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Todesstrafe

22.765 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

11.02.2011 um 13:08
erschießungskommando? wo? in einem totalitären staat vielleicht, aber sonst? hm
und das mit der todesspritze. nun ja

US-Entscheidung für Todesspritze
Würdevoller als Ausweiden und Vierteilen


Das oberste US-Gericht hat Hinrichtungen mit der Todesspritze genehmigt - jetzt dürfen Dutzende ausgesetzte Exekutionen vollzogen werden. Begründung der Richter: Der Giftcocktail sei immerhin viel humaner als mittelalterliche Methoden. Dabei wird er in vielen Staaten nicht mal Tieren zugemutet.

New York - Angel Nieves Díaz starb qualvolle 34 Minuten lang. Noch eine halbe Stunde nach der ersten Injektion zuckte er, "verzog das Gesicht, blinzelte, leckte sich die Lippen und versuchte, etwas zu sagen", berichtete ein Zeuge. Der Gerichtsmediziner stellte hinterher fest, dass die Todesspritzen nicht die Venen, sondern den Muskel getroffen und Díaz' Arm an mehreren Stellen verätzt hatten.



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Hinrichtungskammer: Giftspritze ist zulässig
Florida, Dezember 2006: Nach der grausigen Hinrichtung des Raubmörders Díaz verhängte der damalige Gouverneur, Präsidentenbruder Jeb Bush, ein Moratorium für alle Exekutionen, bis die Probleme bei der Ausführung geklärt seien. Im September 2007 dann, als sich das Oberste US-Bundesgericht der Frage annahm, wurden Hinrichtungen mit der Todesspritze in allen betroffenen Bundesstaaten ausgesetzt.

Heute dann kam das Urteil des Obersten US-Gerichtshofs - und es war ein Rückschlag für alle Todesstrafengegner.

Mit einer selten deutlichen Mehrheit von sieben zu zwei Stimmen befand der Supreme Court, die Hinrichtung per tödlicher Injektion sei keineswegs eine "grausame und unübliche Bestrafung", wie die US-Verfassung sie verbietet. "Ein gewisses Risiko des Schmerzes gehört selbst bei der humansten Exekutionsmethode dazu", schrieb Chefrichter John Roberts.

Das Urteil bedeutet, dass in allen 35 US-Bundesstaaten, die einen Giftcocktail aus drei verschiedenen Chemikalien als bevorzugte Hinrichtungsmethode anwenden, nun wieder ohne weitere juristische Skepsis exekutiert werden darf - ein Staat, Nebraska, schickt Delinquenten noch auf den elektrischen Stuhl.

Der Gouverneur von Virginia, der Demokrat Tim Kaine, teilte umgehend mit, sein Staat werde wieder mit Hinrichtungen beginnen Menschenrechtsgruppen reagierten betroffen, kündigten jedoch weitere Schritte gegen die Todesstrafe an.

"Die Frage der Giftinjektion ist nichts als eine Ablenkung von den zahllosen Problemen im Todesstrafensystem", sagte Larry Cox, Geschäftsführer von Amnesty International USA. Das System sei "im Kern fehlerhaft". Es werde immer offensichtlicher, wie viele "Unschuldige verurteilt und womöglich auch hingerichtet" würden.

Die Entscheidung des Obersten Gerichts hat mit der Hinrichtung von Angel Nieves Díaz in Florida direkt nichts zu tun, sondern geht auf eine Klage zweier Todeskandidaten aus Kentucky zurück, Ralph Baze und Thomas Clyde Bowling. Baze hatte 1992 einen Sheriff und einen Hilfssherriff erschossen, die ihn verhaften wollten. Bowling war 1990 wegen Mordes an einem Ehepaar verurteilt worden. Die beiden Todeszelleninsassen verklagten den Staat Kentucky erstmals 2004. Das Verfahren schaukelte sich durch die Instanzen hoch und landete im Sommer 2007 am Supreme Court, der die Hinrichtungen bis zum Urteil aussetzte.

Entsetzliches Brennen in Herzmuskel und Venen

Die Kläger stellten die Methode der Giftspritzen-Hinrichtung in Frage, die in allen fraglichen Bundesstaaten gleich abläuft: Der Verurteilte wird mit einer Abfolge von drei Chemikalien exekutiert. Zuerst betäubt Thiopental ihn. Dann lähmt Pancuroniumbromid seine Muskulatur und lässt ihn ersticken. Schließlich bringt Kaliumchlorid das Herz zum Stillstand und führt zum Tod.

In etlichen dokumentierten Fällen kam es jedoch dazu, dass Thiopental nicht in der ausreichenden Dosis verabreicht wurde - weshalb der Delinquent die extrem schmerzhafte Wirkung der beiden anderen Gifte offenbar spürte. Dies konnte er jedoch wegen der Muskellähmung durch Pancuroniumbromid nicht zeigen. Kaliumchlorid führt zu entsetzlichem Brennen im Herzmuskel und in den Venen.

Bate und Bowling hatten mit ihrer Klage versucht, stattdessen eine Hinrichtung durch ein einziges, schmerzloses Barbiturat durchzusetzen, das "innerhalb von Minuten" den Tod bringe. Die derzeitigen Cocktail-Hinrichtungsbestimmungen seien viel zu fehleranfällig, würden von Laien ausgeführt und könnten in "qualvollen, entsetzlichen Schmerzen" resultieren, argumentierte ihr Anwalt Donald Verrilli.

Er forderte außerdem die Anwesenheit von Ärzten bei Hinrichtungen. Ein heftig umstrittener Vorschlag: Die US-Medizinerbranche widersetzt sich dem Ansinnen aus ethischen Gründen.

Von Marc Pitzke, New York



......


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Todesstrafe

11.02.2011 um 13:10
@belphega
Ja ? Dann informier Dich mal etwas über dieses Thema.


Als ein Argument für die Todesstrafe kommt unter anderem auch das Argument vor, dass sie geringere finanzielle Kosten verursachen solle als eine lebenslange Freiheitsstrafe. Bei dieser Alternative müssten auch Opferangehörige für die Versorgung der Täter aufkommen; dies sei unzumutbar.
In Staaten wie den USA, deren Verfassung ein rechtsstaatliches Verfahren auch bei Kapitalvergehen garantiert, sind die realen Kosten eines Todesstrafenprozesses im Durchschnitt um einiges höher als die einer lebenslangen Haft.Hauptgrund sind die Dauer des Verfahrens und die Prozesskosten bei erfolgreicher Verteidigung von Kapitalverbrechern. So werden bei Strafanträgen auf eine Todesstrafe die polizeilichen Ermittlungsergebnisse besonders sorgfältig geprüft. Oft sind zudem mehrere Revisionsinstanzen und Wiederaufnahmemöglichkeiten vorgesehen, um Fehlurteile zu vermeiden. Für das Jahr 2010 wurden die hohen Kosten als einer der Gründe für den Rückgang der Todesstrafe während knapper Haushaltslage genannt.
Todesstrafengegner legen dar, dass sich allgemein Staaten, die auf Menschenrechte verpflichten und berufen, das auch Schwerstverbrechern zustehende Lebensrecht nicht als reinen Kostenfaktor betrachten dürften. Andernfalls werde die Rechtsstaatlichkeit aufs Spiel gesetzt


Von Tante Wiki


@belphega
Es gibt immer die Möglichkeit für Häftlinge, sinnvolle Arbeiten im Gefängnis zu vollbringen. z.B Kochen, putzen, oder irgendwas herstellen. Das sollte natürlich alles unter Aufsicht passieren.


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11.02.2011 um 13:10
das ein häftling der lebenlang sitzt teuerer ist als die todesspritze oder von mir aus auch ein erschiessungskommando hatten wir schon tausend mal...unbewiesen, denn es gibt keine quellen dazu.

Ich bin der meinung das es so ist, denn wie ich schon ein paar mal sagte:nehmen wir einen häftlich der lebenslang sitzt, so. Er hat gemordet, von mir aus 3 menschen, und ist gerade mal 23.
im normalfall sitzt er mindestens noch 60 jahre.

Wer zahlt das personal, wer zahlt das essen, wer zahlt die wäsche, das waschen, den strom, er etwa?? ich denke nicht,wenn er im Monat vielleicht 60 oder 70 euro für eigenbedarf bekommt, wovon er sich zigaretten, süßkram oder so holen kann.

zahlt er für essen dort?? nein! zahlt er für die zelle? nein, für strom? nein! er kann sich nen fernsehr oder nen radio mitbringen. zahlt er dafür? nein!

wie denn auch. man sollte echt mal schauen was ein häftling am tag so kostet.


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11.02.2011 um 13:15
@history_x

na und lass den Häftlingen doch die Zelle und das Essen.. und um mal über das Essen da zu reden: Meist ist das Fleisch dort schon halb vergammelt, das Gemüse verkocht und alles andere als genießbar.
Vom texanischen Todestrakt weiss ich, daß es dort nichtmal Obst gibt ausser wenn ein häftling besucht wird, kann der Besucher da mal was gutes aus einem Automaten ziehen und ihm geben lassen.


Aber da sieht man mal wieder, wie sehr dieses scheiß Geld sogar über Leben und Tod entscheidet.


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11.02.2011 um 13:19
@raupi

wäre ja auch noch schöner, wenn es anders wäre
die sind da schließlich nicht in einem Hotel und auch nicht zum spaß da.

Die sind da um aus ihren fehlern zu lernen und es geht nicht arum ob die da optimal versorgt werden.
Sind doch selber schuld daran, haben doch die wahl gehabt es zulassen, egal um welche straftat es sich handelt


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11.02.2011 um 13:22
also ich bin gegen die todesstrafe .... der tod wäre ja nur eine erlösung also keine bestrafung wenn sie leben werden sie sich täglich mit ihren gewissen konfrontiert sein und das ist die größte bestrafung überhaupt.


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11.02.2011 um 13:23
@raupi
Ja - siehst du woher die enormen Kosten kommen?

Verfahren, Tests, Analysen, Anwaltskosten, etc etc..

Wenn schwarz auf weiß vorliegt, dass der Täter auch wirklich der Täter ist (nüchternes Geständnis, DNA-Analyse, handfeste Beweise) - dann brauchts das alles nicht mehr.


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11.02.2011 um 13:24
denkst du ehrlich die haben ein gewissen, erstrecht wiederholungstäter nicht und es wäre eine wohltat für opfer bzw deren angehörige, denn die wüssten dann diese viecher könnten nie wieder was tun


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11.02.2011 um 13:54
@history_x

Woher weisst Du, daß diese Menschen kein Gewissen haben ? Hast Du diese Fähigkeit, Gedanken anderer zu lesen? Denkst Du jeder Häftling lacht über seine Tat und bereut sie nicht eine Minute?

Befasst Du Dich nur oberflächlich mit dem Thema? Liest und hörst Du nur das, was in den Medien über Täter gezeigt wird?



@belphega

Der Todesstrafen-Prozess ist teurer als der einer lebenslangen Haft.
Also: Todesstrafe ist teurer.


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11.02.2011 um 14:20
@history_x

mord macht einen anderen mord nicht ungeschehen also meiner ansicht nach bringt das rein gar nichts und ich denke schon das jeder ein gewissen hat erst recht wenn sie lange genug in einer zelle sitzen und sich nur mit sich selbst beschäftigen können da kommt das von ganz alleine


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11.02.2011 um 15:19
@raupi

hätten sie ein gewissen würden sie dann was tun, was gesetzes-/menschenunwürdig ist???

Ich denke nicht.
Behauptungen aufzustellen, das eine lebenslange haft billiger ist, als die todesspritze ist sehr einfach, beweise dafür zu finden nicht...


@-Therion-

es macht es nicht ungeschehen, aber es schützt andere menschen vor der selben tat


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11.02.2011 um 15:26
@history_x


menschen können sich ändern und vielleicht würden viele zu einem besseren menschen werden wenn sie lange genug einsitzen .... vielleicht kommen gewissenlose leute erst so zu der erkenntnis das sie etwas unmoralisches getan haben ....

viele menschen lernen nur durch fehler oder sehen erst dann ein das es ein fehler gewesen ist wenn sie die konsiquenzen zu spüren bekommen .... ist leider oft genug so .....

denk an kleine kinder wie oft muss man denen sagen greif den herd nicht an der ist heiss und trozdem tun sie es weil sie erst die konsiquenzen spüren müssen um zu verstehen warum sie es nicht tun sollen .... weisst was ich meine ...


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Todesstrafe

11.02.2011 um 18:05
Zitat von belphegabelphega schrieb:Wenn ein Geständnis vorliegt, die DNA-Tests übereinstimmen und eigentlich alles auf der Hand liegt hab ich nix dagegen, wenn so jemand aufn Stuhl kommt.
Und welcher Täter würde gestehen, wenn er genau weiß, dass das eventuell den Unterschied zwischen Todesstrafe und Lebenslänglich darstellt? Wär schon extrem blöd....

Also ist´s dann mit realtiv kurzen Prozessen eher Essig.
Zitat von history_xhistory_x schrieb:das ein häftling der lebenlang sitzt teuerer ist als die todesspritze oder von mir aus auch ein erschiessungskommando hatten wir schon tausend mal...unbewiesen, denn es gibt keine quellen dazu.

Ich bin der meinung das es so ist, denn wie ich schon ein paar mal sagte:nehmen wir einen häftlich der lebenslang sitzt, so. Er hat gemordet, von mir aus 3 menschen, und ist gerade mal 23.
im normalfall sitzt er mindestens noch 60 jahre.

Wer zahlt das personal, wer zahlt das essen, wer zahlt die wäsche, das waschen, den strom, er etwa?? ich denke nicht,wenn er im Monat vielleicht 60 oder 70 euro für eigenbedarf bekommt, wovon er sich zigaretten, süßkram oder so holen kann.

zahlt er für essen dort?? nein! zahlt er für die zelle? nein, für strom? nein! er kann sich nen fernsehr oder nen radio mitbringen. zahlt er dafür? nein!

wie denn auch. man sollte echt mal schauen was ein häftling am tag so kostet.
Oben fragst Du nach Quelle und meinst, alles sei "unbewiesen" und weiter unten plapperst Du plakativ irgendein Zeugs, dass ich schon vor gefühlten 35 Seiten widerlegt hatte.

Ja, per Gesetz ist der Inhaftierte verpflichtet Haftkosten zu tragen (Zelle, Essen, etc)
Ja, er muss anteilig Strom zahlen.
Ja, TV und Radio kann er sich von seinem Geld kaufen. Hat er keins kann er ein Leihgerät beantragen, die aber rar sind und die Chance eines zu kriegen ist gering. Das Gerät kommt von sozialen Einrichtungen (Kirche etc) und wird nicht aus den "normalen" Steuergeldern finanziert.
Ja, der Inhaftierte ist grundsätzlich zur Arbeit verpflichtet.
Ja, in aller Regel will ein Inhaftierter alleine schon um mal aus der Zelle rauszukommen arbeiten

Also bitte demnächst vor irgendwelchen Behauptungen zumindest mal das StVollzG zu Rate ziehen, das gibt´s kostenlos im Internet.

Ironischerweise machen "Spar-Füchse" die Rechnung kaputt. Früher haben JVAen eigene Schlachtungen, eigenen Feldanbau etc gehabt. Gekocht und gewaschen wurde von den ohnehin zur Arbeit verpflichteten Gefangenen. Heute will man einsparen und lässt das extern machen.

Milchmädchenrechnung: Denn man kauft zwar "billiger" ein, hat aber dann die Gefangenen unbeschäftigt rumsitzen und kann den Mittellosen keine Haftkosten mehr abknöpfen. Wieder so eine Perversität der Kameralistik. Aber dafür kann man beim besten Willen die Knackis nicht verantwortlich machen.


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11.02.2011 um 18:09
@LivingElvis
von welchen Gefängnissen redest Du jetzt? denn in manchen Bundesstaaten Amerikas dürfen die Häftlinge weder Arbeiten, noch ein TV besitzen.


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11.02.2011 um 18:12
@raupi
Ich rede von Deutschland. Amerikanische Steuergelder jucken mich per se nicht. Zahl dort ja keine Steuern.


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11.02.2011 um 18:13
@LivingElvis
Achso...

Ist manchmal etwas verwirrend wenn man nicht weiss, von welchen Gefängnissen jetzt gesprochen wird.


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11.02.2011 um 18:15
Ich nehme an, dass history_x sich ebenfalls auf Deutschland bezogen hat.


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11.02.2011 um 22:08
@LivingElvis

Du zahlst Steuern für vieles, z. B. auch für die Justiz, Polizei und Verteidigung. Hmmmm.... wäre es nicht ein Argument, alle möglichen Bedrohungen um uns rum totzubomben, dann könnten wir uns den Verteidigungshaushalt sparen. -ironie off-

Wer Geld Argument als befürwortendes Kriterium für die Einführung der Todesstrafe anführt, der hat wohl kaum eine höhere Achtung vor dem Leben, als jeder x-beliebiger Mörder. Solche Diskutanten disqualifizieren sich m. E. in ihrer Kompetenz zu solchen Themen.


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11.02.2011 um 22:32
@Shirkahan
Ich wunder mich ein bissl, dass Du mich ansprichst, da wir grundsätzlich dieselbe Meinung vertreten.


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12.02.2011 um 00:24
Der Supreme Court setzte den Fall "Baze v. Rees", Aktenzeichennummer 07-5439, überraschend schnell auf die Tagesordnung. Todesstrafengegner, die daraufhin vermuteten, das Gericht neige ihren Argumenten zu, sahen sich aber erstmals im Januar enttäuscht, als der Fall in Washington zur mündlichen Verhandlung kam. Die konservativen Richter bezweifelten die Berechtigung der Klage im Allgemeinen - und die eher progressiv geneigten Richter zweifelten an der Beweislast.

Zur Debatte stand nicht die Hinrichtung als solche, die der Supreme Court als verfassungsgemäß aufrechterhalten hat und die in Meinungsumfragen von der breiten Mehrheit der US-Bürger befürwortet wird. Zur Debatte stand hier nur die Art der Hinrichtung.

Die alternative Einzelgift-Methode, wie sie beim Einschläfern von Tieren verwendet wird, sei am Menschen unerprobt, sagte Chefrichter Roberts. Damit mache sich diese Option für künftige Verfassungsklagen anfällig. Die Kläger hätten nicht ausreichend nachgewiesen, dass das Schmerzrisiko bei dem Giftcocktail eine grausame Bestrafung darstelle. Außerdem sei die Hinrichtung mit nur einem Gift weniger "würdevoll", fügte er hinzu - weil der Todeskampf ohne Muskellähmung für alle Zeugen sichtbar sei.

Der achte US-Verfassungszusatz verbietet "grausame und unübliche Bestrafung". Dies beziehe sich jedoch nur auf Hinrichtungsarten, "die absichtlich dazu dienen, Schmerz zuzufügen", schrieb Roberts in seiner Mehrheitsmeinung - also mittelalterliche Methoden wie "Ausweiden, Enthaupten, Vierteilen, Zergliedern und bei lebendigem Leibe verbrennen". Roberts: "An diesem Standard gemessen ist dies ein einfacher Fall."

Das Gericht verhandelte dann im weiteren Verlauf des Tages noch darüber, ob die Todesstrafe auch für Straftäter möglich sein soll, denen Vergewaltigung von Kindern zur Last gelegt wird. Nicht weiter befasste es sich dagegen mit den zahlreichen Giftspritzen-Exekutionen, bei denen die Delinquenten offenbar an schweren Qualen litten.

Dutzende Fälle von verpatzter "staatlichen Vergiftung"

Zum Beispiel die Hinrichtung des Gang-Führers Stanley "Tookie" Williams im Dezember 2005: Da konnten die Henker keine Vene im Arm finden. Die Prozedur dauerte mehr als eine halbe Stunde.

Ein anderer, Lloyd Lafevers, starb 2001 von Muskelkrämpfen geschüttelt. Jose High wurde im selben Jahr erst 69 Minuten nach der ersten Spritze für tot erklärt, nachdem eine Spritze in seinen Hals gesetzt werden musste. Der jüngste Bericht von Amnesty International vom Oktober 2007 listet Dutzende solcher Fälle von verpatzter "staatlichen Vergiftung" auf.

Eine Studie im "Fordham Urban Law Journal", die im Mai in Gänze veröffentlicht wird, ergab: Fast alle Staaten, die Pancuroniumbromid einsetzen, verbieten denselben Stoff zum Einschläfern von Tieren.

Nach Angaben des "Death Penalty Information Center" sitzen derzeit 3262 Verurteilte in den US-Todeszellen. Die meisten Todeskandidaten gibt es in Kalifornien (669 Insassen), gefolgt von Florida (388) und Texas (370). Im vergangenen Jahr wurden, bevor das Moratorium in Kraft trat, 42 Amerikaner hingerichtet - alle per Giftcocktail. Seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 gab es in den USA demnach 1099 Exekutionen.

Bundesrichter John Paul Stevens, ein eher liberales Mitglied des Supreme Court, stimmte der Mehrheitsmeinung im vorliegenden Fall zwar zu, distanzierte sich zugleich jedoch von der Todesstrafe generell. Als das Gericht diese 1976 wiedereingesetzt habe, habe es dazu drei Rechtfertigungen formuliert: "Das Unschädlichmachen des Straftäters, Abschreckung und Vergeltung." All das sei inzwischen überholt: "In den vergangenen drei Jahrzehnten ist jedes dieser Argumente in Frage gestellt worden."

WIE MENSCHEN HINGERICHTET WERDEN
Giftspritze

APBei der Hinrichtung mit einer Giftspritze werden dem Verurteilten drei Substanzen verabreicht: ein Narkosemittel, damit der Todgeweihte nichts spürt, ein Lähmungsmittel, damit sein Körper nicht zuckt, und schließlich das Salz Kaliumchlorid, damit das Herz aufhört zu schlagen. Dieses geschieht binnen zwei Minuten. Anfangs wurden die Substanzen manuell gespritzt, mittlerweile kommen Injektionsmaschinen zum Einsatz.

Bei der angeblich besonders "humanen" Hinrichtungsart können jedoch Probleme auftreten. Werden die Substanzmengen falsch berechnet oder die Mittel zu früh gemischt, verlängert sich der Sterbevorgang. Verzögert sich die Wirkung des Betäubungsmittels, ist das Opfer möglicherweise noch bei Bewusstsein, wenn die Lähmung der Lunge eintritt. Zudem kommt es vor, dass statt in eine Vene in Muskelfleisch injiziert wird - das Opfer erleidet dann starke Schmerzen.

Elektrischer Stuhl

APDie Hinrichtung mit dem elektrischen Stuhl wurde 1888 in den USA mit der Begründung eingeführt, sie sei humaner als das Erhängen. Das Opfer wird auf einen eigens dafür gebauten Stuhl geschnallt. Am Kopf und an den Beinen des Häftlings befestigen die Vollstrecker die Elektroden. Der Verurteilte wurde an diesen Stellen zuvor rasiert, damit ein optimaler Kontakt zwischen Elektroden und Körper besteht. Anschließend löst der Henker starke Stromstöße aus. Das Opfer stirbt durch Herzstillstand und Lähmung der Atemwege.

Die Stromschläge haben Verbrennungen der inneren Organe des Opfers zur Folge. "Oft werfen die Stromstöße den Gefangenen nach vorn in die angelegten Haltegurte; er uriniert, entleert den Darm oder erbricht Blut", berichtet Amnesty International. Die Luft sei vom Geruch verbrannten Fleisches erfüllt.


Gaskammer
Das Opfer wird in einer luftdichten Kammer an einen Stuhl geschnallt. Anschließend leiten Vollstreckungsbeamte Giftgas in den Raum, zum Beispiel Zyanid. Weil Zyanid ein Enzym in der Zellatmungskette hemmt, verhindert es die Sauerstoffversorgung des Körpers, der Betroffene erstickt.

Wenn der Todeskandidat das Zyanid jedoch nicht einatmet, weil er die Luft anhält, verzögert sich das Verfahren. Er kann auch langsamer atmen. Laut Amnesty International können lebenswichtige Organe noch für kurze Zeit weiter funktionieren, unabhängig davon, ob der Gefangene bereits bewusstlos ist oder nicht.


Strang
Der Gefangene bekommt eine Schlinge um den Hals gelegt und fällt anschließend in die Tiefe. Durch den Ruck des Stranges bricht das Genick, das Opfer wird bewusstlos. Diese Art der Hinrichtung erfordert ein hohes Maß an Erfahrung. Der Henker muss die Länge des Strickes so berechnen, dass der Fall des Körpers zu einem Genickbruch und damit zu einem schnellen Tod führt. Ansonsten kann der Kopf beim Fall auch abgetrennt werden - oder aber der Verurteilte erleidet einen grausamen Erdrosselungstod.

Nach Informationen von Amnesty International starben manche Opfer erst, nachdem die Wärter sie an den Beinen nach unten gezogen hatten.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,547892-2,00.html

egal wie, alle nicht meine favoriten. dann doch lieber lebenslang einsperren.


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