@Ahiru Homosexualität wird aber schon lange nicht mehr als Krankheit eingestuft, jedenfalls nicht von seriösen Medizinern, denn sie ist weder heilbar noch heilbedürftig, schränkt das Leben nicht ein, stört niemanden, verkürzt das Leben nicht, ...... sie erfüllt schlicht nicht die Kriterien einer Krankheit. "Anders" oder "hat man schon immer so genannt" genügt nicht als Krankheits-Merkmal.
Eine Krankheit zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Leben einschränkt, behandlunsgbedürftig und Idealfall behandelbar ist (wie Schizophrenie). Das wertet den Kranken nicht ab, aber es stuft ihn als behandlungsbedürftig ein. Viele chronisch Kranke oder Behinderte lassen sich darum ungern so bezeichnen, weil sie keine Aussicht auf Heilung haben und sie sich darum nicht als "behandlunsgbedürftig" betrachten. Sie leben eben das Leben, das die Umstände ermöglichen, so wie alle anderen Menschen auch. Dass sie dies oder jenes nicht tun können ... ist das wirklich relevant? Können "Normale" alles? Nein. Nicht jeder kann malen, trotz zweier Hände, oder handwerkern, oder sich in der Mitte unter den Schulterblättern kratzen. Nicht jeder Mann kann Zementsäcke schleppen, nicht jede Frau kochen. Ist das wichtig, wenn man am Computer arbeitet, oder im Labor, oder unterrichtet?
Daher sind sie ebenso wenig minderwertig wie andere Menschen, von denen jeder einzelne eben auch nicht alles kann. Ganz extrem kann man das mit Hochbegabten vergleichen, die oft auch nur in einem Bereich hoch begabt sind, und in anderen Bereichen dafür total versagen. Die gelten auch nicht als "behindert", obwohl sie oft genug intensive Hilfe brauchen.
Man hat sich angewöhnt, das Leben nach "Qualitäten" zu kategorisieren, der Natur eine "Normalität" und Zielstrebigkeit des Darwinismus zu unterstellen die nie erforscht wurde, und ausgerechnet den Menschen, der sich mit seinem Grips und seinem Sozialverhalten weit von den allermeisten Tierarten abgrenzt, danach einzuordnen, wie er in dieses komplett willkürliche Schema passt. Dabei kommt heraus, dass "normal" und damit erstrebenswert ist, was nützlich erscheint. Was "nicht normal" ist, also nicht der Norm (einem Durchschnitt) entspricht und nicht einem Ideal (wie die Hochbegabten, die einem Ideal entsprechen, aber nur in einem einzigen Bereich), das ist "krank" und muss angepasst werden.
In der Natur kommt es vor, dass Eltern die Jungen, die einen körperlichen Defekt haben, ausstoßen und umkommen lassen. (Zum Glück haben die Menschen sich anders entschieden, was sie zu Menschen macht.)
Homosexuelle Nachkommen werden jedoch großgezogen und auch in Vogelkolonien und Rudeln geduldet, und sie ziehen regelmäßig mit Erfolg fremde Jungen groß.
So viel zur "Natürlichkeit".