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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

387 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alkohol, Helfen, Alkoholiker ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

21.12.2014 um 19:01
Zitat von ramisharamisha schrieb:Ich finde es ja sehr freundlich, dass hier immer noch @Varisha Ratschläge gegeben werden,
aber der TE ist seit 2012 nicht mehr anwesend. Die gut gemeinte Zuwendung läuft also ins
Leere, wenn nicht andere User eine Erkenntnis daraus ziehen können.

Und so wende ich mich mal an die wohlmeinende Userschaft mit einer ganz konkreten Frage,
die Situation "meines" Alkoholiker betreffend:

Der Mann ist seit zig Jahren beim Bund angestellt, aber seit ca. einem Jahr freigestellt.
Die Bezüge laufen - wenn auch gekürzt - monatlich weiter und wäre Not am Mann,
könnte sein Dienstherr ihn zu jeder Zeit und Stunde wieder einsetzen. DAS wäre
allerdings bei seiner jetzigen Verfassung unmöglich! Jeder Arzt würde das bestätigen.

Aber nehmen wir mal an, seine Arbeitskraft würde benötigt und er wäre außer Stande
wegen hochgradiger Alkoholsucht, wäre es dann nicht besser, man würde den
Dienstherren von der derzeitigen Situation unterrichten? Hätte der nicht sogar die
Pflicht, sich um seinen Amtsangehörigen zu kümmern? Hätte der nicht auch mehr
Möglichkeiten, als jeder andere, auf den Süchtigen einzuwirken, möglicher Weise mit
einer Verpflichtung zum Entzug?

An diese Möglichkeit habe ich bisher noch nicht gedacht, finde sie aber naheliegend.
Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht oder gibt es da sogar Vorschriften?

Für jede Rückäußerung dankbar - RAMISHA
@ramisha

Sorry, ich lese meist nur den Eingangspost von Threads.

Klar, ich kann sehr sehr gut nachfühlen, was Dich mit dem Alkoholiker "eind ...und entzweit".

Zur Rechtslage:

Alkoholismus wurde 1986 von der WHO - Weltgesundheitsorganisation - als Krankheit anerkannt.

Im Angestelltenverhältnis im Öffentlichen Dienst endet die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall nach sechs Wochen; danach wird von der Krankenkasse eine sogenannte Lohnersatzleistung gewährt, besser als Krankengeld bekannt. Das Krankengeld wird individuell berechnet und ist niedriger als das Nettoeinkommen. Das Krankengeld beträgt 70 % des Arbeitsentgelts (sogenanntes Bruttoentgelt), maximal aber 90 % des Nettoarbeitsentgelts.Innerhalb von 3 Jahren gibt es höchstens eineinhalb Jahre lang Krankengeld für dieselbe Krankheit. Danach muss 6 Monate wieder gearbeitet werden, also keine Arbeitsunfähigkeit bestehen wegen der Alkoholerkrankung, so dass ein neuer Anspruch auf Krankengeld entsteht.

Die von Dir erwähnte Kürzung der Bezüge auf 80 % spricht eigentlich nicht für eine "Freistellung" unter Fortzahlung der Bezüge, wie dies bei "auf Eis gelegten" Managern praktiziert wird, sondern für das gesetzliche Prozedere bei Krankschreibungen. Gesetzt dem Fall wird´s in einem halben Jahr finanziell eng werden - möglicherweise. Bei jedem Normalbediensteten jedenfalls, dies mal so als Hinweis.
Zitat von ramisharamisha schrieb:Seine Dienststelle wurde aufgelöst und die Mehrzahl der Beschäftigten wurden auf
andere Dienststellen im Umland aufgeteilt. Er wurde praktisch "zur ständigen
Verfügung" mit 80% der Bezüge freigestellt
Im Zusammenhang mit der Behördenauflösung kann das möglich sein.


Zum Krankheitsbild: Dem Bericht zufolge ist dieser Mensch seit vielen Jahren seelisch und körperlich alkoholabhängig.
Zitat von ramisharamisha schrieb:Er war im Innendienst, kein Soldat, ist schon seit Jahrzehnten auffällig (Entgiftungen, Entziehungskur und davon wissen auch seine Vorgesetzten).
Zitat von ramisharamisha schrieb:Die dreimonatige Entziehungskur, die er kurz vor Schluss abbrach, ...
Zitat von ramisharamisha schrieb:Ich habe ihn schon erlebt, da hätte er jedem Schlagzeuger Konkurrenz gemacht.
Nach dem ersten Liter Rotwein wurde es besser.
Übrigens, er fiel mit 2,6 Promille aus dem Bus, woran auch der Hund Schuld war!!!
Er brach sich das Sprunggelenk und zwar kompliziert und lag - man sollte es kaum glauben -
einen ganzen Monat im Klinikum. Und dort, man sollte es ebenfalls nicht glauben, bekam
er täglich seine 5 (fünf) Flaschen Bier - bezahlen musste er die allerdings selbst.
Zitat von ramisharamisha schrieb:Man kann jeden Moment mit einem Zusammenbruch rechnen.
Zitat von ramisharamisha schrieb:Eben nicht! Er weiß zwar, wie es um ihn steht, aber
1. hat er nicht die Willensstärke und
2. findet er einen kräftigen Rausch angenehm
und das hält ihn davon ab, wenigstens zu entgiften.
Dass er würgt, sich schlecht fühlt, sich kaum auf den Beinen halten kann und ihm die
Hände fliegen, dagegen kann man ja was machen - SAUFEN!
Insbesondere das letzte Zitat zeigt, dass zu dem üblichen seelischen Drang, Alkohol zu konsumieren (sog. Erleichterungstrinken), die körperlichen Leiden (Tremor ...) hinzukommen. Er trinkt also nicht mehr nur um Rauscherlebnisse zu suchen, sondern um den quälenden Entzugserscheinungen zu entgehen. Diese werden gerade bei Krankenhausaufenthalten sichtbar, und es droht im Entzug das lebensgefährliche Deilirium tremens. Schon erstaunlich dieses Krankenhaus, von dem Du schreibst, wo sie ihm jeden Tag auf eigene Rechnung 5 Flaschen Bier gegeben haben sollen ... um dem Delirum vorzubeugen!?

Ich denke nicht, dass der Dienstherr ihn sich nur "in Bereitschaft" halten will, sondern, mit Blick auf die Alkoholerkrankung eines langjährigen Mitarbeiters - ihm die Rückkehr in seinen Beruf offen stehen soll, da jeder Mensch existenziell auf Sinn ausgerichtet ist (Viktor Frankl) - und der Beruf zählt mit dazu.

Andererseits wird durch die Freistellung und ggf. Verrentung im engen Zusammenhang mit dem Vorhandensein der Alkoholabhängigkeit etwas angestoßen, dass die Psychologie als sekundären Krankheitsgewinn bezeichnet, der - oftmals - zum Weitermachen "verleitet".

Die Rückkehroption ist mithin eine Brücke ...und ein Hinderniss zugleich.

Nicht die Suchtbekämpfung, hierbei steht die stationäre Entgiftung im Vordergrund, sondern das Hinderniss des sekundären Krankheitsgewinns ist eine psychologische Angelegenheit, die angegangen werden könnte.

Dieser Ansatzpunkt wird meistens übersehen und ein Betriebsarzt "für alle Fälle" ist damit überfordert und angesichts der Anamnese mit den zahlreichen Rückfällen des Patienten möglicherweise nicht mehr willens, aktiv mit ihm zu arbeiten.

Zum sekundären Krankheitsgewinn zählt im übrigen auch Dein mitmenschliches "Kümmern" und die unablässige Sorge um sein persönliches Wohl; das kriegt er mit!

Alles in allem (finanzielle Absicherung und Wohlwollen) fühlt er sich von wundersamen Mächten auf Händen sicher getragen ... Prost!

Nimm es gelassen - so, wie es ist:
Gott, gib' mir die (Gnade und Demut und) Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Das Gelassenheitsgebet
Er muss seine Abhängigkeit erstmal selber überwinden wollen! Und wenn er selber sieht, dass er selber machtlos ist, muss er sich dies eingestehen, und, so komisch das jetzt klingen mag, sein Leben der Fürsorge Gottes übergeben. Siehe auch das 12-Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker.

http://www.anonyme-alkoholiker.de/content/01horiz/01schri.php

In meinem ersten Beitrag in diesem Thread erwähnte ich noch eine spirituelle Option:
Ich will nur andeuten, dass (spirituelle) transpersonale Entwicklung ebenfalls ein Weg sein kann, um von Süchten loszukommen.
Transpersonale Entwicklung ist ohne Genesung nicht möglich, und umgekehrt kann ein Mensch ohne Transformation nicht - endgültig - genesen.

Für die Alkoholabhängigkeit (und andere Süchte) bedeutet dies, dass Menschen, die versuchen, zu genesen, ohne sich zu transformieren, TROCKEN sind, aber nicht NÜCHTERN, oder ABSTINENT, aber nicht in der GENESUNG. Wer den Paradigmenwechsel

Warum ? (Seite 3) (Beitrag von callida)

geschafft hat, ist dahingehend genesen, so dass er - trotz früherer Sucht - sein Gläschen trinken kann, ohne in eine erneute Abhängigkeit zu rutschen.

Das ist FREIHEIT!


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 11:30
Vielen Dank, @callida , für deinen Beitrag, durch den ich mich in meinen Befürchtungen,
aber auch in meinem Verhalten bestätigt fühle und dem ich nur voll zustimmen kann.

Etwas Neues gibt es doch und das brachte mich kurzzeitig auf die Palme!

Die Personalratsvorsitzende seiner Behörde ist mit ihm jahrelang gut befreundet.
Man hat sich allerdings nach seiner Freistellung aus den Augen verloren, während
man sich ja sonst täglich über den Weg lief. Zuletzt traf man sich im Herbst,
natürlich in einer Kneipe und nicht bei ihm zuhause, sonst hätte sie damals
schon unschwer erkennen können, dass da einiges im Argen liegt.

Ich habe sie vor 3 Tagen angerufen und ihr - nicht nur als Personalratsvorsitzende,
sondern besonders als Freundin - ans Herz gelegt, doch mal nach dem Rechten zu
sehen und sich nicht wie üblich in einer Kneipe zu treffen.

Was macht die dumme Nuss? Sie ruft ihn an, teilt ihm mit, dass ich sie angerufen
hätte, weil ich mir Sorgen um ihn mache und für heute Vormittag hat sie sich bei
ihm zuhause angemeldet.

Da sind schon mal wieder zwei Dinge, die vollkommen daneben sind:

Warum erzählt sie ihm, dass ich sie angerufen habe? Muss er doch garnicht wissen!
Und dann kündigt sie ihr Kommen auch noch an, gibt ihm Gelegenheit, "klar Schiff"
zu machen (soweit es ihm möglich ist) und die eigentliche Situation kriegt sie auf
die Art und Weise garnicht mit.

Für mich ist das wieder mal ein Zeichen dafür, dass ich mich am besten raushalte.
Auf den Lauf der Dinge habe ich sowieso keinen Einfluss.

Zum Glück bin ich jetzt eine Woche weg vom Zentrum des Geschehens; ich werde es genießen!


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Bodo ehemaliges Mitglied

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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 11:35
Zitat von ramisharamisha schrieb:Ich habe sie vor 3 Tagen angerufen und ihr - nicht nur als Personalratsvorsitzende,
sondern besonders als Freundin - ans Herz gelegt, doch mal nach dem Rechten zu
sehen und sich nicht wie üblich in einer Kneipe zu treffen.
Hast ihr dabei erwähnt, dass seine Trinkgewohnheiten schon extrem sind?
Zitat von ramisharamisha schrieb:Und dann kündigt sie ihr Kommen auch noch an, gibt ihm Gelegenheit, "klar Schiff"
zu machen
Jup, er räumt zusammen, ist mal ein paar Stunden nüchtern und dann wird gesagt: "Ach, ein bisschen mehr getrunken hab ich jetzt. Sind ja alle Weihnachtsmärkte offen. Nach Weihnachten passiert das ja eh nicht mehr". Und wiederum wird die Krankheit nicht erkannt bzw. runtergespielt. :)


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22.12.2014 um 11:43
@Bodo
Dass er alkoholkrank ist, wissen ALLE, die ihn kennen; dass er mit Volldampf jetzt dem
Ruin entgegenrauscht, nur die, die ihn im letzten Vierteljahr regelmäßig gesehen haben.

Um aufzuräumen, ist er nicht nüchtern, im Gegenteil, er muss sich ja erst die Kante geben,
damit er überhaupt etwas richtig anfassen kann. Da gibt es nichts mehr, was man "runterspielen"
oder gar vertuschen könnte.


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Bodo ehemaliges Mitglied

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22.12.2014 um 11:46
@ramisha
Dann wollens die anderen gar nicht sehen. Was anderes kann ich mir nicht mehr vorstellen :|


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22.12.2014 um 11:53
@Bodo
JEDER sieht es, aber alle sind nicht interessiert, weil sie es sowieso für zwecklos halten.
Es geht eben so lange wie's geht und gesoffen hat er ja schon jahrelang, wenn auch
nicht so exzessiv. Man rollt die Augen, rümpft die Nase, bedauert den armen Hund
wegen diesem Herrchen und irgendwie habe ich den Eindruck:

Für manch einen ist es auch interessant, wie lange er noch durchhält. Und den Kneipen- und Clubbesitzern ist daran gelegen, dass er sein Geld dort lässt und möglichst noch ein paar Flaschen
mit auf den Heimweg nimmt, die sie sich teuer bezahlen lassen.


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Bodo ehemaliges Mitglied

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22.12.2014 um 11:56
@ramisha
Jup, das sicher. Hab auch jedes Monat einige Hunderter in Lokalen lassen und dann "zum Glück" ja bis nächstes Monat aufschreiben dürfen. Waren dann auch einige Hunderter zu zahlen am Monatsanfang.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 12:05
@Bodo
Genauso handhabt er das bei den Türken und von denen nimmt er sich zumeist auch
noch Flaschenbier mit. Die schütteln den Kopf, andere Gäste schneiden ihn, er liest
die BILD und geht nach 2 -3 Stunden nach Hause, wenn er sich nicht ein Taxi ruft,
weil er nicht mehr laufen will oder kann oder das Wetter so schlecht ist. Aber er
hatte das Gefühlt, eine Weile unter Menschen zu sein, auch, wenn die auf ihn herabblicken.

Er äußert sich natürlich nicht so, aber allein zuhause ist es ab und zu mal langweilig,
dass weiß ich, auch ohne dass er es sagt. Andererseits kann er sich da so schön gehen lassen.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 13:48
@ramisha

Ich hatte vor ca. 30 Jahren eine mehrjährige, für mich sehr ungesunde Beziehung, zu einem Alkoholkranken. Zum Glück gab es damals schon Al-Anon. Ich war drei/ vier Mal bei Treffen und die haben mir im wahrsten Sinne des Wortes, die Augen geöffnet. Ich bin aus dieser Beziehung unbeschadet raus gekommen. Nie, wieder!

Ich lese hier von dir seitenweise, wie verstrickt du noch über diesen Mann mit seinem Hauptproblem, dem Alkoholismus, bist. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, wenn ich schreibe, das ich den Eindruck habe, das du in gewisser Weise handelst wie eine co-Abhängige. Ist der Hund wirklich der Hauptgrund, warum du noch Kontakt hältst?
Die Frage, brauchst du mir selbstverständlich nicht zu beantworten. Stell sie dir selber und versuch sie dir so ehrlich wie möglich zu beantworten. Um deiner Selbst Willen. Achte auf dich!


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 14:10
Zitat von callidacallida schrieb: sein Leben der Fürsorge Gottes übergeben
Ja das klingt für andere komisch, aber kann ich nur befürworten. Bei meinen Grosseltern war das der ausschlaggebende Punkt den massiven Alkoholkonsum zu beenden. Die Kirche ist diesbezüglich sehr hilfsbereit. Meine Grosseltern haben sich der Kirche anvertraut und die Programme der AA knallhart durchgezogen. Da waren Sie schon über 50 Jahre alt. Sie haben es geschafft und danach selber einen Club für AA gegründet, der letztendlich Dutzenden Betroffenen geholfen hat von dem Zeug wegzukommen. Natürlich gab es auch Rückfälle und komplette Niederlagen. Ich bin kein gläubiger Mensch aber das hat mich beeindruckt.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 14:33
@nodoc
Einesteils freue ich mich immer wieder, wenn ich lese, dass sich User um MICH Gedanken
machen, andererseits versichere ich euch, ich habe meine Grenzen kennengelernt, kann abschalten, habe meine Nerven im Griff und lasse nichts mehr so sehr an mich heran,
dass es mir schadet. Sogar DAS kann man lernen, vor allem wenn man letztendlich
feststellen muss, wie beratungsresistent ein Alkoholkranker ist.

@Laucott
Und genau in dem Zusammenhang lehnt er jede Hilfe der AA ab. Bei denen war er vor Jahren
ja schon. Er ist mit seinem Leben, so wie er es jetzt führt, zufrieden, er muss nur seinen
ständig wachsenden Pegel beibehalten. Dann interessiert ihn nicht, dass er selbst verkommt
und sein Zuhause gleich mit.

Seine von mir oben erwähnte Freundin, Kollegin und gleichzeitig Personalratsvorsitzende
hat mich vorhin angerufen. Sie hat sich mit ihm getroffen - natürlich beim Türken!
Er hatte sie vorsorglich heute Vormittag angerufen und mit ihr DORT dieses Treffen
ausgemacht. War mir eigentlich klar, dass er seine Behausung auch nicht nur halbwegs
auf Vordermann bringt. Die Gute war ENTSETZT, als sie ihn sah: Wie der letzte Penner!
(so ihre wörtliche Äußerung) Und dieser Abbau innerhalb eines Vierteljahres!

Ich kam nicht umhin, ihr vorzuwerfen, dass sie ihn über ihren Besuch informiert hat.
Einfach unangekündigt auf der Matte stehen und sich ein objektives Bild machen,
DAS wäre eine Einsicht in die Umstände. Aber nein, sowas macht man nicht!
Das Amt könnte (wenn ER will) wöchentlich jemanden schicken, der nach dem Rechten sieht!
Was wollen die "nach dem Rechten sehen"? Der braucht tatkräftige Hilfe, indem man ihn
mal in die Wanne steckt, seine Wohnung putzt, den Hund ausführt usw. usf..
Aber solch eine "tatkräftige" Hilfe gibt es wohl nicht; wäre wohl auch zu viel verlangt,
einen Alkoholiker dahingehend auch noch zu unterstützen, damit er sich völlig dem Suff
hingeben kann.

Das einzig Gute, was der Kontakt gebracht hat: Sie will ihn täglich anrufen - jedenfalls,
so lange ich nicht da bin - um sich zu vergewissern, dass er noch lebt. Wenigstens was!

Mir gegenüber war sie ein wenig verschnupft, weil ich ihr vorgehalten habe, dass man
einen Kontrollbesuch nicht vorher anmeldet, will man sich ein klares Bild machen und
dass sie ihn darüber informiert hat, dass ich sie wegen ihm kontaktierte. Mein Vorhalt
ist eigentlich verständlich, sollte man meinen, aber sie nun mal auch nicht die hellste
Kerze am Baum. :-)


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 14:58
Zitat von ramisharamisha schrieb: wie beratungsresistent ein Alkoholkranker ist
Das ist der Punkt. Ich frage mich nur, warum du ihm noch die Bude aufräumst und somit die Illusion aufrecht erhältst, er hätte sein Leben im Griff. Das Einzige, was der noch im Griff hat, bist du.
Ich bin jetzt auch besser raus hier, weil ich merke, das du irgendwie noch nicht wirklich an dem Punkt bist zu verstehen, das du ihm nicht helfen kannst.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

22.12.2014 um 15:05
Zitat von ramisharamisha schrieb: Die Gute war ENTSETZT, als sie ihn sah: Wie der letzte Penner!
Siehst Du, selbst nach Ankündigung hat er nicht "Klar Schiff" gemacht. Ist Ihm alles egal. Man Du musst Dich echt mal erholen. Und wehe Du nimmst ein Laptop mit oder sowas:)


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22.12.2014 um 15:07
@Laucott
Ich kann mich beherrschen! :-)


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14.07.2018 um 21:50
@Heijopei

Guttempler kann ich selber sehr empfehlen. Ganz anderes Konzept als AA (vor allem für die auch Feedback sofort haben möchten) ich finde das der umgang mit Alk weniger Stigmatisiert ist . Denn Alkoholkonsum nur mit schlechten Erfahrungen ist einfach nicht ehrlich. Wichtig ist nur , das die nicht mehr kommen werden.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

17.07.2018 um 18:18
@Schabenschnabe

Der von Dir angesprochene @Heijopei ist schon lange "ehemaliges Mitglied" - und wird Deinen Tipp kaum lesen.
Grundsätzlich gilt: es gibt inzwischen so viele Beratungs- und Hilfsangebote, ambulante und stationäre, professionelle wie solche auf Selbsthilfebasis, dass eigentlich für jeden das Richtige dabei ist.

Nur: Wenn der/die Betroffene nicht will - dann nützen die besten Angebote nix!


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

19.07.2018 um 16:03
@ramisha
Hallo

Du kannst nichts tun ausser ihn kpl. In stich lassen sonst begibst dich in einen
Co alkoholismus wennst nicht schon drin bist.

Einal alkoholiker immer alkoholiker so is es leider !

Alles gutld


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22.07.2018 um 14:23
Komplett im Stich lassen ist ein überholtes Statement und nicht die einzige und beste Alternative zur Co-Abhängigkeit. Das einzige was hilft ist Zeit und Geduld. Und Hartnäckigkeit und in gewisserweise Hoffnung.


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22.07.2018 um 14:26
Ja wenn du glaubst nunja deine meinung meine nicht

Lg


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22.07.2018 um 14:27
@sanna1

Deine Tipps laufen leider ins Leere:

"Ramisha" ist von uns gegangen...


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