Allesforscher schrieb:ein Mensch sollte die Probleme nicht im Alkohol ersäufen, so funktioniert das nicht.
Da gebe ich dir vollkommen recht, man schafft sich zu seinen Problemen nur noch ein gravierendes hinzu, ganz zu schweigen von den daraus häufig resultierenden zusätzlichen Folgeproblemen.
Ein Mensch sollte aber auch nicht die Probleme eines anderen zu seinen eigenen machen und sich selbst etwas vormachen, das es einem gut geht,nur weil man sich für unkaputtbar hält und für belastbarer als andere.
Das tut man nur, weil man seine Schmerzgrenze immer weiter nach oben verschiebt, aber irgendwann ist bei JEDEM Schluss.
Das ist ja gerade das Phänomen bei Co-Abhängigkeit, man muss und kann nicht soviel über sich selbst und die eigenen Bedürfnisse und deren Befriedigung nachdenken, der Suchtkranke hält einen ständig auf Trab.
Dieses sich ständig um andere kümmern ist genauso eine Ersatzbefriedigung, wie es der Alkohol für den Abhängigen ist. Der einzige Unterschied ist, diese Ersatzbefriedigung ist halt nicht "stoffgebunden". Man fühlt sich wichtig weil "gebraucht", als etwas "Besonderes", weil man ja soviel mehr aushält als andere, die angeblich längst zerbrochen wären..
ramisha schrieb:Glaub mir, ich weiß mich und meine "Zustände" einzuschätzen.
Und andere wären schon längst zerbrochen oder würden mit ihm um die Wette saufen ...
Genau das ist ja das Fatale!
ramisha schrieb:Ich war noch nie in meinem Leben so gefestigt und habe mich so wohl gefühlt,
wie gerade jetzt und deshalb verkrafte ich die Situation, die mit dem Zustand
meines Ex einhergeht, auch anstandslos. Mir geht es wunderbar!
Spätestens wenn der Suchtkranke endlich (professionelle!) Hilfe annimmt, oder aber (was man nicht hoffen will, aber leider vorkommt) jede Hilfe zu spät kommt gelten diese Ausflüchte nicht mehr, von wegen ich muss ja stark sein, sonst kümmert sich ja keiner usw.
Ich kenne einige (mich eingeschlossen, deshalb kann ich das auch so hart sagen) die dann erstmal in ein tiefes Loch fielen, weil ihre "Hilfe" plötzlich nicht mehr benötigt wurde und die dann erstmal nicht wussten wohin mit ihrem Helfersyndrom.