Feminismus = Gleichberechtigung?

@Tussinelda


Ich lache dann einfach mal. Ich halte doch keiner Frau eine Tür auf, weil ich denke dass sie das nicht kann oder die Taschen zu schwer für sie seien. Sondern weil ich ihr so einen kleinen Gefallen tun kann. Nur weil ich das Taschentragen bei Kerlen ansonsten nur mache, wenn ich denke dass sie definitiv Hilfe bräuchten und nicht einfachso, heißt das nicht, dass meine Handlung sexistisch ist.

@Tussinelda

ist positive Diskriminierung nicht eigentlich, wenn man z.B behauptet Afrikaner seien gute Basketballspieler oder geht es hier um ein Vorurteil?

Tussinelda schrieb:Wenn es sich um Frauen handelt, dann wird das ganze noch als Kavaliershandlung ausgelegt, das wäre es aber nur, wenn es tatsächlich schlicht aus Nettigkeit oder Hilfsbereitschaft geschehen würde und nett oder hilfsbereit ist man zu Menschen, nicht Geschlechtern.

Stimmt, aber wie kann man das beurteilen, dass es aus Nettigkeit oder Hilfsbereitschaft geschieht? Wenn sich die Person sichtlich mit etwas schwertut, ganz unabhängig vom Geschlecht?

Warum sind Männer wohl häufiger nett und hilfbereit gegenüber Frauen als gegenüber Männern... schwierige Frage :D

Von positiver Diskriminierung kann man übrigens auch profitieren, wenn man will.

Cognition schrieb:Sondern weil ich ihr so einen kleinen Gefallen tun kann.

Die Frage ist ja nun: Warum tust du da Frauen eher einen gefallen als Männern? Flirttaktik, Angewohnheit oder bewusste Kniggehörigkeit?

@paranomal

Eine Mischung aus allen dreien denke ich. Nicht bewusst um Mädels aufzureißen, denn die Gefallen würde ich auch immer wieder meiner Partnerin tun. Auch in Partnerschaft helfe ich anderen Mädchen trotzdem und weiche nicht vom Verhalten ab.Also behaupte ich mal alles drei.
Wobei es in Partnerschaft definitiv kein Flirten ist zumindest wenn man es für andere Damen tut.

@Cognition
In dem Fall ist das also eine rein kategorische und damit geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung.

@paranomal

So ein quatsch.

Cognition schrieb:So ein quatsch.

Ne logische Schlussvolgerung, bzw. prinzipielle Einordnung die du selbst ja vorgenommen hast.

@paranomal

Das kann man so doch gar nicht einordnen?
Männern halt ich auch Türen auf, das mach ich bei jedem.
Die einzige Separierung findet bei dem Sachen tragen statt und zwar wann und aus welchem Grund geholfen wird :)
Dabei ist nicht der Hintergedanke stark genug oder nicht.

nananaBatman schrieb:Warum sind Männer wohl häufiger nett und hilfbereit gegenüber Frauen als gegenüber Männern... schwierige Frage :D

Ist die Antwort, sie erwarten dafür eine Belohnung?

In dem Fall ist diese Nettigkeit bloß Kalkül

@Pallas
Ich denke man kann nicht leugnen, dass unsere Biologie eine Rolle spielt.

Cognition schrieb:Männern halt ich auch Türen auf, das mach ich bei jedem.
Die einzige Separierung findet bei dem Sachen tragen statt und zwar wann und aus welchem Grund geholfen wird :)

Dann hast du das in deinem vorherigen Beitrag etwas irreführend dargestellt. Da schien es nämlich so als wäre das ein kontextloses und allgemeines Verhaltensmuster was auf das Geschlecht der Person abzielt und nicht darauf ob diese Hilfe benötigt.

@paranomal

Dass die eigene Partnerin oder das Mädchen das man begehrt in gewissen Dingen bevorzugt behandelt wird. Ist absolut menschlich und auch normal und hat nichts mit Sexismus zutun. Wenn man denn so handeln würde.

Cognition schrieb:Dass die eigene Partnerin oder das Mädchen das man begehrt in gewissen Dingen bevorzugt behandelt wird. Ist absolut menschlich und auch normal und hat nichts mit Sexismus zutun. Wenn man denn so handeln würde.

Darum ging es ja auch gar nicht. Sobald dieses Verhalten jedoch ohne diesen Rahmen stattfindet schon. Denn dann liegt das ganze außerhalb des Umwerbens.

@Pallas
positive Diskriminierung sind natürlich auch Dinge wie: diese Person ist ein Schwarzer Mensch, also kann diese Person tanzen, hat "Rhythmus im Blut", es ist aber auch eine Diskriminierung, wenn man glaubt, dass Mütter fürsorglicher wären als Väter, das diskriminiert die Frau im "positiven" Sinn, denn es ist in unserer Gesellschaft ja was ganz tolles, eine gute Mutter zu sein, besonders fürsorglich zu sein und somit ist dies eine Erwartungshaltung, die an das Geschlecht gebunden ist und gleichzeitig bedeutet, ein Mann kann nicht so fürsorglich sein wie eine Frau, zumindest erwartet das niemand, es ist auch deshalb immer noch der Fall, dass es als "nicht selbstverständlich" angesehen wird, wenn der Vater zum Beispiel Elternzeit nimmt, weil er sich um das Neugeborene kümmert. Das ist doch frustrierend für beide. Frauen, die ihr Kind nicht automatisch Vollzeit versorgen wollen, sondern trotzdem arbeiten etc. werden nicht als so gute Mütter angesehen, wie die, die sich "für das Kind entscheiden", bei Männern sieht man das genau umgekehrt. Und das ist bekloppt. Hat aber mit Stereotypen zu tun, mit gesellschaftlicher Prägung, Erziehung etc. und ja, mit Diskriminierung.
Man sollte manchmal einfach innehalten und überlegen, ob man exakt so denken, handeln würde, wenn es jetzt eine Person anderen Geschlechts wäre und sich dann fragen, warum man es nicht machen würde, wenn man es nicht machen würde. Das dient der Überprüfung der eigenen stereotypen Denk- und Handlungsweise und hilft, diese abzulegen.

nananaBatman schrieb:Empört Sein ist halt leider kein Argument.

Schöner Strohmann.
Abgesehen davon war es Fassungslosigkeit

nananaBatman schrieb:Ich kann auch einen sexistischen Witz machen nur weil ich provozieren will. Ich muss nicht selbst an das Gesagte glauben.

GUt, 1:0 für dich
An pubertierende 16jährige und sonstige Schwachmaten hatte ich jetzt nicht gedacht, sondern einfach an Leute, die eine Witz erzählen wollen.

Gut, dann lass es mich neu formulieren: Wenn man kein pubertierender 16jähriger ist, der provozieren will, oder ein hirnamputierter Erwachsener, der provozieren will, dann kann man einen sexistischen Witz nur erzählen, wenn man selbst sexistisch ist. (Darüber zu lachen, dito)

Oder anders formuliert: Den Aussagen von Tim Hunt wird ihr Rassismus nicht genommen, indem man sagt, es war ja nur ein Witz.
Ja, ein sexistischer Witz.

nananaBatman schrieb:Ja, aber für mich ist es kein Problem, wenn jemand einen Witz über angeblich schlechte Fahrfähigkeiten bei Frauen macht.

Dass du kein Problem mit leichtem Sexismus hast, bedeutet ja nicht, dass etwas nicht sexistisch ist.
Für mich ist das auch "kein Problem", aber deswegen bleibt es Rassismus.

nananaBatman schrieb: Der Witz ist auf beide Arten recht langweilig

Der Witz ist völlig bescheuert, darum ging es gar nicht.

nananaBatman schrieb:Man kann ihn auch so erzählen.

Ja, und wenn ein Schwarzer ihn mit einem Weißen erzählt, wäre es ebenfalls rassistisch.

Der dressierte Mann?
Wer dressiert Männer zu solchen Taten?


http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/bonn/gericht-sieht-film-mit-szenen-der-vergewaltigung-article119596.html

Tussinelda schrieb:positive Diskriminierung sind natürlich auch Dinge wie: diese Person ist ein Schwarzer Mensch, also kann diese Person tanzen, hat "Rhythmus im Blut", es ist aber auch eine Diskriminierung, wenn man glaubt, dass Mütter fürsorglicher wären als Väter, das diskriminiert die Frau im "positiven" Sinn, denn es ist in unserer Gesellschaft ja was ganz tolles, eine gute Mutter zu sein, besonders fürsorglich zu sein und somit ist dies eine Erwartungshaltung, die an das Geschlecht gebunden ist und gleichzeitig bedeutet, ein Mann kann nicht so fürsorglich sein wie eine Frau, zumindest erwartet das niemand,

Ich verstehe was du meinst. Diese gesellschaftliche Erwartungshaltung gefällt mir insofern nicht, als dass nicht alle Frauen Mütter sind, nicht alle Frauen Mütter sein wollen und nicht alle Mütter fürsorglich sind.

Groucho schrieb:Oder anders formuliert: Den Aussagen von Tim Hunt wird ihr Rassismus nicht genommen, indem man sagt, es war ja nur ein Witz.

Wieso Rassismus, ich dachte es ginge bei dieser Aussage um Sexismus?