KillingTime schrieb:Vergeltung hat nichts mit Rache zu tun. Jedenfalls nicht in meiner Welt. Vielleicht ist das bei dir so, das halte ich sehr für möglich. Die meisten Menschen haben ein sehr enges Gefühlsspektrum und können daher Rache nicht von Vergeltung unterscheiden, da wärst du also nicht der erste.
Das liegt nicht an einem engen Gefühlsspektrum sondern an der Definition.
was soll denn der Unterschied sein?
Wer nach Vergeltung schreit, der will Rache.
Der will, dass jemand für eine Tat büßt, und in unserem Fall hier will er das, obwohl er weiß, dass das ganze für die gesamtgemeinschaft gesehen negativ konsequenzen haben wird.
KillingTime schrieb:warum nicht? gleiches mit gleichem
Das wurde mehrfach erklärt, es ist nicht rational wegen einem klar ersichtlich auf gefühlen bzw. auf rache (oder nenn es meinetwegen vergeltung) basierendem rechtsverständnis eine Justiz einzuführen, die erwiesener Maßen negative Konsequenzen haben wird für die Gesamtgemeinschaft.
Das ist das gegenteil von rationalem Handeln.
KillingTime schrieb:Was ist daran "irrational"? Vergiltst du nicht Gleiches mit Gleichem? Hast du noch nie jemandem die Tür aufgehalten, der dir auch die Tür aufgehalten hat?
Das ist etwas komplett anderes, die Todesstrafe IST KEIN TALION.
Is ja nich so wie in manchen arabischen staaten, dass ich leuten die mir die Augen mit Säure verätzen dann auch nen Auge rauspicken darf.
Nein, es werden Leute umgebracht, manche für mord, andere für vergewaltigung, viele gern auch unschuldig.
Die prämisse, das zu tun, ist, dass man eine schreckliche tat wie mord und vergewaltigung so ultimativ wie möglich bestrafen möchte, und das man das möchte, das liegt eben daran, dass man racheaspekte, eben die absolut notwendige bestrafung, gelten lässt.
Diese 'absolut notwendige' bestrafung in dieser Form führt aber zu einem schlechteren Justizsystem und zu mehr Die Hard verbrechern, paradebeispiel amerika.
Es ist also basierend auf dem irrationalen/gefühlsbetonten Rechtsverständnis, dass eine solche tat auf diese Art und Weise gesühnt werden muss., obwohl man (wie schon gesagt) weiß, dass das ganze für die GEsamtgesellschaft negative Konsequenzen haben wird.
Du begründest ja auch nicht, dass mit der TS sich irgendwas großartig verbessern würde, du wiederholxst nur ständig dein 'gleiches mit gleichem'.
Das ist aber eine eher persönliche Taktik, die wir spezifisch überhaupt auch nur anwenden können wenn wir ungefähr gleichgestellt sind mit dem, mit dem wir dainteragieren.
Wenn mir einer in meinem alter, den ich halbwegs als gleich stark annehmen kann, dumm kommt, dann komm ich dem auch dumm.
Wenn mir ne alte Frau dumm kommt im Bus, dann bleibe ich aber höflich.
Wenn ein Kind aus irgend einem Grund wütend ist und nach mir tritt, dann trete ich nicht zurück.
Wenn mir ein geistig behinderter eine Beleidigung an den Kopf wirft, dann lass ich das nicht eskalieren, sondern versuche, ihn zu beruhigen.
Ja selbst wenn einer, den ich kenne, der oft cholerisch ist, wieder mal rumbrüllt, dann will das nicht nicht sofort 'vergelten' sondern denk mir dann 'komm, das führt zu nichts'.
Weiß ja nich wie du das machst.
Du erinnerst mich ein bisschen an einen Klassnekameraden, den ich in der Grundschule hatte.
Der hat sich in der zweiten mit wem gehauen und danach nen Milzriss gehabt, und in der vierten Klasse kam er zu dem an und hat sich nochmal mit ihm gekloppt, weil er meinte, bevor er ihn nich mehr sieht muss er dafür noch Vergeltung üben.