minnione schrieb:Noch was ganz anderes ist es aber wenig gefestigten Kindern /Jugendlichen zu überfordern, mit einer Entscheidung in die eine oder andere Richtung. Und ihnen auch noch zu suggerieren, dass sie von Homosexualität wieder zur HeteroSexualität und auch noch zu Transsexualität wechseln können weil *alles* möglich sein könnte.
Die zwei Sätze widersprechen sich. Die Aussage, dass man sich in jede beliebige Richtung entwickeln könnte, ist doch eigentlich gerade das Gegenteil davon, eine Entscheidung zu verlangen.
Ich frage mich außerdem, wie Du Dir den Sexualkundeunterricht vorstellst. Denkst Du, da werden die Kinder aufgefordert, homosexuell zu sein? Sie bekommen lediglich gesagt, dass es okay ist, egal, welche sexuelle Identität sie entwickeln/haben. Und es wird zur Toleranz gegenüber Menschen aufgefordert, die nicht heterosexuell sind (Toleranz heißt in diesem Fall, sie nicht zu diskriminieren und genauso zu akzeptieren, wie Heterosexuelle - keine Übervorteilung!). Findest Du das falsch? Was sollte man Deiner Meinung nach den Kindern stattdessen beibringen?
minnione schrieb:Wenn Transsexuelle sich umoperieren lassen, kann das nun nicht wieder rückgängig gemacht werden. Und warum bringen sich dann nicht wenige dieser nach der Operation um.
Das ist tragisch, aber Du glaubst doch wohl nicht, dass diese Menschen sich aus Spaß an der Freude und ohne jahrelange vorherige Überlegungen operieren lassen? Kein Kind, das das nicht von sich aus, aus seinem Inneren, fühlt, wird sich durch Schulunterricht, in dem Transsexualität erwähnt wird, plötzlich transsexuell fühlen. Ebenso wird man wohl kaum homosexuell, nur weil man davon gehört hat. Oder wie erklärst Du Dir, dass es auch schon Homosexualität gab, als man das gesellschaftlich komplett tabuisiert und niemand darüber gesprochen hat?
minnione schrieb:In genau die Richtung geht auch, dass jetzt BDSM SM gesellschaftlich vermehrt verbreitet wird. Hat ein Jugendlicher Selbstverletzungstendenzen ( entstanden wegen Missbrauch möglicherweise) und gerät an diese Szene und wird dann noch Opfer von dortigen Älteren .
Jetzt fängt das schon wieder an... Mach doch bitte einen eigenen BDSM-Thread auf, wenn Du das Thema diskutieren magst, bevor das hier wieder ausufert.
minnione schrieb:Schön wenn du kein Problem hast dich als krank zu bezeichnen. Dies wird aber in der heutigen Leistungsgesellschaft oft zur Stigmatisierung benutzt.
Ich weiß. Nur, wenn man es plötzlich anders nennt, macht es die Diskriminierung doch nicht geringer. Daraus entsteht doch nur eine Euphemismus-Tretmühle. In den USA haben wir das z.B. bei den Menschen mit Behinderung. Dort sagt man nicht mehr "behindert", weil das als diskriminierend gilt. Stattdessen heißt es heute "Menschen mit besonderen Bedürfnissen". Und das hat genau was geändert? Nichts! Die Vorurteile, die vielen Menschen vorher beim Begriff "Behinderter" im Kopf herumschwirrten, haben die Leute jetzt exakt wie vorher beim Begriff "Mensch mit besonderen Bedürfnissen". Allein das Wort hat sich geändert, sonst gar nichts.
Übrigens finde ich die Bezeichnung "gehandicapt" insofern noch "schlimmer", als dass es immer aussagt, dass man benachteiligt gegenüber Anderen wäre (was nicht bei jeder chronischen Krankheit so deutlich der Fall ist). Während "krank" nur bedeutet, dass der Körper in einem Aspekt von dem eines gesunden Menschen abweicht.