Varisha
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2011
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?
19.03.2012 um 12:57Hiho,
das wird ein etwas längerer Text, aber ist ja auch ein wichtiges Thema ^^
mich beschäftigt seit einiger Zeit (~2 Jahre) ein immer größer werdendes Problem. Ich bin Ende 20 und werde in paar Monaten zu Hause ausziehen (Elternhaus is praktischer als Student ^^). Da mein Studium aber bald abgeschlossen ist, werde ich mich in einer anderen Stadt bewerben und dann ist hier niemand mehr, ausser meiner Mutter. Meine Geschwister sind schon lange ausgezogen, ich bin der Jüngste von allen. Mein Vater wurde vor 12 Jahren zu Recht rausgeschmissen aus dem Haus, seitdem zahlt sie die Schulden ab. Meine Mutter unternimmt kaum etwas draussen, sie hat zwar einige Kontakte durch ihre Arbeit aber in der Freizeit macht sie keine Anstalten sich mal mit Bekannten zu treffen. Seit wenigen Jahren merke ich, dass sie immer Abends so ihr Glässchen Wein trinkt, manchmal ein paar mehr. Das war für mich schon ein Signal, aber das hat sich dann geändert. Als ich 2010 ein Praktikum gemacht hatte, war sie schon ein halbes Jahr alleine in dem Haus. Ich war zwar am Wochenende mal da, aber nicht immer. Jedenfalls seit ich da bin und die Trinkerei noch mehr mitbekomme, sehe ich, dass sie umgestiegen ist auf Goldkrone. Ich habe immer mal versucht rauszubekommen wieviel sie in etwa trinkt. Fakt ist, sie trinkt jeden Abend. Da ich mein Zimmer oben habe und viel am PC arbeiten muss, sehen wir uns quasi abends kaum, sodass sie in Ruhe ihr Zeug trinken kann.
Sie versteckt die leeren Flaschen, is ja normal. Ich habe bisher immer nur leere oder angefangene Flaschen gefunden. Ich frag mich wo sie die vollen herzaubert. Naja letztens hab ich einfach ma durchgezählt was gerade an leeren Flaschen vorhanden ist. Vor paar Tagen hat sie 16 leere Goldkrone-Flaschen und vielleicht 2-3 Weinflaschen (die beachte ich schon gar nich mehr) weggebracht, ich hab mir das Datum aufgeschrieben. Ich werde nun mal jeden Tag beobachten und zählen wieviel Flaschen sich ansammeln, bis sie wieder welche wegbringt. Als ich die 16 gezählt habe, wollte ich sie schon gesammelt in der Küche aufstellen, als Zeichen. Ich vermute mal sie weiss, dass ich das mitbekomme, wäre ja recht naiv wenn nicht.
In der Nacht schläft sie auch nicht durch. Dazu kommt, dass sie regelmäßig raucht. Als Nichtraucher, der ich bin, natürlich viel zu viel in meinen Augen. Dazu ist sie leicht übergewichtig und macht eben kein Sport. Sie mag wenig Zeit haben durch ihre Arbeit die auch zuhause noch auf sie wartet, aber der Willen etwas zu unternehmen ist auch nicht da. 1x im Monat kommt ein guter Freund vorbei und bleibt für 3-4 Tage hier, da ist sie auch immer total glücklich und froh, aber dann trinken die trotzdem immer so 2 Flaschen Wein. Da kann ich ja nichtma was gegen sagen, weil ja dann sein Besuch als Vorwand genommen wird.
Das Problem ist nun, man kann mit ihr nicht diskutieren. Wenn man mit ihr normale Gespräche führen würde etc. dann ist sie echt wortgewandt und weiss zu argumentieren. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und intelligent. Sie liest viel, hat zu jeder Sache ne eigenen Meinung und ne hohe Allgemeinbildung, also rein Wissenstechnisch steht sie in nix nach. Ich für mein Teil bin auch nicht der geborene Redner, sodass ein Gespräch zwischen ihr und mir über das Alkoholproblem eher sinnlos wäre, da ich so recht nicht weiss wie ich sie gekonnt an die Wand klatsche ^^ (metaphorisch gesehen).
Aber ich frage mich eben, was man machen kann. Ich habe mit meinem Bruder (das älteste Kind) darüber gesprochen, er sieht das irgendwie recht gelassen. Dazu muss ich aber sagen, dass er und auch ich der Meinung sind: "Was passieren soll, dass passiert. Wenn einer stirbt, dann soll es quasi zu dem Zeitpunkt so gewesen sein. Lebensplan etc pp." .. Das beisst sich ein wenig mit meinem Problem über die Alkoholsucht. Denn schliesslich, würde sie durch die Sucht nicht früher sterben als ohne, laut unserer Vorstellung. Aber der gesunde Menschenverstand sagt mir trotzdem: "das ist nicht gut was sie da macht".
Ich weiss nun nicht so recht, wie ich da vorgehen soll. Einerseits bin ich bald weg und sie ist dann alleine, was niemand toll finden kann und die Sache vermutlich unterstützt. Andererseits will ich nicht, dass sie so weiterlebt. Wenn ich ihre gesammelten Flaschen provokant aufm Tisch trapiere ist ihr ja auch nicht geholfen, aber sie sollte merken, was ich damit ausdrücken will. Doch wie kann man jemanden aus dieser Sucht helfen!? Da sie immer alles versteckt, sollte sie ja bereits erkannt haben, dass es "falsch" ist, dass sie etwas macht, was andere nicht toll finden könnten. Mein Onkel ist auch trockener Alkoholiker, dass hab ich vor kurzem erst erfahren als meine Mutter einen Präsentkorb gekauft hat und ich meinte: "der ist doch hübsch" und sie dann: "das können wir nich machen, der is trockener Alkoholiker" .. Da ist sie achtsam genug, aber bei sich selbst zieht sie keine Konsequenzen. Ich traue mich auch nicht, dass mit meiner Tante (ihre Schwester) zu besprechen, da ich nicht weiss wie sie reagiert. Wobei sie die erste Person wäre, bei der ich den Mut aufbringen könnte um zu erfahren, wie sie es bei ihrem Mann (meinem Onkel) geschafft hat.
Habt ihr da vielleicht Ideen, oder ward ihr selbst einmal betroffen und man versuchte euch zu helfen? Wie konnte man euch helfen? Meine Mutter kann sichs auch eigentlich nicht leisten, mal eben in eine Klinik zu fahren um nen Entzug zu machen, das ist finanziell und beruflich nicht drin. Sie hat da auch nebenberuflich Termine die eingehalten werden müssen. Und wenn sie es nicht macht, dann haben ihre Kunden ein Problem ;/
das wird ein etwas längerer Text, aber ist ja auch ein wichtiges Thema ^^
mich beschäftigt seit einiger Zeit (~2 Jahre) ein immer größer werdendes Problem. Ich bin Ende 20 und werde in paar Monaten zu Hause ausziehen (Elternhaus is praktischer als Student ^^). Da mein Studium aber bald abgeschlossen ist, werde ich mich in einer anderen Stadt bewerben und dann ist hier niemand mehr, ausser meiner Mutter. Meine Geschwister sind schon lange ausgezogen, ich bin der Jüngste von allen. Mein Vater wurde vor 12 Jahren zu Recht rausgeschmissen aus dem Haus, seitdem zahlt sie die Schulden ab. Meine Mutter unternimmt kaum etwas draussen, sie hat zwar einige Kontakte durch ihre Arbeit aber in der Freizeit macht sie keine Anstalten sich mal mit Bekannten zu treffen. Seit wenigen Jahren merke ich, dass sie immer Abends so ihr Glässchen Wein trinkt, manchmal ein paar mehr. Das war für mich schon ein Signal, aber das hat sich dann geändert. Als ich 2010 ein Praktikum gemacht hatte, war sie schon ein halbes Jahr alleine in dem Haus. Ich war zwar am Wochenende mal da, aber nicht immer. Jedenfalls seit ich da bin und die Trinkerei noch mehr mitbekomme, sehe ich, dass sie umgestiegen ist auf Goldkrone. Ich habe immer mal versucht rauszubekommen wieviel sie in etwa trinkt. Fakt ist, sie trinkt jeden Abend. Da ich mein Zimmer oben habe und viel am PC arbeiten muss, sehen wir uns quasi abends kaum, sodass sie in Ruhe ihr Zeug trinken kann.
Sie versteckt die leeren Flaschen, is ja normal. Ich habe bisher immer nur leere oder angefangene Flaschen gefunden. Ich frag mich wo sie die vollen herzaubert. Naja letztens hab ich einfach ma durchgezählt was gerade an leeren Flaschen vorhanden ist. Vor paar Tagen hat sie 16 leere Goldkrone-Flaschen und vielleicht 2-3 Weinflaschen (die beachte ich schon gar nich mehr) weggebracht, ich hab mir das Datum aufgeschrieben. Ich werde nun mal jeden Tag beobachten und zählen wieviel Flaschen sich ansammeln, bis sie wieder welche wegbringt. Als ich die 16 gezählt habe, wollte ich sie schon gesammelt in der Küche aufstellen, als Zeichen. Ich vermute mal sie weiss, dass ich das mitbekomme, wäre ja recht naiv wenn nicht.
In der Nacht schläft sie auch nicht durch. Dazu kommt, dass sie regelmäßig raucht. Als Nichtraucher, der ich bin, natürlich viel zu viel in meinen Augen. Dazu ist sie leicht übergewichtig und macht eben kein Sport. Sie mag wenig Zeit haben durch ihre Arbeit die auch zuhause noch auf sie wartet, aber der Willen etwas zu unternehmen ist auch nicht da. 1x im Monat kommt ein guter Freund vorbei und bleibt für 3-4 Tage hier, da ist sie auch immer total glücklich und froh, aber dann trinken die trotzdem immer so 2 Flaschen Wein. Da kann ich ja nichtma was gegen sagen, weil ja dann sein Besuch als Vorwand genommen wird.
Das Problem ist nun, man kann mit ihr nicht diskutieren. Wenn man mit ihr normale Gespräche führen würde etc. dann ist sie echt wortgewandt und weiss zu argumentieren. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und intelligent. Sie liest viel, hat zu jeder Sache ne eigenen Meinung und ne hohe Allgemeinbildung, also rein Wissenstechnisch steht sie in nix nach. Ich für mein Teil bin auch nicht der geborene Redner, sodass ein Gespräch zwischen ihr und mir über das Alkoholproblem eher sinnlos wäre, da ich so recht nicht weiss wie ich sie gekonnt an die Wand klatsche ^^ (metaphorisch gesehen).
Aber ich frage mich eben, was man machen kann. Ich habe mit meinem Bruder (das älteste Kind) darüber gesprochen, er sieht das irgendwie recht gelassen. Dazu muss ich aber sagen, dass er und auch ich der Meinung sind: "Was passieren soll, dass passiert. Wenn einer stirbt, dann soll es quasi zu dem Zeitpunkt so gewesen sein. Lebensplan etc pp." .. Das beisst sich ein wenig mit meinem Problem über die Alkoholsucht. Denn schliesslich, würde sie durch die Sucht nicht früher sterben als ohne, laut unserer Vorstellung. Aber der gesunde Menschenverstand sagt mir trotzdem: "das ist nicht gut was sie da macht".
Ich weiss nun nicht so recht, wie ich da vorgehen soll. Einerseits bin ich bald weg und sie ist dann alleine, was niemand toll finden kann und die Sache vermutlich unterstützt. Andererseits will ich nicht, dass sie so weiterlebt. Wenn ich ihre gesammelten Flaschen provokant aufm Tisch trapiere ist ihr ja auch nicht geholfen, aber sie sollte merken, was ich damit ausdrücken will. Doch wie kann man jemanden aus dieser Sucht helfen!? Da sie immer alles versteckt, sollte sie ja bereits erkannt haben, dass es "falsch" ist, dass sie etwas macht, was andere nicht toll finden könnten. Mein Onkel ist auch trockener Alkoholiker, dass hab ich vor kurzem erst erfahren als meine Mutter einen Präsentkorb gekauft hat und ich meinte: "der ist doch hübsch" und sie dann: "das können wir nich machen, der is trockener Alkoholiker" .. Da ist sie achtsam genug, aber bei sich selbst zieht sie keine Konsequenzen. Ich traue mich auch nicht, dass mit meiner Tante (ihre Schwester) zu besprechen, da ich nicht weiss wie sie reagiert. Wobei sie die erste Person wäre, bei der ich den Mut aufbringen könnte um zu erfahren, wie sie es bei ihrem Mann (meinem Onkel) geschafft hat.
Habt ihr da vielleicht Ideen, oder ward ihr selbst einmal betroffen und man versuchte euch zu helfen? Wie konnte man euch helfen? Meine Mutter kann sichs auch eigentlich nicht leisten, mal eben in eine Klinik zu fahren um nen Entzug zu machen, das ist finanziell und beruflich nicht drin. Sie hat da auch nebenberuflich Termine die eingehalten werden müssen. Und wenn sie es nicht macht, dann haben ihre Kunden ein Problem ;/