TePe schrieb:Ich bin 49. Mein Opa war 1908 meine Oma 1915 geboren worden. Ich kann mich als Kind an Unmengen von Fotoplatten und Negativen erinnern. Fotografie war in den 1930er bezahlbar geworden. Meine Großeltern waren natürlich obere Mittelklasse. Mein Opa war Fertigungsleiter einer Firma und meine Ona hat ein Hotel geleitet. Was die Großtante war weiß ich nicht mehr. Die Zeit vor der Machtergreifung muss schön gewesen sein... Ich kann die Bilder die Tage ja mal zeigen.
Würde mich - in einem anderen Thread - auch interessieren.
"Bezahlbar" ist natürlich auch relativ, wie du auch andeutest: obere Mittelklasse.
Von Verwandten mütterlicherseits - Opa Maßschuhmachermeister, Oma Bauzeichnerin - gibt es auch noch viele Fotos aus der Zeit, z.B. beim Picknick, Babyfotos, Einschulungen und Schulabschlüssen der nächstjüngeren Generation (meine Mutter, ihr Bruder, deren Cousinen und Cousins)... aufgenommen. Fotos aus der Stadt. Fotos von Leuten bei denen wir nur noch zum Teil rekonstruieren konnten wer sie waren (es wurden wohl auch Freunde und lose Bekannte, Angestellte von Opa, die entfernte Verwandtschaft mitfotografiert).
Zum Vergleich: Von meinen Großeltern väterlicherseits - Opa ungelernter Fabrikarbeiter, Oma Hausfrau ohne Berufsausbildung und nach der 6. Klasse aus der Schule, "kleine Verhältnisse", Haus gebaut, auf dem Land, Fast-Selbstversorger wie viele - gibt es das Hochzeitsfoto und dann ein einziges Kinderfoto ihres einzigen Kindes, das zeigt meinen Vater mit ca. 8 Jahren, Studioportrait, Anlass unbekannt. Es sind keine Fotos weggekommen, es gab nicht mehr.
Väterlicherseits kommen die größeren Mengen Fotos erst, als mein Vater erwachsen wurde und selbst fotografierte (60er Jahre). Da sieht man dann Alltagsszenen wie Opa beim Imkern, Familienfeste, Ausflüge, mal meinen Vater als jungen Mann mit Gleichaltrigen (Verein?) in den Österreichurlaub fahren.
Geburtsjahre meiner Großeltern jeweils sehr nahe an den deiner Großeltern dran.
Diese Diskrepanz finde ich sehr typisch für die Zeit.