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Todesstrafe

22.724 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

28.07.2017 um 16:03
Zitat von RaoRao schrieb: Die Opfer bleiben auf ewig unentschädigt auf ihrem Schaden sitzen, während der Täter sich eines grinst und nach Ablauf der Haft sein Leben unverändert weiterführen kann. Das ist die harte und unangenehme Realität.
Das ist nicht die harte Realität, das ist harter Bullshit. Nach einer fünfzehnjährigen oder längeren Haftstrafe wegen Mordes setzt niemand sein Leben "unverändert fort".


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28.07.2017 um 16:07
Zitat von VenomVenom schrieb:Es stellt sich aber dann die Frage bspw. im Falle des Krieges. Bin ich gleich wenn ich mit meiner Truppe aus Rache Gräueltaten an Gräueltätern ausübe bzw würdest du die gleichsetzen obwohl die Motive völlig andere sind? (bspw. Nazis und Ustascha/Ustasche)
Wir bestrafen die Tat, nicht den Täter. Das taten die Nazis. Niemand wird bestraft, weil er ein schlechter Mensch ist oder weil er aus den falschen oder richtigen Gründen handelt (gibt es die überhaupt? Darf sich jeder selbst fragen, ob Unrecht überhaupt gerechtfertigt sein kann.) Wir bestrafen den begangenen Fehler und habe eine staatliche Instanz, die versucht alles wieder zu richten, sowohl den Täter als auch das Opfer und im Rahmen des Möglichen das Bestmögliche zu verwirklichen. (Justiz ist fehlerhaft, aber die Juristen arbeiten daran es so gut wie eben möglich zu arrangieren.)

Und dabei ist es egal aus welchen Gründen man mordet (mit der Ausnahme das eigene oder fremdes Leben zu schützen wenn es keine andere Möglichkeit gibt und die gibt es fast immer.) Höchstens für die subjektive moralische Bewertung kann es einen Unterschied machen und für das Strafmaß, aber niemals für die Frage, ob es gerechtfertigt ist oder nicht.


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28.07.2017 um 19:32
Zitat von FiernaFierna schrieb:Du möchtest auf dieser Basis also dennoch die "Rehabilitierungsmaßnahmen" absolut anzweifeln, obwohl ein Mörder bspw nicht wieder jemanden ermordet hat, sondern evtl nur schwarzgefahren ist?
Ist nicht jede Straftat gesellschaftsschädigend? Natürlich muss man da unterscheiden können, allerdings ist ein Mörder, meiner Meinung nach, der schwarzfährt nicht rehabilitiert, es ist nur ein anderer Ausdruck dafür wie egal ihm die Gesellschaft ist.


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28.07.2017 um 21:30
Zitat von DroganDrogan schrieb:Höchstens für die subjektive moralische Bewertung kann es einen Unterschied machen und für das Strafmaß, aber niemals für die Frage, ob es gerechtfertigt ist oder nicht.
@warmerfebruar
Nur mal kurz um die Sicht zu ändern:
Glaubst du echt, dass wenn jemand ein Kind ermordet, dass den Eltern es recht ist, vor allem wenn der Mord besonders grausam und vielleicht auch langsam war, dass den Eltern die "moralische Bewertung" etwas sagt?


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29.07.2017 um 00:34
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Glaubst du echt, dass wenn jemand ein Kind ermordet, dass den Eltern es recht ist, vor allem wenn der Mord besonders grausam und vielleicht auch langsam war, dass den Eltern die "moralische Bewertung" etwas sagt?
Auch wenn ich deinen Satz etwas komisch formuliert finde, würde ich darauf gerne eingehen.

Es ist verständlich, dass man als Betroffener oder Angehöriger eines Betroffenen einer Straftat aufgebracht ist. Verzweifelt, wütend, was auch immer. Diese Gefühle haben aber, mit Verlaub, bei der Beurteilung des Strafmaßes oder einer moralischen Einschätzung dieser nichts zu suchen. Wären die individuellen Gefühle der Opfer das Maß der Dinge bzw. der Grundpfeiler unseres Werte - und Rechtssystems, dann könnten wir es uns auch gleich sparen, uns auf moralische Grundsätze und Gesetze zu einigen. Ich finde, dass persönliche Befindlichkeiten in der Justiz eine untergeordnete Rolle spielen sollten. Selbstverständlich gehört ein Mord, der das grundsätzliche und elementare Recht auf Leben angriff, bestraft. Aber ob jemand nun ein Kind tötet oder eine Frau, einen Mann, eine alte Person, ändert doch an der moralischen Verwerflichkeit nichts. Jedes Leben ist wertvoll, egal ob es sich um das eines Kindes oder eines Erwachsenen handelt und die Opfer und Hinterbliebenen leiden so oder so. Aber noch mal: Dieses Leid sollte nicht die Grundpfeiler unseres Rechtssystems erschüttern/beeinflussen.
Die Ausübung von purer Rache hat noch niemandem geholfen. Und warum sollten Eltern das Recht haben, einen Mord zu begehen oder diesem beizuwohnen, wenn er vom Staat legitimiert wurde, wenn Mord in unserer Gesellschaft ansonsten moralisch geächtet ist? Wenn, dann schon gleiches Recht für alle, würde ich meinen.

Vielleicht habe ich dich aufgrund deiner etwas verworrenen Formulierung auch einfach falsch verstanden.


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29.07.2017 um 00:43
Nur eine kurze Wasserstandsmeldung:
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Todesstrafe für den palästinensischen Attentäter gefordert, der in einer Siedlung im besetzten Westjordanland vergangene Woche drei Israelis erstochen hatte. Das sagte er bei einem Besuch der Angehörigen.

"Ich habe der Familie gesagt, dass es an der Zeit ist, in schwerwiegenden Fällen die Todesstrafe für Terroristen umzusetzen", schrieb Netanyahu zu einem Video des Besuchs, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.

Der palästinensische Angreifer hatte am Freitagabend in der israelischen Siedlung einen Großvater und dessen erwachsene Kinder getötet, während die Familie gerade die Geburt eines Enkelkindes feierte. Die Polizei veröffentlichte später Bilder, die einen blutverschmierten Tatort zeigten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-benjamin-netanyahu-fordert-todesstrafe-fuer-attentaeter-a-1160051.html

Ich hab nichts dagegen.


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29.07.2017 um 07:47
@Hyphaema
Okay die Formulierung war jetzt nicht gerade gut. Tut mir leid.
Aber du hast verstanden worauf ich hinaus will. Als Beispiel 2 Länder, USA und Deutschland:
In den USA werden Mörder in der Regel in einigen Staaten zum Tode verurteilt. Meistens durch die Giftspritze. Dabei sind ja meistens auch die Angehörigen des Opfers, das der Mörder getötet hat dabei.
In Deutschland sind die Angehörigen zwar im Gerichtssaal dabei, aber dann sehen sie den Mörder in der Regel nicht mehr, da "lebenslänglich" der Mörder weggesperrt wird.
Hier ein Beispiel bezüglich "Lebenslänglich" hier in Deutschland:
Zwischen 1996 und 2000 wurden aus der JVA Straubing (nur von dort gibt es hierüber Daten) 25 Gefangene mit diesem Urteil entlassen, davon vier nach 15 Jahren, einer nach 37 Jahren Haft (längste Haftdauer). Die durchschnittliche Haftzeit zu „lebenslänglich“ Verurteilter beträgt in Bayern 21,84 Jahre.
Worauf ich hinaus will. Extreme Verbrecher, die mutwillig den Tod anderer Personen in Kauf nehmen, denen alles "egal" ist, ist es auch egal wie lange sie hier in Deutschland eingesperrt werden. Im Extremfall tun sie so, dass sie als "schuldunfähig" dastehen und dann eine mildere Strafe bekommen, dabei aber in eine Psychatrie eingeliefert werden.
Das heißt in meinen Augen, dass da immer ein gewisses "Risiko" besteht, dass diese Person dann wieder auf freien Fuß kommt, weil die Haftstrafe abgesessen ist, er als "Rehabilitiert" gilt, von der Psychatrie ausbricht usw. , dass die Person dann weiter macht mit Morden. Es ist vor allem bei sexuellen Straftätern ja oft so, wie man in den Nachrichten hört, dass dieser und jeder schonmal wegen der gleichen Tat im Gefängnis war und Verurteilt wurde.

In den USA werden halt Mörder hingerichtet mit den Wissen, dass diese Person nie mehr jemanden schaden wird.
Das gibt für mich, wenn ich mich jetzt in die Position von einen Angehörigen denke, das Gewissen, dass die Person nie mehr jemanden etwas antun kann. Weder mir noch jemand anderen.
Man kann jetzt natürlich auch darauf hinweisen mit "das bringt das Opfer aber nicht wieder zurück". Das mag auch stimmen. Aber für gibt gibt es halt auch Leute, also Verbrecher, die für mich persönlich das eigene Recht auf Leben durch eine grausame Tat weggeworfen haben.


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29.07.2017 um 12:15
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:In den USA werden halt Mörder hingerichtet
nein, nicht in den USA, sondern in einigen Staaten der USA, die Zustimmung der Bevölkerung schwindet aber mehr und mehr. Es gibt genügend Opferangehörige, die NICHT die Todesstrafe für den Täter wollen. Das Recht auf Leben hat jeder, das Opfer, sowie der Täter. Da der Täter aber dem Opfer das Leben nimmt, macht man das Gleiche, indem man dem Täter das Leben nimmt....wie das moralisch erklärbar sein soll, erschliesst sich mir überhaupt nicht. Heisst das, wenn es nur einen "guten" Grund gibt, dann hat der Mensch kein Recht auf Leben? Ist es also doch beliebig?


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29.07.2017 um 12:50
@Tussinelda
Ich sehe es anders.
Wieso sollte jemand Leben dürfen der mehrere Menschen tötet?
WIESO? Das erkenne ich eben nicht. Das sind für mich Leute die ihr eigenes Leben verwirkt haben indem sie andere Leute umbringen, egal aus welchen Beweggründen.
Und außerdem sagte ich ja nur, wie ICH es sehen würde.


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29.07.2017 um 13:45
@Niederbayern88

Erstmal bin ich der Meinung das man sein recht auf Leben nicht verwirken kann. Schon gar nicht vor dem Gesetz. Ich denke ein Staat mit Todesstrafe zeigt wie wenig Wert ein Leben hat. Weswegen ich die TS auch nicht als Abschreckung sehe, eher im Gegenteil. Wenn der Staat tötet, warum ich nicht auch?

Auf der anderen seite gehts aber auch um sowas:
Erzwungene Geständnisse Wie man einen Mörder erschafft

In Verhören gestehen Verdächtige mitunter Verbrechen, die sie gar nicht begangen haben. Die Rechtspsychologin Julia Shaw erklärt, warum Menschen falsche Geständnisse ablegen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/erzwungene-gestaendnisse-wie-man-einen-moerder-erschafft-a-1109479.html

Es ist eben nicht ausgeschlossen das Beweise falsch gedeutet werden, Geständnisse erzwungen, gelogen und betrogen wird. Und da ist es immer besser so jemand sitzt "nur" in Haft und bekommt die Chance seine Unschuld zu beweisen. Wer hingerichtet wurde kann das alles nicht mehr. Und dann stell dir mal vor man holt dich ab, fesselt dich und bringt dich im beisein von anderen legal um. Du aber weißt du hast die Tat nicht begangen. Sollen wir es wirklich riskieren, nur um an einigen Rache zu üben?


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29.07.2017 um 14:07
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb: Im Extremfall tun sie so, dass sie als "schuldunfähig" dastehen und dann eine mildere Strafe bekommen, dabei aber in eine Psychatrie eingeliefert werden.
Das heißt in meinen Augen, dass da immer ein gewisses "Risiko" besteht, dass diese Person dann wieder auf freien Fuß kommt, weil die Haftstrafe abgesessen ist, er als "Rehabilitiert" gilt, von der Psychatrie ausbricht usw. , dass die Person dann weiter macht mit Morden. Es ist vor allem bei sexuellen Straftätern ja oft so, wie man in den Nachrichten hört, dass dieser und jeder schonmal wegen der gleichen Tat im Gefängnis war und Verurteilt wurde.
Kurz etwas dazu.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass eine Unterbringung in einer forensisch-psychiatrischen Anstalt eine geringere Sicherheit gegenüber der Allgemeinheit bietet. Das Gegenteil ist oft der Fall. Während Gefängnisse sich an die verhängten Strafen halten müssen, können Psychiatrien die Insassen auch noch Jahre nach Ablauf ihrer eigentlichen Strafe einbehalten, wenn Gutachten zu dem Schluss kommen, dass sie noch immer eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. In den von dir geschilderten Fällen, bei besonders rücksichtslosen Tätern ohne Empathie und Reue, ist es eigentlich der Regelfall, dass diese, sofern in der Psychiatrie untergebracht, nie (!) wieder die Anstalt von außen sehen (ausgenommen begleiteter Ausgang). Die Psychiater und Therapeuten, die dort arbeiten, sind (in der Regel) mitnichten so dumm, dass sie hochgradig psychopathische Täter wieder freilassen, nur weil die mal ein bisschen auf die Tränendrüse gedrückt haben. Es gibt einfach Störungsbilder, die eine geringe, wenn nicht gar gar keine, Therapierbarkeit aufweisen und das wissen auch die Psychiater der entsprechenden Einrichtung. Solche Täter bleiben dort.

Im übrigen ist das Rückfallrisiko, wie hier im Thread auch schon grafisch dargelegt, von Sexualstraftaten und Mord, verglichen mit allen anderen Verbrechen, unglaublich niedrig.


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30.07.2017 um 14:49
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Ich sehe es anders.
Wieso sollte jemand Leben dürfen der mehrere Menschen tötet?
WIESO? Das erkenne ich eben nicht. Das sind für mich Leute die ihr eigenes Leben verwirkt haben indem sie andere Leute umbringen, egal aus welchen Beweggründen.
Und außerdem sagte ich ja nur, wie ICH es sehen würde.
Also wenn ich das richtig verstehe dann entspricht das Prinzip einen Mörder zu töten um zu zeigen, daß töten falsch ist deinem persönlichen Gerechtigkeitssinn?
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Worauf ich hinaus will. Extreme Verbrecher, die mutwillig den Tod anderer Personen in Kauf nehmen, denen alles "egal" ist, ist es auch egal wie lange sie hier in Deutschland eingesperrt werden. Im Extremfall tun sie so, dass sie als "schuldunfähig" dastehen und dann eine mildere Strafe bekommen, dabei aber in eine Psychatrie eingeliefert werden.
Das heißt in meinen Augen, dass da immer ein gewisses "Risiko" besteht, dass diese Person dann wieder auf freien Fuß kommt, weil die Haftstrafe abgesessen ist, er als "Rehabilitiert" gilt, von der Psychatrie ausbricht usw. , dass die Person dann weiter macht mit Morden. Es ist vor allem bei sexuellen Straftätern ja oft so, wie man in den Nachrichten hört, dass dieser und jeder schonmal wegen der gleichen Tat im Gefängnis war und Verurteilt wurde.
Wie hyphaema ja schon schrieb ist es nicht so, daß psyisch kranke oder suchtkranke Straftäter nach ihrem Maßregelvollzug in der Regel einfach wieder ins öffentliche Leben entlassen werden und auch eine Strafmilderung ist nicht mal eben einfach zu erwirken denn darüber urteilen immer noch professionell geschulte Gutachter die ebenfalls auch über eine anschließende Sicherungsverwahrung mittels gerichtlicher Anordnung (wenn auch unter erleichterten Haftbedingungen) entscheiden dürfen wenn nach ihrem Ermessen auch nach Verbüßung der regulären Haftstrafe noch eine gesellschaftliche Gefährdung vorliegt. Diese sind in ihren Gutachten natürlich auch nicht immer fehlerfrei, keine Frage aber so einfach sind erfolgreiche Täuschungsversuche wie oben dargestellt dann eben doch nicht durchzuziehen.


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30.07.2017 um 15:48
@Libertin
Im Grunde genommen gebe ich dir recht, wenn ich so ehrlich sein darf.
Wenn man jetzt mal "ältere" Strafen ansieht:
einen Dieb wurde früher im arabischen Raum eine Hand abgehackt damit er es sich zwei mal überlegt, ob er es nochmal macht.
Es ist ja nicht so, als ob Leute hingerichtet wurden, weil sie früher kleinigkeiten gemacht haben. (Außer es handelt sich um "religiöse" Straftaten)
Aber sogar im Iran wurde bis ins 19. Jahrhundert Leute hingerichtet. Durch Kanonen
execution by cannonOriginal anzeigen (0,2 MB)

Also es ist ja nicht so, als ob sich nur gewisse Teile der Erde mit dem Thema "Todesstrafe" oder "Hinrichtungen" befassen. Im Grunde genommen zieht sich das Thema durch die ganze Menschheitsgeschichte. Nur dass man früher wohl... brutaler war als Heute, wo man "human hingerichtet" wird.


Aber wie gesagt. Wenn man dafür ist, ist man dafür. Wenn man dagegen ist, ist man dagegen.
Ist alles eine Ansicht der persönlichen Sicht der Dinge eines Menschen.


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30.07.2017 um 15:49
Also... Ich wurde als Kind von einer älteren Dame missbraucht und es gefiel mir nicht und damals wollte ich sie vor Wut umbringen und mich rächen für diese Tat ... Ich ging in das Haus, sah die Frau mit ihrem Sohn dort spielen und meine Wut war aufeinmal wie weg... Ich denke eine Todestrafe macht keine Tat wieder gut und ist somit sinnlos. Gott sollte über solche Personen richten und nicht der Mensch. Lebenslänglich im Knast ist die beste Strafe.


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30.07.2017 um 16:46
@Libertin
Naja. es ist halt nur meine Meinung gewesen.
Ich habe ja keinen Einfluss auf das deutsche Rechtssystem. Auf der anderen Seite finde ich es gut, dass wir hier keine Todesstrafe haben, da es ja auch hin und wieder vorkommt, dass jemand unschuldig ist.


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30.07.2017 um 20:16
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Nur dass man früher wohl... brutaler war als Heute, wo man "human hingerichtet" wird.
Ich denke nicht das es eine humane Hinrichtung geben kann, egal mit welchen Mitteln. Jede Form der Hinrichtung ist m.M.n. nicht human.
Ich habe ja keinen Einfluss auf das deutsche Rechtssystem. Auf der anderen Seite finde ich es gut, dass wir hier keine Todesstrafe haben, da es ja auch hin und wieder vorkommt, dass jemand unschuldig ist.
Gut das du so denkst.


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31.07.2017 um 13:47
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Das ist nicht die harte Realität, das ist harter Bullshit. Nach einer fünfzehnjährigen oder längeren Haftstrafe wegen Mordes setzt niemand sein Leben "unverändert fort".
Klar, weil sich seine Cliquen aufgelöst haben und die Familien meistens mit dem Knacki nix zu tun haben wollen, die Freundinnen oder geschiedenen Exen längst einen anderen haben. Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet, wie sieht zur Zeit konkret die Wiedergutmachung für Opfer bzw. Hinterbliebene aus? Und zwar meine ich reale Wiedergutmachungen, von denen man sich was kaufen kann, keine frommen Einbildungen die einem eingeredet werden (von wegen man "müßte" vergeben und so).


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31.07.2017 um 14:07
Zitat von RaoRao schrieb:wie sieht zur Zeit konkret die Wiedergutmachung für Opfer bzw. Hinterbliebene aus? Und zwar meine ich reale Wiedergutmachungen, von denen man sich was kaufen kann, keine frommen Einbildungen die einem eingeredet werden (von wegen man "müßte" vergeben und so).
Was willst du denn? Soll man einen Menschen in Geld aufrechnen? 40.000 für den Ehemann der an der Kasse arbeitete. Für ein Kind müsste noch drauf gezahlt werden, weil es nun keine Kosten mehr verursacht, für den erstochenen Opa bekommt man höchstens noch 250€,... ?
Zitat von RaoRao schrieb:Klar, weil sich seine Cliquen aufgelöst haben und die Familien meistens mit dem Knacki nix zu tun haben wollen, die Freundinnen oder geschiedenen Exen längst einen anderen haben.
Nicht nur das, ein leben verändert sich im Knast gewaltig. Nach 15 Jahren kommt da nicht der selbe Mensch heraus, der eingeknastet wurde. Es sind gewaltige Unterschiede zwischen Knast und ein leben in freiheit, vorallem auf einen so langen Zeitraum. Da kann niemand einfach so weiter leben wie vor 15 Jahren.


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31.07.2017 um 14:13
Zitat von DroganDrogan schrieb:Ich empfehle Schuld und Sühne. Gewissen ist eine grundmenschliche Eigenschaft, eine derer wir uns nicht entledigen können. Und egal woher wir kommen, anderen Schaden zuzufügen oder sie sogar zu töten bricht mit unserem Gewissen und das zerstört uns, besonders wenn wir zwischen vier Wänden aus Beton nichts anderes um uns haben außer unser Gewissen, unsere Vergangenheit und ab und an einen Psychiater, der noch weiter den Finger in die Wunde legt.
Manche Menschen besitzen dummerweise kein Gewissen. Oder haben ihr ganzes Leben unter Umständen verbracht, in denen ein funktionierendes Gewissen zu haben selbstmörderisch gewesen wäre. (Slums, Bandenkriege, Kriegsgebiete.) Da ist nix mit Zerstörung, und der Psychiater legt nur den Finger in die Wunde, die dadurch entstand, erwischt und verknackt worden zu sein. Schuldempfinden gleich Null. Sühne gibt´s ohnehin nicht, denn davon daß der Täter hinter Gittern sitzt können die Opfer sich nix kaufen. Die Haft ist die Strafe staatlicherseits für den Gesetzesverstoß, aber eine Wiedergutmachung, die diesen Namen verdient, muß den Opfern zugutekommen, die ist deshalb ein Thema für sich.


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31.07.2017 um 14:15
Zitat von RaoRao schrieb:Manche Menschen besitzen dummerweise kein Gewissen. Oder haben ihr ganzes Leben unter Umständen verbracht, in denen ein funktionierendes Gewissen zu haben selbstmörderisch gewesen wäre. (Slums, Bandenkriege, Kriegsgebiete.) Da ist nix mit Zerstörung, und der Psychiater legt nur den Finger in die Wunde, die dadurch entstand, erwischt und verknackt worden zu sein. Schuldempfinden gleich Null. Sühne gibt´s ohnehin nicht, denn davon daß der Täter hinter Gittern sitzt können die Opfer sich nix kaufen. Die Haft ist die Strafe staatlicherseits für den Gesetzesverstoß, aber eine Wiedergutmachung, die diesen Namen verdient, muß den Opfern zugutekommen, die ist deshalb ein Thema für sich.
Entsprechend anzuwenden meine Ausführungen zu Menschen im Krieg oder anderen schweren Situationen. Das Gewissen greift erst nach mäßiger Sicherung der Grundbedürfnisse, um es zusammenzufassen. (Essen, Wasser, Sicherheit usw.)


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