Todesstrafe

Ich habe zu tun mit einem Projekt, welches sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt und im Rahmen dieses Projektes habe ich auch mit Häftlingen zu tun. Ich wurde sogar in einem Fall schriftlich angehört, als es um ein Begnadigungsverfahren ging, in dem Fall war das Todesurteil schon zugestellt, wir hatten nur zwei Wochen Zeit. Glaub es oder lass es.... @Aether

@Aether

ohne kenntnis davon, wie sich die überzeugungsbildung des gerichts vollzieht, kannst du das thema nicht diskutieren, zumal du die prozessuale seite ja selbst ins spiel gebracht hast ...

@AtheistIII

@Aether

"Er wars ganz sicher: Todesstrafe!", "Wahrscheinlich war ers: Lebenslänglich!" wäre nicht nur eine lächerliche und in jeder Hinsicht kontraproduktive Rechtssprechung, sondern widerspricht auch grundsätzlichen Rechtsstaatlichen Prinzipien.

Wo widerspricht es denn? Wenn es die Todesstrafe geben würde, könnte man das so gesetzlich auslegen. Was natürlich quatsch ist, weils nicht durchgehen würde.

@mittwoch13

Ich habe zu tun mit einem Projekt, welches sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt und im Rahmen dieses Projektes habe ich auch mit Häftlingen zu tun. Ich wurde sogar in einem Fall schriftlich angehört, als es um ein Begnadigungsverfahren ging. Glaub es oder lass es.... @Aether

Das bezweifel ich. Muss es ja nicht glauben.

Google mal den Fall Daniel Greene, er wurde zu lebenslanger Haft begnadigt ohne Aussicht auf Bewährung. In den Fall war ich damals involviert, ich kenne aber auch andere Häftlinge.
Das war 2012 in Georgia @Aether

@DoctorWho

DoctorWho schrieb:@Aether

ohne kenntnis davon, wie sich die überzeugungsbildung des gerichts vollzieht, kannst du das thema nicht diskutieren, zumal du die prozessuale seite ja selbst ins spiel gebracht hast ...

Gerne per PN wie du denn urteilen würdest ;) Als Richter, sowas lernt man auch im Staatsexamen, fällt man Urteile auf Grundlage von........ naaaa? Ansonsten bleibe ich pro Todesstrafe.

@mittwoch13

Google mal den Fall Daniel Greene, er wurde zu lebenslanger Haft begnadigt ohne Aussicht auf Bewährung. In den Fall war ich damals involviert, ich kenne aber auch andere Häftlinge. @Aether

Werd ich tun. Wie hast du denn beigetragen? Als Menschenrechtlerin mit der Empfehlung von der Todesstrafe abzusehen?

@Aether
Es widerspricht dem Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten".
Wenn ausreichende Zweifel an der Schuld des Angeklagten bestehen um kein Todesurteil ausprechen zu können sind das auch ausreichende Zweifel um eine Verurteilung allgemein zu verhindern.
Das Strafmass darf nicht an der Beweislage festgemacht werden.

Ich bekam über TNT ein Schreiben seines Pflichtverteidigers, Daniel hatte mich als Person angegeben, die eine Aussage vor dem Board of Parole machen kann. Der Anwalt bat mich, dies schriftlich zu tun, wir hatten zwei Wochen Zeit bis zum Hinrichtungstermin. Ich habe mit dem Anwalt zusammen ein Schreiben aufgesetzt, in dem ich den Ausschuss um Abmilderung des Urteils bat und ich gab Auskunft darüber, wie Daniel mir gegenüber aufgetreten ist. Das taten aber noch andere, nicht nur ich. Das Todesurteil in dem Fall war eh umstritten. Ich habe dem Anwalt mein Schreiben gemailt - d.h. ausgedruckt, unterschrieben, dann gemailt und es wurde dem Board mit vorgelegt damals. Wir bekamen erst einen Stay von bis zu 40 Tagen. Dann wurde das Urteil in lebenslängliche Haft umgewandelt. Anderer Kontakt von mir war Timothy aus Kalifornien, er hat sich im letzten Jahr erhängt in seiner Zelle. @Aether

Das geschätzte 4% (konservativ geschätzt) der Todeskandidaten in den USA vermutlich unschuldig sind, kam schon? Das macht bei knapp 3000 Kandidaten mindestens 120 Unschuldige.

@AtheistIII

AtheistIII schrieb:@Aether
Es widerspricht dem Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten".
Wenn ausreichende Zweifel an der Schuld des Angeklagten bestehen um kein Todesurteil ausprechen zu können sind das auch ausreichende Zweifel um eine Verurteilung allgemein zu verhindern.
Das Strafmass darf nicht an der Beweislage festgemacht werden.

Dann geb ich dir recht. Dann streich ich eben auch das und bleibe bei der texanischen Rechtsauslegung.

Darüber hinaus gibts so einige Mörder, die auf Grund von Indizien einsitzen und bis heute das Gericht nicht vom Gegenteil überzeugen konnten oder wollten.

Nicht falsch verstehen, ich finde unser humanes System gut und die Todesstrafe wäre eh unvereinbar mit der aktuellen Auslegung des GG. Mörder muss man leider aushalten können.

Die Leute, mit denen ich in Kontakt stehe, sind NICHT unschuldig. Zwei waren verurteilte Serienmörder. Ich zweifele die Schuld nicht an. Bei Timmy war es so eine Sache, er war manisch depressiv, also psychisch krank, als er zum Täter wurde. In Deutschland wäre er nicht in dem Maße verurteilt worden, er wäre in die Psychiatrie gekommen @SoundsLegit

@mittwoch13

mittwoch13 schrieb:Ich bekam über TNT ein Schreiben seines Pflichtverteidigers, Daniel hatte mich als Person angegeben, die eine Aussage vor dem Board of Parole machen kann. Der Anwalt bat mich, dies schriftlich zu tun, wir hatten zwei Wochen Zeit bis zum Hinrichtungstermin. Ich habe mit dem Anwalt zusammen ein Schreiben aufgesetzt, in dem ich den Ausschuss um Abmilderung des Urteils bat und ich gab Auskunft darüber, wie Daniel mir gegenüber aufgetreten ist. Das taten aber noch andere, nicht nur ich. Das Todesurteil in dem Fall war eh umstritten. Ich habe dem Anwalt mein Schreiben gemailt - d.h. ausgedruckt, unterschrieben, dann gemailt und es wurde dem Board mit vorgelegt damals. Wir bekamen erst einen Stay von bis zu 40 Tagen. Dann wurde das Urteil in lebenslängliche Haft umgewandelt. Anderer Kontakt von mir war Timothy aus Kalifornien, er hat sich im letzten Jahr erhängt in seiner Zelle. @Aether

Aber interessant, wie man zu sowas kommt.Gabs da keine Presseanfragen an dich? Eigentlich ein interessantes Thema für die Medien. Wobei du das eher aus Überzeugung machst, denke ich.

ich finde das "Law of Parties" in Texas ist schon eine zweifelhafte Sache. Bist du damit vertraut ? @Aether

@mittwoch13
Falsch geadded?

Wieso Presseanfrage ? Sein Verteidiger hat mich via TNT kontaktiert und dann via Email.@Aether

ja :) @SoundsLegit

@mittwoch13

mittwoch13 schrieb:Wieso Presseanfrage ? Sein Verteidiger hat mich via TNT kontaktiert und dann via Email.@Aether

Ja ohne dich zu kennen macht das ja keiner.Da muss ja eine Organisation dahinter stecken. Und wie du persönlichen Kontakt zu ihm gehabt haben sollst, ist mir ein Rätsel.

Aber warum die Energie in Mörder stecken? Das wäre mir zuwider.

Ich habe brieflich Kontakt mit den Leuten und in einem Fall auch telefonisch. Diese Kontakte werden unter bestimmten Umständen vermittelt durch Organisationen, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen, in meinem Fall ist das ALIVE gewesen. Und warum ich das tue, ist ja wohl meine Sache, ich finde es unter anderem eben psychologisch interessant. @Aether

Und nein, SIE können dich nicht einfach so anrufen. Sie haben die Möglichkeit, einmal im Monat eine Nummer ihrer Telefonliste hinzuzufügen. Dazu muss der Häftling einen Antrag stellen. Wenn er anruft, bekommt man erst eine Ansage, wer anruft und von wo. Und man muss eine bestimmte Tastenkombination tippen, um das Gespräch entgegenzunehmen. Häftlinge dürfen nur ihre angegebenen Kontakte anrufen. Die Gespräche werden aufgezeichnet @Aether