagt hat. Väter haben nunmehr die gleichen Rechte wie Mütter bzw. wurden deren Mindestrechte angehoben.

Frauenquote in Männerberufen? Wie sieht es auch mit einer Männerquote in Frauenberufen? Mir ist eine Reportage bekannt, in der eine Firma am Fließband nur Frauen beschäftigt, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass Frauen dafür besser geeignet sind, und Männer bei Bewerbungen prinzipiell aussortiert.
Und wenn doch ein Mann dabei ist, der es am Fließband mit den Frauen mithalten kann?

Gleichstellungsbeauftragte gibt es nur für Frauen, nicht für Männer. Dabei ist hinlänglich bekannt, dass Frauen ständig darüber reden, was für nen knackigen Arsch der Kollege hat, dass er doch gut zwischen den Beinen ausgestattet zu sein scheint, Kollegen gern mal nen Klaps aufn Hintern gegeben wird (von mir in 5 Jahren beim Gericht öfter beobachtet worden und selbst erfahren).
Eine Beschwerdestelle für nen Mann? Nööö..
Macht aber ein Kollege selbiges bei einer Kollegin, muss er bangen.
Nen Witz über die zu Kleinen Tittchen der Kollegin? Kränkend, verletzend... Nen Spruch von ner Kollegin, dass der Kollege nen kleinen Pullermann hat? Mein Gott, man(n) soll sich nicht anstellen.

Es gibt noch viele viele weiter Bespiele für die derzeitige Gleichberechtigung. Die Frage ist nur langsam, welches Geschlecht hat mehr Gleichberechtigung?

Klar ist, Frauen wurden Jahrzehntelang den Männern untergeordnet. Heiße ich nicht gut. Aber zum Ausgleich müssen jetzt eben erstmal die Männer das gleiche durchmachen?... Bis wann? Bis die Männer dann sagen "Jetzt ward ihr 50 Jahre lang wieder oben, jetzt sind wir wieder dran" oder ist es wie bei nem Pendel? Es schwingt hin und her bis es den Mittelpunkt getroffen hat?

Oder sollte man einfach zwischen Mann und Frau gesetzlich endlich mal keinen Unterschied mehr machen sondern einfach nur noch nach Mensch kategorisieren?


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 00:53
@FF

Dachte du seihst auch der Ansicht das Frauen nicht benachteiligt werden würden?

Bzgl. der Seilschaften...diese mögen vielleicht vereinzelt vorhanden sein, jedoch mit einer Quote erreicht man bestimmt alles andere als eine Chancengleichheit...oder nicht?

Genau es ist gerade eine Generation her...genau deswegen wird es auch noch etwas zeit benötigen bis die Frauen z.B. in die Chefetagen vordringen...jedoch wird dies geschehen (bessere Abschlüsse ect.) und so muss man dann nicht versuchen Frauen mit Quoten dort hin zu "hieven"...


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Feminismus = Gleichberechtigung?

22.08.2012 um 01:43
@Sixtus66
Wie gesagt: Politik muss manchmal ungerecht sein, um gerechte Ziele zu verfolgen.
Das passiert öfters: Mit Zöllen, mit Steuervergünstigungen, mit Bildungsprogrammen, mit Förderprogrammen.
Meistens bekommt man bloss gar nicht mit, wie ungerecht Politik ist, denn Steuervergünstigungen werden selten so detailliert in der Öffentlichkeit ausdiskutiert. Und sie scheinen nicht so sehr auf Einzelpersonen bezogen .... obwohl doch die Firmenbesitzer vielleicht letztendlich allein profitieren. (Siehe die vergünstigte Mehrwertsteuer für das Hotelgewerbe.... sind Übernachtungen denn günstiger geworden?)

Ich bin mir bezüglich der Quotenregelung nicht sicher. Das Urteil meiner Kundin, einer alten Häsin im Dickicht der regierungsamtlichen Karrieren, wiegt für mich aber schwerer als das von Leuten, die von der Quotenregelung nichtmal persönlich betroffen wären. Oder hat hier jemand einen Job, für den sie gelten würde?
Möchte jemand die Quotenregelung für Behinderte abschaffen? (Ich meine jetzt mal nicht die für das Amt des Finanzministers ...)
Die Quotenregelung beträfe nur sehr eingeschränkte Bereiche, auf eine sehr klar definierte Weise.
In den USA können Studienbewerber durch Quotenregelungen punkten:
Wikipedia: Affirmative Action#Praxis der Affirmative Action

Sicher ist das eine zweischneidige Sache, denn sie ist ein Eingeständnis ungerechter Verhältnisse. Empfindet jemand in seinem Alltag die Verhältnisse als gerecht, wird er die Profiteurinnen der Quotenregelung immer als minder qualifiziert einstufen.
Aber sind sie das? Warum erhielten zuvor soviel mehr Männer als Frauen den entsprechenden Job, wenn doch gefühlte Chancengleichheit herrscht? Waren 90% der Männer besser qualifiziert? Hmmmmm... liegt das am Bildungssystem, oder warum haben nicht mehr Frauen eine Chance auf die Stelle gehabt? Wollen Frauen nicht die hochbezahlten Jobs in Führungspositionen, die ihnen ein sorgenfreies Leben garantieren?
Scheuen Frauen die Verantwortung, die ein Chef hat, der ziemlich pünktlich Feierabend macht, oder lieben sie die Überstunden, die sie als seine Mitarbeiter machen (wie meine Kundin)?

Um bestehende Strukturen aufzubrechen bedarf es manchmal drastischer, manchmal ungerechter Massnahmen.
Vergesst nicht: Streiks und Revolutionen waren auch nie "gerecht". Veränderungen brauchen manchmal einen Katalysator.


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