@Trapper 
Trapper schrieb:Stalins Insel war aber von daher so brutal, weil es ja ein Experiment war. Man wollte einfach mal gucken was da so mit denen passiert.
Ich habe mir das Buch heute noch bestellt. Ich konnte ein "Blick ins Buch" werfen, die ersten 18 Seiten sind dort nachzulesen.
Sieht aber gar nicht nach einem Experiment aus... sie hatten mit einem "großartigen Plan", wie er genannt wurde, vor, die unwirklichen Regionen Sibiriens zu besiedeln und da eben auch auch "Subjekte" vorgesehen, die sie als "schädlich" für die Sowjetische Gesellschaft ansahen.
Der Plan ging wohl von einem einzelnen aus, die Kosten für den gesamten "großartigen Plan", die entstanden wären, waren jedoch so immens, dass man ihn nur bruchstückhaft umsetzte... also nur den "Deportationsaspekt" in Betracht zog.
Schlimm daran war auch, dass sie dort auf der Insel gar nicht so allein waren... in den umliegenden Umgebung lebten wirklich Menschen, die dort schon seit immer gelebt haben... und die kamen jetzt mit diesen verzweifelten, halb verhungerten Ausgesetzen in Berührung... was nicht immer gut ging.
Aufseher waren übrigens auch dort, ganz allein waren sie also nicht ihrem Schicksal überlassen worden, aber weitgehenst schon... jedenfalls kümmerte man sich nicht um sie.
Stalin hat übrigens von dem Plan nicht viel gehalten, zu teuer, aber die Deportationen hat er natürlich trotzdem nicht verhindert, er war ja froh, die Systemkritischen und auch sonst bei ihm nicht angesehenen Menschen loszuwerden.
In so fern war die Deportation gleich der Todesstrafe, denn viele sind dort an Hunger gestorben, wurden von den anderen getötet und sogar als Fleischvorrat gesehen (Kanibalismus), viele andere, die versucht haben zu fliehen, wurden von den Aufsehern wieder eingefangen und dann meist erschossen.
Für mich klingt das nach Todesstrafe auf Raten.
