Todesstrafe

Wobei es damals sicher sauberer war die paar wenigen hochrangigen Nazis zu hängen, als ihnen 30 Jahre später auf der Straße zu begegnen.

Oder auf einem Wahlzettel....

@KillingTime

Korrekt. Ich sehe auch ein Problem darin, erstmal Todeslager nur für einen kleine Kreis einzurichten - hat man erstmal diesen Standard für meinetwegen Kinderschänder etabliert, ist der Schritt nicht weit, ihn auch auf Mörder auszuweiten, vom Mörder dann zum Totschläger, vom Totschlag zum Räuber, und von da an ist es zu Einbruch, Diebstahl und Steuerhinterziehung auch nicht mehr weit.

@Dumas
was hat unser Rechtssystem in Anspruch zu nehmen denn damit zu tun, ob Du arbeiten gehst oder nicht? Ist das die einzige Dir bekannte Form (Arbeitslosigkeit) um unser Rechtssystem in Anspruch zu nehmen?

Rho-ny-theta schrieb:hat man erstmal diesen Standard für meinetwegen Kinderschänder etabliert, ist der Schritt nicht weit, ihn auch auf Mörder auszuweiten, vom Mörder dann zum Totschläger, vom Totschlag zum Räuber, und von da an ist es zu Einbruch, Diebstahl und Steuerhinterziehung auch nicht mehr weit.

Also wenn das die Amerikaner hinbekommen dass das nicht passiert, kann man das auch den Leuten hier zutrauen.
Unabhängig davon ob man für oder gegen eine Todesstrafe für wen auch immer ist, ist das sehr an den Haaren herbei gezogen.

Tussinelda schrieb:was hat unser Rechtssystem in Anspruch zu nehmen denn damit zu tun, ob Du arbeiten gehst oder nicht? Ist das die einzige Dir bekannte Form (Arbeitslosigkeit) um unser Rechtssystem in Anspruch zu nehmen?

Wie gesagt, ich habe es noch nicht in Anspruch nehmen müssen. Und nein, ich kenne auch andere Formen.

Gruß, Dumas

@insideman

Bei den Amis wie auch bei den Chineses gab es auch schon Todesurteile wegen Drogenhandel, wie in Thailand und Vietnam übrigens auch...

@Dumas
Du lebst in diesem Rechtssystem, also profitierst Du tagtäglich in irgendeiner Form davon, denkst Du nicht?

Rho-ny-theta schrieb:Bei den Amis wie auch bei den Chineses gab es auch schon Todesurteile wegen Drogenhandel, wie in Thailand und Vietnam übrigens auch...

Also ich würde mich sehr wundern, wenn das heute in Amerika noch so wäre, dass jemand lediglich wegen Drogenhandel zum Tode verurteilt wird.

Die anderen Länder muss man hier nicht erwähnen, da liegt der Fehler nicht an der Todesstrafe.

In Uganda bekommt man die Todesstrafe wenn man schwul ist. In anderen Ländern bekommt man Gefängnisstrafen wenn man schwul ist.

Das ist nun auch kein Argument gegen eine Gefängnisstrafe allgemein.

@insideman

Ich finde es bedenklich, automatisch davon auszugehen, dass die Todesstrafe optimal umgesetzt wird.

Es gibt auch noch eine ganze Reihe von Argumenten gegen die Todesstrafe, die in die gleiche Richtung gehen, aber wenig Beachtung finden. Zum Beispiel erhöht die Todessttrafe rein durch ihre Existenz nachweislich die Quote an falschen Geständnissen: in den USA ist es zum Beispiel so, dass es häufiger vorkommt, dass Angeklagte fälschlicherweise gestehen bzw. einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eingehen, um nur wegen Totschlag oder Mord 2. Grades verurteilt zu werden und mit 15-25 Jahren "davonzukommen", anstatt ein mögliches Todesurteil in Kauf zu nehmen.

Wie soll man sowas institutionell vermeiden?

Rho-ny-theta schrieb:Ich finde es bedenklich, automatisch davon auszugehen, dass die Todesstrafe optimal umgesetzt wird.

Optimal wird sowas nie sein, durchaus ein Grund davon Abstand zu nehmen. Aber auch alle anderen Bestrafungen sind nicht optimal.

Und nicht alles kann man rückgängig machen.

Rho-ny-theta schrieb:Wie soll man sowas institutionell vermeiden?

Nun solche Deals kann man auch im kleineren Rahmen machen. So können durch falsche Geständnisse auch kürzere Haftstrafen in Aussicht gestellt werden.

Ich bin der Ansicht, dass es keine 3te Chance geben darf bei Verbrechen die anderen Menschen schweren Schaden zugefügt haben.

Es darf auch keine 2te Chance geben, wenn dass erste Verbrechen entsprechend schwer war.

Und letztlich würde ich für Ausnahmefällen auch nicht gegen eine Todesstrafe sein. Ich habe es hier schon oft geschrieben, das wären Ausnahmefälle.

Spontan würde mir Breivik einfallen. Das ist für mich ein Musterbeispiel was falsch läuft.

Nur damit man die Dimension versteht, bei der ich nichts gegen eine Todesstrafe hätte.

@insideman

Da halte ich dann dagegen, dass Subjekte wie Breivik gerade wegen ihrer totalen Andersartigkeit wissenschaftlich zu wertvoll sind, um sie einfach zu töten. Gerade an solchen totalen Ausnahmeirren kann man viele wertvolle Erkenntnisse über die menschliche Psyche gewinnen - daher lieber lebenslang und psychologisch untersuchen, so oft es geht.

Rho-ny-theta schrieb:Da halte ich dann dagegen, dass Subjekte wie Breivik gerade wegen ihrer totalen Andersartigkeit wissenschaftlich zu wertvoll sind, um sie einfach zu töten. Gerade an solchen totalen Ausnahmeirren kann man viele wertvolle Erkenntnisse über die menschliche Psyche gewinnen - daher lieber lebenslang und psychologisch untersuchen, so oft es geht.

So wie man es mitbekommen hat, würde ihm das ja gefallen. Nun egal, was nicht sein darf ist dass man über Medien hört, welche Wünsche er so hat und was er alle verlangt.

Hungerstreik für eine PS3 zb.

Das kann man den Angehörigen nicht antun. Dieser "Mensch" hat kein Recht auf eine PS3 oder auf Internet.

Das meinte ich mit Außendarstellung. Da ist es kein Wunder dass mehr Leute fordern, dass man ihn hängen sollte.

@insideman

Ich denke, bei politisch motivierten Tätern gibt es keinen richtigen Weg - lässt man sie am Leben, können sie sich profilieren, tötet man sie, macht man sie zu Märtyrern ihrer Sache.

Diese Problematik ergibt sich bei einem Vergewaltiger schlicht nicht, da er einerseits keine "Sache" in dem Sinne hat, andererseits auch das öffentliche Interesse nicht so groß ist, dass er sich nennenswert profilieren könnte- Überspitzt gesagt müssen die Angehörigen der Opfer ja nichts davon mitbekommen, ob er einen Hungerstreik macht.

@Dumas

Dumas schrieb:Ist klar... Sie haben ja nur die Würde und die Rechte ihrer Opfer nicht so genau genommen. Aber denen sollen wir sie zugestehen,hm?

Ja. Menschenrechte und Würde kann man niemandem absprechen.

Alleine Gott hat das Recht über Leben und Tod zu bestimmen!!!

@Queequeck
Und wenn es Gott nicht gibt, wer hat dann das Recht?

Für mich steht es außer Frage das es Gott gibt .

Gott hin oder her. In einer Gesellschaft sollte keiner das Recht haben, zu töten. Egal ob Staat oder Individuum.

@Queequeck

Queequeck schrieb:Für mich steht es außer Frage das es Gott gibt .

Ich fragte doch: ...und wenn es Gott nicht geben würde ...?

Ich sagte es steht außer Frage , ich würde nicht mal wagen zu denken das es ihn nicht gibt.