Todesstrafe

Ja, das tut er, der Unheil.

Man sollte (zumindest einseitig) halbwegs hochstehende Diskussionen nicht stören, schon gar nicht indem man ein sentimentales Zitat postet, aber "bubsteufel" provoziert mich dazu:


Eines Tages zog ein Reisender die Straße entlang, als ein Reiter vorbeigaloppierte. Seine Augen blickten böse, und an seinen Händen war Blut.
Einige Minuten später verhielt eine Schar von Reitern neben ihm und wollte wissen, ob er jemand mit Blut an den Händen hatte vorbeireiten sehen. Sie waren ihm hart auf den Fersen.
"Wer ist er?" fragte der Reisende.
"Ein Übeltäter", erwiderte der Anführer.
"Und ihr verfolgt ihn, um ihn der Gerechtigkeit zu überantworten?"
"Nein", sagte der Anführer, "wir verfolgen ihn, um ihm den Weg zu zeigen."

(Nur Versöhnung wird die Welt retten, nicht Gerechtigkeit, die im allgemeinen nur ein anderes Wort für Rache ist.)

(Aus "Warum der Schäfer jedes Wetter liebt" zusammengestellt von Anthony de Mello)

ActaNonVerba

Diese Geschichte gefällt mir sehr gut und unterstreicht schön einige Meinungen zum Thema, die genau in diese Richtung gehen :)

@ niurick
und andere.

Die Idee mit dem Stempel find ich gar nicht mal so Übel.

Dieser Mensch hat zwar nicht mehr das Recht auf Staatliche Versorgung (, Sozialhilfe, ALGII, Rente etc.), Wohnung, Arbeit.

Jeder Mensch auf dieser Welt darf diesem Menschen geben was er braucht.

Er darf Verjagt werden aber nicht verletzt.
Die Allgemeinheit wird dann zeigen wie viel Würde ihm noch zusteht.

Es sollte keinem Steuerzahler zugemutet werden für solche Menschen zu bezahlen, damit sie Bestraft werden können.

(Und solange es Menschen gibt die schlechter Leben müssen, obwohl sie nie etwas schlechtes getan haben ist Gefängnis keine Strafe9

Opfer Bezahlen ! Damit Täter bestraft werden können.

(Dann sollten Opfer mindesten eine Steuerrückgabe in Höhe der Kosten bekommen, solange dieser Täter vom Staat lebt.)

Last sie doch Frei sein.
Doch Last auch die Anderen erkennen wenn ein Lebensfeind vor ihnen steht.

(Ein Zeichen, das jeder Mensch auf der Welt erkennen und das man nicht verstecken kann. Die Jahre in denen nichts passiert ist, sollen auch gekennzeichnet sein.)

Und sollte sich irgendwann, herausstellen das ,der Täter Unschuldig ist, wird das Zeichen, sofort, entfernt und eine entsprechende Existenz organisiert.

Lebenslänglich und Psychiatrie ist Folter.
Kein Mensch darf Herr über Leben und Tod sein


(ein kleiner gedanke)

@bonita

Kein schlechter Ansatz, den du da hast, wenn ich ihn auch in das Reich von Utopia verweisen muss. Je nach vorliegendem Vergehen, würde es da nämlich zu Selbstjustiz kommen und um den Rechtsstaat waren zu können, muss diese Form der (Selbst)Gerechtigkeit auf jeden Fall vermieden werden.

Natürlich trägt der Bürger/Steuerzahler dafür die Kosten, aber die Erhaltung des Staates und die Einhaltung der Gesetze haben nun mal oberste Priorität, auch wenn der Straftäter dabei auf Staatskosten versorgt werden muss.

Außerdem ereignen sich immer mehr Grenzfälle, in dem eben nicht nur einfach gegen Gesetze verstoßen wird, sondern die Tat die Folge einer ernst zunehmenden psychischen Störung ist.

Solche Menschen müssen unter Beobachtung gehalten werden, denn Argumenten der Vernunft, oder auch den heutigen Therapieansätzen sind die Meisten nicht, oder nicht mehr zugänglich.

Die schöne neue Welt funktioniert nicht im Detail.

schmitz schrieb:Natürlich trägt der Bürger/Steuerzahler dafür die Kosten, aber die Erhaltung des Staates und die Einhaltung der Gesetze haben nun mal oberste Priorität, auch wenn der Straftäter dabei auf Staatskosten versorgt werden muss.

müssen sie das wirklich, schmitz?
was wäre wenn die menschen etwas mehr nach ihren urtrieben agieren würden?
eben wegen dem zitat von dir

schmitz schrieb:Die schöne neue Welt funktioniert nicht im Detail.

vielleicht muß der mensch manhmal gegen die moral handeln und etwas tun was er normalerweise nicht tut. sprich die todesstrafe ausüben. um die anderen menschen vor einem unkontrollierbaren wesen zu schützen.
ist nur ein gedanke von mir.

Vielleicht könnte man den Kompromiss finden, jemanden vor die Wahl zu stellen, ob er lieber innerhalb von Gefängnismauern oder innerhalb einer geschlossenen Anstalt leben möchte, oder den Freitod wählt...Ob die Gesellschaft für eine solche "Lösung" allerdings "bereit" ist, wage ich zu bezweifeln.

Diesem Thema angeschlossen, ist natürlich auch die aktive Sterbehilfe, der generelle Umgang mit dem Tod, etc.

Ich hoffe ich werde hier nun nicht missverstanden, wenn doch, gebe ich mir mehr Mühe das auszuführen.

ich denke nicht das du missverstanden wirst, schmitz. ein eher guter gedanke den du da verfolgst.
jemanden die alternative zu geben welche strafform er nehmen kann.
selbstverständlich würe diese art von denken die sterbehilfe beinhalten. denn das wäre nicht mehr nur eine sache die auf die justiz geht, sondern einem umdenken im jeweiligen staatsvolk vorweg gehen müßte und das schliesst letzteres mit ein.

Eben. Und bei den ganzen Diskussionen um die aktive Sterbehilfe wird deutlich, dass die Gesellschaft da noch einiges" aufzuarbeiten" hat.

Nehmen wir den Fall, dass ein Verbrecher oder ein Psychopath, durch seine Taten, seine Teilnahme am aktiven Geschehen der Gesellschaft, auf lange Jahre hinaus verwirken kann, -dann sollte demjenigen frei gestellt werden, wie er zu seiner Strafe steht und in welcher Form er sie abzuleisten gedenkt.

Ein Modell, dass auf Dauer die Gesellschaft entlastet, die Prävention vor Straftaten auf die Ebene eines neuen Bewusstseins hebt und auch die Chancen auf eine echte Rehabilitierung durch echte Einsichten vergrößern kann.

Aber auch Utopia!

schmitz schrieb:Aber auch Utopia!

das glaube ich eher weniger.
ich denke´mit der zeit wird diese überlegung auch im staatswesen angelangen.

es wird nur debatten dahingegen geben ob jemand das recht hat zu sagen " joa in anbetracht der tatsache das ich dem staat 60 jahre geld koste wähle ich die billigere alternative und lasse mir .....hm? . z.b. eine spritze verpassen."
klingt makaber . aber möglich

Ja, möglich. Warum denke ich dabei jetzt nur an Soylent Green? ;)

nun ja bis 2022 ist es ja nicht mehr all zu lang ^^

ich kenne das buch nicht nur den film ......
ob so eine euthanasieklinik wirklich das plus ist , na?
zumindestens mit dem essen sollte man sich da doch etwas anderes überlegen ....

Wenn man bedenkt, dass zuletzt doch in Hessen ein Politiker die Toten zu Billig-Döner verarbeiten wollte um Bestattungskosten zu sparen ist der Gedanke an Soylent Green gar nicht so weit hergeholt.

die_strafe,

seit Roland Koch wundere ich mich über keine "Vorschläge" mehr, die aus Hessen kommen.
"Tote verarbeiten"? :(

Ich heuele in mein Kissen. :(

@die_strafe
Du tust ja geradezu als würden sich die Dieter Zurwehmes zu Tausenden in Luxusknästen im Whirlpool aalen.
Dabei hat diese Gesellschaft sie erst erschaffen geholfen,die einen haben sie so erzogen das ihnen ein Menschenleben einen Dreck wert wurde,die anderen haben zugeschaut ohne einzugreifen,oder gar mitgeholfen

die wahl der eigenen strafen setzt aber auch voraus, dass der straftäter sich seiner tat, seiner schuld auch bewusst ist -

wer sagt, dass er den tod wirklich freiwillig wählt - kann er nicht auch so manipuliert werden, dass er dies tut obwohl er ein anderes strafmaß vorziehen würde

es ist keine leichte entscheidung zu sagen: ich wähle diese form der strafe -

ich habe so meine bedenken fehl- u. irregeleitete "wächter" gibt es überall -

wir leben alle nicht in einer zeit wo wir sicher sein können, dass die verantwortungsträger wirklich objektiv, sozial, menschlich sich auf die täter einstellen - wie sonst kommt es in gefängnissen zu ausschreitungen usw.

Zu Bonitas Vorschlag:

Abgesehen von Schmitz' Einwänden (Zustimmung), wird ein Mensch dadurch kaum auf den "rechten Weg" kommen, eher steigt die Wahrscheinlichkeit von Abwehrreaktionen bis hin zu Selbstmord aufgrund massiver Anfeindungen.

Allein an manchen Beiträgen hier kann man abschätzen was die TäterInnen zu erwarten hätten - ja selbst diejenigen Menschen, die ihnen eine Chance zugestehen und halbwegs zwanglos mit ihnen verkehren oder ihnen helfen würden, wären vermutlich Opfer der Schmähungen oder gar stumpfer Aggressionen anderer.


Zum Vorschlag der "selbst(mit)bestimmten Sühne" - den seh ich ebenfalls nicht weit im Reiche Utopia (gearbeitet wird weltweit ja in einigen Knästen). Man könnte hier auch ein paar "kreative" Lösungen zur Wahl anbieten, für den Anfang. Bildung im Knast sollte mMn forciert werden, der Umgang mit Tieren könnte zuträglich sein (...). Es gäbe unzählige Möglichkeiten, die sich auch mit dem Schutz- / Sicherheitsgedanken vereinbaren ließen.

schmitz schrieb:Die schöne neue Welt funktioniert nicht im Detail.

Die jetzige funktioniert auch nicht im Detail.

Utopia ist Zukunft,
für den Menschen von vor 2000 und mehr Jahren wäre das heute auch Utopia.
Gefängnis oder Freitod diese Wahl hat jeder zu jeder Zeit.

schmitz schrieb:Je nach vorliegendem Vergehen, würde es da nämlich zu Selbstjustiz kommen und um den Rechtsstaat waren zu können, muss diese Form der (Selbst)Gerechtigkeit auf jeden Fall vermieden werden.

Selbstjustitz haben wir Heutzutage auch und wird es auch immer geben.

Natürlich trägt der Bürger/Steuerzahler dafür die Kosten, aber die Erhaltung des Staates und die Einhaltung der Gesetze haben nun mal oberste Priorität, auch wenn der Straftäter dabei auf Staatskosten versorgt werden muss.>/ZITAT>

Natürlich Einhaltung der Gesetze, dieser Mensch darf nicht verletzt werden.

Außerdem ereignen sich immer mehr Grenzfälle, in dem eben nicht nur einfach gegen Gesetze verstoßen wird, sondern die Tat die Folge einer ernst zunehmenden psychischen Störung ist.

Wer wirklich psychisch gestört ist wird behandelt.

schmitz schrieb:Solche Menschen müssen unter Beobachtung gehalten werden, denn Argumenten der Vernunft, oder auch den heutigen Therapieansätzen sind die Meisten nicht, oder nicht mehr zugänglich.

Es geht um die, die Vorsätzlich handeln.

schmitz schrieb:Die schöne neue Welt funktioniert nicht im Detail.

Nichts funktioniert zu 100%, aber besser geht noch.

Irgendwie erinnern mich Eure "Freitod"-Phantasien an den Umgang der Nazis mit den Männern (und Frauen) des Widerstandes um den 20. Juli 1944.
Manche von ihnen stellte man vor die Wahl: Freitod oder Volksgerichtshof. Rommel beispielsweise wählte den "Frei"tod.

Mit einem Rechtsstaat und Menschenrechten - auch für Straftäter - scheinen sich nur sehr wenige hier abfinden zu können.