Postmortem Fotografie

@musikengel
@nairobi

ja, das war 2022, sie kommt aus Russland, ihr Name war Natasha

zu dem Band um die Stirn:
In der russisch-orthodoxen Kirche ist es Tradition, dass auf die Stirn des Verstorbenen ein Papierband gelegt wird. Auf diesem befindet sich ein Gebetstext, in dem Gott dreifach gelobt und um Erbarmen angefleht wird: „Heiliger Gott – Heiliger Starker – Heiliger Unsterblicher

Ich hätte das Foto mit den Zusammenhang durch den Tod im Kindbett für schon etwas älter gehalten.

cute_lenore schrieb:in dem Gott dreifach gelob

Dafür, dass er die Frau jung sterben und ihr Kind ohne Mutter aufwachsen lässt.
Alles klar.

@off-peak

Ich bin (auch?) nicht gläubig und bin es schon seit Jahrzehnten nicht mehr weil mir solche Widersprüche einfach aufgefallen sind (regelmäßig damit auch als Kind Leute "auf die Palme gebracht"), und ich auch ansonsten keinen Anlass für Gläubigkeit sehe.
Im Kontext Gläuber passen solche Rituale aber. Z.B. wird dann von gläubigen Menschen angenommen dass aus irgendeinem Grund Gott den Tod doch nicht verhindern konnte (manche Menschen glauben ja auch an z.B. einen Teufel oder Dämonen), oder dass Gott einen viel besseren Überblick habe als Menschen und deshalb schon wisse warum er diesen Tod zugelassen habe, z.B. als "Prüfung".
(Wie gesagt: Nicht meine Welt. Ich gebe nur etwas wieder.)

@LadyWhiteRose

Die junge Frau ist während der Geburt verstorben, nicht im Kindbett. Das ist ein sehr großer Unterschied. Während der Geburt kann alles Mögliche sein, eine misslungene Sectio (Kaiserschnitt), Thrombose, Fruchtwasserembolie, schwere Blutungen, angeborene Herzfehler bei der Mutter undundund.....

Im Kindbett versterben auch heute noch junge Mütter an einer Sepsis, dem sogenannten Kindbettfieber!

Totenaufnahmen (Zeitraum unbekannt) aus Deutschland von einer jüngeren Frau
im offenen Sarg.

sehr hübsche frau

@cute_lenore

Der Frisur nach könnten es die 30er oder 40er sein. Erinnert rein optisch auch etwas an PinUps.

das mag hinkommen, in die 30er - 50er Jahre würde ich es einordnen.

Ja, 50er passt auch noch. ;) Gutes Auge! :Y:

@cute_lenore
@PrivateEye
Woran sie wohl gestorben sein mag? Mich erschüttern Bilder von "jungen" Leichen immer sehr!

@Meriruka

Bei vielen Krankheiten hat es Jahrzehnte gebraucht sie weg zu impfen. Schau dir nur mal Tuberkulose und so an. Vor hundert Jahren hattest du da schlechte Chancen, wenn du dir keine gute Behandlung leisten konntest. Zwischenzeitlich war dieses Krankheitsbild hier mal ganz verschwunden, bevor es dann wieder auftauchte und sich verstärkte. Grund auch hier nachlassende oder eingestellte Impfprogramme oder weltweiter Tourismus, der auch Krankheiten verbreiten kann.

Krebs war auch damals schon bekannt und präsent, aber ohne Früherkennung und Heilungschancen wie heute.

@PrivateEye


Na klar, das weiß ich doch alles. Die junge Frau sieht aber nicht nach TBC oder CA aus, sondern fast, als ob sie schläft.
Bei TBC oder CA wäre sie wohl ausgezehrter. Vielleicht war es eine schlimme Infektion oder eine misslungene OP, wer weiß das schon?
Oder ein Suizid mit Stadtgas oder Schlafmitteln!

@Meriruka

Möglichkeiten gibt es viele. Bei einem aktiven Tod sehen aber die wenigsten so entspannt aus. Höchstens Schlaftabletten. Also das sie irgendwie "friedlich" eingeschlafen ist.

PrivateEye schrieb:Bei einem aktiven Tod sehen aber die wenigsten so entspannt aus

Oh doch. Die verzerrten Gesichtszüge glätten sich, der/die Verstorbene sieht dann sehr friedlich aus. Auch dunkelblaue/graue Haut entfärbt sich, die Haut wird blass/wachsgelb (bei Weißen) Einen dunkelhäutigen Leichnam hab ich noch nie gesehen, verstorbene Weiße aber schon sehr viele!

Meriruka schrieb:Oh doch. Die verzerrten Gesichtszüge glätten sich, der/die Verstorbene sieht dann sehr friedlich aus.

Bei Gewaltverbrechen schaut das leider etwas anders aus. Teils sind die Leichname da aber auch schon etwas älter, mitunter ein paar Tage oder mehr. Da hilft dann Kosmetik nur noch bedingt. Aber wir sollten nicht auf dieser Thematik verweilen...

PrivateEye schrieb:Bei Gewaltverbrechen schaut das leider etwas anders aus. Teils sind die Leichname da aber auch schon etwas älter, mitunter ein paar Tage oder mehr. Da hilft dann Kosmetik nur noch bedingt.

ja, das ist richtig. Je nachdem, wie lange die Leiche wo rumgelegen hat, ist sie schon etwas vertrocknet und da verändert sich die oPtik wieder.

PrivateEye schrieb:Aber wir sollten nicht auf dieser Thematik verweilen...

Ja, lass uns das Thema wechseln!

Es wird ja von vielen Menschen als Eingriff in die "persönlichen Rechte" des Verstorbenen angesehen, wenn er/sie Post Mortem fotografiert wird. Eine Leiche aber ist keine Person mehr.
Ich selbst sehe mir Bilder von "friedlichen Leichen" gerne an, das nimmt mir ein wenig die Angst vor dem eigenen Tod.

Meriruka schrieb:Es wird ja von vielen Menschen als Eingriff in die "persönlichen Rechte" des Verstorbenen angesehen, wenn er/sie Post Mortem fotografiert wird. Eine Leiche aber ist keine Person mehr.

Ich würde den Leichnam trotzdem als Person sehen, die aber eben verstorben ist. Auch diese Person hat Rechte, besonders auf eine würdevolle letzte Ruhe. Wenn die Angehörigen ein Abschiedsfoto zur Erinnerung wünschen und die verstorbene Person es optisch auch hergibt, habe ich damit aber kein Problem. Es sei ihnen gegönnt, besonders wenn es bei der Trauerbewältigung hilft. Außer in ganz schlimmen Fällen, wo man sich lieber an Fotos von davor halten sollte.

Ich habe auch immer aktuelle Passfotos meiner Kids dabei im Portemonnaie. Mache ich schon immer so. Und im schlimmsten Fall, habe ich so immer noch ein relativ aktuelles Bild für mich. Abgesehen von Bildern auf dem Smartphone und so.

PrivateEye schrieb:Außer in ganz schlimmen Fällen, wo man sich lieber an Fotos von davor halten sollte.

Ja, bei Unfällen oder dergleichen.

Ich hätte gerne ein Foto von meiner Mutter gehabt, ich hab sie zwar im Sarg gesehen, sie sah sehr friedlich aus. Vorher immer so zerquält von ihrem schweren Asthma, graue Haut, blaue Lippen und so weiter.....

@Meriruka

Warum hast du nicht danach gefragt?